Babel – Die Bedeutung der Sprachen und wie sie uns alle miteinander verbinden
BabelKurzmeinung
‘Babel‘ hat mich leider enttäuscht. Der Schreibstil ist zwar gut, aber ich bin mit ganz falschen Vorstellungen an das Buch herangegangen.
Rezension
Mit Babel hat die Autorin Rebecca F. Kuang ...
Kurzmeinung
‘Babel‘ hat mich leider enttäuscht. Der Schreibstil ist zwar gut, aber ich bin mit ganz falschen Vorstellungen an das Buch herangegangen.
Rezension
Mit Babel hat die Autorin Rebecca F. Kuang die Universitätsstadt Oxford in einen Schauplatz der Magie verwandelt. Jedoch sollte man diese Geschichte keinesfalls mit einer Reihe wie Harry Potter vergleichen – denn die Bücher, Handlungen und die Settings könnten unterschiedlicher nicht sein. In dieser Geschichte begleiten wir Robin Swift, der zu Beginn gerade zum Waisenkind geworden ist und von Professor Lovell von Kanton in China nach London in England gebracht wird. Dort lernt er vieles über Sprachen, das Übersetzen und vor allem die sogenannten Silberbarren, die für die bestehende Magie auf der ganzen Welt verantwortlich sind. Durch die Magie der Barren werden Städte wie London in Takt gehalten – und das funktioniert nur Dank Übersetzern wie Robin es eines Tages sein wird. In der Geschichte gibt es einen großen Zeitsprung, durch den wir ihn ebenfalls durch seine Jahre in Babel begleiten können. Als Babel wird der große Turm der Übersetzer genannt, in dem alles Wissen der vergangenen Jahrhunderte aufgezeichnet ist. Nachschlagewerke über Nachschlagewerke zu früheren Werken der Literatur und vor allem Informationen zu verschiedenen Wortkombinationen, mit denen die Silberbarren aktiviert werden können. In Oxford findet Robin zum ersten Mal Freunde – Ramy, Victoire und Letty begleiten ihn durch seine Zeit in Babel und werden zu seinen engsten Vertrauten. Doch gleich zu seiner Anfangszeit an der Universität muss Robin auch feststellen, dass nicht alles so rosig und positiv ist, wie Professor Lovell es ihm all die Jahre erzählt hat. An seinem ersten Abend in Oxford begegnet er einer Gruppe von Leuten – dem Hermes-Bund – die etwas aus Babel zu stehlen versuchen. Und es dauert nicht lange, bis der junge Robin Swift erfährt, was es mit dieser Gruppe auf sich hat und was ihr Vorhaben ist. Er kann nicht leugnen, dass es sich für ihn richtig anfühlt, ihnen zu helfen – obwohl das gleichzeitig bedeutet, Babel zu verraten. Schon bald steht er in einem Zwiespalt und er muss sich entscheiden. Welche Seite wird er wählen? Babel oder den Hermes-Bund? Aber noch viel wichtiger: Kann er es mit seinem Gewissen vereinbaren, sich gegen seine neu gewonnene Familie, seine Freunde zu stellen?
Über diese Figuren möchte ich etwas sagen
Robin Swift – ich muss leider sagen, dass ich Robin die ganze Geschichte über sehr schlecht einzuschätzen konnte. Gerade zum Ende hin, hat er einige Entscheidungen – nicht nur für ihn, sondern auch für andere – getroffen, die ich so niemals von ihm erwartet hätte. Erst ganz zum Schluss gab es für mich einen Moment, der mich wirklich zum Luftanhalten gebracht hat.
Richard Lovell – ich weiß gar nicht, wie oft ich mir für ihn Sachen wie ‘Idiot‘, ‘Rassist‘ oder ‘sexistischer Arsch‘ aufgeschrieben habe. Ich glaube, es gab schon lange keinen Charakter mehr, der mich so angewidert hat wie Lovell.
Ramiz Rafi Mirza – Ramy war stets ein unglaublich guter Freund für Robin. Eigentlich war er sogar zu gut für ihn. Ich glaube, dass Ramy sich England gegenüber nie so verpflichtet gefühlt hat, wie Robin und es daher auch einfacher für ihn war, gewisse Entscheidungen zu treffen und zu seinen Freunden zu halten.
Victoire Desgraves – sie war ein unglaublich tapferer Charakter und ich ihren Mut und ihre Selbstsicherheit sehr bewundert. Obwohl sie in Oxford so viel Ablehnung wegen ihrer Herkunft – und der Tatsache, dass sie eine Frau ist – erfahren musste, hat sie sich nicht unterkriegen lassen. Sie weiß genau, was sie verdient und was sie erreichen kann.
Letita Price – bei Letty hat meine Menschenkenntnis am Anfang wirklich versagt. Ich habe sie zu Beginn völlig falsch eingeschätzt. Aber sobald ich verstanden habe, wie ihr Kopf funktioniert, war es für mich wirklich ein leichtes, ihre Taten vorauszuahnen und abschätzen zu können. Tatsächlich ist sie sehr durchschaubar und davon geprägt, sich ihrer Familie immer und immer wieder beweisen zu müssen.
Das ist mein persönliches Lieblingszitat
„Ich glaube, genau darum geht es beim Übersetzen. Darum geht es beim Sprechen. Einander zuhören und versuchen, an den eigenen Vorurteilen vorbeizugucken, um einen Blick auf das zu erhaschen, was der andere einem sagen will. Ein Stück von sich selbst preisgeben und hoffen, dass jemand anderes es versteht.“ – Babel, Seite 585
Habt ihr Babel bereits gelesen?
Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und den Charakteren?
Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-Liste?
Zum Schluss dann natürlich auch noch vielen, lieben Dank an die Lesejury, dass ich an der Leserunde teilnehmen diese Geschichte als Ebook erhalten durfte. Ich habe mich – auch, wenn die Geschichte letzten Endes nichts für mich war – sehr darüber gefreut! Ich bin mir dennoch sicher, dass dieses Buch viele begeistern kann. Ich schätze, dass ich einfach mit komplett falschen Vorstellungen an die Geschichte herangegangen bin und deshalb ein wenig enttäuscht vom Setting und der Handlung war.
Bis bald!
Michelle :)