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Veröffentlicht am 15.08.2020

Leseempfehlung, für alle die Alana Falk, zickige Kerle, Verwirrungen, Magie, Gefühle und Urban Fantasy Dystopie mögen <3

Das Herz der Quelle. Sternensturm
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Leg dich auf den Rücken.“

Sie schnaubte. „Normalerweise mag ich es schon, wenn der Kerl sich etwas Mühe mit der Romantik gibt, bevor er das zu mir sagt. Und damit meine ich nicht, dass er mich in einen ...

Leg dich auf den Rücken.“

Sie schnaubte. „Normalerweise mag ich es schon, wenn der Kerl sich etwas Mühe mit der Romantik gibt, bevor er das zu mir sagt. Und damit meine ich nicht, dass er mich in einen finsteren Abgrund schubst.“
Inhalt: Das Herz der Quelle - Sternensturm von Alana Falk Er ist da: der größte Moment in Lilianas Leben und er ist genauso magisch, wie furchteinflößend. Heute wird sie ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, sie wird in die Gemeinschaft des Hohen Rates aufgenommen und mit ihrer Quelle verbunden – kurz: sie wird eine richtige Magierin. Doch statt der perfekten, liebenswerten Sara, bekommt sie Chris. Einen sturen, tierisch gutaussehenden Kerl, der absolut kein Interesse an dieser Verbindung hat. Und noch dazu ist sein früherer Magier auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Nicht gerade die perfekte Voraussetzung für eine derart enge Zusammenarbeit. Und während die zwei versuchen miteinander klarzukommen, breitet sich in ihrem Rücken das Chaos aus.



Meinung:

An Alanas Buch kam man ja Anfang des Jahres gar nicht herum und ich weiß, ich bin etwas spät, aber hey, besser so als nie =D

Beim Prolog hatte ich eine Gänsehaut. Es war super traurig und ich wollte unbedingt wissen, wie es zu dieser Situation gekommen ist.

Im ersten Kapitel stürzt man dann in ein (halbwegs) normales High-School Leben. Der Leser trifft auf Liliana und ihre Begleiterin, das scheint so eine Art Aufpasserin zu sein und verhindert, dass Liliana ihren Familienabend schwänzt. Ihr Bruder eilt ihr zur Hilfe. Er hat bereits eine Quelle, einen jungen Mann, mit dem er sich sehr verbunden fühlt. Sie sind das perfekte Bild von Magier und Quelle und der ganze Stolz der Familie. Weil Lilianas Werte ganz schön hoch sind, ist es nicht so leicht eine Quelle für sie zu finden, deswegen wartet sie schon eine ganze Weile, Druck und Ungeduld kennt sie nur zu gut.

Ihre Mama wirkt wie ein Biest =D Tschuldige Alana, aber isso!

Direkt auf den ersten Seiten geht es um das Verhältnis zwischen Magier und Quelle und da ist eine deutliche Abstufung. Obwohl der Magier ohne die Quelle nichts ist, hat er die Herrschaft über sie. Die Quelle darf sich nicht ungefragt entfernen, gibt ihr Leben auf und es gibt eine Fessel, die verhindert, dass die Quelle sich während des Zauberns vom Magier lösen kann, weil das den nämlich umbringen kann.

Die Handlungen verläuft in zwei Strängen. Da ist einmal Liliana, die ihre Quelle zugewiesen bekommt, um endlich eine richtige Magierin zu werden. Es geht um ihren Werdegang, ihre Probleme mit Chris und der Druck ihrer Familie. Es wird nicht aus der Ich Perspektive erzählt, trotzdem ist man ihr sehr nah und fühlt mit ihr. Sie hat es nicht einfach, sie will dem Bild entsprechen, was man ihr immer vorgezeichnet hat.

Die andere Handlung erzählt von Adara, die einen schrecklichen Verlust erlitten hat und alles dafür tut, um diese Person zurückzubekommen. Dabei tanzt sie aber ziemlich am Abgrund. Ein Wachhund des Hohen Rates namens Seth verfolgt sie. Adara hat ihre Quelle verloren und der Rat will ihr eine neue zuweisen, doch das würde bedeuten ihn zu ersetzten, was sie nicht übers Herz bringt. Und außerdem ist da noch etwas, ein dunkles Geheimnis, dass niemand erfahren darf.

Durch den Wechsel der Sichten ist es sehr spannend. Man will erfahren, ob Adara es schafft, aber auch, ob Liliana die Kurve kriegt. Es passiert sehr viel und alles recht schnell, aber es ist nicht überfordernd oder zu viel. Die Sätze sind einfach, hier und da etwas verschachtelt, aber verliert nie den Halt in der Geschichte und fühlt sich den Personen nahe.

Liliana hat mich teilweise etwas in den Wahnsinn getrieben mit ihrer Art und Naivität. Sie macht Chris gegenüber einen riesigen Fehler, bei dem ich sie furchtbar gerne an die Wand geklatscht hätte =D Aber Chris ist auch ein Trottel, trotz Hotness, die beiden haben sich schon verdient.

Das Ganze hat ein bisschen was von den Jedi, Padawan und Meister. Ich fand es wirklich gut, wie die Autorin sich dort hineingehängt hat, den Konflikt aufgegriffen und sogar Sektengerede eingebaut hat. Das Buch ist voller Konflikte, wird aber trotzdem nicht düster oder deprimierend

Urteil: Diese Geschichte bekommt von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung, für alle die Alana Falk, zickige Kerle, Verwirrungen, Magie, Gefühle und Urban Fantasy Dystopie mögen <3

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Veröffentlicht am 15.08.2020

als Teenie hab ich es geliebt - heute ... mh =D

Blutbraut
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„Dachtest du ernsthaft, ich würde es nicht merken? Oder dass es mir egal wäre?“
„Natürlich nicht …“
„Aber trotzdem sagst du mir nicht vorher, das du möglicherweise-eventuell-vielleicht ein bisschen schwanger ...

„Dachtest du ernsthaft, ich würde es nicht merken? Oder dass es mir egal wäre?“
„Natürlich nicht …“
„Aber trotzdem sagst du mir nicht vorher, das du möglicherweise-eventuell-vielleicht ein bisschen schwanger bist.“
Seite 502

Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine »Blutbraut«, und nur ihr Blut kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Doch gerade als Lucinda sich zum ersten Mal verliebt hat, wird sie entführt und auf Joaquíns Anwesen gebracht. Sie ist in eine Falle gelaufen: Chris, für den sie schwärmt, ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut. Und noch andere Magier begehren Lucindas Blut. Je näher sie Joaquín aber kennenlernt, desto mehr gerät ihr Bild von ihm ins Wanken und stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle …

Manchmal brauchte auch ein einen Traum, an dem ich mich festhalten konnte. Und wenn es nur für kurze Zeit war.
Seite 6

Ich habe dieses Buch als Teenager so sehr geliebt ♥ Leider kam ich auf die Idee es zu rereaden und muss sagen, ich kann mein damaliges Ich nicht so wirklich verstehen =D Es ist wirklich unnötig lang und immer mal wieder zäh. Das Setting und der Aufbau der Figuren ist mega stark, aber Lucina so ein schwacher Charakter! Ja, sie hat Panikattacken, aber trotzdem hätte ich mir von ihr einfach viel mehr Gegenwehr erwünscht oder das sie sich die Dinge einfach mal erklären lässt, statt in ihrer Panik zu verharren. Außerdem ist sie naiv und schafft es einfach nicht Chris zu durchschauen, was so ungefähr ab der Hälfte des Buches wirklich gestört hat. Die Idee der Geschichte finde ich super gut! Aber Lucinda macht es leider total kaputt.
Außerdem - ich bin wirklich niemand, der die Feminismus Karte spielt - aber wofür zum Kuckuck sind Blutbräute da, außer um hübsch auszusehen und ihr Blut herzugeben? Ich hab das System nicht so ganz verstanden ...

Jetzt werde ich mich nie wieder trauen ein Buch zu rereaden, das ich als Jugendliche geliebt habe =D

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine spannende Geschichte mit viel Dunkelheit

Book of Lies
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„Ich bin erfüllt von einem unbezähmbaren
Drang mehr über meine Eltern, über das Leben, das ich nie hatte, zu erfahren.
Das hätte mein zuhause sein sollen. Ich habe ein Recht darauf. Ich habe ein Recht
auf ...

„Ich bin erfüllt von einem unbezähmbaren
Drang mehr über meine Eltern, über das Leben, das ich nie hatte, zu erfahren.
Das hätte mein zuhause sein sollen. Ich habe ein Recht darauf. Ich habe ein Recht
auf alles darin.“
(S.64)
„Aber es gibt Dinge, die kann ich Zak
nicht erzählen. Dinge, die er lieber nicht wissen sollte. Stattdessen ziehe ich
ihn zu mir herunter und küsse ihn, bis er alles vergisst.“

(S.76)

Sie sind Zwillinge, aber sie haben sich nie
zuvor gesehen. Erst die Beerdigung ihrer Mutter führt sie zusammen. Piper ist
begeistert, sie sieht in ihrer Schwester den Schlüssel zu alten Geheimnissen.
Doch Quinn ist voller Misstrauen, wurde sie doch ihr Leben lang von ihrer
Schwester ferngehalten und auch das Verhältnis zu ihrer Mutter war alles andere
als gut. Liegt es an der dunklen Seite, vor der ihre Großmutter sie so oft
gewarnt hat? Wird sie Piper verletzen? Quinn will ein neues Leben und die
dunkle Vergangenheit hinter sich lassen, doch Piper ist davon fasziniert und
dringt immer tiefer ein, in die Mythen und Prophezeiungen, die sich um ihre
Familie ranken – bis sie etwas entfesselt, das schon lange im Dunklen lauert.


In dieses Buch wird man kopfüber und mit
Vollkaracho geworfen. Mit jedem Kapitel wechselt die Sicht, so dass beide
Zwillinge gleichmäßig in der Ich-Perspektive zu Wort kommen. Quinn macht den
Anfang, sie schleicht sich bei grauenhaften Wetter auf eine Beerdigung. Die
Beerdigung ihrer Mutter. Das schlechte Verhältnis der Beiden wird von Anfang an
deutlich gemacht. Quinn hat Angst vor ihrer Mutter, muss sich überzeugen, dass
sie wirklich tot ist. Und trifft auf Piper.
Piper, die eben ihre Mutter verloren hat
und weinend mit ihrem Vater am Sarg steht, bis sie das seltsame Mädchen
bemerkt, das sich in der letzten Reihe herumdrückt. Dass die zwei verwandt
sind, ist recht schnell klar, es ist als würden sie in den Spiegel sehen.
Selbst Zak, Pipers Freund kann sie nicht
auseinanderhalten, versteht ebenso wenig wie die zwei Mädchen, was vor sich
geht. Aber er hilft sofort, es ist fast so, als würde er alles für Piper tun. Er
nimmt Quinn bei sich auf und versucht, gemeinsam mit Piper etwas über ihre Vergangenheit
zu entlocken, aber Quinn bleibt größtenteils stumm. Doch der Leser schaut in
ihre Erinnerungen und sieht eine schlimme Kindheit, mit einer gruseligen
Großmutter und einer wütenden Mutter, die nur hin und wieder vorbeischaut. Und
außerdem Dinge, die sich einfach nicht erklären lassen.
Piper dagegen scheint das perfekte Leben
zu führen, aber auch sie ist auf der Suche nach Antworten. Antworten, von denen
sie sicher war, dass ihre Mutter sie ihr hätte geben können. Doch die ist tot.
Ermordet, von einem Rudel wildgewordener Hunde.

Immer wieder schlüpft Quinn in Pipers Rolle,
um ihren Vater kennen zu lernen, in die Schule zu fahren, ein normales Leben
auszuprobieren. Und es gefällt ihr. Aber sie kommt auch ins zweifeln, denn
nicht sie wird geliebt und bewundert, sondern Piper. Sie teilen sich bloß ein
Gesicht. Und auch Piper weiß nicht, was sie davon halten soll, dass plötzlich
jemand in ihren Sachen herumläuft. Immer wieder taucht eine dunkle Seite an
Piper auf. Etwas, das mich nervös gemacht hat. Doch auch mit Quinn stimmt etwas
nicht, sie hat seltsame Träume von Blut und Krallen. Und dann passiert etwas
zwischen ihr und Zak, das die ganze Beziehung der drei verändert.

Schließlich bringt Piper Quinn dazu mit
ihr zu Quinns Großmutter zu fahren. Zak kommt ebenfalls mit. Alle drei sind
sich sicher, hier liegt die Lösung für alle Rätsel. Und davon gibt es einen
ganzen Haufen davon. Zum Beispiel, dass sich die beiden genau am selben Tag,
zum selben Zeitpunkt den Arm gebrochen haben. Zufall? Zwillingsmagie? Oder doch
etwas anderes?

Es geht ziemlich hoch her und nimmt eine
krasse Wendung. Durch die Erzählweise ist man mitten im Gefühlsleben der
Zwillinge und spürt ihre Ängste und Beweggründe. Was ich richtig klasse finde
ist, dass auf jeder Seite gekennzeichnet ist, wer gerade spricht, das war
super, um den Überblick zu behalten. Der Erzählstil ist einfach, mit einer Spur
Melancholie.
Was mich eine ganze
Weile irritiert hat, war der Titel des Buches, weil es einfach keinen Sinn
gemacht hat. Aber das löst sich auf, keine Sorge. Allerdings hätte ich mir hier
noch ein bisschen mehr zu dem ganzen Thema Auflösung gewünscht, weil das Ende
dann doch recht schnell kam.

Eine spannende Geschichte mit viel Dunkelheit und einer Spur Grusel, die mich super unterhalten hat und von mir deshalb 4 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

magische Zirkuswel

Scherben der Dunkelheit
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„Ich wäre gerne eine Kriegerin oder Zauberin (…) Aber ich
habe nur Träume und Gedanken. Und manchmal, wenn ich sehr traurig bin, Tränen
aus Eis.“
(Seite 172)
„Ein Gaukler (…), eine Wandlerin und ein Zauberer. ...

„Ich wäre gerne eine Kriegerin oder Zauberin (…) Aber ich
habe nur Träume und Gedanken. Und manchmal, wenn ich sehr traurig bin, Tränen
aus Eis.“
(Seite 172)
„Ein Gaukler (…), eine Wandlerin und ein Zauberer. Welche
Rolle ich auch immer einnehmen werde bei diesem Abenteuer – ich könnte mir
schlechtere Reisegefährten vorstellen.“
(Seite 128)






Anouk ist sechzehn und verbringt ihre Ferien in einem
kleinen Dorf in der Bretagne. Bald schon trifft ein Zirkus ein. Dark Circus, ein geheimnisvoller Zirkus,
der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. Anouk,
schon immer von Fabelwesen und Magie fasziniert, gerät schnell in seinen Bann
und trifft in der magischen Zirkuswelt auf den geheimnisvollen Zauberer
Rhasgar.
Doch die Magie im Dark
Circus ist mehr als Spiegeltricks und Feuerweck. Sie ist echt. Und sie ist
gefährlich. Und plötzlich steht Anouk unter einem Fluch, der schon viele
Menschen wie sie verschlungen hat.

Irgendwo im französischen Nirgendwo sitzt ein Mädchen namens
Anouk im Gras und zeichnet einen Zirkus, der in der letzten Nacht die Stadt
erreicht hat. Dark Circus heiß er und
so sieht er auch aus. Dunkel und verlassen, doch auf Anouks Bild bekommt er die
schönsten Farben.
Zusammen mit ihrer Cousine besucht Anouk die Vorstellung und
wird von einer gigantischen Show verzaubert, die das Äußere des Zirkus Lügen
straft. Pure Magie scheint in der Manege zum Leben zu erwachen, geweckt von den
Artisten.

Anouk ist zu Besuch bei ihrer Tante, weil sie keine Lust
hatte auf einen weiteren Sporturlaub mit ihren Eltern, die sie ja doch nicht
verstehen. Seit ihr kleiner Bruder Ben vor fünf Jahren an Krebs gestorben ist,
hat sich Anouk mit einer dicken Mauer umgeben und lebt in einer Welt der Bücher
und Zeichnungen. Doch dieser Abend im Zirkus verändert alles, ganz besonders
als die Show des Magiers Rhasgar durch Anouk irgendwie gestört wird. Warum
konnte sie seinem Zauber wiederstehen? Anouk trifft Rhasgar wenig später in
einer alten Ruine beim Üben und er warnt sie eindringlich, sich von dem Zirkus
fernzuhalten. Er benimmt sich ziemlich unheimlich und zeigt ihr seine
vernarbten Handgelenke, die aussehen, als stammen die Male von Fesseln.
Anouk ist entschlossen sich vom Zirkus und seinen seltsamen
Bewohnern fernzuhalten, doch dann bekommt sie eine magische Einladung und
entscheidet sich um. Früher haben Ben und sie an Magie und Wunder geglaubt, Fabelwesen
im Wald gejagt und zusammen von einer anderen Welt geträumt.

„Was, wenn das, was sie gerade erlebt ein Hinweis darauf
ist, dass es diese Dinge doch gibt?“
(Seite 65)



Ich bin ein Fan von Gesa Schwartz und hab mich sehr auf
dieses Buch gefreut. Sowohl Cover, als auch Titel gefallen mir total gut und
der Klappentext hat mich gleich neugierig gemacht. Das Zirkusthema fand ich
total interessant und es ist auch ganz gut umgesetzt, wobei ich mir hier gerne
noch ein klein bisschen mehr Glamour gewünscht hätte.

Die Liebesgeschichte ist recht typisch, dunkler heißer Typ
hält Mädchen auf Abstand, weil er nicht will, dass ihr etwas geschieht. Mich
konnte das ehrlich gesagt nicht ganz überzeugen, ich mag Rhasgar, aber in
Liebessachen ist er ein wenig merkwürdig und Anouks Beweggründe, waren mir
trotz der vielen Selbstreflektionen nicht ganz klar.

„Der Zauberer, der im Regen auf Seilen herumturnt (…) und
Anouk, die im schlimmsten Unwetter spazieren geht. Es scheint, als wären wir
beide nicht ganz dich.“
(Seite 47)



Es gibt sehr viel Beschreibung in diesen Büchern und viel
Selbstreflektion von Anouk. Mir war das ehrlich gesagt, ein bisschen zu viel,
das Buch wurde dadurch auch nochmal eine Spur düsterer, als das Thema es
ohnehin schon gemacht hat. Zwar wird durch den kleinen Levin, eine Spur
Fröhlichkeit herbeigezaubert, aber auch hier hätte ich mir gerne etwas mehr
gewünscht.

Was interessant war, war der Antagonist, in diesem Fall, der
Zirkus. Der Zirkus ist nicht nur ein Monster. Zwar besteht er aus Dunkelheit,
doch er hat seinen Artisten auch ein Zuhause gegeben, als die Menschenwelt das
nicht konnte.

„Er ist auch ein Zufluchtsort für alle, die dort draußen
verloren gegangen sind.“
(Seite 203)




Manche Szenen der Geschichte waren eher Horror als Fantasy,
zumal es um einen bösen Clown geht. Ich glaube Steven King wäre begeistert.

Der Schreibstil war an vielen Stellen ganz klar Gesa
Schwartz, allerdings viel in einer abgeschwächten Form, so als ob sie neue
Leser nicht gleich mit ihrer Komplexität (die dennoch vorhanden war)
abschrecken wollte. Es ist keins ihrer typischen Bücher und doch ist die Welt,
die erschaffen wird, wieder absolut gewaltig. Ich finde es absolut
faszinierend, wie detailliert allein eine Vorstellung in der Manege beschrieben
wird! Riesigen Respekt an die Autorin!
Die Figuren, besonders die Artisten mit ihren Fähigkeiten
sind sehr toll ausgearbeitet. Trotzdem konnte der Funke nicht ganz
überspringen, was ich sehr schade fand.
Am Ende gab es eine Wende, wo ich wirklich überrascht war
und dachte „JA! Das ist krass!“ Aber dann war es eine Sackgasse und das Ende
hat sich ziemlich gezogen. Ich muss leider sagen, dass das mein bisher
schwächstes Werk von Gesa Schwartz ist. Nichts desto trotz werde ich auch jedes
weitere Buch von ihr lesen.

„Du wirst du einer Figur in einer Geschichte werden, einer
Figur voller Magie und Zauber. Aber jenseits deiner Seiten … gibt es nichts.“
(Seite 109)



„Scherben der Dunkelheit“ von Gesa Schwartz ist eine magische Zirkuswelt mit grandiosen Beschreibungen, einem richtig guten Plot und wunderschönen Zitaten, deren Figuren und Längen mich leider nicht ganz überzeugen konnten. Drei Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

coole Geschichte mit viel Neuem, einer tollen Protagonistin und einer Liebesgeschichte zwischen Himmel und Erde

Magonia
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In den letzten paar Tagen habe ich eine Menge Dinge
verloren, nur um zu überprüfen, wie sich Verlust anfühlt. Zum Beispiel verliere
ich immer wieder den Verstand.
(S. 94 – Jason)


Ich bin etwas anderes. ...

In den letzten paar Tagen habe ich eine Menge Dinge
verloren, nur um zu überprüfen, wie sich Verlust anfühlt. Zum Beispiel verliere
ich immer wieder den Verstand.
(S. 94 – Jason)


Ich bin etwas anderes. Etwas Wichtiges. Was genau? Keine
Ahnung.
Es ist anders hier. DU bist anders hier. Besser?
Nein.
(S. 182 – Aza)








Aza ist fast 16 und leidet seit sie klein ist an einer unerklärlichen
und einzigartigen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht.
Als eines Tages ein Schiff in den Wolken erscheint und jemand ihren Namen ruft,
schiebt sie es auf die Medikamente. Doch ihr bester Freund Jason glaubt ihr,
dass sie etwas gesehen hat und steht ihr bei. Aza versucht noch, sich über ihre
Gefühle für ihn klar zu werden, als die Ereignisse sich überstürzen. Eben noch
glaubt sie zu sterben, im nächsten Moment findet Aza sich in einem Reich über
den Wolken wieder. Ihre Krankheit ist fort, endlich ist sie nicht mehr anders,
sondern stark und die Tochter einer Himmelskapitänin. Doch jetzt ist sie auch
Teil des Kampfes, zwischen Magonia und der Erde und dann ist da auch noch
Jason, der Aza nicht aufgeben will …

Ich mag Cover und Klappentext von diesem Buch sehr gerne,
auch wenn der Klappentext doch ein bisschen viel verrät. Das fand ich etwas
schade, gleichzeitig hat es mich aber auch zum Kaufen gebracht.

Aza ist unsere Protagonistin und sie ist schwer krank. Schon
seit sie ein kleines Mädchen war hat sie immer wieder schlimme Hustenanfälle
und droht zu ersticken. Niemand weiß, was es mit dieser Lungenkrankheit auf
sich hat, die nicht nur ihr gesamtes Leben, sondern auch ihr Aussehen deutlich
kennzeichnet. In der Schule fühlt sie sich ausgeschlossen und gemieden, sie
rebelliert öfter im Unterricht und fliegt raus, dann wieder muss sie mit dem
Krankenwagen abgeholt werden, weil sie plötzlich so hustet, dass sie keine Luft
mehr bekommt und überhaupt ist sie einfach etwas eigenartig, trotzdem sehr
schlau und ihre Gedankengänge fand ich sehr faszinierend. Nicht sehr
verwunderlich, wenn einem ständig der eigene Tod vor Augen steht.

Ich bin weder ein Genie noch dazu bestimmt, eines zu werden.
Ich bin einfach ich. Ich lese gerne. Bücher sind nicht meine einzigen Freunde,
aber wir verstehen uns gut. Punkt.
(S. 19 – Aza)



Nur Jason, ihr bester Freund, hält fest zu Aza und lässt
sich von nichts und niemandem zurückhalten. Er scheint selbst krank zu sein,
denn es ist öfter mal von Pillen die Rede. Sein verhalten weist auch darauf
hin, er sagt sich die Zahl Pi immer mal wieder auf oder „flüchtet ins Pi“. Außerdem
ist auch er unfassbar schlau, ein wandelndes Lexikon und ein Rebell, der vorhat
den schlechtesten Abschluss aller Zeiten zu machen und danach die Weltherrschaft
zu übernehmen. Na wenn das mal kein Plan ist.

Azas kleine Schwester geht auf dieselbe Schule, wie die
beiden. Die Schwestern stehen sich nicht sonderlich nah, aber sie lieben sich.
Überhaupt hält Azas Familie fest zusammen, auch wenn es nicht leicht ist und
die Figuren sind sehr sympathisch. Der Schreibstil ist wunderbar, erinnert ein
bisschen an „Sixteen Moons“ mit dem Humor aus „Das Schicksal ist ein mieser
Verräter“. Aza ist todkrank, es ist kein lustiges Buch, es ist melancholisch,
sarkastisch und nachdenklich, aber nicht übermäßig bedrückend oder
deprimierend, dass man bei jeder Seite am liebsten heulen würde.

Eines Tages sieht Aza plötzlich aus dem Klassenzimmerfester ein
Schiff in den Wolken und hört eine Stimme ihren Namen rufen. Weitere seltsame
Dinge passieren und Aza versucht es auf die Nebenwirkungen der Medikamente zu
schieben, bis sie sich an Bord des Himmelsschiffes wieder findet mit einer
Frau, die ihr erklärt, dass sie ihre Mutter sei und Aza die Tochter der
Kapitänin eines berühmten Luftschiffes, welches zur Flotte von Magonia gehört.
Was ein wenig nach Peter Pan klingt, ist doch etwas ganz
anderes. Es gibt ernsthafte Problematiken, Mischwesen aus Mensch und Vogel,
dystopische Elemente, geheimnisvolle Söldner und Wesen aus Luft und Sturm.
Aza bekommt eine neue Familie, doch sie liebt ihre alte noch
immer und besonders Jason. Auf dem Luftschiff wird sie Dai unterstellt, der sie
erst nicht sehr freundlich behandelt. Die meisten Crewmitglieder betrachten sie
mit Sorge und Misstrauen, denn Aza ist ein großes Schicksal bestimmt, doch ob
sie es erfüllen kann, bleibt abzuwarten.

Doch ich passe immer noch nicht richtig dazu. Das Herz halb
auf der Erde, halb in den Wolken. Ich bin immer noch anders als alle anderen.
Es gibt immer noch keinen Ort, an den ich gehöre.
(S. 309 – Aza)



Auf dem Schiff befindet sich ein Geist, der so gruselig
singt, wie die Schlange aus der Kammer des Schreckens flüstert. In Azas Brust
lebt jetzt ein Canwr, ein kleiner Vogel namens Milekt. Und während Aza sich mit
all dem herumschlägt, schlägt Jason sich mit einer Welt ohne Aza herum. Doch
Jason ist sich sicher, dass Aza lebt und er ist auf der Suche nach ihr. Denn
Aza hatte Jason von dem Schiff erzählt, dass sie gesehen hat und Jason glaubt
ihr, glaubt, dass er ihre Stimme aus den Wolken gehört hat, glaubt, dass Aza
irgendwo da draußen ist. Und er hat versprochen sie zu finden.

Endlosschleife. Manche Tage sind so düster, dass ich nichts
außer einem elenden Nebel aus Zahl hinter Zahl sehen kann, Wort hinter Wort,
Wolken aus Verben und Nomen, und keine mit der Macht, die Zeit zurückzudrehen
(S. 103 – Jason)



Jason ist toll und mehrere Kapitel dieser Geschichte werden
aus seiner Sicht erzählt. Bei seinem Kapitel, in dem Azas Beerdigung
beschrieben wurde, hatte ich Tränen in den Augen! Ich habe mir viele
wunderschöne Zitate markiert und dieses Buch wirklich gerne gelesen. Nur diese
Vögel-hausen-in-Brustkörpern-Sache fand ich etwas leicht seltsam, aber
ansonsten hat mir das Setting und die Ideen wirklich gut gefallen.

Vier Sterne von mir für diese coole Geschichte mit viel Neuem, einer tollen Protagonistin und einer Liebesgeschichte zwischen Himmel und Erde.

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