Profilbild von LvanBold

LvanBold

Lesejury-Mitglied
offline

LvanBold ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LvanBold über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2020

Eine Enttäuschung in Dorfidylle

Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof
0

Charlotte kann es kaum erwarten ihre Schwester wiederzusehen, die sie um Hilfe gebeten hat, da sie selbst im Bett liegen bleiben soll und sich jemand um ihre Kinder und ihren Hof kümmern muss. Doch kaum ...

Charlotte kann es kaum erwarten ihre Schwester wiederzusehen, die sie um Hilfe gebeten hat, da sie selbst im Bett liegen bleiben soll und sich jemand um ihre Kinder und ihren Hof kümmern muss. Doch kaum ist Charlotte in dem idyllischen Dörfchen Lerchenbach angekommen, wird ihr bewusst, dass sie viel mehr arbeiten muss, als sie zunächst dachte. Als wäre das nicht schon genug, gerät sie ständig mit Luca, dem heißen Nachbar, zusammen und schon bald stehen die Gefühle der Beiden Kopf.

Das, was mich zuerst sehr neugierig gemacht hat, war das Cover. Ich finde das Cover, da es so farbenfroh ist und aussagekräftiger, als andere Romane, wunderschön und habe mir einen seichten Liebesroman in einem kleinen Dorf gewünscht. Dann habe ich auch noch den Klappentext gelesen und habe für mich beschlossen, dass es perfekt in den Sommer passen könnte. Zusätzlich dazu hatte ich mir von dem Buch auch noch erhofft, dass es mich umhaut.
Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz so sehr erfüllt und ich habe sehr mit diesem Buch gekämpft.

Es wird die Geschichte von Charlotte und Luca erzählt, wobei ich sagen muss, dass ich mit Keinem der Beiden so richtig warm geworden bin. Ich konnte sie nicht wirklich greifen und hatte Probleme, einige Dinge nachzuvollziehen.
Charlotte kommt aus der Großstadt und soll auf die vier Kinder ihrer Schwester aufpassen, während diese das Bett hüten muss und der Ehemann verreist ist. Ich habe mit vielen witzigen Dingen gerechnet, die zwar sehr klischeehaft wären, aber doch sehr gepasst hätten. Vor allen, da man es im Klappentext so sehr betont hat, dass Charlotte aus der Stadt kommt. Allerdings hat sie sich, meiner Meinung nach, sehr gut geschlagen, dafür, dass sie keine Kinder hat und sich nicht so sehr damit auskennt. Es sind ein paar Dinge passiert, die lustig waren, aber mich haben sie jedoch nicht zum Lachen gebracht, da Einiges davon auch hätte vermieden werden können oder dramatisiert wurde.
Zudem fand ich einige von Charlottes Gedanken sehr absurd. Diese hätte man weglassen können, da sie nicht wirklich zur Story beigetragen haben.

Bei Luca ist es genauso. Er hatte weniger Redeanteil, aber das, was man erfahren hat, hat zwar gezeigt, dass er ein solider Typ ist und ein wenig Tiefe besitzt, aber so richtig konnte ich ihn nicht einordnen. Dafür hat mir zu viel gefehlt. Auch seine Vergangenheit ist mir ein Rätsel. Die Autorin hat sich viel mehr auf die Gegenwart und die eventuelle Zukunft konzentriert. So kann ich im Endeffekt nur sehr wenig über die Vergangenheit der Protagonisten sagen. Das ist sehr schade, weil man die Charaktere eben nicht so gut kennenlernt und sie einem doch recht fremd bleiben.
Luca hat seine Rolle als heißer Nachbar allerdings sehr gut erfüllt. Er war zunäcnst unnahbar, hat sich den Kindern gegenüber - zumindest gegen Ende - ordentlich verhalten. Er war kein Griesgram oder Badboy, aber bis auf die Tatsache seines guten Aussehens, kann ich nicht erkennen, was Charlotte in ihm findet. Auch hier fehlt mir zu viel von seinem Charakter.

Den Schreibstil der Autorin fand ich ein kleines bisschen holprig. Ich bin ein paar Mal über Textstellen gestolpert, die sehr plötzlich kamen und nicht so ganz ins Bild gepasst haben. Auch nach mehrmaligem Lesen konnte ich die entsprechenden Textstellen nicht richtig verstehen. Das hat mir die Lust aufs Lesen verdorben und ich musste mich zwingen, das Buch weiterzulesen. Nichtsdestrotrotz habe ich natürlich gehofft, dass es irgendwie noch spannender wird und ein bisschen Pepp in die Sache gebracht wird. Anfangs war es zwar schon witzig und spannend, dass Luca Charlotte für die Mutter der vier Kinder und Roberts Frau hielt, aber nach einer gewissen Zeit verliert dieser Aspekt seinen Reiz. Und anstatt spannend, geheimnisvoll und sexuell zu wirken, wird es langweilig und ich habe fast schon die Augen verdreht, als man wieder auf das Thema zu sprechen kam. Gerade da wird dann auch deutlich, dass sich die Charaktere nicht gerade gut kennen oder irgendwie andere als sexuelle Absichten hegen, wenn sie nicht einmal über die Vergangenheit oder die momentane Situation reden.
Tatsächlich werden einige 'Witze' überreizt und zu oft gemacht. Besonders der Insider zwischen Tillie, Charlotte und Luca wirde nach dem dritten oder vierten Mal langweilig und nervt danach nur noch. Ebenso wie das ständige hinweisen auf die Aussprache von Tillie, da sie erst drei Jahre alt ist und ein bisschen lispelt. Sowas wird auch nur dann angesprochen, wenn es für die Story wichtig zu seien scheint. Generell wirken die meisten Szenen wie Situationen, die einfach nur wichtig sind für die Beziehung zwischen den Protagonisten und nicht für die Charakterentwicklung derer.
So umfasst die gespielte Zeit auch nur 10 oder 11 Tage, also einen sehr kurzen Zeitraum, wie ich finde, in dem allerdings sehr viel passiert. Man hat einfach das Gefühl, dass mehr Zeit vergeht, was jetzt nicht so schlimm ist. Eher bringt es dem Buch einen Pluspunkt ein.

Das Setting in dieser Geschichte hat mich im Vergleich zum Rest gleich in seinen Bann gezogen. Der deutsche Schauplatz ist sehr gut gewählt und weckt doch tatsächlich ein wenig die Landliebe in mir. Während des Lesens habe ich mich ein bisschen nach dem Land, der Ruhe und dem vielen Platz gesehnt, ebenso wie den vielen Möglichkeiten, die Natur kennenzulernen. Auch das Dorf hat es mir angetan. Mit seinen verwinkelten und engen Gassen hätte es auch sehr gut nach Italien gepasst.
Doch dann kamen die Dorfbewohner ins Spiel und anstatt viele Kuppler zu haben, die sich viel Mühe geben, hatte man zwei Großtanten, die miit der Tür direkt ins Haus fallen beziehungsweise gleich mit dem ganzen Baumstamm winken, anstelle des Zaunpfahls. Zudem war es einfach nur nervig, wie arrogant und ignorant einige der Dorfbewohner waren.
Charaktere wie Tillie, Poppy oder Bell haben dann dafür gesorgt, dass das Buch kein ganzer Reinfall wird. Bell konnte mich mit ihrer ruhigen Art überzeugen, Tillie mit ihrem lieben Wesen und Poppy einfach nur, weil er so süß ist. Luca und Charlotte dagegen konnten mich nicht wirklich überzeugen. Sie haben sich stellenweise nicht erwachsen verhalten - gerade Luca zu Beginn des Buches.
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist der liebestechnische Aspekt in der Geschichte. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, weshalb sie sich mögen und worauf genau die gegenseitige Zuneigung basiert. Natürlich abgesehen von der sexuellen. Es wird mit keinem Wort Liebe oder Verliebtsein erwähnt und auch am Ende ist für mich unklar, ob die Zwei nun mehr füreinander empfinden oder nicht. Wobei das Ende ja eh ein bisschen komisch ist, zumindest in meinen Augen.

Fazit: Das Buch war für leider eine Enttäuschung. Man hätte sehr viel aus der Geschichte rausholen können, aber hier hat man eindeutig Potenzial verschenkt. Es ist ein Buch, dem es an Tiefe und Spannung fehlt. Daher gebe ich dem Buch gut gemeinte 2,5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2020

Erotik, Spannung und ein Cliffhanger - klare 3,75 Sterne

Sinful King
0

Keira ist endlich die stolze Besitzerin der 'Seven-Sinners-Distillery' in New Orleans und kurz davor, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Doch dann taucht eine Naczhricht zusammen mit einem Mann auf, ...

Keira ist endlich die stolze Besitzerin der 'Seven-Sinners-Distillery' in New Orleans und kurz davor, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Doch dann taucht eine Naczhricht zusammen mit einem Mann auf, dem sie eigentlich nie in ihrem Leben begegnen wollte: Lachlan Mount. Der gefürchteste Mann in der ganzen Stadt und er hat sie als sein neues Ziel auserkoren. Um ihre Schulden bei ihm abzubezahlen, will er nur sie. Aber kann sie sich auf so einen gefährlichen Deal einlassen und am Ende immer noch in der Lage sein, ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben?

Dieses Buch war das Zweite, welches ich von der Autorin gelesen habe. Auch hier war der Schreibstil wie immer sehr gut. Ich mochte die Art und Weise, wie die Autorin bestimmte Informationen vorenthält, um Spannung aufzubauen und den Charakteren mit ihren Worten und ihrer Schreibart Tiefe verleiht. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, wirken authentisch und sind facettenreich

Da wäre zunächst einmal Keira, von der gleich klar ist, dass sie ihre Arbeit und die Destillerie über alles liebt. Schon als kleines Kind hat sie sich für diese Dinge interessiert und dementsprechend überzeugend wirkt sie auch im Buch. Die Destillerie ist nicht nur eine Nebenhandlung, weil sie ja irgendeiner Tätigkeit nachgehen muss. Es ist ihr Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben. Sie verzichtet auch auf ein großes Haus und lebt lieber in einer kleinen Wohnung in einer unsicheren Gegend, nur damit sie es nicht so weit bis zur Arbeit hat und ja sowieso die meiste Zeit dort verbringt.
Ich mochte Keira bis zu einem gewissen Grad wirklich. Sie wirkte strukturiert und hatte einen genauen Plan für ihren Job. Doch mit der Katastrophe in ihrem Privatleben hat sie das wieder wett gemacht. Dort war sie für mich weniger die starke Frau. Viel mehr kam hier das naive, leichtgläubige Mädchen rüber, dass jedes Wort eines Menschen glaubt und nicht auf Nummer sicher geht. Es gibt eine Szene, da musste ich auch mal den Kopf über ihre Naivität schütteln. Hier hat es die Autorin ein bisschen zu gut gemeint, um einen Gegensatz zu Lachlan Mount zu schaffen, den männlichen Protagonisten.

Denn unterschiedlicher könnten die Beiden nicht sein. Auch wenn sie sich ihrer Sache meistens sehr sicher sind und gerade in ihren Jobs alles geben und für alles kämpfen. Allerdings ist Lachlan nicht nur bei der Arbeit in seinem Element und beherrscht die Stadt, auch privat hat er stets die Oberhand, weiß über alles Bescheid und ist keinesfalls naiv. Keira schafft es zwar manchmal, ihn zu überraschen, aber er denkt nicht so lange über neu entdeckte Tatsachen nach, wie Keira, die sich das ganze Buch über, über irgendwelche Dinge den Kopf zerbricht.
Lachlan ist zudem skrupellos, düster, geheimnissvoll und er kennt keine Gnade. Es gibt nur einen Menschen, der sich ihm entgegensetzt: Keira. Und sie hat Glück, dass er sie will, sonst würde man sehr schnell eine Seite von ihm kennenlernen, über die es immer nur Gerüchte gibt. Ich mochte es sehr, dass er so viele Geheimnisse und es diese ganzen Gerüchte um ihn gibt. Das hat die Geschichte nur spannender gestaltet. Leider konnte ich ihn an sich nicht wirklich greifen und hatte richtige Probleme damit, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich habe seine Beweggründe nicht verstanden und an sich wäre das auch kein Problem gewesen.
Nur gab es eben auch Kapitel aus seiner Sicht. Der Zweck dieser Kapitel ist mir selbst jetzt nicht bewusst. Ich habe nichts von Lachlan erfahren. Weder über seinen Charakter, seine Vergangenheit, noch seine Zuneigung gegenüber Keira. Weshalb Keira sich zu ihm hingezogen fühlt, verstehe ich, aber andersrum eben nicht. Meiner Meinung nach, hätte man die Kapitel aus seiner Sicht weglassen können, oder man hätte mehr davon schreiben müssen, in denen nicht einfach nur die aktuellen Gedanken und die Handlung wiedergegeben wird, sondern der Leser tatsächlich auch mit Informationen zu seiner Person gefüttert wird. Dann hätte man auch einen besseren Einblick in seine Arbeit bekommen können. So wurde diese nur angerissen, aber man weiß immer noch nichts. Sie ist weiterhin ein Rätsel, wie der gesamte Mann.

Der größte Teil wird demnach aus der Sicht von Keira in der Ich-Perspektive erzählt. Man hat einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken bekommen und konnte dadurch nachvollziehen, warum sie sich so sehr für den Whiskey interessiert. Allgemein waren es sehr gute Kapitel, was nicht zuletzt am Schreibstil und dem Charakter lag.
Jedoch war die Story an sich ein wenig unrealistisch für mich und teilweise unlogisch. Ich fand den Ansatz und die Thematik sehr interessant, doch der Verlauf der Geschichte ist stellenweise seltsam. Ich bezweifle sehr, dass sich eine Person jemals ohne irgendwelche Fragen oder auch nur einen Anruf bei der Polizei oder sonstiges, auf so etwas einlassen würde. Auch, dass sich Keira einfach so auf den Deal eingelassen hat, ohne irgendwelche Informationen über ihr Gegenüber, die auch wahr sind, hat mich stutzig gemacht. Ich kann verstehen, dass sie ihre Familie, Freunde, Mitarbeiter und ihre Firma schützen will. aber so komplett ohne Nachfragen? Unvorstellbar!
Allgemein war es mir auch nicht düster genug. Lachlan wird vor allem von Keiras bester Freundin als sehr düsterer, skrupelloser Mann dargestellt, davon kommt allerdings nicht viel rüber. Er wirkt eher wie ein Geschäftsmann, der die ganze Stadt eben kennt und überall seine Finger im Spiel hat. Er wirkt nicht fies, oder wie ein Mann, der mit einem Fingerschnippen Keiras Familie umbringen könnte. Das fand ich ein wenig schade, da man gerade in New Orleans, mit der Destillerie und den ganzen illegalen Geschäfte spielen könnte und so einen Lachlan erschaffen hätte, der wirklich düster ist.
Abgesehen davon finde ich New Orleans großartig! Nirgends hätte die Geschichte besser hingepasst, als in die Stadt, die so viel Übernatürliches zu bieten hat und wo es anscheinend gang und gäbe ist, zuerst an Geister zu denken, als an ein altes Gebäude, wo die Balken knarren, wenn man vermeintlich alleine ist.

Wie ich es auch schon von meinem anderen Meghan Marchbuch kannte, ist die sexuelle Spannung definitv vorhanden, allerdings gab es weniger Gefühl. Das war jedoch nicht ganz so schlimm, da es sich in diesem Teil weniger um das Gefühl gedreht hat.

Fazit: Es war ein guter Einstieg in die Reihe, ich habe jedoch mehr erwartet.. Die Spannung war konstat vorhanden, sodass ich das Buch sehr schwer aus der Hand legen konnte. Auch der Cliffhanger am Ende hat mich neugierig auf den zweiten Teil gemacht. Da ich allerdings eine Kritikpunkte hatte, werden es nur 3,75 / 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2020

Zu wenig Story und immer wieder nur das Gleiche

Dirty Rich - Verbotene Sehnsucht
0

Vorab möchte ich mich noch einmal herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und diese Geschichte hat ...

Vorab möchte ich mich noch einmal herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und diese Geschichte hat mehr Diskussionsbedarf und Kopfschütteln bei mir hervorgerufen, als sie mich verzaubert hat.

Fangen wir aber bei dem Anfang an. Der Einstieg in die Geschichte war phänomenal. Er war dirty. Er war rich. Er war spannend. Ich musste mich zwingen mit dem Lesen aufzuhören, da ich so gefesselt war von der Geschichte. Doch dann war die rosa-rote Brille verschwunden. Es blieb dirty und auch das rich kam nicht zu kurz, aber an dem Rest hat es gemangelt. Ab der Mitte wurde es sehr langatmig, sodass ich mich hier zum Weiterlesen zwingen musste. Ich habe mich von Kapitel zu Kapitel gehangelt, wobei es hier gut war, dass die Kapitel relativ kurz waren und ich so eher eine Pause machen konnte. Allerdings habe ich dadurch ewig für das Buch gebraucht - bestimmt zwei Wochen und nebenbei habe ich kaum andere Bücher gelesen, sodass ich genügend Zeit für dieses hatte.
Auch das Thema an sich finde ich sehr gut und interessant. Enemies to Lovers ist eine Thematik, die mich reizt und da man hier auch von Hassgefühlen ausgehen kann, habe ich mich sehr darauf gefreut, den Wandel zur Liebe zu sehen. Nur konnte ich ihn nicht sehen. Ich habe den Zeitpunkt einfach nicht mitbekommen, an dem aus Hass Liebe wurde und aus reiner Vögelei Liebe machen. Zumal mir auch am Ende nicht klar war, ob Carrie für Reid Liebe empfindet, da sie selbst gesagt hat, dass er immer noch ein Arschloch sein kann, wenn auch nur in bestimmten Bereichen seines Lebens.

Kommen wir zum Setting: New York. Eigentlich mag ich diese Stadt nicht so sehr, doch hier hat sie einfach wie Arsch auf Eimer gepasst. Reid und Maxwell gehören in diese Stadt. Ich kann mir keinen Ort vorstellen, der geeigneter für die Geschichte gwesen wäre. Allerdings hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, dass man ein bisschen mehr von New York mitbekommt und nicht nur den Stadtteil. in dem die Beiden leben und arbeiten.

Carrie West lebt zum Beispiel in einem Apartment nur einen kurzen Fußmarsch von Reid entfernt. Und genau wie er geht sie auch sehr oft joggen. Zufällig auch den Weg, den Reid immer nimmt und NIE sind sie sich begegnet. Erst als sie sich persönlich kennenlernen, laufen sie sich in ihrem Viertel über den Weg. Ein sehr großer Zufall, aber es macht die Geschichte auch interessant.
Carrie ist Anfang 30 und sehr ehrgeizig. Sie gibt nicht schnell auf, was mir sehr gut gefallen hat und sie lässt sich von Reid und seinem Machtgehabe nicht unterkriegen. Hier hören ihre positiven Eigenschaften aber auch schon auf. Ab einem bestimmten Punkt ging sie mir nämlich einfach nur noch auf die Nerven. Ständig redet sie davon, dass sie Reid hasst und er ein Arschloch ist. Sie nutzt jede Situation, um den Leser an diese Tatsache zu erinnern, doch dann verfällt sie ihm wieder. Hat Sex mit ihm und irgendwann - keine Ahnung wann - verliebt sie sich in ihn.
Reid mit seinen 38 Jahren ist genau der Typ Mann, den man in dieser Geschichte erwartet: Single, gutaussehend und hat seinen Spaß mit Frauen. Aber er hat noch NIE eine Frau geliebt. Kaum vorstellbar, aber okay. So ist er halt. Ihn konnte ich etwas mehr leiden. Er hat wenigstens zugegeben, dass er am Anfang nur Sex will, um sich Carrie aus dem Kopf zu schlagen. Und die dadurch erzeugte Spannung zu Beginn, das Knistern zwischen den Beiden, war genial.

Schon bald zeigte sich aber, dass mich einige Punkte stören. Zum einen wäre da die Hass-Arschloch-Tatsache. Jedes Mal, wenn einer von ihnen auch nur an die Worte 'Hass' oder 'Arschloch' gedacht oder ausgesprochen hat, hat der Andere das aufgegriffen und ebenfalls die Worte verwendet. Das hat mich wütend gemacht und selbst Hassgefühle auf diese beiden Personen in mir geweckt.
Dann geht mir auch alles viel zu schnell. 90% des Buches spielen sich innerhalb 8 bis 9 Tage ab. Während dieser Zeit verlieben sie sich und es passieren so viele Dinge, die man eigentlich in einigen Wochen abhandelt. Für zwei Personen, die noch nie geliebt haben, geht es zu dem Zeitpunkt unglaublich schnell. Gerade wenn man bedenkt, dass die restlichen 10% zwei Monate umfassen.
Ein weiterer negativer Aspekt ist das ewige Hin und Her. Die Protagonisten entscheiden sich gefühlt 100 Mal am Tag um und können nicht zwischen "Es ist nur Sex." und "Ich will mehr" wählen. Das ist zu viel Drama und auf Dauer echt anstrengend. Mein Gehirn ist ja nur vom Lesen fast geplatzt.
Viele Dinge gehen in dem Buch auch einfach nur unter. Zum Beispiel die Sache mit Royce wird zum Schluss hin fallengelassen und Carrie, die erst so erpicht darauf war, Royce jeden Tag wegen der Sache zu kontaktieren, hat das dann einfach so vergessen. Sehr unglaubwürdig. Ich finde auch, dass die Situation viel mehr Spannung hätte reinbringen können.
Dann gäbe es da noch die Sache zwischen Reid und seiner Schwester Cat. Ich verstehe gar nicht, weshalb sie sich überhaupt streiten. Das, was beschrieben wurde, hat in meinen Augen kein Streitpotenzial und verdeutlich nur unnötiges Drama. Der Streit zwischen Reid und Cat ist meiner Meinung nach völlig sinnlos.

Und nun zu dem Punkt, der Carrie von der starken Frau in eine nervige Protagonistin verwandelt. Sie macht aus absolut jeder Mücke einen Elefanten. Zum Beispiel als sie mit Reid bei seiner Schwester sind und er sie vor seinem Vater beschützen will. Anstatt später mit Reid über das Wie zu reden, macht sie ihm vor allen anderen eine Szene. Vor wildfremden Menschen. Als erwachsene Frau, die sich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht entscheiden kann, ob sie jetzt mehr von Reid will oder nicht. Sie stürmt einfach raus und braucht unendlich viele Seiten, um ihm zu vergeben. Für eine Sache, die völlig harmlos ist. Doch dann, als sie sein Geheimnis erfährt, welches wirklich krass ist und mit dem ich auch nicht gerechnet habe, ist das innerhalb einer Seite erledigt. Einfach so. Da macht sie keinen Elefanten draus, obwohl man es an genau der Stelle erwarten könnte.

Der letzte negative Punkt auf der langen Liste ist die Sex-Thematik. Es ist ein Erotikroman, sodass man mit viel Sex rechnen kann. Und den gibt es auch. Aber so erotisch, neugierig und sexy der auch zu Beginn ist. So langweilig wird er dann auch. Denn ständig passiert dasselbe, nur wechseln die Orte. Und immer ist es so, dass der Mann die Frau auch oral glücklich machen darf, nur wenn Carrie sich revanchieren will, ist das nicht okay. Ich habe diese Szenen irgendwann nur noch quer gelesen, weil sie so eintönig waren. Da hatten die Sexszenen am Arbeitsplatz auch ganz schnell ihren Reiz verloren.

Der Schreibstil ist allerdings ein positier Aspekt. Ich mochte die lockere Art und die einfachen Sätze. Ich konnte mir alles auch sehr gut vorstellen, so gut waren die einzelnen Szenen beschrieben. Auch die Perspektive, also dass die Geschichte sowohl aus Carries, als auch aus Reids Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wurde, hat dem Ganzen mehr Tiefe verliehen.

Fazit: Der Anfang war wirklich richtig gut, doch mit 488 ist das Buch einfach zu lang. Ich kann mir schwer in die Protagonisten hineinversetzen und finde das Ganze irgendwann auch zu unromantisch. Ich verstehe nicht, woher die Liebesgefühle kommen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und der erste Band der Reihe.. Leider bin ich nicht neugierig auf die vorherigen Bände geworden und habe bisher auch nicht vor, sie zu lesen. Für mich war das Buch leider eine Enttäuschung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2020

4,75 Sterne - Eine umwerfende Geschichte mit einem überraschendem Ende

Mister Romance
0

Dieses Buch hat mich seit Wochen angelächelt und ich bin so froh, dass ich es nun gelesen habe. Es ist eine großartige Geschichte, die ich inhaliert habe. Deren Charaktere mir im Gedächtnis bleiben werden. ...

Dieses Buch hat mich seit Wochen angelächelt und ich bin so froh, dass ich es nun gelesen habe. Es ist eine großartige Geschichte, die ich inhaliert habe. Deren Charaktere mir im Gedächtnis bleiben werden. Die zum Nachdenken anregt. Über alltägliche Themen: Liebe, Sex und auch die Bewältigung der Vergangenheit. Es bringt nichts, Geschehnisse von damals zu verdrängen, sie totzuschweigen und sich ihnen nicht zu stellen. All das lehrt mich die Geschichte von Eden und Max, neben einer grandiosen Handlung.


Fangen wir mit dem Schreibstil an: Leisa Rayven schafft es mich mit ihren Worten zu verzaubern, mich gefangen zu nehmen und mich hinzureißen. Ich habe jedes ihrer Worte inhaliert und mich darin verliert. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Autorin baut eindrucksvoll Spannung zwischen den Charakteren auf, nicht nur sexuell. Es gibt kein großes Drama, da man sich voll und ganz auf Edens Entwicklung und Max fokussiert. Sicher hat man im Hinterkopf, dass mehr hinter dem Ganzen stecken und sowohl Max als auch Eden mehr mit sich herumtragen, als es zunächst den Anschein hat. Aber das ist auch eher nur nebensächlich. Das Drama steht nicht im Vordergrund. Es steht die Liebe im Vordergrund.
Leisa Rayven hat wundervolle Charaktere erschaffen, die sehr witzig sind und das nicht nur zu Beginn. Die Neckereien zwischen Max und Eden halten sich bis zum Ende, auch wenn die Neckereien am Schluss eine sexuelle Note erhalten. Das tut der Geschichte keinen Abbruch. Es zeigt einfach nur, dass sie sich nicht verändern und ihr Humor auch bestehen bleibt, wenn sie sich längst näher gekommen sind. Es ist kein Balzritual, wie in vielen anderen Geschichten. Es ist ihre Natur..


Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Edens Sicht geschrieben, sodass man einen guten Einblick in ihre Gedanken erhält und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Ich mag ihre Art sehr und fühle mich direkt mit ihr verbunden. Sie ist nicht das schüchterne Mädchen mit einer tragischen Vergangenheit. Sie ist 25, gelangweilt von ihrem Job und hat Spaß am Leben. Zudem ist sie auch noch glücklicher Single. Sie teilt sich mit ihrer Schwester Asha nicht nur die Wohnung sondern auch jeden Gedanken und jedes Ereignis und genau das liebe ich so sehr an Eden. Sie ist ein offener Mensch, sagt was ihr in den Sinn kommt und hat einen Klasse Humor. Sie ist sarkastisch, witzig und nimmt nicht alles bitterernst. Ich liebe ihre frechen Sprüche und ihren Kampfgeist, die sie zu einer großartigen Journalistin machen, die viel mehr verdient hat, als irgendwelche Clickbait Artikel zu schreiben. Eden ist eine starke Frau, die vor neuen Dingen nicht zurückschreckt und ihre Familie über alles liebt. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter Nannabeth, die nebenbei bemerkt ebenfalls ein super Charakter ist. Im großen Ganzen ist Eden ein wahnsinnig authentischer Charakter mit extrem viel Tiefgang. Sie hat mir stets ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.


Max Riley, dessen Pseudonym Mister Romance nicht von ihm stammt, ist einfach nur perfekt! Er ist heiß, sexy. witzig, süß, freundlich und umwerfend. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang genauso skeptisch war, wie Eden, doch mit der Zeit bin ich ihm mehr und mehr verfallen. Er schafft es also nicht nur, dass sich die Frauen in der Geschichte in ihn verlieben, er begeistert auch die Leser, dabei erhält man nicht einmal einen Einbllick in seine Gedanken, man bekommt nur seine Handlungen mit. Die Idee hinter seinem Geschäft "Mister Romance" ist genial und verdeutlicht zugleich auch, dass Liebe nichts selbstverständliches ist und jeder Liebe, Aufmerksamkeit und Träume verdient hat. Zudem lässt sich Max nicht von Eden unterkriegen und hat dazu auch noch Manieren. Ich denke, einige Männer können sich ein Beispiel an ihm nehmen.
Eine Besonderheit der Geschichte ist, dass die Charaktere offen miteinander reden, sobald etwas unklar ist oder sie sich mal nicht ganz so gut verstehen. Es gibt kein unnötioges Drama. Max ist auch nicht der Typ, der alles verschweigt und seine Gefühle in sich hineinffrisst. Er ist ein offener Mensch, der einem sofort sympathisch ist.


Eine weitere Besonderheit sind die vielen kleinen Weisheiten, die die Autorin geschickt in die Geschichte einbaut. Normalerweise finden sich viele ansprechende Textstellen in einem Buch am Ende eines Kapitels oder eines Buches. Bei "Mister Romance" werden die zitatewürdigen Textstellen an allen möglichen Stellen im Buch verteilt. Mal tauchen sie als Gesprächsfetzen zwischen den Charakteren auf, mal als Edens Gedanken mitten im Kapitel. Außerdem findet man nicht nur tiefgründige Zitate, es sind auch lustige dabei. Einige regen auch zum Nachdenken an und beziehen sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Eden und Max.


Das Ende kam für mich sehr überraschend. Ich hatte bis zum großen Finale keine Ahnung, wie es ausgehen würde. Das hat mir sehr gut gefallen, da sich die Spannung so bis zum Ende gehalten hat. Ich konnte das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen, so dringend wollte ich wissen, wie es endet. Denn nicht nur die Beziehung zwischen Max und Eden ist interessant, auch das was um sie herum passiert, bleibt spannend. Ich bin auch schon sehr neugierig auf Ashas Geschichte, die in "Mister Secret" erzählt wird. Sie ist ebenfalls ein interessanter und einzigartiger Charakter.


Fazit: Das Cover, der Schreibstil, die Charaktere - einfach alles hat mich umgehauen. Das Gesamtpaket passt perfekt bei diesem Buch. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, spdass ich "nur" 4,75 Sterne vergeben kann. Trotzdem wird mir die Geschichte im Gedächtnis bleiben, da auch die Thematik an sich eine sehr besondere ist. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen - es ist den Hype definitv wert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2020

Einzigartig - mit der richtigen Prise Romantik, Erotik und Spannung

Fallen Dreams - Endlose Sehnsucht
0

Skylar Finch liebt die Musik. Doch ein weltberühmter Star zu sein, liebt sie nicht. Nachdem sich die größte Tragödie in ihrem Leben ereignet hat, haut die 22-jährige ab und lässt ihr altes Leben und damit ...

Skylar Finch liebt die Musik. Doch ein weltberühmter Star zu sein, liebt sie nicht. Nachdem sich die größte Tragödie in ihrem Leben ereignet hat, haut die 22-jährige ab und lässt ihr altes Leben und damit auch den gesamten Schmerz, einfach hinter sich. Fast 2 Jahre später wird sie von Killian O'Dea auf offener Straße angesprochen - als sie mit ihrer Gitarre auf den Straßen Glasgows um ihr Überleben singt. Sie will sich aber nicht auf den Deal mit ihm einlassen, wird dann jedoch dazu gezwungen, als sie in eine sehr gefährliche Situation gerät. Die Leidenschaft der Beiden beschränkt sich jedoch schon bald nicht mehr nur auf die Musik...


Samantha Young hat es mal wieder geschafft mit ihrem einzigartigen Schreibstil eine Geschichte zu erschaffen, die man so schnell nicht vergisst. Die Geschichte rund um Skylar und Killian hat mich am Ende sogar zu ein paar Tränen gerührt.
Bei diesem Buch fällt es kaum auf, dass man 476 Seiten vor sich hat, da sie wie in einem Rausch einfach nur an einem vorbeiziehen, während man in die Lebensgeschichte von Skylar Finch eintaucht.
Dazu kommt noch die atemberaubende Kulisse Glasgows in Schottland, ein extremer Kontrast zu anderen Romanen, die in sonnigeren Gegenden der Welt spielen. Dank der Städtewahl herrscht immer ein unvorhersehbares Wetter, welches auch Abwechslung in die Geschichte bringt und Skylars Lebensumstände sehr gut widerspiegelt. Zudem hat die Beschreibung der Stadt ein bisschen Fernweh in mir ausgelöst, was vermutlich auch daran liegt, dass die Stadt der Autorin nicht fremd ist, wo sie doch selbst in Schottland wohnt.


Aber nicht nur das Setting war etwas Besonderes. Auch Killian O'Dea ist ein Mann, den man nicht so leicht vergisst. Er ist sexy, heiß und ernst, kann aber auch romantisch, liebevoll und sehr witzig sein. Kurzum: Ich mag ihn. Er gibt einem zwar immer wieder Rätsel auf, da die Geschichte nur aus Skylars Sicht geschrieben wurde und man daher mit dem leben musste, was man von ihm oder durch andere erfahren hat, aber gerade das macht auch seinen Charme aus. Er bedrängt Skylar nicht - er nötigt sie zwar ein wenig zu dem Plattendeal, aber im Bezug auf Sex und ihre Gefühle, drängt er sich ihr nicht auf. Das hat mir gefallen. Er denkt zuerst ans Geschäft und auch wenn das zu ein paar Spannungen geführt hat, schätze ich diesen Charakterzug an ihm. Außerdem weiß er auch, was er will und ist sehr zielstrebig, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen. Er verleugnet auch seine Gefühle nicht, ist ehrlich, kann aber auch sehr skrupellos sein. Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ist, dass er kein Badboy ist. Das hat ihn zu einem unheimlich attraktiven Mann gemacht. Einzig und allein die Tatsache, dass er einmal handgreiflich gegenüber einem anderen Mann geworden ist, hat sein Ansehen in meiner Ansicht etwas geschmälert. Aber im Endeffekt ist er einfach ein wundervoller Mann. Die Beziehung zu seiner Schwester hat mich ebenfalls sehr gerührt, war großartig zu sehen, dass er kein herzloser Mistkerl ist, wie es zu Beginn den Anschein hatte.


Skylar dagegen hatte ein paar mehr Ecken und Kanten. Im Großen und Ganzen ist sie mir sympathisch. Sie ist auch unfassbar talentiert, nicht abgehoben und beweist ungeheuer viel Mut, als sie auf der Straße lebt. Manchmal ist sie mir aber zu egoistisch, gerade wenn es sich um ihren Ex-Freund Micah dreht. Bei diesen Szenen mochte ich sie nicht so sehr. Desweiteren will sie zwar als überaus erwachsen rüberkommen, verhält sich dann aber nicht so und handelt unüberlegt. Ich kann verstehen, dass sie kein Star mehr sein möchte und erstmal ihre Ruhe braucht. Aber nachdem was ihr als Obdachlose passiert ist, hatte sie nicht nur die Möglichkeit den Deal mit Killian einzugehen. Sie wollte zwar das Geld auf ihrem Konto nicht anrühren, da man sonst gewusst hätte, wo sie sich aufhält, aber sie wäre längst über alle Berge gewesen, wenn ihre ehemaligen Bandmitglieder in Glasgow aufgetaucht wären.
Ihre Vergangenheit hat mich allerdings von Anfang an sehr neugierig gemacht und auch die Entwicklung, die sie durchmacht ist wirklich phänomenal. Am Anfang ist sie eine junge, verängstigte Frau und am Ende ist sie stark, unanbhängig und lässt sich von der Öffentlichkeit nicht mehr rumschubsen oder unterkriegen.


Allerdings gibt es ein paar Punkte, die mich stören. So erfahre ich zum Beispiel sehr wenig über Killian. Was sind seine Hobbies? Was isst er am Liebsten? Wo möchte er gerne mal hinreisen? Er erzählt Skylar zwar etwas über seine Vergangenheit, aber mehr Privates zu seiner Person kommt ihm nicht über die Lippen. Das ist sehr schade, da ich so auch nicht erkennen kann, worauf die gemeinse Liebe der Beiden aufbaut - abgesehen von ihrer Liebe zur Musik natürlich.
Das Ende kam mir auch ein bisschen zu schnell. Ich hatte viele offene Fragen, die nicht geklärt wurden, und Dinge, die sich einfach im Sande verlaufen habe. So vermisse ich zum Beispiel die Neckereien vom Anfang, die dem Ganzen Schwung gegeben haben und mich grinsen oder sogar lachen ließen. Ich finde es schade, dass dann nicht mehr auf das Thema der Obdachlosigkeit eingegangen wird und auch dem Verhältnis von Killian zu seinem leiblichen Vater hätte ich gerne noch mehr Bedeutung beigemessen.


Dafür passen Cover und Titel sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Auch die Spannung innerhalb des Buches wurde aufrechterhalten. Nicht nur durch die Tatsache, dass Skylar drauf und dran war, die Krisen in ihrem alten Leben neu zu entfachen, das Knistern zwischen den Charakteren hat ebenfalls für Spannung gesorgt. Samantha Young hat erotische Szenen mit ins Spiel gebracht, die für neuen Wirbel und Abwechslung sorgen und die auch nicht so schnell langweilig werden. Darauf liegt allerdings nicht der Fokus. Der liegt klar auf Skylar, ihrer Karriere und ihren Gefühlen für Killian.


Fazit: Das Ende hat mich aus dem Nichts einfach zu Tränen gerührt. Es war das passende Ende für Killian und Skylar, auch wenn mir vorher natürlich schon klar war, worauf das Ganze hinausläuft. Killian ist zudem ein wahrer Traumtyp. Leider hat mir das gewisse Etwas gefehlt und ich hatte ein paar Punkte zu kritisieren, sodass ich einen Stern bei der Bewertung abziehe. Es ist und bleibt allerdings ein wirklich sehr sehr schöner Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere