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Veröffentlicht am 29.06.2021

die Ermittlerin in akuter Bedrohung

Enna Andersen und der trauernde Enkel
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Endlich findet meine Lieblingsreihe eine Fortsetzung. Ich habe mich schon sehr auf den neuen Band und die erneute Begegnung mit Enna und ihrem Team gefreut.
Diesmal ist es ein Cold Case, den so keiner ...

Endlich findet meine Lieblingsreihe eine Fortsetzung. Ich habe mich schon sehr auf den neuen Band und die erneute Begegnung mit Enna und ihrem Team gefreut.
Diesmal ist es ein Cold Case, den so keiner als solchen auf dem Schirm hatte. Erst der Enkel des vor drei Jahren verstorbenen Bauunternehmers, bringt das kleine Team in Wallung.
Schnell stellt sich heraus, dass eigentlich nichts so war, wie zunächst angenommen und plötzlich fühlt sich jemand ganz furchtbar auf die Füße getreten, sodass Enna um ihren Sohn und dessen Au Pair Mädchen bangen und diese in Sicherheit bringen muss. So nah war ihr noch keiner und dieser Fall wird zur Zerreißprobe, bei der sich immer die Frage stellt, ob es die Gefahr wert ist.
Ganz nebenbei erfahren wir auch wieder mehr aus dem Privatleben der Akteure. Ich finde, der Autorin ist damit eine gute Mischung aus menschlichem Umfeld auf der einen Seite und der eigentliche Fall auf der anderen Seite, gelungen.
Das Buch ist Teil einer Reihe um die Ermittlerin Enna Andersen, welches man aber ohne Probleme auch einzeln lesen kann. Der Fall an sich, ist abgeschlossen und auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar.
Mir gefällt die Zusammenstellung des Teams um Enna, welches in diesem Band sogar noch Zuwachs bekommt. Bei diesem Band hat mich der Titel lange beschäftigt und bis zum Schluss war mir die Rolle des Enkels nicht so ganz klar. Ein Kriminalroman, der so ist, wie er sein so: spannend und kurzweilig, ohne ins Absurde abzudriften. So könnte es sich zugetragen haben und sicher gibt es auch Ermittler, die die Waffen strecken würden, angesichts der eigenen Bedrohung.
Ich mag diese Reihe sehr und hoffe, dass wir noch weitere Fälle des Teams mitverfolgen können. Die Autorin überzeugt durch gute Recherche und durch ihren flüssigen Schreibstil, der die Lesestunden nur so verfliegen lassen. Alles ist in sich schlüssig und man kann die Bedrohung fast am eigenen Leib nachvollziehen

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Veröffentlicht am 20.06.2021

ein reicher Fundus an hilfreichen Übungen

Selbsthypnose
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Schon lange bin ich auf der Suche nach Anleitungen, um den Alltag zu entschleunigen und mich wieder mehr auf mich selbst zu besinnen. Achtsamkeitsübungen sind im Trend und ich suchte nach einem Hörerlebnis, ...

Schon lange bin ich auf der Suche nach Anleitungen, um den Alltag zu entschleunigen und mich wieder mehr auf mich selbst zu besinnen. Achtsamkeitsübungen sind im Trend und ich suchte nach einem Hörerlebnis, welches mich abholt und dabei hilft zur Ruhe zu kommen, ohne irgendwelche esoterischen Ansätze zu verfolgen.
Und dann stieß ich auf Lisa Exenberger. Zunächst hatte ich Probleme mit der Sprachmelodie des Wienerischen, aber je länger ich es höre, desto vertrauter wird es mir. Das Timbre ist sehr tief und angenehm. Auch die Geschwindigkeit ist sehr angenehm – fast würde ich mir noch mehr Pause wünschen, um mich besser einlassen zu können.
Alles in allem gefällt mir das Hörbuch total gut und es ist, wie eine Art Belohnung für mich, die Übungen zu probieren. Ich hatte noch ein wenig Mühe, sie vom Laptop auf mein Handy zu bekommen, aber jetzt kann ich auch im Liegen üben und nicht immer nur starr vor dem Bildschirm. Wobei mir letzteres noch ein gewisses Maß an Kontrolle überlassen hat - sich vorsichtig auf die Übungen einzulassen und mal sehen, was passiert. So, als müsste ich erst Vertrauen aufbauen, bevor ich mich gänzlich der Trance hingebe, in dem Wissen, dass ich da auch wieder rausfinde.
Bemerkenswert sind auch die Wissensimpulse. Auch für den Laien gut verständlich erklärt und immer in der richtigen Dosierung. Es ist schön zu wissen, dass alles seinen Sinn macht und diese Übungen tatsächlich wissenschaftlich fundiert und wirksam sind. Aber das habe ich beim Ausprobieren ja selbst feststellen können.
Mit diesem Hörbuch habe ich endlich einen guten Begleiter gefunden, der mir hilft „runter zu fahren“ und mich selbst zu beruhigen. Gerade im Kontext einer Therapie finde ich dieses Buch unglaublich wertvoll und ich habe es schon mehrfach weiterempfohlen.
Mich überzeugt die Vielzahl an Übungen, denn nicht jede Anleitung ist für jeden in jeder Situation gut anwendbar. Man kann aus einem reichen Fundus schöpfen und sich da abholen lassen, wo man gerade steht.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

ein Thriller der Extraklasse

Hirngespenster
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Was für ein Buch. Lange schon konnte ich ein Buch so schwer aus der Hand legen. Und das, obwohl dieser Thriller ganz ohne Gemetzel und Blutvergießen auskomme.

Der Autorin gelingt es nahezu mühelos, den ...

Was für ein Buch. Lange schon konnte ich ein Buch so schwer aus der Hand legen. Und das, obwohl dieser Thriller ganz ohne Gemetzel und Blutvergießen auskomme.

Der Autorin gelingt es nahezu mühelos, den Leser in den Bann zu ziehen. Sie erzählt die Geschichte um Silvie, die seit ihrem Unfall alle motorischen und sprachlichen Dingen verlernt hat und die nun von ihrer einstigen Rivalin gepflegt wird. Diese lebt inzwischen unverhohlen mit dem Mann ihrer Träume, nämlich Silvies Mann, zusammen und kümmert sich auch um die beiden Söhne.

Eine weitere wichtige Rolle spielt Anna - Silvies Schwester, die wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint.

Das Buch lebt von seinen Rückblenden, die jeweils aus der Sicht einer der drei Frauen beschrieben ist und von Silvies momentanem Stand ihrer Bemühungen, wieder am Leben teilhaben zu dürfen.

Der Spannungsbogen ist unfassbar groß und hält sich tatsächlich bis ganz zum Schluss. wo wir erfahren dürfen, wie alles zusammenhängt.

Ein grandioser Thriller, von dem ich fast sagen möchte, dass ich sowas in der Art noch nicht gelesen habe. Die Geschichte scheint so vor sich hin zu plätschern und lässt einen doch irgendwie nicht los. Der Autorin gelingt es die Lebenswege der drei Frauen so plastisch vor unserem Auge entstehen zu lassen, dass man sich mittendrin fühlt und ihre Art des Beschreibens ist einfach authentisch und empathisch.

Sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Kann man seinen Erinnerungen trauen?

Trauma
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Ein Buch, welches hält, was es auf dem Umschlag verspricht: es ist ein Thriller. Einer von der Sorte, bei dem man ab und an das Atmen vergisst. Einer von der Sorte, in der die Autorin mit dem Leser spielt ...

Ein Buch, welches hält, was es auf dem Umschlag verspricht: es ist ein Thriller. Einer von der Sorte, bei dem man ab und an das Atmen vergisst. Einer von der Sorte, in der die Autorin mit dem Leser spielt und Traum und Wirklichkeit gekonnt verwischen.
Leila wacht in der Psychiatrie auf und versteht die Welt nicht mehr. Ihre Erinnerung hat sich in den letzten Winkel ihrer Seele versteckt und sie weiß nicht mehr, was Sache ist. Lediglich Flashbacks gewähren ihr einen Eindruck in den Schrecken, welchem sie entronnen ist. Ihr zur Seite steht eine Psychologin, die ihr helfen soll, sich wieder zur erinnern.
Gekonnt spielt die Autorin mit den Gefühlen und Eindrücken der Leser, wie auf einem Klavier, welches auch in dem Thriller eine tragende Rolle spielt. Sie schafft es mühelos, das besondere Ambiente einer Psychiatriestation einzufangen und so dem unbedarften Leser ein Gefühl für diesen Ort zu vermitteln. Sie zeichnet Lebensläufe, wie man sie tatsächlich dort vorfindet und schafft es, wertfrei zu beschreiben.
Man leidet mit Leila und spürt ihre Verzweiflung förmlich nach. Ist sie tatsächlich die Mörderin, für die sie der Kommissar hält. Alle Indizien sprechen gegen sie.
Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt und hatte zudem noch das Gefühl, dass das Buch mir etwas zu sagen hat. Ein Thriller, der brillant aufgebaut ist und völlig logisch zum Schluss kommt.
Eine von Herzen kommende Leseempfehlung für alle, die gute Spannungsliteratur zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

wie alles begann

Du bist wie ich
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Dies ist die Vorgeschichte der „Endlich“ Reihe von Inken Ibsen und kann auch eigenständig gelesen werden – aber Vorsicht: man möchte dann unbedingt wissen, wie sich alles weiterentwickelt.
Ich hatte die ...

Dies ist die Vorgeschichte der „Endlich“ Reihe von Inken Ibsen und kann auch eigenständig gelesen werden – aber Vorsicht: man möchte dann unbedingt wissen, wie sich alles weiterentwickelt.
Ich hatte die Reihe vorher schon gelesen und war neugierig, wie alles angefangen hat und von daher war es ein „Muss“ dieses Buch zu lesen. Es erzählt von dem kleinen beschaulichen Ort Lonstrup in Dänemark, von seinen Bewohnern und den Touristen. Wir werden entführt in die 80 iger Jahre. Dort begegnen wir Leif, einem Fischer mit Leib und Seele, und seiner Frau Freija.
Dies Buch behandelt sie Themen Verlust und Trauer, wie sie im Leben vorkommen und wir dürfen Leif bei seiner Bewältigung über die Schulter schauen. Das Leben geht weiter und schickt manchmal Zeichen, dass es gut ist, weiterzuleben und in diesem Fall ist das ein kleines Touristenmädchen aus Deutschland, welches sich in das Herz von dem raubeinigen Fischer stiehlt.
Wir lesen von Freundschaften, die auf die eine oder andere Probe gestellt werden und von der unbändigen Lust am Leben. Alles durchzogen von einer wundervollen Schreibweise, die einen das Meer fühlen und die Meereslust riechen lässt.
Eine uneingeschränkte Leseempfehlung, weil man alles um sich herum vergessen kann und mit lebt und -leidet und alle diese wunderbaren Menschen in sein Herz schließt. Es ist aus der „Endlich“ Reihe entstanden und schafft es vorzüglich, alle offenen Fragen bezüglich der Freundschaft von Inken und Leif zu beantworten und macht wieder Lust, diese gelungene Reihe noch einmal zu lesen.

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