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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2022

Für mich nicht ganz rund

Agnes und der Traumschlüssel
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Agnes ist mit ihrer Mutter aus Helsinki in einen kleinen Ort umgezogen. Welch Glück, dass sie dort Muffin, einen Jungen kennenlernt, mit dem sie bald eine Freundschaft verbindet.
Die beiden werden Detektive, ...

Agnes ist mit ihrer Mutter aus Helsinki in einen kleinen Ort umgezogen. Welch Glück, dass sie dort Muffin, einen Jungen kennenlernt, mit dem sie bald eine Freundschaft verbindet.
Die beiden werden Detektive, denn Agnes entdeckt auf einem Friedhof einen Grabstein eines Säuglings, der nur einen Tag alt wurde und genauso heißt wie sie. Agnes ist jetzt schon kein zeitgemäßer Allerweltsname, aber auch der zweite Vorname ist identisch. Die beiden Kinder wollen herausfinden, was es damit auf sich hat.

Soweit alles prima, das Buch ist leicht zu lesen für die Zielgruppe ab zehn Jahren und das Rätsel um die verstorbene Namensvetterin richtig spannend. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie schön alles beschrieben wurde, etwas die geheimnisvolle Villa, die die beiden Kindern entdecken.

Allerdings beinhaltet das Buch auch mystische Elemente, ohne ein wirkliches Fantasybuch zu sein. Das hat für mich nicht zusammengepasst und seltsam konstruiert gewirkt. Genauso wie die Auflösung, es war mir einfach viel zu unrealistisch.
Dazu noch schwere Themen wie Mobbing, die so im Vorbeigehen mit behandelt wurde.
Mit nur 208 Seiten für 10-13-jährige auch ein sehr dünnes Buch - hier hätten ein paar mehr Seiten auch mehr Tiefe verleihen können.

Gemischtes Fazit: einerseits super, was den "realen" Teil angeht, andererseits so gar nicht meines.

Veröffentlicht am 14.08.2022

Wichtige Themen, aber der Funke ist nicht übergesprungen

Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)
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Eine kleine Reise nach New York, hier residiert - unbemerkt von den Menschen - der Geheime Rat der Tiere und es gibt eine Schule, die tierische Agenten ausbildet.
Mit diesen soll das Zusammenleben zwischen ...

Eine kleine Reise nach New York, hier residiert - unbemerkt von den Menschen - der Geheime Rat der Tiere und es gibt eine Schule, die tierische Agenten ausbildet.
Mit diesen soll das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier weiterhin funktionieren.

Das Buch ist voll von wichtigen Themen: Bienensterben, die große Frage, wie ob man Konflikte auch mit dem Einsatz von Gewalt lösen darf, ob man es sich mit Schwarz-Weiß-Malerei so einfach machen kann, was in Gesellschaften passiert, die nicht alle Mitglieder mitnehmen und noch mehr.
Das alles in einem Kinderbuch ab zehn Jahren.

Für mich war das zu viel. So viele komplexe Themen, verpackt in ein relativ düsteres Setting und auch herausfordernd zu lesen. Ein Tier spricht nur in Wortbrocken, schreckliche Geschehnisse in der Vergangenheit werden nur angedeutet, alles blieb lange im Dunkeln.
Es waren mir zu viele Komponenten und ich kam nicht in einen Lesefluss.
Dazu fand ich es auch mit vielen Kampfhandlungen und zu vielen Wiederholungen nicht ganz rund, mir hat die Spannung und Abwechslung beim Lesen gefehlt.

Die Idee der tierischen Agenten und die Versöhnung und das Miteinander zwischen Mensch und Tier ist aber eine sehr schöne, auch die tierischen Charaktere haben mit gut gefallen.

Insgesamt war ich aber ein wenig enttäuscht, weil die Grundidee so ganz besonders gelungen ist und die Umsetzung dann eben leider nicht.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Schön und zäh zugleich

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot arbeitet in einem Fundbüro in London. Privat kümmert sie sich um ihre demente Mutter und träumt sich mit nicht abgeholten Reiseführern aus dem Fundbüro in andere Länder. Das beschreibt ihre aktuelle ...

Dot arbeitet in einem Fundbüro in London. Privat kümmert sie sich um ihre demente Mutter und träumt sich mit nicht abgeholten Reiseführern aus dem Fundbüro in andere Länder. Das beschreibt ihre aktuelle Lebenssituation (die schon Jahre so ist) ziemlich abschließend.

Das Buch entblättert langsam, wie es zu der Abschottung Dots kam.
Sehr langsam, wenn ich ehrlich bin, mir hat hier die Dynamik gefehlt, es hat sich schon etwas zäh gelesen.

Dazu kam, dass ich mir Dot in ihrer Lodenuniform und aufgrund ihres Verhaltens als 50+ Jahre alte Frau vorgestellt habe (eher plus plus...) und völlig überrascht war, als irgendwann von um die dreißig die Rede war. Das passte für mich nicht ganz zusammen.

Weiterer Kritikpunkt: Nebensächlichkeiten wie etwa eine bestimmte Unterkunft wurden in epischer Breite beschrieben, haben aber (für mich) so gar nichts handlungsrelevantes gehabt.

Aber: nichtsdestotrotz hat mir das Buch gefallen, man braucht Geduld, die Story an sich hat aber etwas!

Veröffentlicht am 01.05.2022

Ausgelutscht

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Alles hat seine Zeit - und meine Zeit mit Klufti ist wohl abgelaufen, das hat sich schon länger angedeutet, mit dem neuen Fall aber endgültig besiegelt.

Das Konzept mit dem etwas hinter dem Mond lebenden ...

Alles hat seine Zeit - und meine Zeit mit Klufti ist wohl abgelaufen, das hat sich schon länger angedeutet, mit dem neuen Fall aber endgültig besiegelt.

Das Konzept mit dem etwas hinter dem Mond lebenden Klufti und seine Dauerfehde mit dem Arzt ist für mich inzwischen ausgelutscht.

Der aktuelle Band hat immerhin stolze 549 Seiten - und doch nimmt der Kriminalfall nur eine untergeordnete Stellung ein. Im Fokus steht Klufti, wie er leibt und lebt (und in dem Band auch schwitzt).
Das ist eine Zeit lang witzig, aber nicht über so viele Seiten.
Für mich leider auch nicht über so viele Bände, wenn es quasi das Wesentliche ist.
Ja, Klufti ist nun in der Welt von Social Media angekommen und trapst auch hier erwartungsgemäß von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Leider aber alles sehr vorhersehbar, richtig lustig fand ich das nicht.

Aber das ist das Buchkonzept und gehört schon auch dazu.
Was mich aber richtig gestört hat, war die fehlende Spannung und Dynamik. Der eigentliche Fall plätschert so vor sich hin, ohne dass ein echter Spannungsbogen entstand.
Schade, denn die Thematik um die Ausgrabungsstätte im Allgäu und immer wieder neue faszinierende Erkenntnisse über Evolution sind spannend und interessant.

Mein Fazit: für eingefleischte Fans wieder ein humorvolles Wiederlesen mit Klufti und Co. Der Fokus liegt eindeutig auf dem "Drumherum".
Für reine Krimifans zu wenig Spannung und zu langatmig.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Nicht Fisch und nicht Fleisch

Morgen kann kommen
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Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben ...

Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben spielen wollen. Gegen das Bravsein, das Angepasstsein, das Hinunterschlucken, das Mit-dem-Strom-der Erwartungshaltung schwimmen.
Vielleicht war meine Erwartungshaltung deshalb einfach zu groß, sie wurde jedenfalls nicht erfüllt.

Ich habe mich mit dem Buch schwergetan, vielleicht, weil ich nicht genau weiß, was es denn nun ist.
Eine witzig-ironische, aber leichte Betrachtung zum Thema? Oder schwingt da doch eine gewissen Ernsthaftigkeit hinein, die das Thema vermuten lässt? Für mich war es weder in die eine, noch in die andere Schublade einzuordnen, es mäanderte so vor sich hin, ohne die Spritzigkeit von Vorgängerwerken zu haben. Aber auch wiederum zu albern, um mich in die Figuren hineinfühlen zu können.
Es war mir viel zu überzeichnet, der Verlauf zu vorhersehbar und doch wieder zu unglaubwürdig.

Das klingt jetzt alles nach einem richtig schlechten Buch, dem ist aber nicht so.
Da gab es beispielsweise den Charakter Rudi, ein alter Sozi, den ich sehr mochte.

Für treue Fans gibt es übrigens ein Wiederlesen mit Erdal.

Und die Illustrationen, hach die Illustrationen: wunderschön, ein Kompliment an den Verlag, dass hier so hochwertig das Buch veredelt wurde.

Fazit: Mit dem Stil bin ich diesmal leider nicht warmgeworden.