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Veröffentlicht am 27.02.2024

Der Klassiker: Braten

Echt Braten
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Eine meiner Leidenschaften ist das Kochen. Daher hängt daran direkt eine weitere Leidenschaft, nämlich das Sammeln von Rezepten, am liebsten in Form von Kochbüchern. Dieses hier beschäftigt sich mit dem ...

Eine meiner Leidenschaften ist das Kochen. Daher hängt daran direkt eine weitere Leidenschaft, nämlich das Sammeln von Rezepten, am liebsten in Form von Kochbüchern. Dieses hier beschäftigt sich mit dem Thema Braten. Auch die passenden Beilagen werden vorgestellt. Für mich ist das eine runde Sache und ich liebe es, zu jedem Thema das passende Buch zur Hand zu haben.

Nomen est omen und so war es fast klar, dass Michael Koch in seinem Leben etwas mit Essen und Kochen zu tun haben muss. Er ist zudem Foodstylist und wie sehr er das Kochen liebt, erkennt man an seinen Rezepten. Gestartet wird erst einmal mit sehr gut formulierter und informativer Warenkunde, bevor es auf Seite 28 mit den Rezepten losgeht. Unterteilt sind sie in die Kapitel Rind & Kalb; Schwein; Lamm & Zicklein; Wild; Geflügel; Beilagen. Auch diverse Hackbraten sind nicht vergessen worden. Das finde ich besonders fein!

Michael Koch verzichtet auf jedwedes Drumherum bei seinen Rezepten. Außer der Zutatenliste, den Zubereitungsschritten und dem Foto des Gerichts hat er auf alles Weitere verzichtet. Es finden sich Angaben zu Zubereitungszeit und Portionsmengen, aber kleine Geschichten zu den Gerichten oder Nährwertangaben findet man nicht. Pur, ohne Füllstoff, alles auf den Punkt, das finde ich sehr erfrischend und erfreulich.

Die Zutaten kann man nicht als exotisch bezeichnen. Sie sind im gut sortierten Einzelhandel leicht zu bekommen. Ein paar mehr Infos hätten mir hin und wieder gefallen. So einige Anweisungen sind für Anfänger sicher nicht ganz so gut umzusetzen. Daher denke ich, dass man schon ein wenig Erfahrung beim Kochen haben sollte, wenn man mit diesem Buch arbeiten möchte. Umwerfend neue Rezepte finden sich hier nicht, doch genau das gefällt mir!

Dieses Buch sollte in keiner Kochbuchsammlung fehlen, denn der gute alte Sonntagsbraten ist ein tolles Essen für Gäste. Er lässt sich prima vorbereiten, sodass man sich auch um die Gäste kümmern und sich mit ihnen unterhalten kann. Daher gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Auch Heimatliebe geht durch den Magen!

Koch mich! Vogtland - Das Kochbuch
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Die Idee des Buches bzw. der Kochbuchreihe finde ich entzückend und gelungen. Man erfährt Interessantes über das Vogtland. Wer sich noch an die Comics von Vater und Sohn erinnert, wird sich besonders über ...

Die Idee des Buches bzw. der Kochbuchreihe finde ich entzückend und gelungen. Man erfährt Interessantes über das Vogtland. Wer sich noch an die Comics von Vater und Sohn erinnert, wird sich besonders über die Kennzeichnung des Schwierigkeitsgrades der Rezepte durch die Zeichnungen der beiden erfreuen.

In sieben Kapiteln werden jeweils sieben Rezepte vorgestellt. Vorspeisen, Suppen, Beilagen, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Drinks werden zunächst mal mit kleinen Geschichten präsentiert. Viele der Gerichte kennt man unter anderem Namen.

Wunderbar finde ich, dass man eingeladen wird, selbst ins Buch zu schreiben. Sei es unter den Rezepten, wo stets genug Platz ist, in die vorgesehenen Felder der untersten Zeile, oder auf den hinteren dafür vorgesehenen Seiten eigene Rezepte eintragen, ich liebe es! Für mich ist ein Kochbuch auch ein Mitmachbuch und da muss man seine Anmerkungen einfach hinterlassen! Da wundert es wohl kaum, dass mich die von-Punkt-zu-Punkt-Bilder sehr ansprechen. Hier wäre es allerdings wünschenswert gewesen, wenn sich nicht über die Mitte des Buches hinausgegangen wären. Das ist ein bisschen unpraktisch. Lieber auf jeder der beiden Seiten eins, das lässt sich besser ausmalen. Auch die Bilder aus der Gegend, wunderbar in Schwarzweiß gehalten, sprechen mich sehr an.

Schade dagegen finde ich, dass es zu keinem einzigen Gericht ein Foto gibt! Für mich ist es enorm wichtig, dass ich vorher sehe, was ich hinterher auf den Tisch stellen werde. Ich orientiere mich bei Kochbüchern immer über die Bilder, dann über die Titel der Gerichte, dann über den Arbeitsaufwand. Leider tendiere ich sehr stark dazu, Rezepte völlig zu ignorieren, wenn es kein Foto dazu gibt. Das ist in diesem Falle also ganz schlecht!

Dafür ist das Register wieder super schön gemacht. Hier finden sich die Rezepte nach Ortschaften sortiert und mit dem Kapitel in Klammer gesetzt, dem es zugeordnet ist. So ist das Buch insgesamt etwas ganz besonderes und eignet sich auch super als kleines Stückchen Heimatkunde.

Die Rezepte selbst bieten für jeden etwas und die Zutaten sind wunderbar normal, absolut nicht exotisch. Nur kann der eine oder andere Ausdruck mal für Verwirrung sorgen. Ich kannte kein Kochfleisch, weiß nun aber, dass es Suppenfleisch vom Rind ist. Man findet keine wahnsinnig neuen Kreationen. Hier wird Wert gelegt auf bodenständige Küche. Die eine oder andere Raffinesse fehlt dabei jedoch nicht. Wirklich traditionell sind die Gerichte eher nicht, sollten sie aber werden!

Bis auf die fehlenden Fotos habe ich viel Freude am Buch und an den Rezepten. Die vielen kleinen Besonderheiten gleichen diesen Mangel teilweise wieder aus. Daher ziehe ich auch nur einen und nicht zwei Sterne ab, womit ich dann vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Alles ist miteinander verbunden

Leuchtfeuer
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Ben, Mimi, Sarah und Theo sind ein Urgestein in Avalon in ihrer Straße. Die Nachbarn Alice und Shenkman kennen die Vorgeschichte nicht, denn sie sind neu in der Straße. Selbst als Ben bei der Frühgeburt ...

Ben, Mimi, Sarah und Theo sind ein Urgestein in Avalon in ihrer Straße. Die Nachbarn Alice und Shenkman kennen die Vorgeschichte nicht, denn sie sind neu in der Straße. Selbst als Ben bei der Frühgeburt ihres Babys hilft und Waldo damit das Leben rettet, bleiben sie auf Distanz. Dennoch sind da diese besonderen Momente, ist da diese Verbundenheit und daraus entspinnt sich dann die ganze Geschichte. Nach und nach zeigt sich, wie der Unfall, den Theo als Teenager verursachte und den ein Mädchen das Leben kostete, auf alle in der Familie Auswirkungen hat und das ein ganzes Leben lang. Nur Waldo, der autistische Züge aufweist, hat das richtige Gespür, um als Elfjähriger bei einem weiteren dramatischen Ereignis die Dinge an die richtigen Stellen rücken zu lassen.

Obwohl die vielen Zeiten- und Perspektivwechsel zunächst ein wenig verwirren, ergeben sie insgesamt aber ein stimmiges Bild. Nur leider wurde an manchen Stellen nicht so gut nachgerechnet. Ein Ereignis von 2010 wird 2014 wieder erwähnt, aber als eineinhalb Jahre zurückliegend. Das passt so ja nicht. Mich bremsen solche Dinge leider etwas aus. Die Storyline selbst hat mir aber super gut gefallen, mich bewegt und nachdenklich gemacht. Ganz viele Stellen im Buch fand ich für mich persönlich tröstlich. Sie greifen Gedanken auf, die ich nie ausgesprochen hatte. Da fühlt man sich dann verstanden und weniger exzentrisch. Die Sprünge durch Zeiten und Perspektiven zeichnen ein starkes Abbild der Zerrissenheit der Figuren.

Die einzelnen Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Man hat keine Probleme, sie auseinanderhalten zu können. Besonders Waldo ist mir ans Herz gewachsen. Das liegt weniger an seinem Autismus, als an der Unfähigkeit seiner Eltern, besonders seines Vaters, damit umgehen zu können. Es ist herzergreifend, wie gut Ben Zugang zu Waldo findet, obwohl dieser gar nicht weiß, dass Ben ihn auf die Welt geholt und ihm das Leben gerettet hat. Es ist auch herzergreifend zu spüren, wie sehr Ben diesen Ausgleich für den Tod von Misty braucht.

Die Hauptaussage des Buches ist wohl, dass man immer miteinander reden muss, auch wenn man meint, dass dies Schmerzen und Leid verursacht. Denn etwas absolut wegschweigen geht nicht und verursacht viel schlimmeres Leid. Selbst wenn man vieles gar nicht in Worte fassen kann. Die teilweise nur peripher angesprochenen, nicht weniger schweren, weiteren Themen verdeutlichen das noch mehr.

Keine leichte Lektüre! Aber eine, die vier glänzende Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Das kleine, aber feine Büchlein rund um leckere Brotzeit

Brotzeit geht immer!
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Man kann es drehen und wenden, wie man will, wir Deutschen sind die Könige der Brotsorten und da ist es kein Wunder, dass Brotzeit einfach immer geht. Belegen oder bestreichen kann man jedes Brot mit so ...

Man kann es drehen und wenden, wie man will, wir Deutschen sind die Könige der Brotsorten und da ist es kein Wunder, dass Brotzeit einfach immer geht. Belegen oder bestreichen kann man jedes Brot mit so vielen unterschiedlichen leckeren Lebensmitteln, aber selbstgemacht schmeckt es eben nochmal so gut. Die ersten beiden Seiten drehen sich um die Autorin und drei an sie gestellte Fragen. Nach den Rezepten gibt es noch einen kleinen Theorie-Teil. Nichts ist zu viel, das gefällt mir.

Vegane Rezepte sind in diesem Buch mit einem Blatt-Symbol gekennzeichnet und so schnell auf den ersten Blick zu finden. Die Brotrezepte sind für kurze Teigführung ausgelegt, also mit viel Hefe. Das Wollknäulbrot ist eine tolle Snack-Beilage, beim Grillen ebenso, wie beim Spieleabend oder einfach auf der Couch. Die Paprika-Feta-Creme ist einfach verboten gut. Ich lasse nur den Dill weg, weil ich den so wenig mag, wie Koriander. Tanja Dusy hat die Brotzeit jetzt nicht neu erfunden, gibt ihr aber mit kreativen Ideen einen modernen Touch.

Bei den Rezepten werden nicht mehr Wörter als nötig verwendet. Titel, kurze Info zu Nährwerten und Zeiten, Zutatenliste, Zubereitungsschritte. Bei einigen Rezepten findet sich noch ein Tausch-Tipp und/oder der GU Clou. Mehr ist da nicht! Dafür gibt es zu jedem Rezept ein ansprechendes Foto. Für mich ist das ausschlaggebend, denn ich neige dazu, Rezepte ohne Foto komplett zu ignorieren. Ich möchte einfach sehen, was da am Ende auf meinen Teller kommt. Besonders erfreulich ist, dass keine schwer aufzutreibenden exotischen Zutaten benötigt werden. Das eine oder andere Konservenprodukt könnte man auch frisch bzw. selbstgemacht verwenden, doch dass hier der einfache Weg gewählt wurde, stört mich nur marginal.

Alles in allem ist dies also eins jener Kochbücher, die einem ein wenig auf die Sprünge helfen, aus einer langweiligen, einfachen Sache ein tolles Erlebnis zu machen. So ist die Brotzeit auch gästetauglich. Ich mag die kleinen GU-Bände sehr und dieser macht keine Ausnahme. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Planetary Health und viel Geschmack

Probier doch mal
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Hier gibt es viel zu lesen über die Zutaten und Gerichte. Das mag ich sehr, denn so bekommt man noch besseres Verständnis für Lebensmittel. Optisch ansprechend ist auch, dass die Zutatenlisten aussehen, ...

Hier gibt es viel zu lesen über die Zutaten und Gerichte. Das mag ich sehr, denn so bekommt man noch besseres Verständnis für Lebensmittel. Optisch ansprechend ist auch, dass die Zutatenlisten aussehen, als seien sie mit Schreibmaschine getippt. Der Rest der Schrift ist so, wie man sie gewohnt ist. Dadurch hebt sich die Liste hübsch ab. Die Zubereitungsschritte sind verständlich beschrieben und anhand eines Drei-Punkte-Systems erkennt man den Schwierigkeitsgrad auf den ersten Blick.

Es wird mit der einen oder anderen exotischen Zutat gearbeitet. Beispielsweise hatte ich zuvor nie von Muscovadozucker gehört. Dennoch können insgesamt auch Anfänger mit diesem Buch sehr gut ausgefallene Gerichte auf den Tisch zaubern. Dabei können die YouTube-Videos, die über die QR-Codes abrufbar sind, vielleicht ein bisschen helfen. Für mich sind sie eher nix, denn es gibt keine Erklärungen, man sieht einfach wie bei einem Trickfilm, wie das Gericht entsteht. Auch Fotos gibt es reichlich. Jedes Gericht ist in einem Bild festgehalten, manchmal erst auf der nächsten Seite, mit dem Foto des folgenden Rezepts. Oft finden sich Fotostrecken zu den Arbeitsschritten. Das gefällt mir sehr. Die Kapitel Basics, Vorspeisen, Pasta, Fleisch, Gemüse und Süßes decken alle Bereiche ab. Zwar ist es kein Kochbuch für alle Tage (es wirbt mit „Alltagsküche“, das unterschreibe ich jedoch nicht), aber es gehört zu jenen, zu denen man immer wieder greift.

Sogar an Flüssiges wurde gedacht. Ferdinands Limoncello-Tonic finde ich total gelungen, gerade weil er so schlicht und einfach ist. Ich finde, der braucht keinen neuen, schicken Namen, der darf weiter so heißen, oder abgekürzt Ferdinand. Besonders herbes Tonicwater ist allerdings nicht so leicht aufzutreiben. Gemüse-Fritto-Misto mit Zitronen-Remoulade spricht mich sehr an, obwohl ich dafür extra Nussmus kaufen musste. Die slow Kotelettrippchen gefallen meinem Mann sehr. Er isst hin und wieder Schweinefleisch, ich nicht. Doch insgesamt findet sich in diesem Buch für alle Geschmäcker reichlich Auswahl, auch vegan und vegetarisch und oftmals kann man Zutaten auch prima austauschen.

Besonders fällt auf, dass alle Beteiligten Spaß am Kochen und Essen mitbringen und nicht verkopft an die Sache gegangen sind. Dieser Spaß überträgt sich auf den Leser und schon steht man fröhlich in der Küche und probiert einfach mal. Schade allerdings finde ich, dass der erste QR-Code zur Playlist eine Anmeldung bei Spotify erfordert. Darum bekommt dieses hochwertig verarbeitete Buch mit dem praktischen Lesebändchen und herrlichen Ideen eingerechnet meiner Kritikpunkte von mir vier Sterne.

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