Cover-Bild Für immer ist die längste Zeit
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783104036571
Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit

Barbara Christ (Übersetzer)

»Ein absolut unvergesslicher Roman, der dich zum Lachen und zum Weinen bringt. Und danach willst du gleich die eigenen Lieben umarmen.«
Kristin Harmel
Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Warmherzig und schön

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Madeline, Brady und Eve sind eine ganz normale Familie. Brady arbeitet viel, um für den Wohlstand der Familie zu sorgen, Maddy kümmert sich aufopferungsvoll um Mann und Kind und Eve ist ein typischer Teenager. ...

Madeline, Brady und Eve sind eine ganz normale Familie. Brady arbeitet viel, um für den Wohlstand der Familie zu sorgen, Maddy kümmert sich aufopferungsvoll um Mann und Kind und Eve ist ein typischer Teenager. Doch nun ist Maddy tot. Sie ist für die Familie völlig unverständlich von einem Dach gesprungen.

Die ganze Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der drei Protagonisten erzählt, wobei in jedem Kapitel alle drei zu Wort kommen. Maddy hängt dabei in einer Art Zwischenstadium, beobachtet ihre Familie und greift auch aktiv in das Geschehen ein, indem sie deren Gedanken beeinflusst, bzw. ihnen bestimmte Dinge einsagt. So eine Handlung schreckt mich normalerweise eher ab und kann leicht ins Alberne oder Obskure abdriften. Das ist hier an wirklich keiner einzigen Stelle der Fall. Madeline möchte nur das Beste für ihre Familie und versucht alles zum Guten zu wenden, indem sie einige Stricke zieht und Rory als Helfer in der Not rekrutiert. Ich habe mich in diesem Buch sehr wohl gefühlt. Es war nicht traurig, was man aufgrund der Geschichte vermuten könnte, sondern voller Herz und Wärme. Brady und Eve kämpfen natürlich mit ihrer Trauer und versuchen zu verstehen, was Madeline zu diesem Schritt getrieben hat. Dabei eintwickeln sie sich aber weiter und werden selbst zu besseren Menschen.

Dieses Buch kann ich bedingungslos weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein schwieriges Thema sensibel umgesetzt

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Zusammenfassung: Madeline ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, in der sie ehrenamtlich gearbeitet hat. Auf einmal war alles vorbei und sie tot, doch Maddy ist irgendwie noch da. Zwar kann sie niemand ...

Zusammenfassung: Madeline ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, in der sie ehrenamtlich gearbeitet hat. Auf einmal war alles vorbei und sie tot, doch Maddy ist irgendwie noch da. Zwar kann sie niemand sehen, doch sie mischt sich in die Gedanken ihrer Tochter und ihres Mannes ein. Sie versucht die Beiden wieder in die Spur zu bringen, denn die Frage nach dem "Warum" kann niemand beantworten. Als erstes steht auf ihrer Liste, dass ihr Mann eine neue Frau bekommen soll. Und zwar Eine, die anders ist als sie selber war und doch irgendwie auch ein bisschen wie sie. Ihre Wahl fällt auf Rory, die ihre eigenen familiären Dramen zu bewältigen hat. Und als Maddy's Tochter Eve ihre Noten in Mathe pushen will, arrangiert ihre tote Mutter alles so, dass Rory ihre Nachhilfelehrerin wird. Doch alles läuft nur langsam an, und Madeline's Zeit in der sie Einfluss auf ihre Familie nehmen kann läuft unbemerkt langsam ab...

Brady war immer schon ein Workaholic. Selbst Urlaube hat er abgesagt, damit er arbeiten konnte. Plötzlich ist er jedoch die einzige Person, die noch lebt und sich um Eve kümmern kann. Er ist total überfordert mit seiner Teenagertochter, denn die Beiden gehen jeweils anders mit dem Verlust der Mutter bzw. Ehefrau um. Er flüchtet sich immer weiter in die Arbeit und meidet Gespräche mit seiner Tochter. Er bemerkt nicht, wie sie sich ihrerseits immer weiter ins Schneckenhaus verkriecht. Sie meidet ihre Freunde und Veranstaltungen. Bis der Termin für den Abschlussball steht, und obwohl sie kein bisschen Lust hat geht sie zur Vorfeier bei ihrer Freundin. Schnell wird jedoch klar, dass sie nur weg will und betrunken möchte ihr Freund sie nach Hause fahren. Doch dann geschieht ein Unfall, und dieser verändert nicht nur Eve's sondern auch Brady's Leben nachhaltig...

Meine Meinung: Abby Fabiaschi hat mit "Für immer ist die längste Zeit" einen traurigen, aber auch wunderschönen Roman geschaffen. Da die Sichtweisen zwischen Madeline, Eve und Brady wechseln erhält man als Leser einen tollen Einblick in die einzelnen Gefühlswelten. Und auch als Außenstehender bleibt man bis zum Ende mit der Frage zurück: "Warum ist sie gesprungen?".

Der Roman ist sehr emotional und streckenweise auch sehr traurig, ohne in den Kitsch abzurutschen. Er ist ein richtiger Page-turner und einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Stil ist sehr flüssig und locker gehalten, und teilweise habe ich nicht bemerkt in wessen Gedanken ich mich gerade befand.

Das Cover ist schlicht aber passend schön gehalten. Der Hintergrund ist beige und vorne sieht man einen Schmetterling sowie diverse Blumenzeichnungen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Für immer ist die längste Zeit

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Nachdem Maddy vom Büchereidach gestürzt und dabei verstorben ist, landet sie nicht in jenem Himmel, den wir uns vorstellen sondern sie blickt aus der Höhe auf ihre Familie herab. Maddy beobachtet sowohl ...

Nachdem Maddy vom Büchereidach gestürzt und dabei verstorben ist, landet sie nicht in jenem Himmel, den wir uns vorstellen sondern sie blickt aus der Höhe auf ihre Familie herab. Maddy beobachtet sowohl ihre pubertierende Tochter Eve als auch ihren emotional unaufgeräumten Ehemann Brady. Ihre Familie scheint ohne sie einerseits sehr überfordert zu sein und andererseits drohen sie an dem Verlust zu zerbrechen. Maddy hat das Gefühl, dass sie etwas unternehmen muss, doch ihre Möglichkeiten sind begrenzt.

Abby Fabiaschis Schreibstil ist wirklich mitreißend und sehr flüssig. Obwohl die Autorin ein ernstes Thema behandelt schafft sie es immer wieder kleine humorvolle Aspekte einzubauen, die die Handlung immer wieder auflockern. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite an begeistern und fesseln. Dies liegt nicht zuletzt an den authentischen Gefühlen, die sie transportiert.

Besonders gut gefällt mir, dass sich Kapitel rund um Maddy, Eve und Brad abwechseln. Dies ermöglicht es dem Leser jeden einzelnen Protagonisten besser kennen zu lernen. Zudem können durch die wechselnden Erzählweisen unnötige Wiederholungen und Längen gänzlich vermieden werden. Aus diesem Grund liest sich das Buch sehr flüssig und erscheint wirklich kurzweilig.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr vielschichtig und authentisch beschrieben. Als Leser kann man sich vor allem durch die wechselnden Perspektiven schnell mit den Charakteren mal mehr mal weniger identifizieren und mitfühlen. Zudem ist es dem Leser schnell möglich Sympathie oder Antipathie zu entwickeln.

„Für immer ist die längste Zeit“ ist mein erstes Buch von Abby Fabiaschi. Ich bin wirklich begeistert und die Autorin konnte mich von der ersten Seite an mitreißen. Daher werde ich auch in Zukunft gerne zu Romanen von ihr greifen.

FAZIT:
„Für immer ist die längste Zeit“ ist ein wirklich gelungener Roman, der ein ernstes Thema und humorvolle Elemente geschickt verbindet. Zudem können die liebenswerten Protagnisten und der mitreißende Schreibstil sehr authentisch Gefühle transportieren. Mich hat das Buch wirklich begeistert und auch immer wieder berührt. Aus diesem Grund vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Berührende Geschichte

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Inhalt:
In „Für immer ist die längste Zeit“ geht es um die Geschichte rund um die Familie von Madeline mit ihrem Mann Brady und der gemeinsamen Tochter Eve.

Alles sieht danach aus, dass Madeline Selbstmord ...

Inhalt:
In „Für immer ist die längste Zeit“ geht es um die Geschichte rund um die Familie von Madeline mit ihrem Mann Brady und der gemeinsamen Tochter Eve.

Alles sieht danach aus, dass Madeline Selbstmord begangen hat. In wechselnder Sicht erfährt man das Geschehene aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady.

Jeder verarbeitet das Erlebte anders. Madeline versucht aus dem Jenseits noch Einfluss auf ihre beiden liebsten zu haben und die Entscheidungen der beiden, und nicht nur bei Eve und Brady, zu beeinflussen. Auch ihre Schwester und die Nachhilfelehrerin ihrer Tochter müssen für ihren Plan herhalten.

Eve zieht sich komplett zurück und stellt sich die unausweichlichen Fragen: wieso, weshalb, warum.
War ihre Mutter wirklich so unglücklich, dass sie keinen anderen Ausweg gesehen hat. Was bedeutet es für ihr Leben und wie verändert es sie selbst.
Doch diese schwere Zeit bringt sie auch nach und nach ihrem Vater, Brady, wieder näher. Da ertt beruflich viel eingespannt war, hatte er meist wenig bis keine Zeit für seine Familie. So lernen sich die beiden nach Maddys Tod erst wieder richtig kennen.

Brady ist ein Workaholic wie er im Buche steht. Hat nur die Arbeit im Sinn, denkt zu Hause ist alles ok und macht sich um das Familienleben wenig Gedanken. Dank Maddy läuft ja alles ohne Probleme.
Nach ihrem Tod kämpft er mit sich selbst und macht sich entsprechend Vorwürfe. Wäre er nur öfter zu Hause gewesen, hätte er weniger gearbeitet....

All die Überlegungen die meist zu spät kommen, durchleben die beiden und finden dadurch erst wieder richtig zueinander.

Aber war es wirklich ein Selbstmord?! Diese Frage hat mich das ganze Buch über beschäftigt. So richtig glauben wollte ich es nie, denn die Gedankengänge und Beschreibung von Maddy passte irgendwie so gar nicht dazu.



Abby Fabiaschi schaffte es ein schwieriges Thema in einer rührenden Geschichte zu verpacken. Jeder der schon einmal einen lieben Menschen verloren hat, kann die ein oder andere Situation absolut nachvollziehen und hat vielleicht in ähnlicher Situation genauso reagiert. Mir ging es jedenfalls so.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und hat mir neben der ein oder anderen Träne auch viele Lacher beschert. Denn, so traurig es auch sein mag, man muss sich immer die tollen und lustigen Momente bewahren und nicht das negative hervorheben.
Nur so kann man mit dem Tod eines Familienmitgliedes oder eines Freundes entsprechend umgehend.

Für mich war es ein wirklich schönes und gelungenes Buch, welches ein schweres Thema trotz allem in eine leichte Lektüre verwandelt hat.

Absolute Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Und das soll nun der Tod sein?

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Maddy ist tot, aber irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Himmel oder Hölle. Und wo ist sie gelandet? In einer Art Zwischenreich – nicht oben und nicht unten, kein Gott oder Teufel. Allerdings ...

Maddy ist tot, aber irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Himmel oder Hölle. Und wo ist sie gelandet? In einer Art Zwischenreich – nicht oben und nicht unten, kein Gott oder Teufel. Allerdings kann sie ihre Familie und Freunde (noch) sehen und hören, zum Teil ihre Gedanken lesen und auch beeinflussen. „Mein Leben ist nun ein leckeres, aber unerreichbares Dessert.“ (S. 9) Und genau da setzt sie an. Es kann doch nicht sein, dass sich ihre 16jährige Tochter Eve jetzt vor der Welt verkriecht und ihr Mann Brady den Rest seines Lebens allein bleibt – schließlich ist er erst Mitte 40. Also gibt sie ihnen Hinweise, wie sie sich verhalten sollen.
Eve ist von der Situation überfordert. Alle fassen sie mit Samthandschuhen an. Niemand weiß, wie er nach Maddys Tod mit ihr umgehen soll. „Mom hat auch mir das Leben genommen.“ (S. 24) Einzig ihr Freund John scheint sie etwas zu verstehen. Doch wenn sie ehrlich ist, will sie ihn nicht mehr. Er ist nur noch ihre Flucht aus dem deprimierenden Alltagstrott.
Auch Brady versteht den Selbstmord seiner Frau nicht. Es gab keinerlei Anzeichen dafür. Sie hat doch nie gesagt, dass sie unzufrieden ist! Er kommt mit nichts klar. Nicht mit dem Alleinsein, nicht mit dem Haushalt, schon gar nicht mit Eve ...

Abwechselnd wird aus aus Maddys, Eves und Bradys Sicht erzählt, wie sich deren Leben (oder Tod) nun weiter entwickelt.
Maddy will unbedingt eine neue Frau für Brady und Bezugsperson (Mutter wäre zu viel verlangt) für Eve finden. Die Lehrerin Rory gefiele ihr, aber wie soll sie die Verkupplung bewerkstelligen? Und wie viel Zeit bleibt ihr dafür?
Eve war bisher ein verwöhnter pubertierender Teenager. Durch den Tod ihrer Mutter landet sie hart auf dem Boden der Realität. Sie geht zwar weiter zur Schule, kapselt sich aber von ihren Mitschülern ab. Ihr erscheint alles sinnlos, die Mitschüler oberflächlich. Irgendwann fängt sie an, sich selbst Schmerzen zuzufügen, nur um überhaupt noch etwas zu spüren.
Brady versucht zu rekapitulieren, was es (alles) falsch gemacht und damit vielleicht Maddys Sprung vom Dach der College-Bibliothek ausgelöst hat. Er liest ihr Tagebuch und kommt dahinter, dass er nicht wirklich der Vorzeige-Ehemann war, für den er sich hielt. Die Arbeit kam immer zuerst, Maddy und Eve mussten sich dem unterordnen. Er ist wütend und traurig, muss erst lernen, sich selbst zu vergeben.
Jetzt sind Eve und Brady auf sich allein gestellt. Leider gehen sie in ihrer Trauer lange nicht aufeinander ein, sondern aufeinander los. Maddy, die bislang der Puffer war, fehlt.
Aber auch Maddy muss erkennen, was sie hätte besser machen können. „Einen Menschen zu lieben macht ihn nicht zu dem, den man sich wünscht; es macht einen verwundbar durch das, was er wirklich ist.“ (S. 317)

„Für immer ist die längste Zeit“ ist das wunderbar berührende Roman-Debüt von Abby Fabiaschi. Das Buch handelt von Familie, Trauer, Verlust, Schmerz und Neubeginn. Es ist gleichzeitig traurig und trotzdem an den richtigen Stellen lustig und hat mich so gefesselt, dass ich ihn an nur einem Tag komplett gelesen habe.