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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2020

Anstrengend, aber nicht schlecht

Milchmann
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Gebundene Ausgabe: 452 Seiten
Verlag: Tropen (22. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3608504682
Originaltitel: Milkman
Übersetzung: Anna-Nina Kroll
Preis: 25,00 €
auch als E-Book erhältlich

Anstrengend, aber ...

Gebundene Ausgabe: 452 Seiten
Verlag: Tropen (22. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3608504682
Originaltitel: Milkman
Übersetzung: Anna-Nina Kroll
Preis: 25,00 €
auch als E-Book erhältlich

Anstrengend, aber nicht schlecht

Puh, dieses Buch ist eine Herausforderung. Ich bin hier ganz unbedarft herangegangen, ohne mich vorher groß zu informieren. Entsprechend schwer fiel mir der Einstieg. Ich hatte zunächst kaum eine Ahnung, wovon die Autorin redet, was der Sinn dieses Romans ist, worum es eigentlich geht. Als ich ein wenig recherchiert hatte, gelang es mir besser, das erwähnte Gebiet diesseits und jenseits der Grenze, das Land jenseits der See und die verschiedenen Religionen und Paramilitärs einzuordnen und in die Handlung hineinzufinden. Aber was heißt hier Handlung? Handlung gibt es eher wenig - alles ist aus der Sicht der namenlosen Erzählerin geschildert und besteht zu einem Großteil aus deren Gedanken. Seitenlange Monologe erleichtern das Lesen nicht gerade. Es ist schwer, die Konzentration aufrechtzuerhalten, wenn einem zwischendurch kein Absatz zum Verschnaufen geboten wird.

Dabei ist nicht nur die Protagonistin ohne Namen. Nein, alle Figuren werden nur mit ihrer Funktion bzw. einer Art Spitznamen benannt, z.B. Milchmann (der gar kein Milchmann ist), Vielleicht-Freund, Schwester Eins oder Schwager Drei. Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Die Autorin hat eindeutig etwas zu sagen. Ich frage mich nur, warum sagt sie es nicht einfach? Warum redet sie ellenlang um den heißen Brei herum und kommt nicht zu Potte? Warum packt sie ihre Aussage in dermaßen verschwurbelte Sätze? Warum macht sie es dem Leser künstlich so schwer?

★★★☆☆

Veröffentlicht am 19.05.2020

Ein Albtraum von Protagonistin

Nachtflug
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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (23. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3499274114
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein Albtraum von Protagonistin

Inhalt:
Ingrid, ...

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (23. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3499274114
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein Albtraum von Protagonistin

Inhalt:
Ingrid, Mitte fünfzig, und Jakob, etwa zwanzig Jahre jünger, fliegen von Berlin nach New York - zwar nicht zusammen, aber nebeneinander. Während Jakob noch an seinen Papieren für ein wichtiges Meeting arbeiten will, möchte Ingrid sich unterhalten. Dabei werden im Lauf der Nacht beider Leben gründlich auf den Kopf gestellt.

Meine Meinung:
Handlungszeitraum sind nur ein paar Stunden während eines Nachtflugs. Abwechselnd erzählen die beiden Autorinnen aus der Ich-Perspektive von Ingrid und Jakob. Dabei lernt man die beiden im Lauf der Nacht einigermaßen gut kennen.

Die dieser Geschichte zugrundeliegende Idee ist gut, aber der Roman war so gar nicht mein Fall. Beide Protagonisten sind völlig unglaubwürdig. Ingrid verhält sich dermaßen naiv, dass es schon lächerlich ist, vor allem, weil sich nach und nach herausstellt, dass sie einiges auf dem Kasten hat. Ihre distanzlose Art, ihren Sitznachbarn zu vereinnahmen, hat mir Albträume beschert.

Zwar steckt viel Weisheit in Ingrids Aussagen, aber die wird so klischeehaft und küchenpsychologisch rübergebracht, dass man nur die Augen verdrehen kann. Insgesamt ist die Handlung sehr vorhersehbar. Überraschungen gibt es kaum.

Dafür dass ich wenigstens ab und zu ein wenig schmunzeln konnte, gibt es noch knapp 3 Sterne.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 17.05.2020

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Selbs Betrug
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Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (21. Juni 1994)
ISBN-13: 978-3257227062
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Inhalt:
Gerd ...

Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (21. Juni 1994)
ISBN-13: 978-3257227062
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Inhalt:
Gerd Selb, Privatdetektiv in Mannheim, erhält unter ungewöhnlichen Umständen einen Auftrag. Er soll die verschwundene Studentin Leonore Salger finden, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt. Mit seinen hartnäckigen Recherchen findet Selb schließlich fast mehr heraus, als für in selbst gut ist.

Meine Meinung:
Bernhard Schlinks unaufgeregte Art des Erzählens macht einfach Spaß. Hier gibt es keine großartige Action, aber trotzdem jede Menge Spannung. Die Handlung ist einigermaßen komplex, sodass sie nicht leicht zu durchschauen ist. Bei aufmerksamem Lesen kann man aber problemlos folgen.

Man kann sich die Figur des ehemaligen Staatsanwalts und jetzigen Privatdetektivs gut vorstellen. Selb ist ein Mann mit Rückgrat, aber auch Ecken und Kanten. Er macht Fehler und nicht nur Legales.

Der Großteil des Romans spielt im Rhein-Neckar-Raum, wo man viele der beschriebenen Orte wiedererkennt.

Selbs Betrug ist der 2. Band der Selb-Trilogie, aber auch ganz gut ohne Vorkenntnisse lesbar.

Die Trilogie:
1. Selbs Justiz
2. Selbs Betrug
3. Selbs Mord

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.05.2020

Jugendbuch mit wichtiger Botschaft

Dear Martin
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3499218330
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Dear Martin
Übersetzung: Karsten Singelmann
Preis: 17,99 ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3499218330
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Dear Martin
Übersetzung: Karsten Singelmann
Preis: 17,99 €
auch als E-Book erhältlich

Jugendbuch mit wichtiger Botschaft

Inhalt:
Atlanta, Georgia, USA, 2017. Man sollte meinen, Rassismus spielt keine Rolle mehr. Doch leider ist dem nicht so. Der 17-jährige Justyce McAllister besucht zwar eine Schule mit überwiegend weißen Schülern, ist Anwärter auf einen Studienplatz in Yale und will einfach nur ein ganz normaler Jugendlicher sein. Doch immer wieder begegnen ihm Vorurteile, grundlose Anfeindungen und Schlimmeres.

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich sehr an „The Hate U Give“ von Angie Thomas erinnert, das mich einfach umgehauen hat. Nun hatte ich etwas Ähnliches von Nic Stone erwartet. Und auch sie macht ihre Sache sehr gut. Allerdings konnte sie mich nicht genauso begeistern wie Angie Thomas, was aber auch kein Wunder ist, hat ihr Werk doch nur halb so viele Seiten. Da ist es klar, dass die Geschichte nicht so intensiv ausgebaut werden kann, dass viele Aspekte nicht so in die Tiefe gehen. Gerade in der ersten Hälfte kam mir hier einiges zu kurz. Der Roman erschien mir zu nüchtern und distanziert.

In der zweiten Hälfte wird es dann aber dramatisch und hier haben mich viele Szenen stark berührt.

Justyce ist ein toller Protagonist, sehr sympathisch, aber nicht ohne Fehler. Er versucht, das Richtige zu tun. Oft gelingt ihm dies auch, zuweilen gewinnt aber auch seine Wut, was ich nur allzu verständlich fand. In Briefen an sein Idol Martin Luther King versucht er, sich über einiges klar zu werden. Daher kommt auch der Buchtitel „Dear Martin“. Es ist aber kein reiner Briefroman - die Briefe sind nur kurze Einschübe.

Nic Stone zeigt eindrücklich, dass es leider immer noch enorme Konflikte auf diesem Gebiet gibt, die wir gemeinsam lösen müssen, egal welche Hautfarbe wir haben.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.05.2020

Netter Regionalkrimi

Zuckerblut
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag (1. Juli 2005)
ISBN-13: 978-3899776478
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Netter Regionalkrimi

Inhalt:
Dem Karlsruher Kommissar Oskar Lindt wird ...

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag (1. Juli 2005)
ISBN-13: 978-3899776478
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Netter Regionalkrimi

Inhalt:
Dem Karlsruher Kommissar Oskar Lindt wird anonym ein Stadtplan zugespielt, auf dem er fünf Blutflecke findet. Kurz darauf findet man eine weibliche Leiche, deren Fingerabdrücke auch auf dem Stadtplan sind. Bei der Toten handelt es sich um die Mitarbeiterin eines privaten Pflegedienstes. Lindt und Kollegen tappen im Dunkeln …

Meine Meinung:
Für Leute aus der Gegend ist dieser Krimi ganz nett zu lesen, denn er enthält viel Lokalkolorit. Oskar Lindt und seine Kollegen sind überwiegend symbadisch, sodass man sie gerne bei ihren Ermittlungen begleitet, die recht realistisch wirken. Dabei kommt durchaus auch Spannung auf.

Gestört hat mich allerdings zweierlei. Es gibt im Prinzip nur einen Verdächtigen, und die Polizisten kommen erst gegen Ende darauf, dass er der Täter sein könnte. Zudem wird nebenbei noch ein weiterer Fall aufgedeckt, der aber nicht gelöst wird, sondern mehr oder weniger im Sand verläuft.

Sprachlich ist der Roman vielleicht nicht ganz ausgefeilt, aber das stört mich weniger. So redet man halt hier bei uns

Die Oskar-Lindt-Reihe:
1. Bucheckern
2. Zuckerblut
3. Hackschnitzel
4. Waldstadt
5. Fächertraum
6. Fächergrün
7. Fächerkalt
8. Mordschwarzwald
9. Blutspecht
10. Schwarzwald Hölle
11. Schwarzwald-Himmel

★★★☆☆