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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2021

Kompromiss und ehrlich

Inside AfD
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Meine Meinung und Fazit:
Ein Bericht über eine Partei, die spaltet und mich seit Jahren beschäftigt. Sie war mir schon immer ein Dorn im Auge, es ist mir unverständlich, warum sie so einen Erfolg hat und ...

Meine Meinung und Fazit:
Ein Bericht über eine Partei, die spaltet und mich seit Jahren beschäftigt. Sie war mir schon immer ein Dorn im Auge, es ist mir unverständlich, warum sie so einen Erfolg hat und umso interessiert bin ich, an Veröffentlichung aus ihrem Inneren heraus.
Das Hörbuch spricht die Autorin selbst und es ist genau die richtige Entscheidung. Dadurch werden ihre Beweggründe, einzutreten und auszutreten, deutlich und klar. Ich finde das Buch unheimlich gelungen und mutig. Weist es doch auch auf, wie sie sich hat beeinflussen lassen oder eher wie sie nicht richtig reflektiert hat.

Ich konnte das Hörbuch nicht in einem Stück hören, da es mich zu sehr aufgewühlt hat. Die Partei ist hetzerisch und menschenverachtend. Denn der Weg der AFD ist erschreckend und noch schlimmer für mich ist, dass in meinem Bundesland diese Partei aktuell führt. Damit komme ich ganz schwer zurecht. Die Autorin wagt sich auch vor, um festzustellen, warum die AFD so einen Erfolg in den neuen Bundesländern hat. Viele stört die Pauschalverurteilung der Ostdeutschen, als dumm und unproduktiv und irgendwie auf einem Abstellgleis.

Hier noch einige Auszüge aus dem Buch/Hörbuch:
Beginn 2. Kapitel "In der AFD wackelt der Schwanz mit dem Hund

"Partei der gelebten Menschenfeindlichkeiten, nicht liberal oder konservativ."
"Der rechte Flügel hatte die Partei im Griff.
Rechtsaußen ist an der Macht, ..., ein 4-jährige Rechtsdrift."... "Ab 2005 passten sich die Liberale in der Partei dem rechten Mainstream in der Partei an."

Zitat von Franziska "Facebook war und ist in der AFD der Kriegschauplatz. Dort tummeln sich die innerparteilichen Kontrahenten. Hier wird der Ruf des Einen komprimitiert, da ein Gerücht über einen Anderen gestreut, es wird gehetzt und gehasst, gemoppt, geschossen, verraten und verpfiffen. Viele Anständigen hielten das nicht aus, sie streckten die Waffen und warfen verstört ihren Mitgliedsausweis in die Tonne. So konsequent wie nirgendwo sonst haben die Mitglieder dieser Partei, auch in der Binnenkommunikation, die politische Korrektheit beseitigt und damit zugleich Anstand und Selbstkontrolle verloren. Mehr noch, die AFD hat innerhalb kürzester Zeit eine eigene Form politischer Korrektheit entwickelt. "

Kapitel 7:" Parteispitze folgt Höcke aus Angst vor Bedeutungsverlust, die anderen Parteien aus Angst vor Wählerverlust."

Ein sehr mutiges und wertvolles Buch . Die Lektüre ist sehr zu empfehlen.
Mein Dank geht an das Team von netgalley für das bereitgestellte Rezi-Exemplar, den Hörverlag Audio-to-go und die Autorin für ihren Mut für dieses ehrliche Buch.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Das Buch, das mir alles bedeutete

Das Buch der verschollenen Namen
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Meine Meinung und Fazit:

Ein so wundervolles, wertvolles Buch über eine fiktive? Heldin in der dunkelsten Zeit Europas. Auf der einen Seite ist eine Freude es zu lesen, die Geschichte fliegt einem entgegen ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein so wundervolles, wertvolles Buch über eine fiktive? Heldin in der dunkelsten Zeit Europas. Auf der einen Seite ist eine Freude es zu lesen, die Geschichte fliegt einem entgegen und auf der anderen Seite macht es mich so traurig und ich konnte oftmals nicht weiterlesen. Was geschrieben wird, die beschriebenen Schicksale, haben sich ja so zugetragen und das ist so unfassbar.

Für mich ist es das erste Buch aus der Feder von Kristin Harmel und ich bin einfach nur begeistert und sprachlos. Sie beherrscht die Sprache so gekonnt, ich habe soviele Lieblingsstellen im Buch für mich gefunden. Einfach genial und so wahr.

Nur kurz zum Inhalt. Eva lebt in Paris, ihre Eltern haben Polen verlassen, um ein besseres Leben in Frankreich zu führen. Doch auch Frankreich ist durch Nazideutschland besetzt und die Juden werden verschleppt. Eva entkommt und kann in einem kleinen Dorf helfen, dass Kinder eine neue Zukunft bekommen. Sie riskiert ihr Leben und hat trotzdem immer das Gefühl, zu wenig zu tun oder zu versagen. Doch genug zum Inhalt.

Wie schlimm die Zeit damals war, verdeutlicht sich an dieser Stelle im Buch - Seite 63 "Ich bin nur vorsichtig, Mamusia. Du musst immer zwei Schritte vorausdenken."

Und das sind meine Lieblingsstellen im Buch: Seite 69 "Weil Bücher uns in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzen." Stellen im Buch, zum Thema Wegsehen und Ausrotten
Seite 78 "... Leute zu töten, die nicht an dieselben Dinge glaubten wie man selbst, war offenbar so alt wie die Menschheit."
Seite 134 "Anderseits, sie könnte sie einfach nichts tun? War das nicht genau das, was das französische Volk tat? War das nicht genau das, was die ganze Welt tat, während sich die Lage der Juden Europas immer mehr zuspitzte?"
Und ohne Hoffnung ist alles nichts:
Kapitel 23 "... Es war eine Erinnerung daran, dass es keine Rolle spielte, woher jemand gekommen war; Tugend konnte in jedem Menschen leben."

Seite 356 "Die Hoffnung war ein gefährlicher Dieb; sie stahl dem Heute für ein Morgen, das niemals kommen würde."

Dieses Buch ist mein Lesehighlight im Jahr 2021 und ich gebe es weiter, es ist so wertvoll. Und es muss gelesen werden.

Mein Dank geht an das vorablesen-Team und den Droemer Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für dieses wertvolle Buch.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Der Laden auf der Portobello Road

Die Geister der Pandora Pickwick
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Meine Meinung und Fazit:

Viele Geheimnisse sind aufzuklären. Fanny geht davon aus, dass sie adoptiert ist, doch manchmal verspricht sich Tante Harriet oder man kann was hinein interpretieren oder etwa ...

Meine Meinung und Fazit:

Viele Geheimnisse sind aufzuklären. Fanny geht davon aus, dass sie adoptiert ist, doch manchmal verspricht sich Tante Harriet oder man kann was hinein interpretieren oder etwa doch nicht, verwirrend. Man fühlt mit Fanny und möchte es gern aufgeklärt haben. Und auch wenn Fanny erst 12 Jahre alt ist, hätte sie die Wahrheit vertragen. So wäre sie nicht zu gefährlichem Handeln gezwungen gewesen.
Aber auch ein Buch über tiefe Freundschaft und dass man seine Angst überwinden kann, um sich gegenseitig zu helfen.

Ein tolles Jugendbuch, mit schönen gelungenen Illustrationen, welche die Handlung untermalen. Eine klare Leseempfehlung.

Folgende Stelle von Seite 10 beschreibt Fanny perfekt: "... Fannys Laune hingegen war wie das Wetter: wolkenlos und frühsommerlich warm."

Mein Dank geht an das vorablesen-Team, den Hummelburg Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar, an die Autorin Christina Wolff für die geisterhaften Lesestunden und Florentine Prechtel für die wunderschönen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Terror mitten in Dänemark

Winterland
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Meine Meinung und Fazit:

Ein vielschichtiges Buch was zunächst aus zwei verschiedenen Strängen erzählt wird. Martin Juncker einer der besten Ermittler wird strafversetzt. Er ist nun der Leiter einer neu ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein vielschichtiges Buch was zunächst aus zwei verschiedenen Strängen erzählt wird. Martin Juncker einer der besten Ermittler wird strafversetzt. Er ist nun der Leiter einer neu eingerichteten Polizeistation in Provinzstadt Sandsted. Er ist mit den Ermittlungen rund um einen bestialischen Mord beschäftigt, während seine ehemalige Kollegin Signe Kristiansen mit einem Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Kopenhagen zu tun hat. Das Autorenpaar hat das Setting gut gesetzt, denn man weiß als Leser/Leserin teilweise mehr als die Ermittler.
Beide Ermittler sind gut gezeichnet. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und versucht sich durch den Alltag zu kämpfen. Und es sind Probleme/Situationen, die überall vorkommen oder passieren können. Jeder geht mit Probleme anders um, ich bewundere Signe, wie sie mit dem Schicksal "klar kommt", allein ohne sich mit jemanden auszutauschen. Mir gefällt am Buch, dass es nicht nur um den Fall/die Fälle geht, sondern auch das Persönliche wichtig ist, auch bei den Nebenrollen.

Die Probleme der westlichen Welt, werden von politischen Parteien genutzt, um die Angst vor Unbekanntem/Unbekannten zu schüren bzw. auch diese dafür verantwortlich zu machen. Der Hass ist allgegenwärtig, nicht nur im Buch. Es könnte auch im Hier und Jetzt in Deutschland spielen. Erschreckend sind die Verflechtungen, egal in welche Richtung. Die bewusst gesteuerte Falschinformation und auch wie es gelingt, Sachen zu vertuschen, von Stellen, denen man es nicht zugetraut hätte.

Das offene Ende gefällt mir sehr gut, da ich unbedingt wissen möchte, wie es mit den Ermittlern weitergeht. Denn sie sind mir ans Herz gewachsen, also ein großer Teil. Eine klare Leseempfehlung von mir.

Meine Lieblingsstelle im Buch von Seite 317: "Er lehnt sich zurück. Muss plötzlich an den Bericht gestern Abend im Fernsehen über Eisbären denken. Den verzweifelten Überlebenskampf der Tiere, wenn ihnen die Welt, in der sie jahrtausendelang gelebt haben,nun buchstäblich unter den Tatzen wegschmilzt. In gewisser Weise fühlt er sich ähnlich. Wie ein entkräfteter alter Eisbär, der auf einer Eisscholle in einem viel zu warmen Meer davontreibt, ohne zu wissen, wo es hingeht." Geht es einem im Leben nicht immer mal so?

Mein Dank geht an das Team von Randomhouse-Testleser, den Verlag blanvalet und das Autorenpaar für diese spannenden Lesestunden.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Familie ist alles

Unter einem anderen Himmel
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Meine Meinung und Fazit:
Ein Buch auf der Suche nach der eigenen Familie, eingebettet in eine schicksalshaften Geschichte rund um ein neues Buch eines Bestsellerautors und einer Übersetzerin. Das Buch ...

Meine Meinung und Fazit:
Ein Buch auf der Suche nach der eigenen Familie, eingebettet in eine schicksalshaften Geschichte rund um ein neues Buch eines Bestsellerautors und einer Übersetzerin. Das Buch spielt in Hamburg, Prag, im Sudetenland heute und zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Für mich eine stimmige, gefühlvolle Geschichte, die aufzeigt wie wichtig Familie ist. Die eigentliche und auch die man mit/über Freunden gewinnt.
Josefine Blom gelingt gekonnt, Freude und Leid widerzuspiegelt. Oft liegt Trauer und Glück nicht weit voneinander entfernt und was mir im Buch deutlich wird, es sollte das gesagt werden, was einen belastet. Nur so kann man was ändern oder beeinflussen.

Im Buch geht es auch um das Leid im Krieg, was sich Menschen gegenseitig angetan haben und auch wie schwer die Nachkriegszeit war.

Auch wird im Buch viel über Kochen und Backen geschrieben, so dass man nicht hungrig lesen sollte. Die Rezepte zum Schluss finde ich sehr gelungen.

Folgende Stellen im Buch haben mich beeindruckt.
12. Kapitel "Diese Stadt ist ein Buch. Man schlägt es auf, und jüdische und böhmische Geschichte strömt einem entgegen. Ich spüre den Mythos dieser Stadt regelrecht."
23. Kapitel
Aber man vergisst sie nie seine Familie. Familie ist manchmal wie ein Puzzle das aus vielen Teilen zusammengesetzt ist aus Liebe und Alltag und Sorge und Streit und Lachen und Weinen. So wie du jetzt bei deiner Arbeit mit Puzzlestücken arbeitest Greif dir eins raus.

Eine klare Leseempfehlung.

Mein Dank geht an das Team von Randomhouse-Testleser, den Verlag und die Autorin für diese schöne, so lebhaft gezeichnet, Familiengeschichte.

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