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Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine wundervolle Geschichte

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Wenn Jack einen Raum betritt ist er ständig von Fremden umgeben, selbst wenn es sich bei diesen um seine Freunde und Schulkollegen handelt. Denn Jack leidet unter Prosopagnosie, auch Gesichtsblindheit ...

Wenn Jack einen Raum betritt ist er ständig von Fremden umgeben, selbst wenn es sich bei diesen um seine Freunde und Schulkollegen handelt. Denn Jack leidet unter Prosopagnosie, auch Gesichtsblindheit bezeichnet. Das bedeutet er kann keine Gesicht erkennen und diese somit auch keinen Namen zuordnen. Das macht die Highschool für ihn zu einem gefährlichen Ort. Genauso wie für Libby, die ihre dunkle Vergangenheit am liebsten vergessen würde und in der Schule wegen ihrem Gewicht gemobbt wird.

Nachdem Jennifer Nivens Debüt "All die verdammt perfekten Tage" mich zutiefst bewegt hat und auch zu meinen Jahreshiglight im Jahr 2015 gezählt hat, konnte ich es kaum erwarten "Stell dir vor, dass ich dich liebe" zu lesen. Ich war auch gespannt darauf mehr über Prosopagnosie zu erfahren, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, dass diese Krankheit thematisiert hat. Ich finde in dieser Hinsicht hat die Autorin einen sehr guten Einblick gegeben, wie es sich für Jack anfühlt mit seiner Krankheit zu leben und das ganz alltägliche Situationen zur Herausforderung werden können. In der Danksagung habe ich gelesen, dass sie selbst mit Betroffenen und Experten gesprochen hat um mehr über die Krankheit herauszufinden und sie im Buch authentisch darzulegen. Das finde ich klasse!

Jennifer Niven zeigt aber nicht nur die Probleme von Jacks Krankheit auf, sondern gibt auch einen tiefen Einblick in das Gefühlsleben von Libby und Jack, die beide mit ihrem Alltag zu kämpfen haben. Gerade Libby fand ich sehr bewunderswert, da sie trotz allem über sich hinausgewachsen ist und sich von niemanden hat einreden lassen, dass sie "unerwünscht ist", wie jemand ihr anonym geschrieben hat. Ich fand ihre Stärke wirklich beeindruckend und so habe ich sie schnell ins Herz geschlossen. Während ich bei Libby die Verwandlung sehr nachvollziehbar fand, kam sie mir bei Jack zu abrupt. Libby hat mit sich selbst gekämpft und gehadert, bevor sie es geschafft hat endlich der Mensch zu werden der sie sein wollte, doch bei Jack hatte man eher das Gefühl er würde einfach eine andere Jacke anziehen, da er so leicht und geschmeidig passierte. Das fühlte sich leider nicht sehr authentisch für mich an.

Sehr begeistert hat mich der Schreibstil, da Jennifer Niven immer die richtigen Worte zu finden scheint um eine bedrückende, glückliche oder romantische Situation passend zu beschreiben. Manchmal reichten ein paar Worte um so viel mehr auszudrücken. Das fand ich sehr schön! Toll fand ich auch, dass sie den Charakteren so viele interessante Eigenschaften zugeordnet hat. Wie etwa, dass Libby Zitate auf ihre Schuhe schreibt. Man merkt einfach, dass sie viel Herzblut in diese Geschichte gesteckt hat und dem Leser eine wichtige Botschaft auf den Weg geben möchte: Egal wer du bist. Du bist erwünscht!

FAZIT:
Eine wundervolle Geschichte, die sich besonders durch zwei besondere, außergewöhnliche Charaktere und den tollen Schreibstil von Jennifer Niven auszeichnet und eine wichtige Botschaft enthält. Ein wirklich schönes Buch!

Veröffentlicht am 10.06.2017

Gelungene Fortsetzung!

Das Herz des Verräters
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Achtung, da es die Rezension zu einer Fortsetzung ist, könnten sich kleinere Spoiler zu Band 1 darin befinden. Das Fazit kann man aber ohne weiteres lesen!

Im letzten Band wurde Lia, die geflohene Prinzessin, ...

Achtung, da es die Rezension zu einer Fortsetzung ist, könnten sich kleinere Spoiler zu Band 1 darin befinden. Das Fazit kann man aber ohne weiteres lesen!

Im letzten Band wurde Lia, die geflohene Prinzessin, von Kaden entführt und nun befindet sie sich gerade in Venda. Die Prinzessin versucht einen Ausweg aus der Situation zu finden, während sie zugleich versucht mehr über ihre Gabe und sich selbst herauszufinden.

Als das Buch angekommen ist, habe ich mich sehr gefreut, da mir der erste Teil gut gefallen hat und ich nach dem Cliffhanger von Band 1 doch sehr gespannt darauf war die wie Autorin die Geschichte weiterspinnen wird. Mit der Fortsetzung der Handlung in "Das Herz des Verräters" hat sie mich mehr als überrascht. Es startet gleich ohne Umschweife und man wird von dem ein oder anderen Plot-Twist überrascht. Besonders interessant fand ich in diesem Band auch wieder die Interaktionen zwischen Lia und Rafe und Kaden. Gerade Kaden kommt man während dem Lesen sehr nahe und da er Lia ja versucht zu beschützen, aber gleichzeitig, dem Kommizar und seiner Heimat loyal gegenüber bleiben möchte, gerät er in einen großen Konflikt. Er hat mir deshalb als Charakter in Band 2 am Besten gefallen!

Auch Lia konnte ich in der Fortsetzung viel mehr abfinden, als in Band 1. Sie hat gezeigt, dass sie Prinzessinnenpotenziall hat und ich bin überrascht, welch erfolgreiche Wandlung sie während des Abenteuers durchgemacht hat. Manchmal musste ich wegen ihrer Sturrköpfigkeit auch mal die Augen verdrehen, aber das geschah immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen. ;)
Enttäuscht hat mich dagegen Rafe. In Band 1 habe ich ihn als mysteriösen jungen Mann kennengelernt, der eine natürliche Anziehung auf Lia ausübte. Davon war in der Fortsetzung nichts zu spüren. Er wurde von einem interessanten Hauptcharakter eher zur schlaffen Nebenfigur. Das fand ich sehr schade!

FAZIT:
Eine gelungene Fortsetzung, die mich neugierig den dritten Band erwarten lässt. Einen Stern ziehe ich allerdings ab, da es zwischenzeitlich immer wieder kleine Längen gab und mich einer der Protagonisten doch sehr enttäuscht hat, da die Autorin ihn, meiner Meinung nach, zu links liegen gelassen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.02.2017

Tagebuch einer arktischen Reise

Heute dreimal ins Polarmeer gefallen
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Im Jahr 1880 heuerte der, damals noch Medizinstudent, junge Arthus Conan Doyle bei enem Walfänger als Schiffsarzt an. Auf seiner abenteuerlichen Reise erfährt er nicht nur viel über den gefährlichen Beruf ...

Im Jahr 1880 heuerte der, damals noch Medizinstudent, junge Arthus Conan Doyle bei enem Walfänger als Schiffsarzt an. Auf seiner abenteuerlichen Reise erfährt er nicht nur viel über den gefährlichen Beruf der Walfänger, sondern erlebt was es bedeutet ein Leben auf hoher See zu führen. Seine Gedanken und Erkenntnisse hält Conan Doyle dabei in seinem Tagebuch fest. Das Buch wird außerdem ergänzt um zwei Essays von Jon Lellenberg & Daniel Stashower und von Alexander Pechmann. Zudem findet man in dem Buch die Lebenschronik von Arthus Conan Doyle und seine vier Schriften über die Arktis.

Bestimmt ist den meisten von euch der Name Arthur Conan Doyle ein Begriff - der Schaffer der weltweit beliebt und bekannten Figur Sherlock Holmes. Ich selbst kannte von Doyle nur seine Sherlock-Geschichte und muss zugeben, das ich gar nicht daran gedacht habe, er könnte noch etwas anderes geschrieben haben, da seine Detektivgeschichten schließlich sehr erfolgreich waren. Eher durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und es hat mich direkt neugierig gemacht.

Wie ich oben schon erwähnt habe, besteht dass Buch nicht nur aus dem Tagebuch und ich finde die Zusammensetzung der unterschiedlichen Texte wirklich klasse, da man einen tiefen Einblick in das Leben des gefeierten Schriftstellers erhalten hat. Besonders das Tagebuch übte eine große Faszination auf mich aus, auch wenn ich es gleichzeitig etwas schade fand, dass es manchmal eher mehr an ein Logbuch als ein Tagebuch, in dem man Gedanken und Gefühle festhält, erinnert. So listet Doyle beinahe jeden Tag Temperatur, Wetter und/oder Anzahl der gefangengen Robben auf. Auf der anderen Seite war ich aber auch erschrocken, was für ein grausamer Beruf Walfänger doch ist. Sehr blutig und sehr gefährlich.

Auch die Essays und und Doyles Schriften haben mir gut gefallen, aber ich muss doch gestehen, dass mir das Buch am Ende auch ein klein wenig lang wurde. Als großer Fan von Arthus Conan Doyle sollte man es auf jeden Fall lesen, die Sherlock-Fans werden mit dem Buch aber nicht auf ihre Kosten kommen. Besonders erwähnen möchte ich noch die Zeichnungen aus dem Tagebuch, die ebenfalls im Buch angeführt sind. Diese haben das Buch, meiner Meinung nach, gut abgerundet und zu einer zauberhaften Edition gemacht.

FAZIT:
Ich werfe gerne mal einen Blick auf das Leben von bekannten Schriftstellern und dafür war dieses Buch hier absolut perfekt. Das Tagebuch von Arthur Conan Doyle hat mir gut gefallen, mich überrascht und erschrocken, auch wenn es mir manchmal ein wenig zu sehr einem Logbuch glich. Für Arthur Conan Doyle-Fans ist das Buch aber auf jeden Fall zu empfehlen!

Veröffentlicht am 20.02.2017

Toller Auftakt!

Der Kuss der Lüge
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Prinzessin Lia ist alles andere als einverstanden damit den Prinzen aus dem anderen Königreich, den sie noch nie getroffen hat, zu heiraten und da sie das königliche Leben einfach nicht ausstehen kann, ...

Prinzessin Lia ist alles andere als einverstanden damit den Prinzen aus dem anderen Königreich, den sie noch nie getroffen hat, zu heiraten und da sie das königliche Leben einfach nicht ausstehen kann, beschließt sie mit ihrer besten Freundin Pauline an ihrem Hochzeitstag zu fliehen. Die Flucht gelingt, doch ihr Vater und die rivalen Reiche versuchen Lia zu finden und auch der Prinz macht sich auf der Suche nach der Prinzessin.

Ich hatte das Glück die Geschichte schon vor dem Erscheinungsdatum lesen zu dürfen, da ich über Lesejury.de an einer Leserunde teilgenommen habe. Ich habe mich auch riesig gefreut, als das Manuskript eingetroffen ist, da ich auf englischen Blogs schon mehrmals gute Meinungen über das Buch gelesen habe und deshalb dem Erscheinungsdatum entgegen gefiebert habe. Die Idee des Buches, eine Prinzessin die an ihrem Hochzeitstag verschwindet, fand ich toll und auch die Sache mit ihrer Gabe war spannend aufgebaut.

Generell war es aber leider so, dass ich mit Lia und dem was sie tat nicht immer ganz einverstanden war. Besonderes als sie Pauline angelogen hat, war ich doch sehr enttäuscht von ihr da ich sie immer sehr loyal fand und ich bin auch aus ihren Gründen, wieso sie das getan hat, nicht schlau geworden. Vielleicht plant die Autorin dass diese Lüge im folgenden Band etwas auslöst, ansonsten wurde dadurch nur bewirkt dass einem die Protagonistin viel unsympatischer wurde. Das war schade, da Lia sonst ein nettes Mädchen ist, auch wenn ich ihr Hin und Her zwischen Rafe und Kaden manchmal etwas anstrengend fand. Lia machte es mir in dem Buch also nicht immer einfach. Ansonsten mochte ich die Charaktere sehr gerne, besonders Kaden, Pauline und Rafe aber auch Berdi.

Die Autorin hat das Buch sehr spannend aufgebaut. Neben Lias Perspektive, gibt es auch noch die Perspektive von einem Attentäter und dem Prinzen und die Perspektive von Kaden und Rafe, man weiß aber nie wer wer ist. Ist Kaden der Prinz? Ist Rafe der Prinz? Ist keiner von beiden der Prinz? Das Herumrätseln hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Spannung während dem Lesen enorm erhöht. Ein kluger Schachzug von der Autorin! Auch ihr Schreibstil gefiel mir gut, da sie eine gute Balance zwischen Details und dem Großen und Ganzen gefunden hat.

Tatsächlich kann ich mich den Meinungen nur anschließen - "Der Kuss der Lüge" ist wirklich ein tolles Buch, aber ich hätte mir stellenweise doch auch etwas mehr erwartet, weshalb ich dem Buch vier gute Sterne gebe. Da mir gerade der Twist am Ende sehr gut gefallen hat, freue ich mich auf die Fortsetzung.

FAZIT:
Ein spannender Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie, der für Band 2 noch Luft nach oben lässt. Trotzdem konnte mich das Buch fesseln und ich freue mich schon sehr darauf zu sehen, wie es mit Prinzessin Lia weitergehen wird!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2016

Ein Künstler überwindet seine Psychose

Heute kauf ich alle Farben
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In dem Buch geht es um die wahre Lebensgeschichte von Ton Hafkamp, bei dem im Alter von 21 Jahren eine Psychose diagnostiziert wird. Die Autorin Karin Anema lässt sich seine Geschichte erzählen und schreibt ...

In dem Buch geht es um die wahre Lebensgeschichte von Ton Hafkamp, bei dem im Alter von 21 Jahren eine Psychose diagnostiziert wird. Die Autorin Karin Anema lässt sich seine Geschichte erzählen und schreibt sie in diesem Buch nieder. Der Leser folgt Ton dabei durch sein Leben und erfährt, wie der junge Mann durch seine Krankheit eingeschränkt wird. Dennoch lässt er sich nicht unterkriegen und versucht mit Kunst seine Emotionen auszudrücken.

Dadurch, dass das Buch einer wahren Begebenheit zugrunde liegt, nämlich dem Lebensweg des Künstlers Ton Hafkamp, war es für mich noch interessanter dieses Buch zu lesen. Denn damit wird es dem Leser ermöglicht wirklich herauszufinden, was in Ton, im Buch immer Twan genannt, vorgeht. Man bekommt beim Lesen nicht nur mit wie es für Twan selbst ist mit einer Psychose zu leben, sondern auch wie abweisend manche Menschen darauf reagieren. Dabei kann Twan ja nichts dafür.

Twan selbst ist ein unglaublich interessanter Mensch. Er liest gerne und versucht sich weiterzubilden. Oft gibt es im Buch Anmerkungen, da Twan so viel Wissen wie möglich über seine Krankheit zusammengesammelt hat. Denn wenn ich eines aus dem Buch mitnehmen konnte, dann das der Betroffene oft selbst nicht genau was genau in ihm vorgeht.

Karin Anema, die sich von Twan seine Lebensgeschichte erzählen lies und sie schließlich in einem Buch veröffentlichte, hat meiner Meinung nach sehr gute Arbeit geleistet und seine Geschichte gut auf den Punkt gebracht. Sie hat sich dafür entschieden die Geschichte in der Ich-Form zu schreiben, was auf der einen Seite gut ist, da man dadurch Twan noch näher kommen konnte aber auf der anderen Seite hätte ich das Buch auch gerne in der dritten Person gelesen. Einfach um neben Twan auch etwas mehr Fokus auf seine Umwelt zu legen. Das hätte, meiner Meinung nach, doch sehr gut gepasst. Ansonsten habe ich das Buch interessiert gelesen.

FAZIT:
Eine aufwühlende, schöne Geschichte über einen Künstler der nicht nur mit seiner Psychose, sondern vor allem auch mit seinem Alltag zu kämpfen hat. Mir hat das Buch einen guten Einblick in das Leben eines betroffenen Menschen gegeben!