Spannende Kurzgeschichte, die aber nicht zum Klappentext passt.
RacheopferMeine Meinung zu dem Kurzthriller „Racheopfer“ von Ethan Cross ist eher gespalten.
Auf knapp 160 Seiten wurde mir folgender Inhalt versprochen (aus dem Klappentext):
Wie das Töten begann - die Vorgeschichte ...
Meine Meinung zu dem Kurzthriller „Racheopfer“ von Ethan Cross ist eher gespalten.
Auf knapp 160 Seiten wurde mir folgender Inhalt versprochen (aus dem Klappentext):
Wie das Töten begann - die Vorgeschichte von Serienkiller Francis Ackerman jr. erstmals im Taschenbuch
Was ich erwartete: Ich erwartete eine Vorgeschichte zur „Ich bin…“-Reihe von Ethan Cross, mehr Hintergrundinformationen zu Soziopath Francis Ackerman jr. und warum er so ist wie er ist.
Ich hatte eine psychologisch tiefgehende, aber zugleich spannende Geschichte erwartet.
Was ich bekam: Einen zwar spannenden Kurzthriller mit Francis Ackerman jr. als einen der Protagonisten, der jedoch meiner Ansicht nach so gar nichts zur Antwort auf die Frage „wie begann sein Töten“ beigetragen hat.
In der Kurzgeschichte geht es um Francis Ackerman Jr., der, bereits im Gefängnis einsitzend, für eine neuartige klinische Studie in eine Psychiatrie verlegt wird, wo er auf eine alte Bekannte trifft.
Mehr will ich gar nicht zum Inhalt verraten, weil die Geschichte wirklich kurz ist.
Meine Meinung:
Wie man schon merkt, ich hatte etwas völlig anderes erwartet. „Racheopfer“ war meiner Ansicht nach weder besonders tiefgehend, noch hatte die Geschichte in irgendeiner Weise etwas mit dem Thema, das im Klappentext angepriesen wurde, zu tun.
Zwar spielt die Geschichte vor der „Ich bin…“-Reihe und handelt von Francis Ackerman jr., doch ist sie mehr eine nette Kurzgeschichte, in der er eben die Hauptrolle einnimmt. Wer sich erhofft, mehr über seinen Charakter zu erfahren, könnte enttäuscht werden.
Wenn man sich aber mal damit abgefunden hat, nicht das Versprochene bekommen zu haben, liest sich der Thriller doch sehr spannend und fesselnd bis zum Schluss. Zwar phasenweise etwas vorhersehbar, hat er doch Ethan Cross‘ gewohnten Schreibstil (kurze, aber direkte und prägnante Sätze) und mit Ackerman und seiner „Bekannten“ zwei faszinierende Protagonisten. Beide haben auf ihre Art geschädigte Psychen und vor allem die Motive, das Verhalten und die Gedanken von Ackermans Bekannter regen zu psychologischen Analysen an.
Wenn man sich auf eine Kurzgeschichte eingestellt hat, kommt man auf jeden Fall auf seine Kosten, denn die Handlung ist tempo- und actionreich, die Charaktere sind faszinierend und Ethan Cross prägnanter Schreibstil machen einfach Freude beim Lesen.
Fazit:
Auch wenn ich etwas vollkommen anderes erwartet habe, sind die Seiten doch an mir vorbeigeflogen. Als Kurzgeschichte ist der Thriller spannend und unterhaltsam, ich habe jedoch einfach etwas vollkommen Anderes erwartet und empfand die Geschichte daher als zu oberflächlich und am im Klappentext angepriesenen Thema komplett vorbei.