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Veröffentlicht am 20.04.2020

Typisch Antonia Michaelis, aber wo ist der Kriminalroman?

Im Auge des Leuchtturms
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Taschenbuch: 312 Seiten
Verlag: Emons Verlag (16. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3954516759
Preis: als Taschenbuch vergriffen
als E-Book erhältlich

Typisch Antonia Michaelis, aber wo ist der Kriminalroman?

Inhalt:
Nada ...

Taschenbuch: 312 Seiten
Verlag: Emons Verlag (16. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3954516759
Preis: als Taschenbuch vergriffen
als E-Book erhältlich

Typisch Antonia Michaelis, aber wo ist der Kriminalroman?

Inhalt:
Nada Schwarz ist Managerin der erfolgreichsten Berliner Restaurantkette. Sie ist organisiert und effektiv, plant alles minutiös. Da ist keine Zeit für Freunde, Liebe oder Erinnerungen. Doch als sie per Postkarte aufgefordert wird, auf eine kleine Nordseeinsel zu kommen, versetzt sie das dermaßen in Unruhe, dass sie nicht mehr funktioniert. Und so macht sie sich schließlich auf die Reise - eine Reise in die Vergangenheit, wie sich bald herausstellt.

Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Antonia Michaelis, doch dieses hier konnte mich nicht ganz so begeistern wie gewohnt. Es fiel mir schwer, mich auf die sperrige Protagonistin Nada einzulassen, die alles andere als sympathisch rüber kommt.

Wieder einmal spielt die Autorin mit den Realitäten, lässt Wachen und Träumen ineinander verschwimmen. Für mich ergaben sich dabei einige Längen, auch aufgrund der Wiederholungen, die ich oft unnötig empfand.

Aber der poetische Schreibstil, der Antonia Michaelis eigen ist, ist so toll wie immer. Ich liebe ihre Wortspiele und Wortschöpfungen. Ich liebe auch das Surreale in ihren Erzählungen.

Vielleicht kenne ich die Autorin schon zu gut. So wusste ich bei diesem Buch stets, worauf ich beim Lesen achten musste. Vieles war daher für mich vorhersehbar und wenig überraschend.

Schön fand ich, dass die scheinbar wirren Handlungsstränge mit den unmöglich erscheinenden Ereignissen am Ende komplett entwirrt und aufgelöst werden. Eine Frage bleibt jedoch offen: Wo ist hier der Kriminalroman, der auf dem Cover versprochen wird?

★★★★☆

Veröffentlicht am 19.04.2020

Spannend, vielseitig, aber nicht ganz rund

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: FISCHER KJB (4. März 2020)
ISBN-13: 978-3737341868
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 17,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, vielseitig, aber nicht ganz ...

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: FISCHER KJB (4. März 2020)
ISBN-13: 978-3737341868
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 17,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, vielseitig, aber nicht ganz rund

Inhalt:
Es ist das Jahr 2099, 79 Jahre nach dem Entstehen des Urvortex, eines mächtigen Energiewirbels, der die Welt verändert hat. Auch jetzt gibt es noch Vortexe, in denen die Vortexläufer in Sekundenschnelle von einem Ort zum anderen gelangen können.

Elaine und ihr bester Freund Luka nehmen am Vortexrennen von Neu London teil. Nur die besten zehn werden künftig als Vortexläufer dem Kuratorium dienen und die sogenannten Vermengten einfangen, als minderwertig angesehene Mischwesen, Menschen, deren Körper mit der Natur vermengt sind.

Mitten im Rennen entfaltet sich in Elaine eine Gabe, die sie zu einer besonderen Waffe für das Kuratorium werden lässt. Doch Elaine wehrt sich gegen die ihr zugedachte Rolle …

Meine Meinung:
Dies ist der Auftaktband einer neuen dystopischen Reihe und im Großen und Ganzen recht gut gelungen. Die Welt, die die junge Autorin Anna Benning geschaffen hat, ist neu, wenn auch der zu lösende Konflikt altbekannt ist. Aber man kann das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden.

Theoretische Erläuterungen, spannende und gefühlvolle Szenen wechseln sich ab, was mir sehr gut gefallen hat. Leider konnte ich Elaines Handlungsweisen nicht immer vollkommen nachvollziehen. Manches erschien mir einfach nicht logisch. Zuweilen ging mir auch eine Entwicklung in der Beziehung von zwei Personen zu schnell, gerade noch hasserfüllte oder ängstliche Blicke - im nächsten Augenblick beste Freunde. Aber das sind nur Kleinigkeiten, die ich nicht weiter schlimm fand.

Ich habe das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. Es reißt mich aber leider trotzdem nicht zu absoluten Begeisterungsstürmen hin, da mir der Schreibstil nicht hundertprozentig zusagt. An manchen Stellen wirkt die Erzählung auf mich ein wenig holprig, als ob da etwas raus gekürzt und der Anschluss verpasst worden wäre. Und gefühlsmäßig konnte es mich einfach nicht ganz mitnehmen.

Band 2 ist für Herbst 2020 geplant. Ich bin gespannt, ob dieser mich dann mehr mitreißen kann.

★★★★☆

Veröffentlicht am 17.04.2020

Trotz vieler Probleme ein Wohlfühlbuch

Mein Leben nebenan
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (29. Februar 2016)
ISBN-13: 978-3570172049
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Boys Most Likely Too
Übersetzung: Anja Galić
Preis: 16,99 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (29. Februar 2016)
ISBN-13: 978-3570172049
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Boys Most Likely Too
Übersetzung: Anja Galić
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Trotz vieler Probleme ein Wohlfühlbuch

Inhalt:
Der 17-jährige Tim kommt mit seinem Vater nicht klar - oder umgekehrt. Er ist von der Schule geflogen, hat verschiedene Jobs verloren und ist Alkoholiker, mittlerweile seit drei Monaten trocken. Doch das hält seinen Vater nicht davon ab, ihn rauszuwerfen und ihm ein Ultimatum zu setzen. Wenn er sein Leben bis Weihnachten nicht auf die Reihe gekriegt hat, verliert er sämtliche finanzielle Unterstützung. Tim findet Zuflucht bei der Familie seines Freundes Jase, den Garretts. In Alice Garrett ist er zudem hoffnungslos verliebt …

Meine Meinung:
„Mein Leben nebenan“ ist eine Art Fortsetzung von „Mein Sommer nebenan“, das ich vor Jahren mit Begeisterung verschlungen habe. Man muss es aber nicht unbedingt gelesen haben, denn diesmal sind die Hauptprotagonisten andere. Lediglich ein Detail aus dem 1. Buch spielt hier noch eine Rolle, und das wird erneut erwähnt, sodass auch neue Leser den nötigen Durchblick haben.

In diesem Jugendroman jagt ein Problem das andere. Tim scheint das Unglück anzuziehen wie ein Magnet. Auch den Garretts geht es nicht gerade gut. Der Vater liegt nach einem schweren Unfall im Krankenhaus, die Mutter ist mit dem 8. Kind schwanger und der Baumarkt der Garretts muss am Laufen gehalten werden. Trotzdem ist das Leben in dieser Familie einfach wunderbar. Klar, die Kinder streiten sich wie andere auch, die älteren Geschwister und Eltern sind manchmal frustriert oder müde. Aber über allem liegt eine dermaßen liebevolle Atmosphäre, dass man sich wünscht, diese chaotische Familie wäre die eigene. Was auch passiert, nichts kann diese Menschen wirklich erschüttern.

Ich habe es sehr genossen, ein paar Stunden an der Seite dieser wunderbaren Charaktere zu verbringen. Ich habe mit ihnen gelitten und gebangt oder mich mit ihnen gefreut. Ihr Leben folgt einem ständigen Auf und Ab, doch ist es auch immer durchzogen von einem steten Hoffnungsschimmer. Weder die Garretts noch Tim lassen sich unterkriegen, sondern versuchen das Beste aus allem zu machen.

Trotz der vielen angesprochenen Probleme ist es eine locker-leichte Lektüre, sehr unterhaltsam, ohne allzu weit in die Tiefe zu gehen, dabei aber auch nicht oberflächlich oder banal. Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch

★★★★★

Veröffentlicht am 15.04.2020

Vielleicht eher was für eingefleischte Gamer

Armada
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Broschiert: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (23. März 2017)
ISBN-13: 978-3596296606
Originaltitel: Armada
Übersetzung: Sara Riffel
Preis: 14,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Vielleicht eher ...

Broschiert: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (23. März 2017)
ISBN-13: 978-3596296606
Originaltitel: Armada
Übersetzung: Sara Riffel
Preis: 14,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Vielleicht eher was für eingefleischte Gamer

Inhalt:
Zack Lightman ist ein begnadeter Spieler. In „Armada“ hat er es in die Top Ten der Weltrangliste geschafft und kämpft hier Tag für Tag gegen Aliens, die die Erde bedrohen. Bis plötzlich aus dem Spiel Ernst wird und tatsächlich das Ende der Welt bevorsteht. Jetzt sind Zack und die anderen Gamer gefordert, denn sie werden zur Bedienung von ferngesteuerten Drohnen gegen die Außerirdigschen eingesetzt.

Meine Meinung:
Nachdem ich von „Ready Player One“ absolut begeistert war, musste ich natürlich auch „Armada“ lesen. Leider kann dieser Roman aber nicht mit Ersterem mithalten. Hier dreht sich einfach viel zu viel um Videospiele, verschiedene Spielzüge, Konsolen usw. Für Nicht-Gamer ist das auf Dauer doch langweilig.

Zum Glück gibt es aber auch immer wieder sehr spannende Kampfszenen. Und der Protagonist Zack ist ein sehr sympathischer und tougher Typ, an dessen Seite ich dieses Abenteuer gerne erlebt habe.

Die Story an sich fand ich aber etwas dünn, das hätte man noch viel mehr ausbauen und vertiefen können.

Fazit:
Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 14.04.2020

Dieser Roman konnte mich leider nicht erreichen

Rote Kreuze
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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diogenes (26. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3257071245
Originaltitel: Krasny Krest
Übersetzung: Ruth Altenhofer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Dieser ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diogenes (26. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3257071245
Originaltitel: Krasny Krest
Übersetzung: Ruth Altenhofer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Dieser Roman konnte mich leider nicht erreichen

Inhalt:
Alexander bezieht seine neue Wohnung. Da macht er die ungewollte Bekanntschaft seiner Nachbarin, der über 90-jährigen Tatjana, die ihm sogleich ein Gespräch aufdrängt. So erfährt Alexander zwischen Tür und Angel die Lebensgeschichte der alten Frau.

Meine Meinung:
Hauptsächlich geht es hier um die Stalin-Ära, um die „Säuberungen“, willkürliche Unterdrückung der Sowjetbürger. Eigentlich ein sehr interessantes Thema, wie ich finde. Ich hatte hohe Erwartungen an die Erzählungen der alten Tatjana. Doch leider konnte mich die Geschichte überhaupt nicht abholen. Ich schreibe dies dem nüchternen, relativ emotionslosen, mehr berichtartigen Schreibstil zu.

Im Klappentext ist die Rede von einer unerwarteten Freundschaft und dass die beiden Protagonisten ineinander das eigene gebrochene Herz erkennen. Weder das eine noch das andere konnte ich aus der Erzählung herauslesen.

Fazit:
Der Roman ist sicher nicht schlecht, aber mich konnte der Autor leider nicht begeistern.

★★★☆☆