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Veröffentlicht am 06.07.2021

Herzergreifend

Only One Note
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Ich durfte den Roman „Only One Note“, den dritten Band der „Only-One-Reihe“ von Anne Goldberg in einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de lesen und möchte mich als erstes herzlichst dafür ...

Ich durfte den Roman „Only One Note“, den dritten Band der „Only-One-Reihe“ von Anne Goldberg in einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de lesen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken und zugleich versichern, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wurde. Es ist der dritte Band einer Reihe, man kann ihn aber sehr gut für sich alleine lesen, es gibt zwar ein verbindendes Ereignis, das die Paare in allen Romanen nachdrücklich beeinflusst, aber dieses Ereignis wird immer wieder thematisiert, so dass man die Bände sehr gut einzeln lesen kann.
Ich muss sagen, dass „Only One Note“ eines der Bücher ist, bei denen einen der Klappentext etwas in die Irre führt. Laut dem Klappentext erfährt man nämlich nur: „Seit der Schulzeit sind Nell und Charles das typische gegensätzliche Paar - die Schöne und der Streber, die Gefühlvolle und der Logiker. Damals haben sich beide versprochen: Wir machen alles besser als die anderen. Wir machen es perfekt. Vierzehn Jahre später haben Alltag und Realität sie eingeholt. Als Charles einen riesengroßen Fehler begeht, stürzen die märchenhaften Vorstellungen endgültig ein…“ Man erfährt also nur, dass ein langjähriges Paar mit ernsten Beziehungsproblemen zu kämpfen hat und Er außerdem einen riesengroßen Fehler begeht, was könnte das bloß sein? Wer die Reihe allerdings kennt, weiß um das Ereignis, das kommen wird. Dieses Ereignis kann bei einige als Trigger fungieren und verändert den Lauf des Lebens für unsere Protagonisten. Ganz ehrlich? Ich musste selbst mit den Tränen kämpfen, will aber hier nicht zu viel verraten. Aber macht euch auf eine äußerst emotionale Geschichte gefasst.
Erzählt wird die Geschichte, man kann sagen Ausnahmsweise einmal, ganz von unserem männlichen Protagonisten Charles in der Ich-Form. Dadurch kann man ihm sehr gut folgen und erlebt auch sein schlechtes Gewissen, seine Unsicherheit und Verzweiflung, aber auch seine Erleichterung hautnah mit. Ihr merkt, die Emotionen sind nicht unbedingt positiv. Für einen gewissen Lichtblick sorgt die kleine Patentochter von Charles und Nell, die mit ihren 5 Jahren eine ganz andere Sicht auf die Welt und deren Prioritäten hat. Durch den flüssigen Schreibstil, die starken Emotionen und die Spannung, konnte ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingen.
„Only One Note“ ist wie seine Vorgänger kein herkömmlicher Liebesroman, auch wenn die Gefühle natürlich eine große Rolle spielen. Es ist aber eine moderne Erzählung, die traumatische Ereignisse gekonnt thematisiert und sich nicht scheut auch erschütternde Momente zu erzählen.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.05.2021

Die Königin des Cancans

Die Tänzerin vom Moulin Rouge
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Ich durfte den historischen Roman „Die Tänzerin vom Moulin Rouge" in einer Leserunde mit der Autorin Tanja Steinlechner kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken und zugleich versichern, ...

Ich durfte den historischen Roman „Die Tänzerin vom Moulin Rouge" in einer Leserunde mit der Autorin Tanja Steinlechner kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken und zugleich versichern, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wurde.
Es handelt sich zwar um einen historischen Roman, doch die Protagonistin Louise Weber gab es wirklich. Sie wurde von der einfachen Wäscherin zu einer der Königinnen des Cancans, bekam den Beinamen La Goulue und diente so manchen der großen französischen Künstler als Motiv. Ihre Gestalt ist eigentlich untrennbar mit dem Moulin Rouge verbunden. Es handelt sich bei dem vorliegenden Buch aber nicht um eine Biographie, die den Anspruch von Korrektheit erhebt, sondern um einen Roman, der Fakten und Fiktionen zu einem abwechslungsreichen und durchaus faszinierenden Roman verbindet. Louise ist mit ihrem Leben und ihren Aussichten unglücklich, sie träumt von der schillernden Gesellschaft rund um den Montmartre, vom Nachtleben, vom Tanzen, von der Künstlerszene. Und schließlich lässt sie ihr altes Leben zurück und fängt als Tänzerin in Moulin Rouge an. Doch wie lange kann sie sich in dieser harten Welt behaupten? Neid, Missgunst, Alkohol, Stress, Männer und die Angst wieder abzurutschen zehren an Louise. Ihr Weg an die Spitze war schon steinig und der Fall kann nur tief sein. Der Autorin Tanja Steinlechner gelingt es in diesem gut recherchierten Roman ein anschauliches Bild dieser Subkultur aus Schaustellern, Künstlern und Damen der Nacht zu zeichnen und konnte mich als Leserin ganz in diese Geschichte hineinziehen. Es ist jammern auf hohem Niveau, wenn ich beklage, dass es leider kein Personenregister gibt, das hätte für mich den Roman noch abgerundet.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Wenn die Angst dich fest im Griff hat

Only One Letter
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Ich durfte den Roman „Only One Letter“, den zweiten Band der Only-One-Reihe von Anne Goldberg in einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst ...

Ich durfte den Roman „Only One Letter“, den zweiten Band der Only-One-Reihe von Anne Goldberg in einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken und zugleich versichern, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wurde. Wie gesagt, es ist der zweite Band einer Reihe, man kann ihn aber sehr gut für sich alleine lesen, es gibt zwar gewisse Zusammenhänge, aber damit wird man auch ohne Vorkenntnisse fertig – mir selbst ging es auf jeden Fall so.
Laut dem Klappentext erfährt man nur: „Es ist drei Wochen her, seit Liz' Leben sich vom einen auf den anderen Tag komplett gewendet hat. Seitdem begleiten Panikattacken ihren Alltag und verwandeln sie in einen Menschen, den sie auf keinen Fall akzeptieren kann. Und noch weniger will sie irgendwem zeigen, wie verzweifelt sie gegen dieses neue Ich kämpft…“ Aber man erfährt nicht was eigentlich passiert ist, hier mag der erste Band bereits Hinweise geben, aber auch so erfährt man langsam was passiert ist und dieses langsame Öffnen hat für mich einen gewissen Reiz gehabt. Hilfe erfährt Liz von Nate, dem neuen Mitbewohner ihrer besten Freundin. Ihm kann sie sich öffnen, ihm ihre Ängste anvertrauen und mit ihm an ihrer Seite schafft sie es sich ihren Triggern zu stellen. Doch auch Nate hat so seine (seelischen) Probleme, auch wenn er vor allem in England ganz anders wirkt. Erst als er mit Liz nach Hause fährt, muss er sich seiner Vergangenheit stellen und ihm fällt es noch schwerer als Liz Hilfe anzunehmen.
Erzählt wird die Geschichte von Liz in Ich-Form in der Gegenwart und in Form eines Logbuches oder Tagebuches, in dem sie Nate ihre Sicht der Geschehnisse erzählt. Liz ist dabei ganz auf sich fokussiert und möchte Nate mit dem Logbuch eine nachträgliche Erklärung liefern. Ich muss sagen, dass war für mich eine neue Art der Erzählweise, natürlich kennt man mal Tagebucheinträge oder schriftliche Nachrichten von einem Protagonisten an den anderen, aber hier kann sich Liz ganz anders zu allem äußern und ihre Gefühle kommen dadurch ganz anders zur Geltung. Durch den flüssigen Schreibstil, die starken Emotionen und die Spannung, konnte ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingen.
Only One Letter ist kein herkömmlicher Liebesroman, auch wenn die Gefühle natürlich eine große Rolle spielen, es ist eine moderne Erzählung, die traumatische Ereignisse gekonnt thematisiert und in eine reizende Geschichte verpackt.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Einhörner und Schildkröten

Auf Wolke Sieben sitzen auch nur Frösche
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Ich durfte den Roman „Auf Wolke 7 sitzen auch nur Frösche“ von Birgitt Gerken mit einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken ...

Ich durfte den Roman „Auf Wolke 7 sitzen auch nur Frösche“ von Birgitt Gerken mit einer Leserunde mit Autorenbegleitung auf lesejury.de kennenlernen und möchte mich als erstes herzlichst dafür bedanken und zugleich versichern, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wurde.
Ich bin ja immer leicht von Covern zu beeinflussen und wenn mich eines optisch anspricht werde ich neugierig. Hier war es die Schildkröte, die mein Interesse weckte, und sie spielt tatsächlich eine Rolle im Roman (und ich gestehe: sie ist mein heimlicher Liebling). Der Klappentext hat mich dann erst recht neugierig gemacht: "Ylvi liebt Sahnetorten, ihre Schildkröte Kalle und heimlich auch ihren Mitbewohner und besten Freund Tom. Aber damit soll jetzt Schluss sein. Schließlich ist sie Ende 30 und ihre biologische Uhr tickt unüberhörbar. Doch bevor sie Tom ihre Liebe gestehen kann, zieht dessen neue Freundin Sandra ein - samt Yogamatte und Glitzer-Deko-Einhörnern. Also muss ein neuer Mann her! Leider sind die einzig verfügbaren Männer der Typ, dem sie nachts nackt auf dem Hotelflur begegnet, und ein schmieriger Proktologe. Ach, und dann wäre da noch Hannes vom Schildkrötenstammtisch. Aber der ist nun wirklich kein Traummann. Oder etwa doch ...?“ Trotz aller Übertreibungen wirkt die Geschichte authentisch, Hand aufs Herz, wer hat noch nie einer vertanen Chance nachgeweint und dann kam doch alles ganz anders?
Erzählt wird die Geschichte von Ylvi in Ich-Form und durch den flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen ließ, konnte ich das Buch innerhalb kürzester Zeit auslesen. Die Geschichte ist humorvoll, absurd, realistisch und emotional, alles zur gleichen Zeit und bietet so wirklich Abwechslung. Ich muss gestehen, dass ich einige der Charaktere etwas unsympathisch fand und bis zum Schluss mit wichtigen Figuren nicht so recht warm wurde, das ist mein einziger Kritikpunkt.
Alles in allem ist „Auf Wolke 7 sitzen auch nur Frösche“ ein unterhaltsamer und humorvoller Roman für einige kurzweilige Lesestunden.

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  • Humor
Veröffentlicht am 21.08.2020

Es hätte ganz großartig werden können

King of London
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Ich durfte „King of London“ von Louise Bay im Zuge einer Leserunde kennen lernen und es war mein erstes Buch dieser Autorin und der Auftaktband des King-Of-London-Duetts rund um die Brüder Wolf. Der Band ...

Ich durfte „King of London“ von Louise Bay im Zuge einer Leserunde kennen lernen und es war mein erstes Buch dieser Autorin und der Auftaktband des King-Of-London-Duetts rund um die Brüder Wolf. Der Band ist aber gut einzeln zu lesen und in sich abgeschlossen. Hier geht es nun um Hayden Wolfe, einem äußerst erfolgreichen Geschäftsmann, dem in letzter Zeit immer wieder ein Konkurrent die besten Deals wegschnappt. Etwas paranoid versucht er eine falsche Fährte zu legen und seinen nächsten großen Coup in absoluter Abgeschiedenheit abzuschließen. Dafür mietet er sich eine Luxusjacht samt Crew. Teil der Crew ist die Stewardess Avery, die Hayden in mehr als einer Weise ablenkt. Doch kann er ihr trauen? Der Plot verspricht ja eine gewisse Wirtschaftsspionage und damit eine Spannung, das ist aber nur eine „Nebenhandlung“, im Vordergrund steht ganz sicher die Beziehung zwischen Avery und Hayden, ihren Tanz um einander, der Versuch zu widerstehen, das richtige zu tun – natürlich läuft es auf eine Beziehung hinaus, aber hat sie wirklich eine Chance? Ich muss sagen in meinen Augen hatte diese Story mehrere sehr gute Ansätze, aber es wurde das volle Potential nicht völlig ausgeschöpft, ich hätte wohl mehr Spannung in allen Bereichen erwartet, sowohl im erotischen als auch im wirtschaftlichen, irgendwie fehlte mir etwas. Zum Glück ist der Schreibstil und die Erzählweise so flüssig und fesselnd, dass die Seiten nur so dahinflogen (vielleicht, weil ich auch immer noch den ganz großen Knaller erwartete?). Ich bin aus diesen Gründen bei meiner Bewertung hin und her gerissen, einerseits ist es eine solide geschriebene Geschichte mit interessanten Charakteren, aber andererseits wurde Potential verschenkt, so ist es eine romantische Liebesstory in einem wunderbaren Setting, in dem man sich gut verlieren kann.

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