Hat mich leider etwas enttäuscht! Trotzdem gut geschrieben! Drama, Überraschungen und Geheimnisse!
Midnight BlueDa mir die „Sinners of Saint“ Reihe von L.J. Shen so unglaublich gut gefallen hatte, musste natürlich auch der neueste Roman der Autorin bei mir einziehen, obwohl ich zurzeit nicht mehr so ganz gerne Rockstar-Romance ...
Da mir die „Sinners of Saint“ Reihe von L.J. Shen so unglaublich gut gefallen hatte, musste natürlich auch der neueste Roman der Autorin bei mir einziehen, obwohl ich zurzeit nicht mehr so ganz gerne Rockstar-Romance Bücher lese. Das Paperback Cover finde ich echt genial, sehr stylish und cool. Hände, welche an einer Gitarre zupfen, in Zusammenhang mit der Farbe Blau, echt hip. Was mich immer stört, sind diese zweiten Cover, welche dann einen auf Sex-Sells machen müssen. Mir gefällt meistens immer das Taschenbuch Cover, bleibt doch bei einem, das ist nur lästig. Man muss sich zwei verschiedene Titelbilder merken, da hat man ja schon bald keinen Überblick mehr. Zum Schreibstil, dieser ist wie immer sehr flott, locker und toll geschrieben, wie erwartet. Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt, was ich immer wieder toll finde, denn nur so erhält man wirklich einen guten Einblick in die jeweiligen Charaktere.
Indigo zögert nicht lange, als sie ein Jobangebot erhält, welches sie kaum ausschlagen kann. Sie soll sich um Alex Winslow, den größten Rockstar der Welt kümmern, ihn auf seiner Tour begleiten und ihn davon abhalten wieder auf Drogen zu sein. Er muss clean bleiben, denn sonst könnte seine Karriere schon bald vorbei sein. Doch das ist alles leichter gesagt als getan, denn Alex ist überhaupt nicht davon begeistert einen Babysitter an seiner Seite zu haben. Schon viele ist er losgeworden doch Indigo krallt sich an ihn wie eine Zecke und lässt nicht los. Obwohl sie nichts miteinander zutun haben wollen, knistert es zwischen ihnen gewaltig, doch beide haben mit Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen und sind nicht bereit ihr Herz erneut zu verlieren…
Indigo beschreibt sich selbst als die introvertierteste Person, welche es überhaupt gibt. Da dachte ich doch, das wird für sie ein hartes Stück Arbeit sein, mit auf so einer Tour zu sein. Aber nein, sie war regelrecht offen, gibt Kontra und hat immer etwas zu sagen. Das hatte mich wirklich gewundert, denn introvertierte Menschen machen so etwas einfach nicht. Ich weiß das. Das war für mich dann eine komplett falsche Beschreibung ihrer selbst, denn sie war echt lieb, herzlich und fürsorglich den anderen gegenüber – außer zu Alex – und da merkte man überhaupt nicht, dass sie schüchtern ist.
Nun, das war eines was mich störte, doch was sie für ihre Familie alles tut, ist echt bewundernswert. Sie ist eine aufopferungsvolle Frau, welche sich sehr um diese kümmert. Sie ist immer hilfsbereit und für andere da. Sie und ihr Bruder haben Schlimmes durchmachen müssen, es ist immer noch ziemlich im Vordergrund. Sie ist tapfer, lieb und eine tolle Frau, welche mir mit der Zeit aber etwas undurchsichtig wird.
Alex ist mal ein echter hausgemachtes Ar***loch, welcher nur grantig, verbittert und angepisst ist. Immer findet er etwas auf das oder den er sauer sein kann und lässt es an diesem aus. Er hatte zwar einen Entzug, wirkte aber nicht wirklich motoviert dabei, giert noch immer nach Alkohol und dergleichen. Er ist wirklich kein angenehmer Zeitgenosse. Zu Anfang ist er wirklich nicht auszustehen, doch mit der Zeit, als er sich immer öfter mit Indigo trifft, bekommt man seine „zarte“, verletzliche und sensible Seite zu Gesicht. Leider viel zu wenig oft. Dieses „wahre Gesicht“ ist mir so viel lieber, denn da ist er umgänglich, nett, freundlich und man merkt, dass ihm so vieles an die Nieren geht.
Er ist der typische herrische, dominante Kerl, der immer alles bekommt, was er will. Aber er kümmert sich auch immer um alle, wenn jemand ein Problem hat, ist er sofort da und löst es, hilft demjenigen. Doch seine Entscheidungen kann ich manchmal echt nicht nachvollziehen. Er ist verarscht worden und will nun Rache. Logisch doch. Aber bis dahin war ich etwas verwirrt, wieso er eine Person aber wieder zu sich holen will und keine Rache nehmen will. Als es dann soweit ist, bekommt man kaum etwas zu sehen, beziehungsweise, passiert auch nicht viel. Da war ich richtig enttäuscht.
Seine Familie kann man alle komplett vergessen, seine Freunde, ja Gott nochmal, wo hat Alex denn die aufgetrieben? Da gibt es den Manager Blake, welcher immer wütend zu sein scheint, immer Probleme hat, sich mit der anderen Managerin Jenna in die Haare kriegt, immer telefoniert. Dann noch seine Bandkollegen Lucas und Alfie. Man, Alfie hat mal einen richtigen Frauenverschleiß und es ist ihm egal, ist ungehobelt und kennt keine Manieren. Lucas war mir etwas suspekt, machte er sich doch angeblich an Indigo ran, doch weit geht er nicht gerade. Nun, alle waren mir nicht so wirklich sympathisch, provozierten sie Alex auch die ganze Zeit und nervten. Was die sich aber geleistet haben, wieso hat Alex sie überhaupt noch bei sich? Verstehe ich nicht. Sie meinen es schon gut, wollen sein Bestes, aber auf diese Weise?!? Ich wäre irgendwie sowas von angepisst, wenn man mich so vorführt und mit meinem Leben spielt. Nicht cool.
Die Geschichte selbst hatte so viel Drama und zwischenzeitlich dann auch wieder nicht. Vieles wurde aufgeputscht, manches ist in der Versenkung verschwunden. Es gab so viele Geheimnisse, auf welche man erst zum Schluss gekommen ist. Ich dachte mir nur, Gott, was kann einen denn nur alles geschehen und, ach noch eine Überraschung und na klar, das Problem, warum die beiden nicht sofort zusammen sein können ist ja auch noch da. Dafür kann er doch wirklich nichts dafür. Klar, schlimme Sache, doch was sollte Alex denn da tun, bitte, so wie er drauf war? Und außerdem, wenn er es nicht gewesen wäre, wären die Umstände sicher auch anders und alles wäre wann anders passiert, aber ich greife vor und möchte nicht zu viel erzählen.
Nun, ich muss sagen, dass es hier ziemlich viel negative Spannung gegeben hat, wo die Positive beinahe untergegangen ist. Mir hat das Buch prinzipiell schon gefallen, doch es war wirklich nicht mein Liebling, keineswegs. Ich bin ein wenig enttäuscht, vor allem, da mich die „Sinners of Saint“ Reihe so gut gefallen haben. Die Nebencharaktere waren für ihre Verhältnisse okay, es gibt Schlimmere. Indie und Alex konnten mich beide nicht ganz überzeugen, doch waren sie auch wieder cool, lieb - und auch arschig, dass es zum Buch toll gepasst hat. Das Ende ging mir ein wenig zu leicht von der Hand, doch war es auch schön zu sehen. Den Zusammenhang zu dem Buch „Kleiner Prinz“ ist eine coole Idee, ich konnte damit jedoch nichts anfangen, da ich das Buch nie gelesen hatte, doch waren es tolle Ausschnitte.
Das Buch war ganz okay, es hat mich nicht vom Sockel gehauen, doch schlecht war es auch nicht. Für mich ein gutes Buch für zwischendurch, wenn man sich mal so richtig ärgern will und eine geballte Ladung negativer Energie erhalten will, denk ich mal. Das klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig schlecht, doch das ist es keineswegs, es gibt viele solcher Bücher, wo man sich grün und blau ärgert, diese aber wahnsinnig gut sind. Nun, was soll ich noch sagen, mit „Midnight Blue“ habe ich auf ein weiteres tolles Buch gehofft, was für mich leider nicht umgesetzt wurde, doch es war ganz gut geschrieben, ich war superschnell damit durch und es hat mich auch gut unterhalten, wenn auch nicht so wie erhofft.
Hiermit möchte ich mich bei NetGalleyDE und LYX für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, was meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst hat!