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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2023

Ein sehr harter Thriller

Totenkälte
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Xen Wan feiert mit seiner Freundin Suzie etwas ausgelassen seinen Masterabschluss in Germanistik. Als er nach der Feier wieder aufwacht ist Suzie noch bei ihm, aber sein Umfeld ist ein völlig anderes. ...

Xen Wan feiert mit seiner Freundin Suzie etwas ausgelassen seinen Masterabschluss in Germanistik. Als er nach der Feier wieder aufwacht ist Suzie noch bei ihm, aber sein Umfeld ist ein völlig anderes. Die Beiden finden sich in einem geschlossenen Raum wieder, in dem sich noch weitere 48 Personen befinden. Ihnen allen wird von einer Stimme mitgeteilt, dass sie sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinden und nur eine Chance haben zu überleben, wenn sie den Anweisungen Folge leisten. Es stehen den Teilnehmern extreme Herausforderungen bevor, die sie immer wieder an die Grenzen des Vorstellbaren bringen und manchmal auch darüber hinaus. Wird es einen Ausweg geben? Und warum das Ganze?

Die Autorin Mareike Palmer hat mit "Totenkälte" einen sehr, sehr harten Thriller geschrieben, der den Leser das eine ums andere mal schockieren wird. Es wird zu Beginn des Buches in einer Triggerwarnung explizit darauf hingewiesen, dass es in dem Buch zu Schilderungen bezüglich Gewalt, Mord, Angstzuständen bis hin zu Kannibalismus kommt, was sicherlich sinnvoll ist, denn der Thriller ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Mareike Palmer erzählt die Geschichte in einem sehr zugänglichen und flüssig zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit Perspektivschilderungen der beteiligten Protagonisten, um einen Einblick in die Hölle zu gewähren, die den Personen bevorsteht. Der Spannungsbogen wird mit dem perfiden Spiel zu Beginn des Thrillers eröffnet und über die Fragen wer der nächste sein und welches Schicksal sein Ende besiegeln wird auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf nutzte sich der Spannungsfaktor aber aus meiner Sicht ein wenig ab, denn die Auserwählten stellen sich meist ohne große Gegenwehr ihrer Bestimmung. Spannend bleibt aber zu beobachten, wie die Protagonisten durch die dauerhafte Konfrontation mit der extremen Gewalt und Kaltblütigkeit selbst immer mehr abstumpfen und sich in suizidalen Gedanken wiederfinden.

Insgesamt ist "Totenkälte" ein außergewöhnlicher und äußerst grausamer Thriller, der viele Leser durch die beschriebenen Gewaltszenen überfordern wird. Dennoch halte ich ihn für Leser, die sich hiervon nicht abschrecken lassen, für lesenswert, da die Autorin Mareike Palmer aus meiner Sicht den Fokus stärker darauf richtet, was die exzessive Gewalt mit den Protagonisten macht. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Das Lied des Teufels

Das Wiegenlied: Thriller
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Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es mit einem grausamen Doppelmord zu tun. Das Ehepaar wurde brutal niedergestochen und der Täter hat eine Botschaft in Form eines Kinderliedes hinterlassen. Die ...

Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es mit einem grausamen Doppelmord zu tun. Das Ehepaar wurde brutal niedergestochen und der Täter hat eine Botschaft in Form eines Kinderliedes hinterlassen. Die Bedeutung dieses Liedes erschließt sich den Ermittlern um Oliver Bergmann jedoch nicht, bis eine Spur in die Vergangenheit führt. Vor mehr als 500 Jahren kam es in Zons schon einmal zu einer Mord-Serie, bei der der Täter den Opfern, welche ausschließlich Nonnen des ansässigen Klosters waren, scheinbar ein Kinderlied gesungen hat. Zudem wurden die Opfer mit einem Teufelssymbol gebrandmarkt, was wiederum auf ein religiöses Motiv vermuten lässt. Können die Taten über diese große Zeitspanne miteinander in Verbindung stehen.

"Das Wiegenlied" ist mittlerweile der dreizehnte Band aus der Zons-Reihe, in der die Handlungsstränge aus unterschiedlichen Zeiten auf mystischer Art und Weise miteinander verbunden sind. Die vorherigen Bände haben mit vor allem auch durch die Zeitsprünge ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in das neue Werk von Catherine Shepherd gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in das kleine Städtchen Zons entführte. Der Spannungsbogen wird in beiden Handlungssträngen schnell mit dem Auffinden der ersten Leiche klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme erhält das Buch wieder durch die geschickt miteinander verwobenen Handlungen in unterschiedlichen Zeiten, die mit den jeweiligen Wechseln für viel Lesespaß und zusätzliches Tempo sorgen. Beide Geschichten bleiben bis zur überraschenden Auflösung in den jeweiligen Finals spannend bis zur letzten Seite.

Insgesamt ist "Das Wiegenlied" die sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit den unterschiedlichen Zeiten, packenden Fällen und dem großen Erzähltalent der Autorin immer wieder zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Fortsetzung, empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Packender skandinavischer Thriller

Nachtjagd
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Als Kriminalkommissar Anton Brekke zum Tatort seines neuen Falls gerufen wird, ahnt beim Anblick des grausam entstellten Opfers, das ihn die Vergangenheit wieder einholt. Der geflohene Serienmörder Stig ...

Als Kriminalkommissar Anton Brekke zum Tatort seines neuen Falls gerufen wird, ahnt beim Anblick des grausam entstellten Opfers, das ihn die Vergangenheit wieder einholt. Der geflohene Serienmörder Stig Hellum scheint wieder in seinen Blutrausch verfallen zu sein, denn die Tat trägt eindeutig seine Handschrift. Sofort werden alle Hebel umgelegt, um die Ermittlungen voranzubringen, denn allen Beteiligten ist klar, dass es um einen Wettlauf mit der Zeit geht. Stig Hellum wird sich sein nächstes Opfer suchen, wenn er es nicht bereits gefunden hat...

Der norwegische Autor Jan-Erik Fjell stürmt mit seinen Thrillern um den charismatischen Ermittler Anton Brekke regelmäßig die Bestsellerlisten. "Nachtjagd" ist der Auftaktband der Reihe und ich bin sehr gespannt in den Thriller gestartet. Der Autor erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schon schnell in den Bann ziehen konnte. Geschickt verknüpft Jan-Erik Fjell unterschiedliche Handlungsstränge, ohne das zunächst klar wird, wie sie wohl in Verbindung stehen könnten. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers gut und klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine fesselnde und clever inszenierte Geschichte, bei der es mir zunehmend schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Der Ermittler Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp werden interessant gezeichnet und verleihen dem Ganzen zusätzlichen Charme. Ebenfalls gelingt es dem Autor aus meiner Sicht sehr gut, die skandinavische Atmosphäre einzufangen. Das fulminante Finale rundet das Buch mit einer nachvollziehbaren und bis zur letzten Seite spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Nachtjagd" für mich ein mehr als gelungener Auftakt einer neuen verheißungsvollen skandinavischen Thriller-Reihe, die mich mit tollen Protagonisten, einer gelungenen Storyline und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte und somit auf Nachfolger hoffen lässt. Ich empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Lucie Girard ist zurück

Mord in Weiß
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Von ihrer jüngsten persönlichen Vergangenheit noch schwer betroffen, versucht Commissaire Lucie Girard wieder in ihre altes Leben zurück zu finden. Da kommt ihr ein neuer kniffliger Fall gerade recht, ...

Von ihrer jüngsten persönlichen Vergangenheit noch schwer betroffen, versucht Commissaire Lucie Girard wieder in ihre altes Leben zurück zu finden. Da kommt ihr ein neuer kniffliger Fall gerade recht, um ihre schon so oft bewiesenen Qualitäten zu beweisen. Es ereilt die Polizei eine Meldung, dass es zu einem dramatischen Mord gekommen ist. Opfer scheinen die sehr angesehene Schönheitschirurgin Doctor Boyeur und ihr Geliebter zu sein. Sie liegen blutüberströmt auf einen Bett, die Tatwaffe steckt noch im Hals von Doctor Boyeur. Die Ermittlungen ergeben, dass die Schönheitschirurgin an den Plänen einer Klinik geschmiedet hat, was nicht nur auf Begeisterung stieß. Ein Motiv für einen Mord?

"Mord in weiß" ist mittlerweile der neunzehnte Band der "Saint-Tropez-Krimi-Reihe" um die sympathische und blitzgescheite Kommissarin Lucie Girard. Viele der Vorgänger-Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Der Autor Luc Winger erzählt die Geschichte in seinem gewohnt sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Süden Frankreichs entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der Schönheitschirurgin zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die folgenden Ermittlungen mit vielen möglichen Verdächtigen auf einem anhaltend hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Lucie Girard verleiht dem Buch erneut mit ihrem Auftreten einen ganz besonderen Charme, es ist wirklich spannend der mehr als interessanten Entwicklung dieser Person zu folgen. Es entwickelt sich eine äußerst raffiniert aufgebaute Geschichte, die mit einer aus meiner Sicht vollends überzeugenden und zugleich überraschenden Auflösung gelungen abgerundet wird.

Insgesamt ist "Mord in weiss" für mich die tolle Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der 70er Jahre, einer faszinierenden Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte den Kriminalroman mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Eine tiefe Freundschaft

Dalee
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Der junge Bellini ist erst zwölf Jahre alt, als sein Vater eine folgenschwere Entscheidung für seine vierköpfige Familie trifft. Er folgt dem Ruf eines Unternehmers, der mit Hilfe einiger Mahuts samt ihren ...

Der junge Bellini ist erst zwölf Jahre alt, als sein Vater eine folgenschwere Entscheidung für seine vierköpfige Familie trifft. Er folgt dem Ruf eines Unternehmers, der mit Hilfe einiger Mahuts samt ihren Elefanten auf einer Andamaneninsel ein florierendes Gewerbe errichten will. Die Zukunft wird in den buntesten Farben beschrieben, aber zunächst muss die Reise von 700 Seemeilen mit dem Elefanten bewältigt werden. Vor Ort sieht es dann nicht mehr ganz so rosig aus, da zunächst die unbewohnte Insel bewirtschaftet werden muss. Vieles trübt die Hoffnung nach einem sorgenfreien Leben und so wird das Ganze zu einer Herausforderung für Mitglieder der Familie...

Der Autor Dennis Gastmann ist als Auslandsreporter viel in der Welt umhergereist und konnte so sicherlich viele Eindrücke gewinnen. In seinem Roman "Dalee" entführt er den Leser auf eine kleine Insel zwischen Indien und Thailand und erzählt die Geschichte von einer großen Freundschaft zwischen einem jungen angehenden Mahut und dem Elefanten seines Vaters, der ihn schon von Anbeginn seines Lebens begleitet. Dennis Gastmann erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der die ferne Welt lebendig vor Augen führt. In einigen Passagen wurde sie mir dann aber ein wenig zu ausführlich geschildert, so dass leichte Längen erzeugt wurden, was aber Jammern auf einem hohen Niveau bedeutet. Dem Autor gelingt es nämlich eine ergreifende Geschichte zu konzipieren, die mich das Buch kaum aus der Hand legen ließ. Gerade der große Kontrast zwischen dem gewaltigen Elefanten Dalee und dem kleinen Jungen macht diese Begegnung für mich so besonders und unfassbar. Gefühlvoll wird die große Bande beschrieben, die trotz widriger Umstände und immer wieder neuen Belastungsproben unzerstörbar scheint.

Insgesamt ist "Dalee" ein aus meiner Sicht wirklich berührender und zugleich fesselnder Roman, der mich in seiner Einzigartigkeit und Emotionalität nachhaltig beeindruckt hat. Ich kann das für mich sehr lesenswerte Buch wärmstens weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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