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Veröffentlicht am 21.08.2023

Sommerlektüre mit Tiefgang

Happy Place
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Ein Buch von Emily Henry gehört für mich genauso zum Sommer wie Sonnenbrille, Sandalen und Eis essen. Schon das dritte Jahr in Folge habe ich ihren neusten Roman mit in den Urlaub genommen und dort gelesen. ...

Ein Buch von Emily Henry gehört für mich genauso zum Sommer wie Sonnenbrille, Sandalen und Eis essen. Schon das dritte Jahr in Folge habe ich ihren neusten Roman mit in den Urlaub genommen und dort gelesen. Insgesamt hat mich das Buch unterhalten und hatte die perfekte Wohlfühlatmosphäre für den Strand. An mein liebstes Buch der Autorin, Book Lovers, kommt es allerdings nicht heran.

“But the truth is, if I could take it all back, I would. I'd do anything to go back to that happy place, outside of time, where nothing from real life can touch us.”

Generell geht es in dem Buch viel um Veränderungen, das Ende einer Ära, Verlust und Trauer. Vor allem die Thematik des Happy Place, des Sehnsuchtsortes abseits von Zeit und dem realen Leben, hat mich abholen können, weil ich auch so einen Ort habe. Es fiel mir leicht, mich diesbezüglich in die Charaktere hineinzuversetzen, besonders als der mögliche Verlust dieses Orts des Glücks im Raum stand. Veränderungen im romantischen, freundschaftlichen und familiären Beziehungsstatus (sowohl Versprechen für immer als auch definitive Schlussstriche), … all das spielt in diesem Buch eine Rolle und ich glaube, viele Personen in ihren 20ern oder 30ern werden sich hier wiedererkennen, weil das genau die Probleme sind, vor denen sie auch stehen.

Es ist also definitiv nicht eine super unterhaltsame, leichte Sommer-RomCom, sondern ein tiefgründiges Buch. Im Vergleich zu anderen Büchern der Autorin war es schon ungewohnt wenig humorvoll, aber ich fand es trotzdem nicht so traurig geschrieben, dass ich danach selbst in eine Lebenskrise gestürzt wurde.

Am wenigsten berührt hat mich die Liebesgeschichte zwischen Wyn und Harriet. Der Mini-Fake-Dating Aspekt ist eigentlich nicht erwähnenswert, weil beide ja schon zusammen waren und es zu dem Zeitpunkt auch gerne wären, sodass es keine gespielten Gefühle oder so gibt, die ja sonst zu Fake Dating Geschichten gehören. Deshalb verstehe ich nicht wirklich, warum es so vermarket wurde, aber egal. Ich fand einfach, dass der Aufbau der Beziehung der beiden in den Zeitsprüngen super schnell „abgespult“ wurde, und ja, sie sind 10 Jahre zusammen gewesen und das ist nur die Hintergrundgeschichte zum eigentlichen Buch und kann deshalb nicht elend lang sein, aber das war wirklich der Punkt, der mir zu kurz kam und wodurch für mich als Leserin die Anziehung zwischen den beiden an einigen Stellen unnachvollziehbar blieb.

Nichtsdestotrotz sind die Bücher von Emily Henry immer eine gute Wahl, und ihr Schreibstil holt mich einfach ab. Wer sich auf dieses Buch einlässt, sollte sich aber dessen Fokus bewusst sein. Ich gebe 4 von 5 Sternen und werde sicher auch den nächsten Urlaub mit ihrem neuen Buch (Funny Story, erscheint im April 2024!) verbringen.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Vorletzter Band: Das Ende naht

Keeper of the Lost Cities – Sternenmond (Keeper of the Lost Cities 9)
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Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Band 9. Wir sind fast am Ende und ehrlicherweise muss ...

Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Band 9. Wir sind fast am Ende und ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich auch froh bin, wenn diese Reihe vorbei ist. Ich hatte eine gute Zeit, aber wir begleiten Sophie und Co. schon seit fast 7.000 Seiten und irgendwann ist halt alles erzählt. Und ich habe das Gefühl, dass ich eventuell auch zu alt bin für diese Reihe, da der erste Band im Original ja auch schon vor 11 Jahren erschienen ist.

Wie schon bei den vorherigen Büchern fällt mir auf, dass kaum etwas an Handlung passiert. Es gibt viele Szenen der Freundesgruppe, Rumalbern und Nachdenken, aber die bringen die Handlung halt auch nicht voran.

Es gibt einige wenige Enthüllungen über Personen mit geheimen Identitäten, Keefe ist verschwunden und muss irgendwie wieder gesucht werden, und bezüglich Sophies romantischem Interesse zeigt das Buch zum Ende hin eine ganz eindeutige Richtung an. Und ja, das Buch endet mit einem echt coolen Cliffhanger (das ich sowas mal sage…) und damit hätte ich nie gerechnet! Waren das die gut 700 Seiten wert? Ich weiß es nicht.

Ja, ich werde Band 10 (den wirklich aller, allerletzten Band, der in einem Jahr kommen soll) noch lesen. Ich bin schon soweit gekommen und will endlich Antworten auf meine Fragen (die nach Band 9 nur noch zahlreicher geworden sind). Seit Band 5 (!) merke ich aber auch immer wieder an, dass es sich zieht und man hingehalten wird. Es werden immer mehr Charaktere, die man sich kaum noch merken kann und das verlängert das Buch natürlich auch. Das finde ich einfach schade.

Ich gebe 3.5 Sterne, aber aufgerundet auf 4, und habe große Hoffnungen in den 10. Band, dass der das actionreiche, Antwort-gefüllte Finale ist, auf das wir schon so viele Jahre (und Seiten) warten.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Mehr Influencer-Reisetagebuch als Alltags-Ratgeber

Vom Glück, allein zu sein
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Danke an NetGalley und den Piper Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestelt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf „Vom Glück, alleine zu sein“ war ich sehr gespannt. Den Instagram-Account ...

Danke an NetGalley und den Piper Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestelt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf „Vom Glück, alleine zu sein“ war ich sehr gespannt. Den Instagram-Account der Autorin „@luiseliebt“ kannte ich schon länger, und da in diesem Juli die erste längere Reise allein anstand, klang das Buch nach der perfekten Reiselektüre.

Der Untertitel „Wie wir die Zeit mit uns selbst genießen können“ hat in mir den Eindruck erweckt, es handle sich u.a. um einen Ratgeber. In Wahrheit ist es ein Mix aus Reisetagebuch und Essay über das Leben der Autorin. Ich glaube, das ist oft so ein Problem mit mir und „Influencer“-Büchern: ich finde, dass das Leben der Personen zu sehr in den Mittelpunkt gestellt wird, als das es handfeste Tipps gibt. Und für mich war es okay, da ich wie gesagt die Beiträge der Autorin immer mal wieder gerne schaue, aber ich hätte es mir doch noch etwas allgemeiner wie einen Ratgeber vorgestellt. Außerdem geht es hier eigentlich nur ums (alleine) Reisen, was ich auch schade fand, weil ich gerne viel mehr über das Meistern des Alltags alleine erfahren hätte - denn der Alltag macht einfach den Großteil unseres Lebens aus und Reisen nur wenige Tage/Wochen im Jahr (zumindest bei den meisten Menschen).

Der Schreibstil ist so wie die Autorin auch auf Instagram schreibt: jugendlich-leicht und voller Anglizismen. Das Buch lässt sich sehr schnell durchlesen, es sind ja auch „nur“ 260 Seiten und ich hatte es an zwei Tagen durch.

Inhaltlich habe ich mir schon viele schöne Stellen markieren können, die mir schon Mut gemacht haben, mehr alleine zu machen, wie die folgenden:

„Das Leben ist kein Wartezimmer, in dem du rumsitzt, bis jemand da ist, der etwas mit dir erleben will.“

„Der Alltag und die vielen Eindrücke sind wie ein Wasserglas, welches mit Sand gefüllt ist und geschüttelt wird. Durch das Alleinsein setzt sich der Wand ab – wir sehen klarer.“ (Zitat von Psychologin Ursula Wagner)

„Allein losziehen kann heilsam und aufregend sein, gesellig oder einsam, langweilig oder abenteuerlich. Am Ende ist es das, was wir selbst daraus machen – oder machen wollen.“

„Vielleicht sind wir alle gar nie wirklich allein. Für den Moment sind wir vielleicht einfach nur «für uns».“

Insgesamt bleibt es mir aber doch etwas wuselig und wirr. Ich mochte die Anekdoten, auch über ihr Liebesleben und Dates, über Reise-Fails und Co., aber im Nachhinein habe ich wenig darüber gelernt, wie ich die Zeit mit mir selbst besonders im Alltag genießen kann. Um auf eine Bewertung zu kommen, habe ich mir mal angeschaut, welche Kriterien CAWPILE für ein Sachbuch vorschlägt – da sind u.a. die Punkte „Informationsgehalt“ und „persönlichen Einfluss“ (personal impact), und wenn ich ehrlich bin: da kann dieses Buch leider gar nicht punkten.

Ich gebe 3.5 von 5 Sternen und bin ehrlich: bei dem stolzen Preis von 17 Euro bei unter 300 Seiten ist das Buch wirklich eher für Fans von Luise, statt für Menschen wie mich, die sich (wissenschaftlich) über das Alleinsein und Strategien für dessen positives Framing informieren wollen.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

queere witchy Rom-Com ohne viel Tiefgang

Payback's a Witch – Rache ist magisch
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Danke an NetGalley und den Piper Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Ich hab bei Fantasy immer so Phasen, auf was für Wesen ...

Danke an NetGalley und den Piper Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Ich hab bei Fantasy immer so Phasen, auf was für Wesen ich Lust habe. Und aktuell sind das Hexen. So habe ich mich nach den Hexen in Land of Stories, Throne of Glass und The Ex Hex sehr gefreut, eine queere Hexengeschichte mit einer lesbischen Beziehung zu lesen.

Das möchte ich als erstes auch positiv anmerken. Die Repräsentation von Bisexualität ist in diesem Buch der Hammer. Auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Es erinnert an The Chilling Adventures of Sabrina oder Halloweentown, gruselig-gemütliche Kleinstadt voller Hexen. Da ist bei mir richtig die Herbststimmung aufgekommen, dabei ist grade Frühling…

Die Idee fand ich ganz spannend. Es gibt ein magisches Turnier, an dem die vier Hexenfamilien von Thistle Grove alle 50 Jahre teilnehmen müssen, um eine „Herrscherfamilie“ zu bestimmen. Antreten müssen immer die rechtmäßigen Erben (also die Erstgeborenen Nachfahren der Hauptfamilie, wenn sie mindestens 18 sind), und deshalb muss Emmy als rechtmäßige Erbin nach 9 Jahren zurück nach Thistle Grove. Sie hat damals die Stadt verlassen, weil Gareth, der Erbe der amtierenden Familie, ihr das Herz gebrochen hat. Doch nicht nur sie wurde von Gareth betrogen, auch die Erbinnen der anderen Familien, Linden und Talia, sind Gareths Charm zum Opfer gefallen. Die drei schmieden nun einen Plan, wie sie Gareth bei dem Turnier eins auswischen können und seinen Sieg verhindern können. Und ganz nebenbei kommen Emmy und Talia sich immer näher…

Ansonsten fand ich das Buch leider eher so mittelmäßig. Es ist ein (New) Adult Buch, aber liest sich sehr Jugendbuch-mäßig. Die Protagonistinnen Emmy und Talia sind Ende 20, aber es wirkt doch sehr jung. Ich fand das Buch echt cheesy/kitschig, und ein eindeutiger Fall von Insta-Love, wie man es sonst nur aus jungem YA kennt, wo die beiden Protagonist*innen direkt unsterblich ineinander verliebt sind und die Beziehung nicht vernünftig aufgebaut wird. Auch dieser Fokus darauf, es Gareth unbedingt heimzahlen zu wollen, ist eher kindisches Verhalten als das, was man von erwachsenen Frauen erwarten würde.

Vieles aus der Vergangenheit (also was damals mit Gareth passiert ist) oder Hintergrundinfos zu dem Turnier kommen für mich zu kurz und bleiben unklar. Das Buch ist kurz und es geht vieles so schnell, und andererseits gibt es sehr viele fluffige Szenen, die nichts zum Plot beitragen. Die Balance hat für mich nicht gestimmt.
Schade fand ich auch, wie „einfach“ das Turnier war. Es war irgendwie lahm und ungefährlich, vielleicht so wie
ein freundschaftliches Sportturnier, und nicht als würden davon die nächsten 50 Jahre abhängen.

Insgesamt bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen. Es punktet definitiv durch die Atmosphäre und ist eine queere witchy Rom-Com, die man schnell durchlesen kann, aber eher ein oberflächliches Jugendbuch, als vielschichtig und erwachsen.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Café Lattes und Komfortzonen

Magie und Milchschaum
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Danke an NetGalley und den dtv Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Wenn man sich nach einer „cozy fantasy“ in letzter Zeit umgesehen ...

Danke an NetGalley und den dtv Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Wenn man sich nach einer „cozy fantasy“ in letzter Zeit umgesehen hat, dann ist man um Magie und Milchschaum (engl. Legends und Lattes) nicht herumgekommen. Ich habe lange versucht, dieses Buch NICHT zu lesen. Ich war mir unsicher, ob ich eine Liebesgeschichte zwischen einem Ork und einem Sukkubus lesen wollte, weil ich eigentlich nicht auf so „Kreaturen“-Fantasy stehe. Und weil ich das originale Cover nicht so schön fand.

Jetzt, wo die deutsche Übersetzung rausgekommen ist, habe ich mir einen Ruck gegeben und es einfach ausprobiert. Und ich verstehe jetzt den Hype.

Cozy Fantasy beschreibt ein Untergenre von Fantasy mit einer gemütlichen Atmosphäre und wenig Action. Und genau darum geht es auch in Magie und Milchschaum. Viv ist ein Ork und nach ihrem letzten Auftrag hängt sie ihr Schwert (wortwörtlich) an den Nagel und fasst den Entschluss, in einem ruhigen Dorf ein Café zu eröffnen. Allerdings sind die Bewohner dort skeptisch: sind Orks nicht alle böse? Und was ist überhaupt Kaffee? Schafft Viv es, die Kritiker zu überzeugen? Zumindest Vivs erste Mitarbeiterin, Sukkubus Tandri ist überzeugt – aber das liegt wahrscheinlich nicht nur am Kaffee, sondern auch an Viv selbst.

Ich bin ehrlich: der deutsche Klappentext hat mir die Geschichte komplett gespoilert. Es gibt schon ein „Problem“, ein kleines Drama, da nicht alle dem Café positiv gestimmt sind und der deutsche Klappentext nimmt das vorweg. Da die Geschichte sowieso eher vorhersehbar ist (es ist ja cozy fantasy, die sind nicht unbedingt für heftige Plot Twists bekannt), fand ich das sehr schade.

Naja. Ansonsten ist es einfach eine ruhige Geschichte, in der wir erleben wie Viv das Kaffeehaus Stück für Stück aufbaut und im Laufe der Geschichte kommen immer mehr Personen dazu, Mitarbeiter, Stammgäste, Freunde. Die Liebesgeschichte kann man kaum als eine solche beschreiben, weil da echt wenig passiert. Aber es ist süß. Viel mehr kann man auch nicht über das Buch sagen. Süß, ruhig, gemütlich. Es geht viel um Freundschaft, und sich seine eigene Familie aussuchen zu können, und wie man über sich hinauswächst und Dinge außerhalb seiner Komfortzone tut.

Falls ihr also ein gemütliches Buch mit magischen Elementen und zuckersüßer Café-Atmosphäre lesen wollt, um euch etwas von der Welt abzulenken, dann ist Magie und Milchschaum genau das richtige Buch für euch!

Ich gebe 4 von 5 Sternen, und werde sicher auch das Prequel „Bookshops & Bonedust“ lesen, um in diese gemütliche Atmosphäre zurückzukehren!

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