Profilbild von LizzyCurse

LizzyCurse

Lesejury Star
offline

LizzyCurse ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LizzyCurse über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2018

Handlung bleibt leider hinter Atmosphäre zurück

Eine Krone aus Feuer und Sternen
0

In diesem Buch wird zweierlei versucht, zu unterdrücken. Von der Protagonistin Denna, der Prinzessin, die einen fremden Prinzen heiraten muss, in ein fremdes Land ziehen muss. Und Denna verbirgt zwei Dinge ...

In diesem Buch wird zweierlei versucht, zu unterdrücken. Von der Protagonistin Denna, der Prinzessin, die einen fremden Prinzen heiraten muss, in ein fremdes Land ziehen muss. Und Denna verbirgt zwei Dinge – zum einen ihre Feuermagie, die in Mynaria verboten ist, und ihre Zuneigung zur Prinzessin eben dieses Landes – Mara, die auch nicht sein darf. Schließlich ist sie Prinz Thandilimon versprochen, Maras Bruder. Doch alles gerät außer Kontrolle.


Zunächst einmal: Das Buch wird als Jugendfantasyroman vermarktet – dafür ein großes Lob an den deutschen Verlag. Es wird kein Trara drum gemacht, dass die Heteronormität, die sonst in der Phantastik herrscht, in dem Buch durchbrochen wird. Find ich gut. Auch im Laufe des Buches wird die Liebesgeschichte nicht am gleichen Geschlecht von Mara und Denna festgemacht. Überhaupt bekam die Lovestory zwischen den beiden Mädchen in diesem Buch viel Raum zugesprochen und viel Zeit um sich zu entwickeln. Manchmal gar ein bisschen zu viel, sodass der Rest der Geschichte ein wenig unterging. Dabei wurde so viel Spannung aufgebaut.

Zum einen hätten wir da das Verbot der Magie in Mynaria und die Rebellion der Bevölkerung dagegen. Um Dennas Magie wird storytechnisch lange ein Geheimnis gemacht. Sie versucht sie zu verstecken und nicht daran zu denken, und doch bricht die Magie immer wieder in den unpassendsten Momenten durch (wenn ich in ihrer Nähe gewesen wäre, hätte ich längst Lunte gerochen) und es gibt deutliche Hinweise, wann ihre Magie besonders stark ist. Das wird ihr jedoch nicht klar. Viel eher wird ihr klar, dass sie sich verliebt hat, und zwar nicht in den Prinzen, dem sie versprochen wurde.

Nebenbei bemerkt, das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Mara und Denna sind hier die Erzähler und besonders Maras Perspektive hat mir viel Spaß gemacht. Sie ist impulsiver und ich hatte das Gefühl, nicht so viele innere Monologe zu lesen wie bei Denna, sondern eher Taten zu sehen.


Die Story plätschert am Anfang ziemlich dahin, da die Autorin eine große Seitenzahl darauf verwendet, die schwierige Beziehung zwischen Mara und Denna zu beschreiben. Am Anfang sind sich die zwei nämlich gar nicht zugetan. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass die beiden Figuren so unterschiedlich angelegt sein mussten, um sich langsam näher zu kommen.


Atmosphärisch finde ich das Buch gut gelungen. Man konnte die Ställe riechen, war in den Tavernen hautnah dabei und auch das Schloss sah man vor sich, sobald man es betrat. Schön gemacht!


Das hört sich nun alles so schlecht an – mir hat das Buch trotz der Makel viel Spaß gemacht und ich werde sicher auch in den nächsten Band hineinlesen. In der Zwischenzeit lasse ich vier Sterne hier.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Komplex und genial

Zerrissene Erde
0



Hugo-Award Gewinnerin? Eine vielköpfige Fangemeinde? Auf der anderen Seite des großen Teiches stellt Jemisin eine Größe in der fantastischen Literatur dar, die nicht mehr wegzudenken ist. Bei uns ist ...



Hugo-Award Gewinnerin? Eine vielköpfige Fangemeinde? Auf der anderen Seite des großen Teiches stellt Jemisin eine Größe in der fantastischen Literatur dar, die nicht mehr wegzudenken ist. Bei uns ist sie weitestgehend unbekannt. Wegen dieser großen amerikanischen Popularität schlug ich die erste Seite mit Spannung und hoher Erwartung um.

War ich begeistert? Nein. Ich war viel eher erschlagen von dem ganzen neuen Input, der dieser erste Band liefert. Ich fahnde gerade nach Adjektiven um dieses Buch zu beschreiben, und doch tue ich mich schwer mit dieser Aufgabe. Sperrig? Komplex? Ausladend? Genial? Kompliziert? Das stimmt alles mit meiner Gefühlslage überein, wenn ich an das Buch zurückdenke. Auch eine Empfehlung auszusprechen, ob positiv oder negativ, fällt mir sehr schwer. Ich kann es schlicht und einfach nicht – da sich jeder mit Jemisins Werk selbst auseinandersetzen und für sich selbst ein Urteil fällen sollte. Der Auftakt der Trilogie ist sehr speziell, auf seine Art aber auch wunderbar und faszinierend – für mich. Letztendlich ist es dem Buch gelungen mich zu packen und mitzunehmen und mich etappenweise wirklich zu begeistern.


Wodrum geht’s eigentlich? Grob gesagt: Der Kontinent hat ein paar kleinere tektonische Problemchen, die immer wieder dazu führen, dass Städte wie Kartenhäuser in sich zusammenstürzen und mit Magma gefüllte, aschespuckende Krater sich in der Erde auftun. Kein Wunder, dass die Menschen dort ein wenig anders denken als in unseren Kulturkreisen. Die Kultur hat sich eigentlich rund um die Tektonik strukturiert und ist auf das Überleben ausgerichtet. Einerseits war es spannend, die Andersartigkeiten zu entdecken und mit der westlichen abzugleichen. Andererseits ermüdete es auch bisweilen, wenn ein kompliziertes Detail in den Raum geworfen wurde, dass erst später von Bedeutung war und auch erst an dem Punkt erklärt wurde. Genauso verhielt es sich mit dem Magiesystem. Plattentektonik beeinflussen? Erdbeben verursachen? Kein Problem. Schicken wir mal ein paar Orogenen aus dem Fulchrum hin. Die werden es schon richten. Mir standen zunächst einige Fragezeichen im Gesicht, die so schnell nicht weichen wollten – vergleichbar mit einem komplizierten Puzzle, bei dem der Kopf schon beim Rand anfängt zu rauchen, der Spieler aber in hohem Maße stolz auf sich ist, je mehr Teile aneinanderpassen. Ich begann in etwa in der Mitte, diesen Stolz zu spüren.


Gleich zu Beginn ist auffällig, dass Jemisin eine sehr ungewöhnliche Kombination von Perspektiven wählt. Sie hat drei unterschiedliche Protagonisten, deren Schritte verfolgt. Zum einen die Damaya, die ihre Kräfte lernen muss zu zügeln, zum anderen Syenit, die ihre Zeit im Fulchrum schon hinter sich hat und nun Aufträge erfüllt. Und dann haben wir noch eine Protagonistin, die ein übergeordneter Erzähler direkt anspricht – es ist beinahe so, als würde der Erzähler in einem Fotoalbum blättern und sich gemeinsam mit der Figur an alte Tage erinnern. Für mich war die Erzählstruktur neu und gewöhnungsbedürftig, aber auch eine völlig andere Art, in eine Story einzusteigen. „Hey du, lass uns vom Ende der Welt reden.“ – verwirrend, aber nach einiger Zeit fand ich das auch sehr gut gemacht vom Storytelling her.


Dadurch, dass immer wieder zwischen den drei Protagonisten hin und her geswitchet wird, wird ein hohes Maß an Komplexität aufgebaut und ich für meinen Teil merkte auch nach einigen Seiten, dass ich gespannt auf das nächste Kapitel war. Was mag Essun in der Zwischenzeit geschehen sein? Und was ist mit Damaya? Zu Beginn hatte ich wirklich meine Probleme mit dem Buch, vor allen Dingen da der Stil von N.K. Jemisin gewollt sperrig ist. Er wirkt durchdacht, aber ich habe meine Zeit gebraucht, ehe ich wirklich drin war und Querverbindungen knüpfen konnte und ehe ich meine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut hatte. Dafür ist nämlich auch Geduld vonnöten.

Im Stil bleiben vor allen Dingen die tiefgehenden Erklärungen von Jemisin im Bereich Plattentektonik und das darin verwobene magische System hängen. Man spürt, dass dahinter wirklich tiefgründige Recherche steckt. Und dass sie die Magie, die ohne Zauberei und Lichteffekte auskommt, so gekonnt darin verankert, finde ich wirklich genial. Sie stellt jedoch solchen Erklärungen auch eine geballte Ladung Action entgegen. Manchmal kam es mir so vor, dass eine Passage ihre Längen hatte, und dann wurde ich gefangen genommen von einem Erdbeben oder von einem Kampf – vollkommen überrumpelt wäre wohl der bessere Ausdruck. Auch an Geheimnissen sparte die Autorin nicht – ich sehe sie in meinem Geist händereibend vorm PC sitzen.


Jemisin schafft in „Zerrissene Erde“ eine düstere Welt – aber je weiter ich in dem Buch vorgedrungen bin, desto mehr wurde ich emotional mitgerissen. Sie spielt mit einer zunächst kühlen Betrachtung der Charaktere – deshalb kommen die Emotionen auch nur durch eine Eiswand beim Leser an. Aber irgendwann durchbricht er diese und ich fand mich plötzlich ganz verwirrt wieder, wie ich weinte, lachte und anfeuerte – und bei mir dachte: „Moment – fandest du das Buch nicht emotionslos?“.


Eine Beurteilung fällt mir unglaublich schwer. Der erste Teil der Trilogie stieg in meiner Achtung während des Lesens von „mies“ über „faszinierend“ zu „genial“ – und ich glaube, dass wollte N.K. Jemisin erreichen. Ich gebe keine Empfehlung. Mit dem Buch muss sich jeder Leser selbst auseinandersetzen – da es eben kein Mainstream ist, in keiner Art der Betrachtung – und zudem jede Art von Schreibregel bricht.

Ich betrachte es nunmehr als stark geschrieben, unheimlich kraftvoll und auf eine andere, entrückte Art emotional.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Stimmlos

Vox
0

Vox von Christina Dalcher

Dr. Jean McClellan ist außer sich, als sie die neue Verordnung der amerikanischen Regierung selbst zu spüren bekommt. 100 Worte darf jede Frau nur noch sprechen pro Tag. Für ...

Vox von Christina Dalcher

Dr. Jean McClellan ist außer sich, als sie die neue Verordnung der amerikanischen Regierung selbst zu spüren bekommt. 100 Worte darf jede Frau nur noch sprechen pro Tag. Für jedes weitere Wort setzt es Bestrafungen mittels einer Handgelenksschelle – Ein Stromschlag für jedes zusätzliche Wort. Jean kann ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben und sie sieht, wie ihre kleine Tochter Sonia mehr und mehr in der gewünschten Linie der Regierung geht. Und das ist erst der Anfang, Jean begehrt auf.

Allein bei der Lektüre des Klappentextes standen mir die Haare zu Berge (Zugegeben, meine Ausflüge in dieses Sub-Genre sind selten. Ich habe weder „The Handmaides Tale“ noch ähnliche Bücher in meinem Regal stehen, deshalb ist die Grundgeschichte für mich auch noch relativ neu).
Schon der Beginn des Buches hat sich sehr gut lesen lassen. Man spürt, dass die Autorin fundiertes Linguistisches Hintergrundwissen besitzt, welches sie in diesem Roman erschreckend gut verarbeitet hat. Jean als Protagonistin ist ein bisschen stereotypisch aufgebaut. Eine Wissenschaftlerin, auf Vernunft fokussiert, beobachtet mit Schrecken was im Amerika des 21. Jahrhunderts um sie herum geschieht, nur weil Menschen wie sie (Sie wird im Buch als Prototyp herangezogen) zum falschen Zeitpunkt ihre politische Stimme nicht genutzt haben, die Füße still gehalten und geschwiegen haben, als es an der Zeit war, Farbe zu bekennen. Jean kann glaubhaft ihren Schrecken und ihre Wut vermitteln, sodass der Leser die Emotionen, die sie überschwemmen, spürt.
Natürlich muss es eine Liebesgeschichte geben. Sonst wäre es ja langweilig. Wobei ich finde, dass in „Vox“ das richtige Maß getroffen wurde. Keine schwülstigen Ergüsse, sondern eher ein paar sarkastische Einwürfe von Jeans Seite.
Insofern richtet der Leser seine Aufmerksamkeit auf die Aphasie-Forschungen, die in diesem Roman fiktiv angestellt werden, und auf den politischen Hintergrund – und der ist wahrhaft erschreckend, wenn man darüber nachdenkt. Dalcher hat die Entmündigung am Beispiel der Frauen durchdekliniert. Redeverbot, Bildungsverbot, Meinungsverbot. Doch diesen Szenarioschlüssel kann man an jede beliebige Gruppierung anlegen. Farbige, LGTB+, Flüchtlinge und so fort. Und wenn man sich die aktuelle Politik betrachtet, kann man Tendenzen zur Radikalisierung erkennen – und genau dieser Punkt ist einfach nur erschreckend – und macht das Buch so real.

Über das Ende kann man sich streiten. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass hier ein Happy-End herbeigeführt werden musste, um den Ernst des Buches zu entschärfen. Gut und schön, damit kann ich für meinen Teil leben, auch wenn das Heldentum der Geschichte praktisch aufgeteilt wurde. Dafür hatte das Buch kaum Längen und ich tauchte gerne in Jeans sprach- und zeichenlose Welt ab. Die Emotionen, die sie hegte, konnte ich gut nachvollziehen.

Ein Schreckensszenario, das auf leisen Sohlen daherkommt. Politisch und in das tiefste Innere von Familienbanden eingreifend. Und das ist der eigentliche Punkt für meine sehr gute Bewertung. In diesem Buch ist es erschreckend einfach, das herrschende System auf den Kopf zu stellen und eine totalitäre Struktur zu etablieren, die auf Überwachung und Unterdrückung fußt. Deshalb vergebe ich für „Vox“ 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Märchenhaft gruselig

Hazel Wood
0


„Halte dich fern von Hazelwood“ – mit dieser Mahnung ist Alice aufgewachsen. Sie und ihre Mutter sind ständig durchs Land gereist, ständig neue Schulen, niemals sesshaft werden. Dieses Leben führen sie ...


„Halte dich fern von Hazelwood“ – mit dieser Mahnung ist Alice aufgewachsen. Sie und ihre Mutter sind ständig durchs Land gereist, ständig neue Schulen, niemals sesshaft werden. Dieses Leben führen sie bis zum Tod von Alice‘ Großmutter – der berühmten Märchenerzählerin Alethea Proserpine. Die kleine Familie wird sesshaft – Alice‘ Mutter heiratet – und verschwindet irgendwann spurlos. Alice wird klar, dass sie ihre Mutter nur wiederfinden kann, wenn sie nach Hazelwood geht …

Schon als ich dieses Buch auf englisch bei Amazon entdeckt hatte, wusste ich, dass es irgendwann in meinem Bücherschrank landen wird. Ein urbanes Setting, geheimnisvolle Umstände beim Verschwinden der Mutter? Das klang einfach zu gut!

Zunächst einmal findet man sich sehr schnell im Buch zurecht. Dadurch, dass die Geschichte aus Alice‘ Perspektive erzählt wird, baut man recht schnell eine Verbindung zur Protagonistin auf. Alice gibt zu Beginn eine Einführung in ihr Leben und erzählt die Dinge aus der Perspektive eines Mädchens, das nie zur Ruhe gekommen ist. Der Geruch des Autos ist ihr bekannter, als die Wohnungen, in der sie und ihre Mutter zu Beginn der Geschichte leben. Schon hier bekommt man einen ersten Vorgeschmack darauf, in welcher Tonalität die Geschichte voran getrieben wird. Düster und märchenhaft!

Generell findet man viele Elemente aus den verschiedensten Märchen. Egal ob es nun Ella oder Alice ist – aber die Elemente haben nichts von den Gebrüdern Grimm. Sie sind schaurig und monströs – ganz schonungslos, wie Märchen in früheren Zeiten über das Feuer hinweg erzählt wurden. Auch das New York Setting passt sich diesem düsteren Unterton an.

Das Tempo war mir generell etwas zu langsam. Alice hat zu Beginn einen schönen Erzählton, aber mit der Zeit wird er etwas monoton – was auch zur Folge hatte, dass ich recht „Schnell“ über die einzelnen Passagen hinweg las. Die Autorin verliebt sich meiner Meinung nach zu sehr in die Details und lässt den Plot leider liegen. Doch die Geschichte nahm an Fahrt auf, als Alice gemeinsam mit ihrem Freund Finch die Geheimnisse von Hazelwood und ihrer eigenen Vergangenheit erkundete.

Märchenhaft, an manchen Stellen langatmig – trotzdem alles in allem ein guter Debütroman und für jeden empfehlenswert, der sich bei Märchen von Zeit zu Zeit auch gerne gruselt. Vier Sterne vergebe ich dafür.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Immer für eine Überraschung gut

Das Kupferversprechen - Von Göttern und Drachen
0

Kupferkatze wird sie genannt. Und genauso rasch wie eine Katze bringt sie sich auch in Schwierigkeiten. Wydrin von Kreuzhafen ist berühmt für ihre Diebestouren. Als ein Fremder auftaucht und Leute sucht, ...

Kupferkatze wird sie genannt. Und genauso rasch wie eine Katze bringt sie sich auch in Schwierigkeiten. Wydrin von Kreuzhafen ist berühmt für ihre Diebestouren. Als ein Fremder auftaucht und Leute sucht, die gemeinsam mit ihm in den Untergrund der Zitadelle eindringen, ist ihre Neugier und Abenteuerlust sofort geweckt. Gemeinsam mit dem Söldner Sebastian dringen sie in die altehrwürdigen Hallen ein, und erwecken dabei etwas, dass lieber weiter geschlummert hätte.

Der Klappentext dieses Bundle-Ebooks brachte mich schon beim Überfliegen zum Lachen. Für mich stand fest, dass dieses Buch nicht lange auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher wird ausharren müssen – und tatsächlich – ich verbrachte einige Stunden voller guter, amüsanter und abenteuerlicher Unterhaltung mit der Kupferkatze.

Zunächst einmal zum Aufbau – das Buch besteht aus mehreren Episoden. Und so legte die Autorin auch die Geschichte an. Sie verfolgt zwar eine rote Linie, die sich durch alle Episoden zieht, doch jede einzelne von ihnen hat ihren eigenen Höhepunkt und ihre eigene Spannungsspitze. Das war für mich zuerst ein bisschen ungewöhnlich, doch ich hatte mich sehr schnell damit angefreundet. Vor allen Dingen ersparte sich die Autorin damit langes vorgeplänkel, das oft viekl zu ausschweifend ausfällt und stieg gleich in die Geschichte ein. Immerhin musste straight auf den Höhepunkt zugesteuert werden. Ich fand es erfrischend anders und wirklich gut gelöst. Durch die Episodenstruktur konnten auch galant lange Reisen oder Zeitsprünge gemacht werden.

Die Charaktere haben mich vorzüglich unterhalten. Ganz gleich ob die Kupferkatze, die ihr loses Mundwerk nicht halten kann, Sebastian, der Söldner, hinter dem mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet oder Frith, der junge Lord, der Rache für seine getötete Familie nehmen will. Keiner von ihnen trat auf der Stelle, sie wuchsen an ihren Aufgaben, an ihren Verlusten – und sie wuchsen mir so ans Herz! Ich bestritt gerne mit ihnen Abenteuer!

Abenteuer? Ja Abenteuer! Denn Abenteuer gibt es in der Welt zuhauf zu bestehen. Mutet die erste Episode noch an, wie eine typische Queste, finden wir uns in der Zweiten schon weitaus komplexeren Aufgaben gegenüber gestellt. Ich hatte das Gefühl, die Autorin lernte mit den einzelnen Episoden und baute ihre Welt Schritt für Schritt aus. Und solch eine Lernkurve beobachten zu können, hat mir immens viel Freude bereitet.

Was bleibt mir noch zu sagen? Außer, der Tatsache, dass ich mich auf den nächsten Band genauso freue, wie ich den ersten verschlungen habe. Wer rasante Abenteuer und glaubwürdige Charaktere liebt, findet in „Das Kupferversprechen“ die richtige Lektüre.