Ein Hamburger und ein Wiener in Mombasa
Heinz Strunk in AfrikaIn „In Afrika“ erzählt Heinz Strunk, der Autor von einem Urlaub in Kenia mit seinem Freund C. (hierbei soll es sich wohl um Christoph Grissemann, einen österreichischen Kabarettist und Moderator handeln).
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In „In Afrika“ erzählt Heinz Strunk, der Autor von einem Urlaub in Kenia mit seinem Freund C. (hierbei soll es sich wohl um Christoph Grissemann, einen österreichischen Kabarettist und Moderator handeln).
Seit Jahren verbringen die beiden zur Weihnachtszeit einen gemeinsamen Urlaub. Urlaubsziel ist egal, Hauptsache es gibt Meer, Sonne, eine gepflegte Hotelanlage und ein Casino in der Nähe. Die beiden sind weder an tollen Erlebnissen, Sehenswürdigkeiten oder Urlaubsbekanntschaften interessiert, wichtig ist vor allem, nicht krank zu werden, nicht zuzunehmen und viel Ruhe.
Also geht es dieses Mal, im Dezember 2007, nach Mombasa.
Über Kenia selbst erfährt man wenig – und bei dem Wenigen handelt es sich um allgemeine Plattitüden und Klischees.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil spielt sich in der Hotelanlage ab mit der immer gleichen täglichen Routine: man trifft sich um Punkt 9 Uhr zum Frühstück, dann geht es an den Pool zum Lesen oder Schlafen, Mittagessen, wieder Pool, Abendessen, Unterhaltungsprogramm in der Anlage.
Im zweiten Teil geht es dann tatsächlich auch mal in die Stadt nach Mombasa, um ins Casino zu gehen und Frauen zu treffen, mit denen sie Zeit in Bars und Discos verbringen. Die Damen werden natürlich dafür bezahlt.
Heinz Strunk kann natürlich mit Sprache umgehen, aber mit seinem Humor kann ich leider überhaupt nichts anfangen. Für mich waren die 268 Seiten dieses Werkes nichts als eine Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen, Plattheiten und Klischees. Da werden die anderen Gäste des Hotels durch den Kakao gezogen, Kenia und die Kenianer kommen auch nicht besser weg - nichts als Klischees und Vorurteile.
Dem Buch kann man höchstens etwas abgewinnen, wenn man es als Persiflage des deutschen „Normalo“ - Pauschalurlaubers sieht: irgendwo hinreisen ohne die geringste Ahnung bzw. das geringste Interesse an Land und Leuten, Hauptsache schönes Wetter, Schnitzel und Bier. Aber muss man darüber tatsächlich ein Buch schreiben?
Wie gesagt, ich konnte mit dem Buch überhaupt nichts anfangen, der Humor ist nicht meiner, ich konnte nicht mal schmunzeln, es hat mich nur genervt. Und wenn es nicht so schnell zu lesen gewesen wäre, hätte ich es sicher abgebrochen.
Gekauft hätte ich mir das Buch ohnehin nicht, habe es in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden. Und nun überlege ich ernsthaft, ob es wieder dorthin zurückwandert oder ob ich es nicht doch lieber gleich in die Papiertonne entsorge. Naja, Strunk-Fans wird es wohl gefallen, also doch Bücherschrank, Hauptsache ich habe es nicht im Haus!