Harter Tobak
All das zu verlierenAdèles Leben scheint perfekt zu sein. Sie ist mit Richard, einem erfolgreichen Chirurgen verheiratet, lebt mit ihm und ihrem kleinen Sohn in einer schicken Wohnung im 18. Pariser Arrondissement und arbeitet ...
Adèles Leben scheint perfekt zu sein. Sie ist mit Richard, einem erfolgreichen Chirurgen verheiratet, lebt mit ihm und ihrem kleinen Sohn in einer schicken Wohnung im 18. Pariser Arrondissement und arbeitet als Journalistin für eine Pariser Tageszeitung.
Doch Adèle ist nicht glücklich, das Leben erscheint ihr banal und langweilig. Um dieser inneren Leere zu entkommen, sucht sie unverbindlichen Sex. Die Männer sind ihr egal, es können Zufallsbekanntschaften sein, aber auch ein Kollege ihres Mannes. Diese Begegnungen sind teilweise demütigend, es kommt auch zu gewalttätigen Situationen. Adèle droht, die Kontrolle zu verlieren, doch obwohl sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte, kann sie nicht davon lassen.
Slimanis Schreibstil ist sehr prägnant, klar, deutlich, präzise, emotionslos, viele kurze Sätze, die Geschichte gleitet nie ins Pornografische oder Erotische ab. Allerdings bin ich weder mit Adèle noch mit irgendeinem der anderen Charaktere warmgeworden, eigentlich waren mir alle eher unsympathisch. Das mag aber auch daran liegen, dass mir Adèles Gefühlswelt völlig fremd ist.
Das Buch ist ganz schön harter Tobak, vielleicht nicht der beste Einstieg, um sich mit Slimanis Büchern auseinanderzusetzen. Es hält mich allerdings auch nicht davon ab, weitere Bücher von Slimani zu lesen.