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Veröffentlicht am 11.09.2020

Setting und Handlung woah, Figuren nicht so

Die Phileasson-Saga - Die Wölfin
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„Es ist ganz offensichtlich, dass die Kerzen im Kopf Eures Freundes gehörig flackern.“

Seite 348

Inhalt:

Asleif Phileasson und seinen Leuten ist die Flucht aus dem Himmelsturm gelungen. Doch zu ...

„Es ist ganz offensichtlich, dass die Kerzen im Kopf Eures Freundes gehörig flackern.“

Seite 348

Inhalt:

Asleif Phileasson und seinen Leuten ist die Flucht aus dem Himmelsturm gelungen. Doch zu welchem Preis? Jetzt führt er seine Mannschaft in die verwunschenen Wälder Aventuriens. Doch auch hier warten Feinde und Herausforderungen.

Beorn ist noch immer im Himmelsturm und versucht, dessen Dunkelheit zu entfliehen, doch immer mehr Schatten greifen nach seinem Herz. Und bald müssen die Helden begreifen, dass ihr Leben nicht alles ist, was sie hier zu verlieren drohen.
Die Phileasson-Saga: Die Wölfin von Bernhard Hennen, Robert Corvus
Meinung:

Auch der dritte Band der Phileasson Saga beginnt mit einem Prolog, dieses Mal etwas kürzer, als bei den anderen Bänden. Die Geschichte eines Mädchens namens Nirka wird erzählt, die ihren Vater nicht kennt und sich in einen Wolf verwandeln kann. Sie findet Zuflucht bei den Nomaden und schließt einen Pakt mit ihrem Ziehvater, der ihr sowohl das Leben als Mensch als auch als Wolf ermöglich.

Anders als in den vorherigen Bänden bekommt Nirka auch innerhalb des Buches immer mal wieder einen kleinen Erzählpart.

Achtung: In der Rezi zu Band II war es noch möglich die Spoiler weitestgehend rauszuhalten, ab diesem Band wird das sehr schwierig. Also lest am besten nur weiter, wenn ihr die vorherigen Bücher kennt!

Ich war auf dieses Buch super gespannt, vor allem nach dem Outing von Zidaine. Sie ist also wirklich das Mädchen aus dem Epilog von Band I, dass Tylstyr zu retten versucht hat. Beorn hat sie als Spion eingeschleust. Was sind ihre Absichten? Wird sie versuchen, ihre alten Feinde zu töten?

„Wenn ich dich Schwester nenne, meine ich damit keinen Rang, den dir eine Kirche verliehen hat.“ Seite 185

Schon auf den ersten Seiten, wird auch Galaynes Geheimnis gelüftet. Dass er ein Geschöpf der Herrin des Himmelsturms ist, okay, gruselig! Aber was war das andere, mit dem Energie aussaugen? Irgendwie war mir die Erklärung etwas zu schwammig und auch gar nicht so spektakulär, wie in Band II angedeutet.

Der Himmelsturm ist für mich voll die Horror-Hütte und Pardona hat eindeutig eine Schraube locker! Armer Beorn, das haben er und seien Leute echt nicht verdient! Phileassons Aktion, sich zu retten und die andere Mannschaft quasi dem Tod zu überlassen, war einfach das allerletzte. Er verschwendet auch nicht wirklich einen Gedanken daran, geschweige denn Reue oder dass er überlegt, Hilfe zu dem Turm zu schicken. Keiner aus der Mannschaft tut das und das fand ich unglaublich schade und hat mich einiges an Sympathiepunkten für sie gekostet.

Auch die Geschichte um Zidaine konnte mich nicht überzeugen und Tylstyr verstehe ich auch nicht wirklich. Er bringt seinen Freund total in Gefahr, warnt ihn nicht und überhaupt grübelt nur rum. Er fragt auch sie nicht, wie es ihr noch ergangen ist, wie sie die Flucht geschafft hat und all diese Sachen, die mich so wahnsinnig interessieren.

„Ich habe mich mit der Dunkelheit verbündet und sie mit mir genommen.“

Seite 309

Das Setting mag ich lieber als in Band II. Das Eis ist langsam weg, die Nomadenvöler, die mit ihren Tieren ziehen, eine Seuche, die unter ihnen wütet, aber scheinbar eher ein Fluch, als eine Krankheit ist. Und eine Reise auf dem Wolfspfad hinein ins Ungewisse. Phileassons Mannschaft rückt immer weiter vor, um die dritte Aufgabe zu lösen. Unstimmigkeiten treiben Keile in die Gruppe und ihr Anführer versucht alles, um sie zusammenzuhalten.

Irgendwie klingt es so, als hätte ich total viel an dem Buch nicht gemocht, aber das Gesamtwerk mag ich immer noch unheimlich gerne! Es ist spannend und unheimlich gut ausgedacht, es gibt total detaillierte Szenen, man kann sich alles super vorstellen. Aber von den Personen bin ich wirklich total enttäuscht, gerade auf den letzten 150 Seiten überschlug sich die Handlung, Szenen wurden nicht beendet, Fragen nicht aufgeklärt. Ich kann die Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen und hätte mir einfach nach dem ganzen Aufbau mehr erwartet. Ich bin aber trotzdem sehr gespannt, wie es weitergeht und starte jetzt mit Band vier.

„Er ist verrückt.“

Tylstyr nickte. „Aber er ist glücklich, und gibt es größere Weisheit, als die Welt so zu sehen, dass sie einen glücklich macht?“ Seite 353

Urteil:

Die Charaktere fand ich stellenweise sehr enttäuschend, aber Setting und Handlung sind weiterhin richtig gut, bis auf die letzten Seiten. Darum für diesen Band drei Bücher und ich bin sehr gespannt, wie das Abenteuer weitergeht.

„Ich frage mich, wohin ihr noch reisen werdet. Welche alten Mächte ihr noch stört. Welchem Zweck all dies dienen mag.“
Seite 71

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Anders aber toll

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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„Was wirst du tun, um es wieder gut zu machen?“
„Ich glaube, ich kann es nicht wiedergutmachen, oder? Ich
kann nur versuchen, es besser zu machen.“
Seite 135


Auf der einen Seite ist da Jack, der Star ...

„Was wirst du tun, um es wieder gut zu machen?“
„Ich glaube, ich kann es nicht wiedergutmachen, oder? Ich
kann nur versuchen, es besser zu machen.“
Seite 135


Auf der einen Seite ist da Jack, der Star der Schule, der jedes Mädchen haben kann und von (fast) allen geliebt wird. Aber Jack hat ein Geheimnis, das er niemandem anvertraut – er ist gesichtsblind, erkennt nicht einmal sein eigenes Gesicht im Spiegel wieder und all die Coolness ist ein Netz aus Lügen und Tricks, um ja nicht zum Freak zu werden.
Und dann ist da Libby, übergewichtig und mit einer peinlichen Vergangenheit. Libby, die nichts lieber möchte, als zu tanzen und Freunde zu finden. Libby, die hinter Jacks Fassade sehen kann. Diese Geschichte erzählt, was passiert, wenn diese beiden aufeinander treffen.


„Es ist, als hätte ich einen Zirkus in meinem Kopf und
müsste immerzu durch Ringe springen. Es ist, wie in einem Raum voller Leute zu
sein, in dem du niemand kennst. Immer.“
Seite 185

Durch das Buch „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven, was ich sehr cool fand, waren meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch. Nur die Aufmachung hat mich etwas abgeschreckt – das Cover sieht mehr nach Frauenroman aus, als Jugendbuch. Aber den Klappentext fand ich interessant und beim Vorwort hatte ich Gänsehaut. So ehrlich, so tief … ich war direkt gefesselt.

Unsere Hauptpersonen sind Libby und Jack. Libby, die nach dem Tod ihrer Mutter so stark übergewichtig wurde, dass man sie irgendwann aus ihrem Haus holen musste und zwar in dem man einen Großteil des Hauses aufbrechen musste. Und Jack, den coolsten Typen der Schule, der eigentlich nur ein Spiel spielt. Denn Jack ist krank, er erkennt keine Gesichter bzw. kann nicht sagen, zu wem sie gehören. Ich konnte mir das ganze erst ziemlich schwer vorstellen, aber ich finde, es wird im Buch recht gut erklärt.
„Während ich gehe, werde ich ständig angesprochen, und auch das ist ein Albtraum. Ich hebe den Kopf noch ein bisschen höher und lächle alles lässig an, aber ich scheine jemanden übersehen zu haben, denn ich höre: „Arschloch.“ Diese Gewässer sind tückisch und launisch.“
Seite 44
Libby hat viel abgenommen und kehrt jetzt an die Schule zurück. Es sind viele Jahre vergangen und die Frage stellt sich, wie die fiesen
Kids, die sie früher gemobbt haben, sie jetzt aufnehmen werden. Ihr Vater macht sich große Sorgen, wünscht sich aber auch ein normales Leben für seine Tochter. Wie erwartet hat Libby es nicht leicht, es gibt viele dumme Sprüche über sie, weil sie immer noch sehr dick ist. Sie geht aber recht gut damit um. Die ersten Kapitel aus ihrer Sicht sind sehr toll geschrieben, wie ihre Gedanken die Wände hochklettern etc. Libby hat es an der Schule nicht leicht, schon gar nicht, als einer von Jacks Kumpel das sogenannte „Schwabbelrodeo“ ausruft. Sinn des Ganzen ist, sich so lange wie möglich an einem dicken Mädchen festzukrallen und weil Libby am dicksten ist, soll sie der Hauptgewinn sein.
In einem verrückten Versuch, Libby zu beschützen und die ganze Sache irgendwie zu beenden, krallt Jack sich an ihr fest, ehe es ein
anderer tun kann und steckt ihr einen Entschuldigungsbrief zu. Doch Libby reagiert anders als erwartet und schlägt Jack k.o. Daraufhin kriegen beide Strafarbeiten aufgebrummt und müssen einiges an Zeit miteinander verbringen. Sie kommen sich näher und Jack gesteht Libby seine Krankheit, von der niemand etwas weiß. Aber Jack hat da noch diese On/Off Beziehung mit einem Mädchen, das gar nicht begeistert ist, dass Libby so viel Zeit bei ihrem Freund verbringt.

Die Kapitel sind schön kurz (die Bahnfahrerin in mir dankt!) und werden abwechselnd aus der Sicht von Libby und Jack erzählt, hin und wieder mit Flashbacks. In diesem Buch ist alles dabei, Humor, Romantik, Tiefsinnigkeit, High School Drama, Hassbriefe, Teenager Träume, Freundschaft. Trotzdem ist es kein typisches Jugendbuch, es hat keine Leichtigkeit, sondern beschäftigt sich mit einem ernsten Thema. Ich fand die Sache mit der Gesichtsblindheit aber unheimlich interessant und besonders die Beziehung, die Jack zu seinem kleinen Bruder hat, war super süß! Auch die Freundinnen, die Libby an der Schule dann doch noch findet, waren echt cool ausgearbeitet.


Für „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ von Jennifer Niven gibt es von mir drei dicke Bücher mit Glitzer und eine klare Leseempfehlung für eine etwas andere Geschichte über zwei etwas andere Charaktere. Ich hoffe, Jennifer Niven schreibt noch ganz ganz viel für uns!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

nett, aber naja

Biss zur Mitternachtssonne (Bella und Edward 5)
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Es ist nur ein ganz normaler Schultag in einem sehr langen Leben, doch als Bella Swan in seine Nähe kommt, verändert sich das Leben von Edward Cullen für immer. Als Vampir hält er sich so gut er kann von ...

Es ist nur ein ganz normaler Schultag in einem sehr langen Leben, doch als Bella Swan in seine Nähe kommt, verändert sich das Leben von Edward Cullen für immer. Als Vampir hält er sich so gut er kann von Menschen fern, doch Bella macht ihm das unmöglich. Niemals ist ihm jemand wie sie begegnet und er will unbedingt in ihrer Nähe sein. Doch das könnte für sie tödlich enden …

„Kann einem Menschen etwas Schlimmeres passieren, als dass ein Vampir ins sich verliebt?“
Seite 194

Ich bin gar kein Fan von diesen Büchern, die eine Geschichte, die es schon gibt aus einer anderen Perspektive nochmal erzählen. Aber es ist Stephanie Meyer und sie ist ein Genie - Also hab ich es mir doch aus der Bücherei ausgeliehen. Das Cover muss ich sagen, finde ich richtig schrecklich! Und weil das Buch so dick ist, dachte ich nicht, dass es nur den ersten Band enthalten würde. Es gibt super viele Längen, Edward zerdenkt einfach alles! Ich habe teilweise die Seiten einfach weitergeblättert.

Konnte ein totes, gefrorenes Herz brechen? Es fühlte sich zumindest so an.
Seite 141

Es gibt aber auch gute Momente, die Dinge aus den Büchern erklären und in einem anderen Licht zeigen. Am liebsten mochte ich die Szenen ohne Bella, also die, die man als Leser noch nicht kennt und wo man wirkliche etwas Neues erfahren hat.

Grundsätzlich verstehe ich aber nicht, warum man eine Geschichte, die es schon gibt nochmal erzählt. Diese Reihe hat so viel Potential, so viele Möglichkeiten Vorgeschichten von den Charakteren zu erzählen, die mich wahnsinnig interessieren würden.

„Wie ist es gelaufen?“
„Es ist niemand umgekommen.“
Seite 62

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Es ist, als wäre dein Herz aus Stein

Love Challenge
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Nichts kommt an dich ran. Es ist, als wäre dein Herz aus Stein.
Seite 8

Khai Diep ist Buchhalter und kennt keine Gefühle. Schon seit einiger Zeit weiß er, dass etwas in ihm anders ist, seit er auf der ...

Nichts kommt an dich ran. Es ist, als wäre dein Herz aus Stein.
Seite 8

Khai Diep ist Buchhalter und kennt keine Gefühle. Schon seit einiger Zeit weiß er, dass etwas in ihm anders ist, seit er auf der Beerdigung seines besten Freunds nicht weinen konnte. Khai mag seine gewohnten Abläufe und ist gerne allein, auch wenn seine Familie ihn immer wieder ändern will. Besonders seine Mutter will einfach nicht akzeptieren, dass Khai immer noch Single ist. Ständig engagiert sie Date für ihn, zu denen Khai meistens nicht geht. Also greift seine Mutter zu härteren Bandagen – und quartiert die nächste potentielle Ehefrau einfach bei ihrem Sohn Zuhause ein.

Sie hatte kein Geld, keine Beziehungen und keine Fähigkeiten, aber sie hatte die Freiheit, so sturköpfig und dumm zu sein, wie sie wollte.
Seite 25

Und das ist Esme aus Vietnam, die eigentlich My heißt und mit ihrer Tochter, Mutter und Großmutter in sehr armen Verhältnissen lebt. Um Geld zu verdienen putzt My Toilette und dort trifft sie auch auf Khais Mutter, die von Anfang an von My fasziniert ist. Und ihr ein unglaubliches Angebot macht. Sie soll den Sommer in den USA verbringen, bei einem fremden Mann leben und ihn dazu bringen sich in die zu verlieben. My hält die Sache für völlig verrückt, doch ein Leben in den USA könnte ihre Familie aus der Armut holen. Und dann ist da noch ihr Vater, den sie nie getroffen hat und der aus den USA stammt …

Es war keine Einsamkeit, wenn man es mit Arbeit oder einen Netflix-Marathon oder einem guten Buch auszumerzen konnte. Echte Einsamkeit würde die ganze Zeit über bei einem bleiben.
Seite 42

An diesem Buch hat mich zuerst das Cover gecatcht, dann das es vom KYSS Verlag ist und dann fand ich den Klappentext interessant. Eine gute Kombi ^^ Der Einstieg in die Geschichte ist sehr leicht. Es beginnt mit My, die Toiletten putzt und über ihr Leben nachdenkt. Dann taucht auch schon Khais Mutter auf und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Schreibstill ist sehr angenehm, ich konnte wunderbar am Stück lesen und habe mich sehr wohl gefühlt. Er ist einfach, vermittelt die Szenen sehr bildlich und beinhaltet eine gute Menge Humor (:

„Hast du eine Vorstellung von der perfekten Frau dich? Wie ist sie so?
„Sie lässt mich in Ruhe.“
Seite 56

Die ersten Kapitel haben mich total begeistert und ich dachte „Ja, das wird ein richtig gutes Buch!“ Wurde es leider aber nicht. Sobald Khai My sieht, kann er kaum stehen vor lauter Gedanken an Sex. Sie wandert in den knappsten Klamotten durch das Haus eines wildfremden Mannes. Von Beiden Figuren habe ich das Verhalten oft einfach gar nicht verstanden und fand es wirklich schwierig sie zu mögen. Für die Handlung hat es das auch sehr schwierig gemacht. Das Drumherum, Khais Familie, Mys Suche nach ihrem Vater und dass sie ihre Tochter vermisst fand ich sehr schön und zusammen mit dem Schreibstill hat mir das Buch teilweise unendlich gut gefallen und dann wieder rein gar nicht. Ich bin super hin und hergerissen, was dieses Buch angeht!
Er war seltsam und taktlos und möglicherweise ein Auftragskille, aber wenn sie sein Handeln betrachtete, war alles, was sie sah Liebenswürdigkeit.
Seite 68

Die Thematik fand ich wahnsinnig interessant, auch dass es wir schon in Band I wieder um jemanden mit einer Erkrankung geht fand ich toll. Aber in der Umsetzung hat es für mich leider nicht vollständig funktioniert.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Krimi statt historisch, detailreich und spannend, hat mich aber leider nicht so gepackt, wie die sonstigen Büchle-Bücher

Im Schatten der Vergangenheit
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Hanna Jameson ist auf dem Weg zu ihrer Familie, die gerade nach Deutschland umgezogen ist. Doch nicht nur, dass das Haus neu vermietet wurde und die Nachbarn angeblich nie etwas von Hannas Eltern und ihren ...

Hanna Jameson ist auf dem Weg zu ihrer Familie, die gerade nach Deutschland umgezogen ist. Doch nicht nur, dass das Haus neu vermietet wurde und die Nachbarn angeblich nie etwas von Hannas Eltern und ihren Geschwistern gesehen haben, Hanna wird auch noch verfolgt. Auf der Suche nach ihren Lieben entdeckt Hanna in der Vergangenheit ihres Vaters einige Ungereimtheiten, die ihr behütetes Leben ziemlich in Frage stellen...



Meinung:


Ich mag die Bücher von Elisabeth Büchle richtig gerne. Sie sind immer wahnsinnig gut recherchiert und sehr liebevoll gestaltet. Darum hat mich auch dieses neue Werk gereizt, wobei es dieses Mal kein historischer Roman ist, sondern eher in Richtung Thriller geht.

Schon im Prolog hatte ich eine Gänsehaut. Der Ku-Klux-Klan wird thematisiert, ebenso die Gewalt gegen Afroamerikaner. Immer wieder kommt in der Geschichte das Thema Rassismus auf, auch das Attentat auf die Emanuel African Methodist Episcopal Church wurde zum Thema, was mir persönlich sehr nahe ging, denn ich habe lange in Summerville gelebt. Wir sind zwar nicht in diese Gemeinde gegangen, aber es war trotzdem ein Schock, als das damals passiert ist, so nahe an dem Ort der einmal mein Zuhause war.

Hanna, eine sehr erfolgreiche Sportlerin, die immer wieder mit Tiefen zu kämpfen hatte, reist nach Deutschland um dort ihre Familie zu treffen. Doch unter der Adresse, wohnt eine fremde Frau, die nichts von Hannas Familie weiß. Die junge Amerikanerin flüchtet zu einem alten Freund, der ihr fürs erste Obdach bietet und bei der Suche hilft. Kevin glaubt Hanna nicht wirklich, die schnell Angst bekommt und ahnt, dass etwas geschehen sein muss. Doch dann treten unheimliche Gestalten auf den Plan, Hanna wird verfolgt und Kevin sogar angegriffen.

Die Geschichte entwickelt sich recht schnell, es passiert viel auch wenn es einige Längen gibt die den Gedanken der Protagonisten und ihrer Selbstreflektion geschuldet sind. Der Hintergrund des Ganzen ist super durchdacht und spannende Elemente (die ich aufgrund von Spoilern jetzt nicht nennen kann) machen das Buch sehr interessant, aber auch ganz anders als die gewohnten Büchle Bücher. Tausende Fragen tauchen auf, ein Verdacht bildet sich und wird im nächsten Kapitel doch wieder in eine andere Richtung gelenkt.

Ich bin mit den Figuren leider nicht richtig warm geworden, besonders eine fand ich super nervig und anstrengend, was mich beim Lesen gestört hat. Die Liebesgeschichte hat mich leider nur halb überzeugt. Das lag hauptsächlich an dem Love Interest und seine Gedanken über wohlgeformte Beine und die grazile Figur. Es ging ziemlich viel um Äußeres, was ich wirklich schade fand. Bei Hannas Bekanntem war das leider genauso der Fall, immer wieder sickert diese oberflächige Einstellung durch. Das hat mich ehrlich gesagt sehr verwirrt, denn ich habe schon ziemlich viele Bücher der Autorin gelesen und bisher ist mir so etwas nie aufgefallen. Die Auflösung ist gut und schlüssig, allerdings bleiben für mich auch Fragen offen. Das Thema Rassismus, was in diesem Buch aufgegriffen wird finde ich mega wichtig und bin wirklich dankbar, dass sich wieder eine Autorin damit auseinander gesetzt hat (:



Urteil: Ein etwas anderes Büchle Buch, viel mehr Krimi als Historie, das trotzdem einige für die Autorin typischen Züge aufweist. Der Funke ist bei mir leider nicht ganz übergesprungen, aber Fans von Krimis und Thrillern mit umfassendem Figurenaufbau sollten sich hier sehr wohl fühlen (:

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