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Veröffentlicht am 24.03.2018

Wahnsinn, wie viel man mit so wenigen Worten sagen kann

Nicu & Jess
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Gebundene Ausgabe: 300 Seiten
Verlag: Mixtvision; Auflage: 1 (27. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3958541061
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: We come apart
Preis: 16,90€
auch als E-Book erhältlich

Wahnsinn, ...

Gebundene Ausgabe: 300 Seiten
Verlag: Mixtvision; Auflage: 1 (27. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3958541061
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: We come apart
Preis: 16,90€
auch als E-Book erhältlich

Wahnsinn, wie viel man mit so wenigen Worten sagen kann

Inhalt:
Nicu ist mit seiner Familie von Rumänien nach London gekommen und hofft auf ein besseres Leben in seiner neuen Heimat. Doch seine Eltern haben andere Pläne für ihn.

Jess lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zusammen. Häusliche Gewalt ist ihr Alltag.

Die beiden so unterschiedlichen Jugendlichen fassen langsam Vertrauen zueinander und beschließen, ihrem Schicksal zu entkommen. Doch dann macht eine dumme Tat alles zunichte.

Meine Meinung:
Schon in „Eins“ konnte Sarah Crossan mich mit ihrem ganz besonderen Schreibstil begeistern. Und auch „Nicu & Jess“ ist wieder in Versform geschrieben. Dabei hat jedes Wort eine wichtige Bedeutung und die Stelle auf der Seite, an der das Wort steht, ist sorgfältig gewählt. Mit nur relativ wenigen Worten vermögen die Autoren dadurch wahnsinnig viel zu erzählen und auszudrücken. Die Zusammenarbeit von Sarah Crossan und Brian Conaghan ist absolut gut gelungen. Der Roman wirkt wie aus einem Guss.

Die einzelnen Kapitel sind nur wenige Zeilen bis wenige Seiten lang, wobei die Perspektive stets zwischen Nicu und Jess wechselt. Beide erzählen in der Ich-Form. Nicus Part fand ich anfangs recht anstrengend, weil er ziemlich gebrochen spricht. Aber er beherrscht die Sprache seiner neuen Heimat einfach noch nicht gut. Fast unmerklich wird die Grammatik im Lauf der Zeit etwas besser. Es wirkt auf jeden Fall sehr authentisch.

Nicu ist ein sehr lieber Junge, der sich anpassen und niemandem Kummer bereiten will. Doch seine Umwelt macht es ihm nicht leicht. Er wird gemobbt und verlacht, von Mitschülern wie auch von Lehrern. Mit den Plänen seiner Eltern ist er ganz und gar nicht einverstanden, aber er weiß nicht, wie er sie abwenden soll, ohne seinen Eltern wehzutun. Man muss ihn einfach mögen.

Auch wenn Jess nicht gerade ein Unschuldsengel ist, ist man als Leser doch auf ihrer Seite. Man kann sehr gut nachvollziehen, warum sie so handelt, wie sie handelt, und erkennt schnell, dass sie eigentlich ein gutes Herz hat. Doch dauert es einige Zeit, bis sie über ihren Schatten springen kann. Die Entwicklung beider Protagonisten war für mich logisch und gut verständlich.

Eigentlich war ich während des Lesens hellauf begeistert. Doch leider versetzte mir das relativ offene Ende einen kleinen Dämpfer. Viele Leser wird das sicher gar nicht stören. Aber ich mag dieses Offene einfach nicht.

Fazit:
Obwohl mir am Schluss etwas fehlte, haben mich Sarah Crossan und Brian Conaghan mit „Nicu & Jess“ überzeugen können. Mit relativ wenigen, zielsicher gesetzten Worten, erzählen sie eine intensive, tiefgründige Geschichte, die eine breite Palette von Themen aufgreift: erste Liebe, Zwangsheirat, Immigration, Fremdenhass, häusliche Gewalt und mehr.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.03.2018

Für junge Lesende recht nett

Mein Date mit den Sternen - Blaues Funkeln
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Broschiert: 282 Seiten

Verlag: cbj (19. März 2018)

ISBN-13: 978-3570165096

empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren

Preis: 15,00€

auch als E-Book erhältlich



Für junge Lesende recht nett



Inhalt:

Als ...

Broschiert: 282 Seiten

Verlag: cbj (19. März 2018)

ISBN-13: 978-3570165096

empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren

Preis: 15,00€

auch als E-Book erhältlich



Für junge Lesende recht nett



Inhalt:

Als Joss eines Tages eine mysteriöse Botschaft erreicht, wird ihr Leben und auch das ihres besten Freundes Maks auf den Kopf gestellt. „Du bist unsere Auserwählte Nr. 1.“ und „Finde die anderen Auserwählten.“, sagt eine Stimme zu ihr. Diese Sätze lassen Joss erst mal ziemlich ratlos zurück. Dass anscheinend auch noch Männer in schwarzen Anzügen Joss verfolgen, macht die Sache auch nicht besser. Und warum nur verändert sich Maks so plötzlich?



Meine Meinung:

Ich habe schon viele Bücher von Bettina Belitz gelesen und mochte sie alle recht gern. Auch „Mein Date mit den Sternen. Blaues Funkeln“ hat mir gut gefallen. Es ist eine fantasievolle Science-Fiction-Geschichte für junge Lesende ab ca. 12 Jahren, je nach Persönlichkeit aber eventuell auch schon ab 10 Jahren geeignet. Liebe bzw. Verliebtsein spielt noch keine allzu große Rolle in diesem 1. Band der Reihe.



Bettina Belitz erzählt sehr lebendig aus der Ich-Perspektive der vierzehnjährigen Joss. Die Protagonistin war mir gleich sympathisch und ich habe es genossen, an ihrer Seite durch die Ereignisse zu streifen. Joss und Maks gehen in dieselbe Klasse. Die beiden Außenseiter haben einen Zweckvertrag geschlossen. Sie verbringen die Pausen zusammen, um sich gegen die Angriffe ihrer Mitschüler zu schützen. Beide leiden an zig Allergien und Unverträglichkeiten, die ihnen das Leben zur Hölle machen. Diese Probleme werden eher humorvoll als tiefgründig behandelt, sodass man sich locker unterhalten lassen kann.



Der Schreibstil ist der Zielgruppe im Kindes- bzw. Jugendalter angepasst. Ich empfinde auch den Inhalt dieser Geschichte nicht als All age, sondern wirklich als für junge Lesende geschrieben. Diese werden aber sicher viel Freude beim Lesen haben, denn Joss muss man einfach gernhaben und die Geschichte ist so bizarr, dass sie einfach witzig zu lesen ist, auch wenn es natürlich immer einen ernsthaften Hintergrund gibt.



„Mein Date mit den Sternen“ ist ganz klar als Reihe angelegt, wovon der 1. Band „Blaues Funkeln“ für mich eher wie eine Einleitung war. Am Ende des Buches wird es nun so richtig interessant, aber leider müssen wir auf die Fortsetzung noch warten. Einige Seiten Leseprobe von „Rotes Leuchten“ können darüber nicht wirklich hinwegtrösten.



Die Reihe:

Blaues Funkeln

Rotes Leuchten



★★★★☆



Veröffentlicht am 20.03.2018

Die mysteriöse Geschichte eines Familienfotos

Zartbittertod
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Gebundene Ausgabe: 475 Seiten
Verlag: cbj (19. März 2018)
ISBN-13: 978-3570165133
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die mysteriöse Geschichte eines ...

Gebundene Ausgabe: 475 Seiten
Verlag: cbj (19. März 2018)
ISBN-13: 978-3570165133
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die mysteriöse Geschichte eines Familienfotos

Inhalt:
Mias Eltern haben eine kleine Chocolaterie in Meißen - wie bereits ihr Urgroßvater Jakob. In dem Geschäft hängt ein Foto, das den jungen Jakob und seinen Lehrherrn mit einem lebensgroßen Schokoladennashorn zeigt. Für die Aufnahmeprüfung an einer Journalistenschule versucht Mia, die Geschichte des Familienfotos zu recherchieren. Sie fährt nach Lüneburg, um mit den Nachkommen von Gottlob Herder zu sprechen, mit dem Jakob vor über hundert Jahren aus Deutsch-Südwestafrika ins Deutsche Reich gekommen ist. Die genauen Umstände sind Mias Familie unbekannt, und ganz offensichtlich hat irgendjemand ein Interesse daran, dass sie nicht ans Licht kommen. Mias Recherchen bringen sie in große Gefahr.

Meine Meinung:
Elisabeth Herrmann hat ein unrühmliches Kapitel deutscher Kolonialgeschichte aufgegriffen. Genau wie Mia habe auch ich in der Schule nur wenig darüber gehört. Der Völkermord an den Herero findet im Lehrplan üblicherweise nicht viel Platz. Umso mehr freut es mich, dass die Autorin dieses Geschehen nicht totschweigt, sondern den Lesenden nahebringt, wohin Nationalismus und Rassenhass führen können.

Die Handlung kommt ein klein wenig zögerlich in Gang. Anfangs passiert noch nichts allzu Aufregendes. Doch je mehr Mia herausfindet und je mehr Menschen sie kennenlernt, die irgendwie in ihre Familiengeschichte verwickelt sind, desto mehr konnte die Erzählung mich fesseln. Bald schon gibt es einen Toten und es bleibt nicht bei dem einen. Im Hause Herder ist man über Mias Auftauchen nicht nur erfreut. Während der junge Will versucht, Mia zu unterstützen, schlägt ihr von Seiten seiner Eltern nichts als Ablehnung entgegen. Hier erweist Mia sich als toughe junge Frau, die sich nicht so leicht einschüchtern lässt. Und auch wenn sie nicht gerade heldenhaft agiert, nimmt Mia doch ihren ganzen Mut zusammen, wenn es darauf ankommt. Sie ist eine sehr menschliche und sympathische Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann.

Je weiter die Handlung fortschreitet, umso spannender wird sie auch. In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich nun unbedingt wissen musste, wer hinter allem steckt und vor allem, welches Interesse derjenige hat. Elisabeth Herrmann führt die Lesenden immer wieder auf eine falsche Spur und konnte mich am Ende wirklich überraschen.

Fazit:
Mit „Zartbittertod“ hat Elisabeth Herrmann wieder mal ein sehr lesenswertes Jugendbuch geschrieben, das eine dunkle Seite der deutschen Geschichte mit einer fesselnden Handlung verbindet. Die Spannung dürfte allerdings gerne schon von Anfang an ein wenig höher sein. Da die Todesfälle nicht allzu blutig beschrieben werden, ist das Buch auch schon für junge Leser ab ca. 14 Jahren geeignet.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den cbj Verlag und das Bloggerportal, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zuschickten.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine humorvolle Jesus-Geschichte

Die Bibel nach Biff
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Taschenbuch: 573 Seiten
Verlag: Goldmann (1. Dezember 2002)
ISBN-13: 978-3442541829
Originaltitel: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ’s Childhood Pal
Preis: 12,00€
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Taschenbuch: 573 Seiten
Verlag: Goldmann (1. Dezember 2002)
ISBN-13: 978-3442541829
Originaltitel: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ’s Childhood Pal
Preis: 12,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine humorvolle Jesus-Geschichte

Inhalt:
Es soll endlich ans Licht kommen, was Jesus bzw. Josua zwischen seiner Geburt im Stall und seiner Zeit als Prediger so alles getrieben hat. Denn gerade über die Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Deshalb wird Levi, genannt Biff, der beste Freund von Gottes Sohn, wieder zum Leben erweckt und erhält den Auftrag, alles aufzuschreiben. Der Engel Raziel überwacht ihn dabei.

Meine Meinung:
Schon die ersten Seiten geben einen guten Eindruck davon, was einen im Buch erwartet, denn man kommt fast sofort ins Schmunzeln oder sogar laut Auflachen. Zu skurril und teilweise absurd ist die Geschichte, die sich Christopher Moore mit viel Fantasie zusammengereimt hat. Besonders die Dialoge zwischen dem frechen Biff und seinem Freund Josua haben es in sich.

Dabei wird Josua als ein herzensguter Mensch dargestellt, sodass auch gläubige Christen sich in ihrer Religion nicht beleidigt fühlen sollten. Allerdings stellt Moore sämtliche Religionen bzw. Teile davon immer wieder in Frage, und es lohnt sich sicher, sich darüber mal Gedanken zu machen.

Natürlich gibt es viele Anspielungen auf die Bibel. Wer sich hier auskennt, wird sicher mehr Witz erkennen als nicht bibelfeste Leser. Doch unterhaltsam sollte dieses Buch für alle möglichen Menschen sein. Der mittlere Teil ist ein klein wenig langatmig, aber Anfang und Ende sprühen nur so vor witzigen Ideen.

Schön fand ich auch die Perspektivwechsel zwischen der Rahmenhandlung von Biff und Raziel heute in Amerika und der Geschichte von Josua und Biff vor 2000 Jahren.

Christopher Moore schreibt recht flott und lebendig. Das Buch ist einfach zu lesen und hat mir großen Spaß gemacht. Der Ich-Erzähler Biff ist ein frecher, aber trotzdem netter Kerl, der für meinen Geschmack ein bisschen zu viel an Sex denkt, aber auch das ist natürlich recht witzig geschrieben.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.03.2018

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Schnell mal was Gutes
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Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Dorling Kindersley Deutschland GmbH (30. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3831034505
Preis: 19,95€

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Dieses Kochbuch ist in 5 etwa gleich ...

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Dorling Kindersley Deutschland GmbH (30. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3831034505
Preis: 19,95€

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Dieses Kochbuch ist in 5 etwa gleich große Kategorien unterteilt:
Seelenfutter
Schmeckt wie bei Oma
Express ohne Stress
Gesund und gut
- Nach dem Sport
- Brainfood
Entspannungsküche

Im Anhang gibt es ein Register, in dem man die Hauptzutaten findet und unter dem jeweiligen Stichwort dann mit Seitenangabe alle Gerichte, die diese Zutat beinhalten. So gelangt man leicht zum gewünschten Rezept.

Jedes Rezept nimmt eine Doppelseite ein, eine Seite mit Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Zubereitungsanleitung, eine Seite mit ansprechenden Fotos, wobei 2 Fotos im Buch doppelt enthalten sind. Ein Versehen oder mussten hier noch Seiten gefüllt werden?

Die Rezepte sind bunt gemischt, Fleisch- und Fischgerichte, Vegetarisches und Veganes. So sollte für jeden etwas dabei sein. Außerdem sind die Gerichte für unterschiedliche Anlässe geeignet, mal was Rusitkales, mal was Feineres, mal was Warmes, mal was Kaltes, mal was Exotisches, aber immer was Gutes.

Die benötigten Zutaten lassen sich größtenteils im normalen Supermarkt kaufen, teilweise ist aber auch der Gang zum Asialaden notwendig. Selten werden nur geringe Mengen einer Zutat gebraucht, die man nur in größeren Mengen kaufen kann und die sich nicht aufbewahren lässt, bis man wieder dasselbe kochen will.

Alle Rezepte sind für 2 Personen berechnet. Die Arbeitsanleitungen sind gut verständlich und sinnvoll. Der Anspruch, dass alle Rezepte in max. 30 Minuten nachzukochen sind, wird allerdings nicht erreicht. Obwohl ich viel Erfahrung in der Küche habe, habe ich das nicht immer geschafft bei den Gerichten, die ich bisher ausprobiert habe.

Besonders gut gefällt mir, dass unter der Zutatenliste immer auch besondere benötigte Gerätschaften wie Backpapier oder ein Pürierstab aufgeführt werden. So hat man alles gut im Blick und kann sich entsprechend vorbereiten. Außerdem gibt es bei manchen Rezepten noch zusätzliche Tipps, was man mit den Resten machen kann oder wie man ein Gericht noch besser machen oder einfach variieren kann.

Fazit:
Ein ansprechendes Kochbuch mit vielen verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten, die sich ohne allzu großen Aufwand zubereiten lassen und geschmacklich für jeden etwas zu bieten haben. Leider nicht ganz so schnell wie der Titel suggeriert, dafür aber gut.

★★★★☆