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Veröffentlicht am 13.03.2024

Die Geschichte einer Forscherin

Das verborgene Genie
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Ich lese gerne historische Romane oder Bücher, die auf historischen Personen basieren und finde es toll, dass dadurch auch die Arbeit von Frauen mehr gewürdigt und in den Vordergrund gerückt wird. Gerade ...

Ich lese gerne historische Romane oder Bücher, die auf historischen Personen basieren und finde es toll, dass dadurch auch die Arbeit von Frauen mehr gewürdigt und in den Vordergrund gerückt wird. Gerade bei Rosalinds Geschichte sieht man wieder, dass sich Frauen auch in der Wissenschaft gegenüber ihren männlichen Konkurrenten noch stärker beweisen müssen. In dieser Hinsicht, auch was den Forscheralltag mit dem bestehenden Wettbewerbsgedanken, den Forschungsgeldern und Konferenzen, fand ich den Roman sehr authentisch. Die Autorin versucht auch auf die privaten Umstände von Rosalind einzugehen, etwa ihre Affäre mit einem anderen Wissenschaftler. Dies gelingt ihr leider nicht wirklich. Meine Beziehung zu Rosalind blieb für mich durchwegs sehr oberflächlich, da diese Aspekte im Buch sehr rasch und nebenbei abgehandelt werden. Man kann somit nicht wirklich in die Gefühlswelt der Protagonistin eintauchen. Vielleicht wollte sich die Autorin nicht anmaßen, die echten Gefühle der historischen Person zu kennen und ist daher hier so vage geblieben, doch da es sich hier um einen Roman und keine Biografie handelt, hätte ich mir doch etwas mehr erwartet. Auch der Charakter von Rosalind blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel, so ist sie manchmal zurückhaltend, manchmal schroff und selbstbewusst. Im Großen und Ganzen konnte ich mir bis zum Schluss kein hundertprozentiges Bild von ihr machen, abgesehen davon, dass sie eine großartige Forscherin war.

Fazit:
Das Buch hat zwar im Hinblick der Protagonistin etwas geschwächelt, weshalb es mir zwischendurch schwer fiel, weiterzulesen, konnte mich im Großen und Ganzen aber überzeugen. Zudem erzählt es die Geschichte einer bedeutenden Frau, weshalb es sich auf jeden Fall lohnt, es zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Leuchtfeuer
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Der Roman "Leuchtfeuer" beschreibt das Leben von mehreren verschiedenen Personen, indem immer wieder kurz Ausschnitte aus deren Leben gezeigt werden. Es handelt sich dabei um eine durch einen Schicksalsschlag ...

Der Roman "Leuchtfeuer" beschreibt das Leben von mehreren verschiedenen Personen, indem immer wieder kurz Ausschnitte aus deren Leben gezeigt werden. Es handelt sich dabei um eine durch einen Schicksalsschlag etwas zerrissene Familie und eine durch die kleinen Probleme des Alltags zerrissene Familie. Man könnte sagen, im Buch geht es um Annäherung, dort, wo zuvor viel Distanz spürbar war.

Der Einstieg in das Buch war sehr gut. Man lernt die einzelnen Figuren kennen und kommt jeder davon schon im ersten Kapitel aufgrund der Intensität der Handlung sehr nahe. Leider nimmt diese Spannung im Laufe des Buches jedoch konstant ab und die Geschichte verliert sich mehr und mehr. Mir fehlte der rote Faden und ich konnte nicht sagen, worauf der Roman hinausläuft.

Die Figuren an sich haben mir gut gefallen. Jedoch gibt es viele verschiedene Perspektiven, weshalb man von jeder Person einen Ausschnitt des Lebens mitbekommt, aber nicht wirklich in deren Lebenswelten eintauchen kann. Besonders schwer getan habe ich mir mit dem 11-jährigen Waldo. Teilweise empfand ich seine Reaktionen und Gedanken einfach als zu erwachsen, dann plötzlich wieder zu kindlich naiv.

Im Klappentext wird als große Wende ein Unfall angesprochen, tatsächlich nimmt er im Buch nur einen kleinen Teil ein, obwohl er ungesagt öfters mitschwingt. Intensiv thematisiert wird er allerdings nicht. Das fand ich sehr schade, da man hier bestimmt hätte mehr herausholen können.

Rundum hat mich der Roman leider mit überfüllten Erwartungen zurückgelassen. Der Einstieg ist gut gelungen und auch der Schreibstil sehr fesselnd, aber die Vielzahl an Charakteren und Sichtweisen erlaubt es nicht, tiefer auf jeden einzelnen einzugehen. Schade!

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Bewegender Familienroman

Hallo, du Schöne
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In dem Buch geht es um das Leben von vier Schwestern, die schon seit der Kindheit ein sehr enges Band zueinander verspüren. Für William, der Freund von Julia, ist diese schwesterliche Verbindung ...

In dem Buch geht es um das Leben von vier Schwestern, die schon seit der Kindheit ein sehr enges Band zueinander verspüren. Für William, der Freund von Julia, ist diese schwesterliche Verbindung etwas ganz besonderes, ist er doch selbst aus einer sehr gefühlsarmen Familie "geflohen" um im College seinen Traum, ein Basketballer zu werden, zu verfolgen. Doch natürlich hält das Leben einige Überraschungen bereit und ganz zurücklassen kann man seine Vergangenheit nie.

Es ist lange her, dass ich einen so intensiven Familienroman wie diesen hier gelesen habe. Die Autorin schafft es mit Leichtigkeit, den Figuren viel Leben einzuhauchen, sodass man sich ihnen sehr nahe fühlt und auch spürt, wie eng die Beziehungen zueinander sind. Trotzdem halten auch diese tiefen Verbindungen nicht allen Herausforderungen des Lebens stand und so ergeben sich Zerwürfnisse, welche zeigen, dass auch sehr innige Beziehungen nicht unerzerbrechlich sind. Gerade diese schmerzvollen Momente, wovon es im Buch nicht wenige gibt, sind am besten herausgearbeitet. Ich habe die Charaktere wirklich sehr ins Herz geschlossen, mit ihnen geschmunzelt, mitgefühlt und auch mitgelitten. Ein sehr emotionaler, aber auf jeden Fall sehr empfehlenswerter Familienroman!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Von Müttern und Töchtern

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Das Buch beleuchtet über mehrere Generationen hinweg die Beziehungen zwischen Müttern und Töchter. Hauptperson ist jedoch Valerie, die selbst Mutter ist und zu Beginn des Romans erfährt, dass ihr eigene ...

Das Buch beleuchtet über mehrere Generationen hinweg die Beziehungen zwischen Müttern und Töchter. Hauptperson ist jedoch Valerie, die selbst Mutter ist und zu Beginn des Romans erfährt, dass ihr eigene Mutter, zu der sie ein eher schwieriges Verhältnis hat, Krebs hat.

Ich lese sehr gerne Familienromane, da mich verschiedene zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechte interessieren. In diesem Buch war für mich vor allem die Beziehung von Valerie und ihrem Sohn spannend. Da sie alleinstehend ist, ist sie sehr auf ihn fixiert und erschüttert, als sie erfährt, dass er ein Auslandsjahr in England machen möchte. Sie hat Angst davor, ihren Sohn ziehen zu lassen. Ein starker Gegensatz dazu bildet ihr Verhältnis zur Mutter, die sie als mühsam empfindet. Von der Autorin wurde besonderes Augenmerk auf die Beziehung zwischen den beiden gelegt. Tatsächlich fand ich die gemeinsamen Szenen jedoch eher anstrengend, da ich dieses Gefüge von der anstrengenden Mutter aus vielen anderen Romanen kenne und somit für mich wenig Neues dabei war.

Sehr loben möchte ich an dieser Stelle aber den Schreibstil der Autorin. Sie weiß, wie sie Worte einsetzen muss, um Gefühle hervorzurufen und ihr Schreibstil hat mir sehr zu gesagt. Dadurch dass das Buch mehrere Handlungsstränge gleichzeitig behandelte, war es immer abhängig vom Kapitel, wie sehr mich das Buch fesselte. Rundum konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte jedoch überzeugen!

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Leitfaden für ein längeres Leben

OUTLIVE
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Dr. Attia ist kanadischer Arzt und Chirurg, der sich darauf spazialisiert hat, Krankheiten nicht nur zu heilen sondern im Sinne einer vorausschauenden "Medizin 3.0" vorzubeugen. In seinem Buch stellt er ...

Dr. Attia ist kanadischer Arzt und Chirurg, der sich darauf spazialisiert hat, Krankheiten nicht nur zu heilen sondern im Sinne einer vorausschauenden "Medizin 3.0" vorzubeugen. In seinem Buch stellt er Konzepte und Anregungen vor, wie ein langes und vor allem gesundes Leben bis ins hohe Alter gelingen könnte und erläutert auch die wissenschaftlichen Hintergründe.

Ich beschäftige mich gerne und ausführlich mit dem Thema Ernährung und war daher auch an "Outlive" sehr interessiert. Das Buch ist recht umfangreich, was zum einen an den zahlreichen medizinischen und wissenschaftlichen Erläuterungen und zum anderen auch an den Erzählungen über persönliche Erlebnisse des Autors liegt. Diese Mischung führt aber auch dazu, dass das Lesen nicht zu intensiv wird, da die theoretischen Anteile sehr informationsdicht sind. Die Aufbereitung und auch der teils sachliche, teils persönliche Schreibstil hat mir somit sehr gut gefallen!

Im Buch wird nun beschrieben, von welchen Faktoren es abhängt, wie unsere biologische Uhr tickt und welche davon wie beeinflusst werden können. Am allerwichtigsten ist dabei die Bewegung. Sehr ausführlich schildert Dr. Attia in welcher Form man Sport machen sollte und wie sich Bewegung auf den Körper auswirkt. Das Kapitel war mir fast ein wenig zu lang, während das Kapitel über Ernährung recht knapp war und an Hinweisen zur Umsetzung nur wenig enthielt. Hier hätte ich mir ein ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Sehr gut fand ich, dass er neben dem Kapitel über Schlaf auch ausführlich über seelische/psychische Gesundheit schreibt. Das geht in vielen Lifestyle-Büchern unter, trägt aber wesentlich zum Lebenskomfort bei und mentale Gesundheit darf auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Rundum fand ich das Buch sehr spannend zu lesen. Es war voll gepackt mit Informationen, wurde jedoch mit persönlichen Anekdoten immer wieder aufgelockert und kann ein guter Andockpunkt für Veränderungen im alltäglichen Leben für mehr Fitness und Wohlbefinden sein. Als Leitfaden würde ich das Buch nicht heranziehen, da - wie gesagt - das Kapitel Ernährung etwas zu kurz kommt und die Schilderungen im Kapitel Sport mir etwas zu viel waren.

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