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Veröffentlicht am 29.10.2020

Es ist anders. Gut anders. Anders als erwartet. Lest es ;)

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Was mir zuerst aufgefallen ist: Die Seiten sind richtig schön stabil und lassen sich sehr schön anfassen. Das Cover ist wirklich toll gestaltet und das besondere Design des Titels wird in den Überschriften ...

Was mir zuerst aufgefallen ist: Die Seiten sind richtig schön stabil und lassen sich sehr schön anfassen. Das Cover ist wirklich toll gestaltet und das besondere Design des Titels wird in den Überschriften fortgeführt.

Jonas trampt nach seinem Abi durch Deutschland. Doch er macht das nicht nur aus Spaß an der Freude, sondern weil er unberechenbar sein möchte. Unberechenbar für eine App. Die MASCHINE. Diese kann nämlich durch Analyse seines digitalen Lebens seine Zukunft vorhersagen, die Jonas ganz und gar nicht gefällt. Auf seiner Reise lernt er Sun kennen, die sehr speziell ist. Sie ist launisch und sprunghaft und hat doch einen ganz besonderen Blick auf das Leben. Zusammen erleben sie eine einzigartige Zeit.

Auch wenn Sun mir zu anstrengend ist, hat sie einen sehr interessanten Einfluss auf Jonas und macht das Wesen der Geschichte aus. Denn diese ist so wie Sun: Anders. Faszinierend anders. Die Handlung hat sich nicht so entwickelt, wie ich durch den Klappentext erwartet hätte. Die App steht eigentlich mehr oder weniger nur im Hintergrund, während die Charakterentwicklung und die besondere Freundschaft der beiden den Hauptteil ausmachen. Manche Szenen sind verrückt, manche verwirrend, manche traurig, manche berührend. Der Autor nimmt uns auf eine sehr nahe gehende Entwicklung der Protagonisten mit, die sich gegenseitig ergänzen und mit Witz, Charme und Angriffslust auf die Probleme hinweisen, die das digitale Angebot mit sich bringen.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Anfang. Dort erschienen mir die Charaktere zu künstlich, alles war zu aufgesetzt, die Handlung irgendwie erzwungen "jung". Der Schreibstil war sehr kurzweilig, die Sätze abgehackt und fast charakterlos. Kaum waren Sun und Jonas alleine hat sich das für mich geändert und die Geschichte wurde viel authentischer, was das Lesen gleich angenehmer gemacht hat. Auch das Schriftbild hat sich dann geändert, die Sätze waren flüssiger und emotionaler.
Das Buch war nicht spannend im klassischen Sinne, es war auch nicht romantisch oder zum Schreien komisch. Es war mitreißend und irgendwie fesselnd. Es regt zum Nachdenken an und daran, das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ich bin seit langem mal wieder richtig durch die Seiten geflogen und hatte das Buch super schnell beendet, was schon für sich spricht. Es war wirklich ganz anders als alles, was ich sonst so lese und konnte mich dennoch begeistern. Einzig den Preis finde ich sehr hoch gegriffen, denn 16€ finde ich für ein Taschenbuch (selbst für ein sehr gutes) ziemlich teuer.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Fantastisches und ausführliches Worldbuilding mit einer mitreißenden Handlung. Ich liebe es!

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
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Ich habe das Buch auf englisch gelesen, deshalb die Rezension für beide deutsche Teile (ohne Spoiler):

Die Welt ist zwiegespalten und teilt sich in zwei Parteien: die, die Drachen verehren und die, die ...

Ich habe das Buch auf englisch gelesen, deshalb die Rezension für beide deutsche Teile (ohne Spoiler):

Die Welt ist zwiegespalten und teilt sich in zwei Parteien: die, die Drachen verehren und die, die sie jagen. Ead ist die Kammerzofe der Königin Sabran. Doch das ist nur Tarnung, denn der Orden des geheimen Baumes hat es zu ihrer Aufgabe gemacht, Sabrans Leben zu beschützen. Gleichzeitig lernt man Tane kennen, die eine Ausbildung zur Drachenreiterin macht. Plötzlich nehmen die Angriffe durch Würmer (Wyrm, ich weiß leider nicht, wie das in der deutschen Version übersetzt wird - es ist auf jeden Fall kein Drache und sie sind böse) zu und das Gerücht kommt auf, dass der große Feind, der Namenlose, wieder erwachen wird. Schaffen die beiden Seiten es, sich zu verbünden und somit den Namenlosen zu besiegen?

Man wird sehr langsam und gemächlich in die Geschichte eingeführt, was ich ziemlich gut finde, weil das Worldbuilding unglaublich komplex und ausführlich ist. Es ist eine fantastische wundervolle Welt, die Samantha Shannon uns da beschreibt. Man lernt die Charaktere nach und nach in den einzelnen Kapiteln kennen und kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Handlung lässt nach und nach Spannung aufkommen und erst ziemlich am Schluss wird klar, was die einzelnen Charaktere verbindet.
Das Englisch finde ich im Gegensatz zu anderen Büchern schwieriger zu lesen und die winzig kleine Schrift macht es auch nicht einfacher, gut in diesem 800 Seiten Wälzer voranzukommen. Da finde ich es geschickter, wie es bei den deutschen Ausgaben gemacht ist: einfach in zwei Bücher aufteilen. Das ist allerdings auch schon das einzige Manko an diesem beeindruckenden Werk.

Ich bin durch und durch begeistert, wie ausführlich und mitreißend dieses Buch gestaltet ist. Eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Eine rührende Geschichte über Freundschaft, die viel Grund zum Lachen und Nachdenken bietet

Der geheime Garten
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Wir begleiten die junge Mary dabei, wie sie wegen des Todes ihrer Eltern ins Moor zu ihrem Onkel ziehen muss. Dieser will nichts mit ihr zu haben und befindet sich meist auf Reisen.
Mary ist ein verzogenes ...

Wir begleiten die junge Mary dabei, wie sie wegen des Todes ihrer Eltern ins Moor zu ihrem Onkel ziehen muss. Dieser will nichts mit ihr zu haben und befindet sich meist auf Reisen.
Mary ist ein verzogenes Gör und die Charaktere sind sich nicht zu schade, sie darauf hinzuweisen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn man hat das Gefühl bekommen, die Bediensteten wären zwar recht einfach gestrickt, nehmen aber kein Blatt vor den Mund, was mich des Öfteren auch zum Lachen brachte. Man erlebt Marys Entwicklung hautnah mit, denn sie beginnt sich von dem dürren zickigen Mädchen in ein wohlgenährtes (im Hörbuch wird sehr oft "dick" verwendet 😂) aufgewecktes Ding zu verwandeln. Das hat sie vor allem ihrem Hausmädchen und deren Bruder Dickon zu verdanken, die sie regelrecht dazu provozieren, sich zu ändern.
Als sie dann auch noch ihren noch verwöhnteren kränklichen Cousin Colin kennenlernt, entwickelt sich zwischen den drei Kindern eine außergewöhnliche, gegensätzliche und ehrliche Freundschaft. Gemeinsam gehen sie jeden Tag durch den Eingang zum geheimen Garten des Hauses und pflegen ihn.

Rainer Strecker ist mir schon aus der Tintenwelt-Trilogie bekannt und konnte mich auch diesmal überzeugen. Ich liebe den Klang seiner Stimme und er lässt alles so aufgeweckt klingen, was hervorragend zu der Handlung passt. Die Aussprache ist sehr gut, das Sprechtempo ebenfalls.

Der Garten ist so wunderschön beschrieben, dass ich selbst mich am liebsten ebenfalls mit den Kindern dort befunden hätte. Man erlebt mit, wie der Garten aufblüht und fühlt sich richtig wohl in der Geschichte. Diese ist mit Humor und doch auch wichtigen Themen durchzogen, die allesamt weiterverfolgt werden und aus denen man am Ende eine gute Lehre ziehen kann.
Sehr gut gefallen hat mir außerdem die Charakterentwicklung, denn die war sichtbar vorhanden und nur zum Positiven bei gleich mehreren Personen - es ist immer schön, wenn sich die Charaktere gegenseitig beeinflussen und aus ihren Fehlern lernen.
Sogar Spannung konnte mir das Buch bieten, womit ich gar nicht wirklich gerechnet hatte. So wollte ich am Anfang unbedingt wissen, was das Weinen bedeuten zu hat, dann wollte ich mehr über den Garten wissen, mehr über den Gärtner erfahren usw. Die Geschichte ist sehr liebevoll gestaltet und schön ausgeschmückt.

Ich denke, das Buch motiviert nicht nur Kinder tatsächlich dazu, mehr Zeit im Freien zu verbringen und die Natur voll und ganz zu genießen - mir jedenfalls geht es so.

Selbst als (junge) Erwachsene hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen. Es ist wundervoll gestaltet (das Cover und das Innendesign sind wunderwunderschön), die Audiogestaltung ist hervorragend, die Geschichte ist einfach fantastisch und egal ob jung oder alt: man kann so einiges aus dem Buch mitnehmen.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

"Ein Kater. Ein Mann. Und ein Zauberer."

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Jack ist ein Soulmen in Ausbildung. Das bedeutet, er kann die Geister der Verstorbenen sehen und soll ihnen dabei helfen, in die Zwischenwelt zu gelangen, damit sie in der echten Welt kein Chaos anrichten. ...

Jack ist ein Soulmen in Ausbildung. Das bedeutet, er kann die Geister der Verstorbenen sehen und soll ihnen dabei helfen, in die Zwischenwelt zu gelangen, damit sie in der echten Welt kein Chaos anrichten. Als er dann die Chance bekommt befördert zu werden, indem er im Buckingham Palace die ermordeten Staatsgäste der Queen geleitet, ergreift er sie sofort und ohne Rücksicht auf Verluste. Denn er begeht wegen eines Angriffs eines schrecklichen Schattens einen Regelverstoß und bringt die noch lebende Naima um sie zu schützen ins Zwischenreich…Ausgeknockt verpasst er das Tor, mit dem er sie wieder zurückholen könnte. Ob er Naima je wieder finden wird?

Der Anfang leitet ruhig ins Geschehen ein, sodass man sich zuerst an die Charaktere, die Lokation (das viktorianische London, über das hervorragende Recherche betrieben wurde) und die Handlung gewöhnen kann. Der Sprachstil ist angenehm mit langen, sehr bildlich beschreibenden Sätzen, die die Welt zum Leben erwecken. Die Figuren haben ihre ganz besondere Persönlichkeit, die Jeden speziell mit etwas verbinden lässt. Der Autor gibt mir dadurch das Gefühl, ich selbst würde die Protagonisten sehr gut kennen und mit ihnen befreundet sein. Es macht Spaß, sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten und mit zu rätseln, denn man wird richtig mitgenommen und kann sich toll in die Handlung versetzen. Was mir leider nicht so gut gefallen hat, ist die sich viel zu spontan und realitätsfremd entwickelnde Liebesgeschichte. Nicht nur die Anspielung auf andere Bücher, auch die äußerst witzigen Kommentare eines ganz speziellen Katers bringen ein ganz besonderes Leseerlebnis. Das Worldbuilding ist sehr detailliert, man erfährt alles, was man gerne wissen möchte, auch wenn die ein oder andere Frage wohl erst im nächsten Band beantwortet wird. Auch ein paar kritische Anspielungen regen zum Nachdenken an, sodass man nicht nur stur auf die Handlung konzentriert ist. Der Schluss war für mich etwas schwieriger zu lesen, ich musste einzelne Abschnitte nochmal lesen, weil ich einfach nicht bei der Sache bleiben konnte. Etwas schade ist es, dass der Protagonist ab der Hälfte des Buches eigentlich gar nicht mehr so wichtig ist. Stattdessen ist es ein Nebencharaktere, der dauernd aus der Patsche hilft und die Pläne vorantreibt.
Die Geschichte endet dann recht chaotisch und mit einem richtig fiesen Cliffhänger, der es quasi unmöglich macht, den zweiten Band nicht lesen zu wollen.

Insgesamt ist es ein durch und durch unterhaltsames Buch, bei dem man wunderbar in die Welt eintauchen kann und alles Kino-reif miterlebt.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Amüsante und spannende Reise durch die Zeit

Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv
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Max gerät an ein historisches Institut, in dem sie damit überrascht wird, dass dort Zeitreisen möglich sind. Als Geschichtsprofessorin ist sie natürlich Feuer und Flamme und nimmt eine Ausbildungsstelle ...

Max gerät an ein historisches Institut, in dem sie damit überrascht wird, dass dort Zeitreisen möglich sind. Als Geschichtsprofessorin ist sie natürlich Feuer und Flamme und nimmt eine Ausbildungsstelle mit Freude an. In ihrer Zeit dort erwarten sie einige verrückte Geschehnisse, die den Leser mit in die Vergangenheit nehmen.

Die Idee ist richtig schön und auch sehr gut umgesetzt. Es macht sehr viel Spaß, gemeinsam mit Max das Institut näher kennen zu lernen und ihr bei ihren Abenteuern beizustehen. Max als Protagonistin versteckt sich hinter ihrem Humor, will sich kleiner machen als sie ist und zeigt nicht viel von ihren Emotionen. Für mich war sie noch nicht ganz greifbar, weil sie sich dem Leser nicht wirklich öffnen wollte. Etwas zu kurz gekommen sind für mich außerdem ausführlichere Erklärungen zu den Zeitreisen und St. Marys. Die spannenden Szenen wurden von sehr amüsanten, witzigen Passagen ergänzt, womit sich ein tolles Leseerlebnis ergab.
Am Ende wird es etwas verwirrend mit der Vermischung von Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Weshalb einige Dinge am Schluss für mich einfach unlogisch waren, die Handlungen irgendwie nicht nachvollziehbar. Vielleicht muss ich es einfach nochmal lesen 😅

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