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Veröffentlicht am 22.06.2025

Schönes Sommerbuch

Middletide – Was die Gezeiten verbergen
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Schon das Cover mit dem perfekten Sonnenuntergang zog mich magisch an. Die Geschichte, eine Kombination aus Liebesroman und Kriminalfall erinnert vage an „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens.

Auch ...

Schon das Cover mit dem perfekten Sonnenuntergang zog mich magisch an. Die Geschichte, eine Kombination aus Liebesroman und Kriminalfall erinnert vage an „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens.

Auch hier gibt es wunderbare Naturbeschreibungen. Das Setting in der Kleinstadt Point Orchards am pazifischen Puget Sound, in der Nachbarschaft zu Seattle gelegen, könnte schöner nicht sein.

Es geht um Elijah Leith und seine Jugendliebe Nakita Mills. Elijah kehrt als Gescheiterter in seine Heimatstadt zurück. Das Buch, dass er hat schreiben wollen, das sogar verlegt wurde, ist gefloppt, sein Traum ein Schriftsteller zu werden, geplatzt. In der Zwischenzeit ist sein Vater gestorben und hat ihm seine Waldhütte hinterlassen. Elias versucht sich eine neue Existenz aufzubauen und Nakita, die er immer noch liebt zurückzuerobern.

Die Leiche der ortsansässigen Ärztin wird ausgerechnet auf seinem Grundstück gefunden und macht ihn zum Hauptverdächtigen, denn das Drehbuch zu diesem Mord liefert die Handlung aus seinem Buch.

Die Geschichte ist flüssig und atmosphärisch geschrieben, und ich bin mehr oder weniger durch das Buch geflogen. Die Charaktere waren gut gezeichnet, und ich fühlte mich schnell mit ihnen verbunden. Bei den Nebencharakteren ist der väterliche Freund Chitto , der sich nach Elijah‘s Rückkehr um ihn kümmert, wie um einen Sohn, besonders zu erwähnen. Das Buch legt im letzten Drittel des Buches an Tempo und Spannung nochmal deutlich zu. Man wusste gar nicht mehr was man noch glauben sollte. Die Geschichte kratzt aber zugegebenermaßen oft auch an die Kitschgrenze.

Ich mochte es trotzdem. Für mich ist es ein tolles Sommer-Sonnen-Freibadbuch , dass auch gut in den Urlaubskoffer passt.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Pageturner

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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Auch der 3.Band der Thrillerreihe rund um Nele Tschaikowski und Art Meyer konnte mich wieder begeistern.

Dieses Mal erfahren wir die Hintergründe zum Verschwinden von Dana, Art Meyer‘s Nachbarin, die ...

Auch der 3.Band der Thrillerreihe rund um Nele Tschaikowski und Art Meyer konnte mich wieder begeistern.

Dieses Mal erfahren wir die Hintergründe zum Verschwinden von Dana, Art Meyer‘s Nachbarin, die ihre achtjährige Tochter Milla bei ihrer zunehmend dementen Mutter zurückgelassen hat, was Art mit großer Sorge sieht. Er kümmert sich ein bisschen um die Kleine, aber es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Jugendamt aufmerksam wird. Milla ist übrigens ein ganz pfiffiger Charakter, den man einfach mögen muss.

Zusammen mit seiner sich in Elternzeit befindlichen Kollegin Nele, ermittelt Art mal wieder am Rande der Legalität . Dana‘s Vergangenheit, ihre prekäre Wohnsituation auf einem Campingplatz mit ihrer Mutter, ihrem Bruder Rocko und ihrem gewalttätigen Stiefvater Walter, wird von dem Ermittlerduo aufgedeckt. Vor 15 Jahren hat auf dem Campingplatz wohl eine Tragödie stattgefunden, bei der unter anderem Dana‘s kleiner Bruder verschwunden ist.

Jetzt steht der Campingplatz in Flammen und mehrere Leichenfunde geben Rätsel auf.

Erzählt wird aus zwei Zeitebenen und auch Privates von Art und Nele fließt wieder in die Geschichte mit ein, dieses Mal allerdings weniger als in den Vorgängerbänden, was ich ein bisschen schade fand.

Der Fall war flüssig und fesselnd erzählt und ist besonders als Hörbuch zu empfehlen. Am Ende gibt es ein paar überraschende Wendungen, es werden aber nicht alle offenen Fragen geklärt. Ganz offensichtlich war Band 3 noch nicht der Abschlussband, so dass es in naher Zukunft ein Wiedersehen mit dem sympathischem Ermittlungsteam, dass mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist, geben wird. Ich freue mich drauf.

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Deep Fakes

Reset
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Peter Grandl ist auch mit seinem neuen Buch „Reset“ wieder am Puls der Zeit.

Die KI wird immer perfekter, das merken wir tagtäglich. Gut vorstellbar also, dass es in naher Zukunft kaum mehr möglich sein ...

Peter Grandl ist auch mit seinem neuen Buch „Reset“ wieder am Puls der Zeit.

Die KI wird immer perfekter, das merken wir tagtäglich. Gut vorstellbar also, dass es in naher Zukunft kaum mehr möglich sein wird eine echte Nachricht von einem Fake zu unterscheiden.

Somit ist Peter Grandl‘s Horrorszenario, welches nebenbei bemerkt im Jahr 2024 spielt, eine Welt in der sämtliche Kommunikationskanäle mit Fakes überschwemmt werden leider durchaus realistisch. Schon die Eingangsszene in der ein Passagierflugzeug abgeschossen wird, ist mehr als gruselig. Die Welt ist so abhängig von Computern und hat die modernen Medien so vollständig in den Alltag integriert, dass man meinen könnte, es geht nicht mehr ohne sie. Da die Welt im Roman durch die massenhaften Deepfakes aber im Chaos zu versinken droht, denkt eine internationale Expertengruppe über einen Reset nach. Es scheint die einzige Lösung zu sein weltweit den Stecker zu ziehen. Eine riskanter Weg mit ungewissem Ausgang! Vielleicht ist auch ein Vernichtungsschlag gegen den Urheber des Computervirus ratsam. Auf jeden Fall drängt die Zeit.

Der Autor hat einen rasanten, packenden Schreibstil . Das Buch war beängstigend und spannend bis zum Schluss. Die Vielzahl der eingeführten Charaktere macht es dem Leser allerdings nicht leicht den Überblick zu behalten. Mir hat es geholfen, dass die wichtigsten Figuren auf den ersten Seiten des Buches nochmal extra aufgelistet werden.

Nicht so gut gefallen haben mir private Verstrickungen und einen etwas schnell abgehandelten Schluss. Außerdem wurde es für mich zum Ende hin zunehmend unglaubwürdig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, ich fand es mega spannend, ein Buch, dass zum Nachdenken angeregt.

Ich würde auch beim nächsten Roman von Peter Grandl wieder bedenkenlos zugreifen, auch wenn „Reset“ nach meinem Empfinden etwas schwächer war als der Vorgänger „Höllenfeuer“.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

Nicht mein Buch

Pi mal Daumen
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Alina Bronsky‘s neuester Roman „Pi mal Daumen“ handelt von zwei Außenseitern. Der 16jährige, hochbegabte, adelige Oscar trifft in einer Mathematikvorlesung auf die 63jährige Moni, die sich mit dem Mathematikstudium ...

Alina Bronsky‘s neuester Roman „Pi mal Daumen“ handelt von zwei Außenseitern. Der 16jährige, hochbegabte, adelige Oscar trifft in einer Mathematikvorlesung auf die 63jährige Moni, die sich mit dem Mathematikstudium einen Lebenstraum erfüllen möchte. Oscar hält die umtriebige, chaotische Frau zunächst für die Putzfrau und keinesfalls für eine Mathematikerin. Normalerweise werden Dilettanten ja auch gnadenlos ausgesiebt im Studium, doch Moni‘s Art rührt Oscar, und er beschließt ihr beim Fachlichen zu helfen. Auch Oscar profitiert von der patenten Alltagsmanagerin Moni, die notfalls ihre Enkel mit zur Vorlesung bringt.

Die Geschichte wird aus Oscar‘s Sicht geschrieben, der zwar ein richtiger Mathe-Nerd ist, im Alltag und im Umgang mit anderen Menschen aber deutlich Nachholbedarf hat. So helfen sich diese beiden ungleichen Charaktere gegenseitig und werden Freunde.



Leider, leider hat mich die Geschichte nicht ganz erreicht. Ich fand die Figuren stark überzeichnet und habe vielleicht den ein oder anderen Mathe spezifischen Gag nicht verstanden. Obwohl ich stellenweise wirklich Spaß hatte, hat mich die Autorin zwischendurch immer wieder verloren. Den Schluß der Geschichte mochte ich gar nicht.

Schade, vielleicht waren die Erwartungen zu hoch. Es war nicht meine Geschichte, was natürlich ganz mein subjektives Empfinden ist. Für Viele war dieses Buch ein Highlight.


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Veröffentlicht am 02.06.2025

Herrlich verrückt

Only Margo
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Margo war jung und naiv, als sie sich im Studium von ihrem Professor hat schwängern lassen. Jetzt sitzt sie ganz klassisch mit ihrem Baby in der Patsche. Der Professor ist natürlich verheiratet und will ...

Margo war jung und naiv, als sie sich im Studium von ihrem Professor hat schwängern lassen. Jetzt sitzt sie ganz klassisch mit ihrem Baby in der Patsche. Der Professor ist natürlich verheiratet und will von dem Kind seiner Affaire nichts wissen. Der Kellnerinnenjob, der Margo die Miete bezahlt, funktioniert nicht für stillende Mamas und ihre Mum ist auch keine Hilfe, ist sie doch selbst eine Chaosqueen. Ihr Dad ist auch ein besonderes Kaliber. Er ist gewissermaßen berühmt und hat sich als Wrestler einen Namen gemacht. Er ist ein herzensguter Kerl mit ein paar größeren Schwächen.

Was also tun? Margo braucht einen Job, bei dem sie sich gleichzeitig um den kleinen Body kümmern kann, den sie aus vollem Herzen liebt. Fast schon aus purer Verzweiflung meldet sich Margo bei der Internetplatform Only Fans an.

Hier kann man erotische Inhalte einstellen, die die Nutzer bzw. Fans nur gegen großzügige „Spenden“ zu sehen bekommen. Und es funktioniert erstaunlich gut, so dass Geld plötzlich ihre kleinste Sorge ist.

Ich hatte großen Spaß mit den schrägen Charakteren dieser Geschichte und habe so manches Mal herzhaft gelacht. Nichts desto trotz ist die Geschichte keinesfalls flach und beinhaltet eine gehörige Portion Gesellschaftskritik. Ich kann besonders das Hörbuch empfehlen, dass wunderbar eingesprochen wurde von Chantal Busse.

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