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Veröffentlicht am 22.03.2017

Nettes Familiendrama, jedoch kein Thriller

The Couple Next Door
1

„Sie spielt anderen etwas vor. Tut das nicht jeder? Alle Menschen geben vor, etwas zu sein, was sie nicht sind. Die ganze Welt basiert auf Lügen.“

Wer glaubt, er kenne die Menschen um sich herum, wird ...

„Sie spielt anderen etwas vor. Tut das nicht jeder? Alle Menschen geben vor, etwas zu sein, was sie nicht sind. Die ganze Welt basiert auf Lügen.“

Wer glaubt, er kenne die Menschen um sich herum, wird in diesem Roman eines Besseren belehrt. Denn als Anne und Marco von einer Party bei den Nachbarn nach Hause kommen, ist ihr Baby Cora nicht mehr da – doch wer hat sie entführt? War es Anne, die unter schweren postnatalen Depressionen leidet? Oder Marco, der mit seiner Firma in der Klemme steckt? Könnten die Nachbarn Cynthia und Graham in die Entführung verwickelt gewesen sein? Der Leser tappt im Dunkeln, genauso Detective Rasbach, der den Fall der verschwundenen Cora aufklären soll. Und auch der Leser weiß bald nicht mehr, wem er noch glauben kann…
Das Buch beginnt mit Coras Entführung und nimmt dann schnell seinen Handlungslauf. Allerdings will und will sich nicht so recht eine Stimmung beim Lesen einstellen, die einen unbedingt weiterlesen lassen will. Man möchte zwar wissen, wer Cora entführt hat, doch fehlt einfach die Spannung. Vielleicht liegt dies auch am sehr nüchternen Erzählstil der Autorin. In der Mitte des Buches wird die eine oder andere Wendung im Plot aufgedeckt, die allerdings zum Teil schon vorhersehbar waren. Erst am Ende wird der Leser überrascht. Einen Thriller nenne ich das Buch deshalb jedoch trotzdem nicht…

Auch die Figuren finde ich nicht allzu gut gelungen. Der Detective ist ein unglaublich flacher und eindimensionaler Charakter, der nur dazu da zu sein scheint, die Fakten immer wieder zusammenzufassen. Dies mag unter dem Umstand, dass man nicht weiß, wem man glauben soll, ganz sinnvoll sein, denn so bekommt man immer wieder in Erinnerung gerufen, was denn nun Tatsache ist. Doch leider wirkt der Detective sonst als absoluter Fremdkörper und überhaupt nicht wie ein Mensch. Die Eltern gehen einem recht schnell auf die Nerven. Anne ist von Anfang an unsympathisch, sie ist sehr weinerlich - was natürlich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ihr Kind entführt wurde, auch verständlich ist. Trotzdem geht die Figur einem auf die Nerven. Marco versinkt mit der Handlung zunehmend in Selbstmitleid. Zu Beginn kann man an ihm noch am ehesten mitfühlen, doch verfliegt auch dieses Gefühl recht schnell. Tja, und mehr Personen gibt es im Grunde nicht, über die man als Leser wirklich etwas sagen könnte.

Alles in allem war das ein ganz nettes Buch – aber eben leider überhaupt kein Thriller. Familiendrama trifft es da schon eher. Nur wegen der Wendungen im letzten Teil und wegen des Finales auf den letzten Seiten kann ich letztendlich 3 Punkte geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 12.11.2016

Die zweite Teil der besten Fantasy-Reihe der Welt

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
1

Harry Potter hat sein erstes Jahr in Hogwarts hinter sich und hat Gefahren ins Gesicht gesehen, denen er oft nur knapp entrinnen konnte. Nun bricht sein zweites Schuljahr an und wieder warten viele Gefahren ...

Harry Potter hat sein erstes Jahr in Hogwarts hinter sich und hat Gefahren ins Gesicht gesehen, denen er oft nur knapp entrinnen konnte. Nun bricht sein zweites Schuljahr an und wieder warten viele Gefahren auf Harry und seine Freunde Ron und Hermine...

Der zweite Teil der Reihe ist immer noch geschrieben und aufgebaut wie ein Kinderbuch. Die Sprache ist schlicht und Witze sind einfach erkennbar und slapstickartig. Die Handlung folgt einfachen Mustern, ist aber trotzdem spannend. Die Figuren bekommen durch die Fortsetzung mehr Tiefe.
Vor allem Rowlings Ideenreichtum finde ich bemerkenswert und wenn man alle Bücher gelesen hat ist es eine unglaubliche Leistung, wie sehr die Ereignisse auch schon dieser frühen Bücher ungemein wichtig sind für den Ausgang der Handlung.

Ein wahres Lese-MUSS!!!

Veröffentlicht am 12.11.2016

Einer der besten von Picoult

Neunzehn Minuten
1

"In neunzehn Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen." Peter tötet in 19 Minuten unzählige Menschen bei seinem grausamen Amoklauf in seiner Schule. ...

"In neunzehn Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen." Peter tötet in 19 Minuten unzählige Menschen bei seinem grausamen Amoklauf in seiner Schule. Doch wieso hat er das getan? Wie kann ein Mensch so grausam sein?

Jodi Picoult ist für mich die Meisterin der großen Gefühle und vor allem die Meisterin, sich mit Themen zu beschäftigen, mit denen sich andere so nicht beschäftigen. Auch in diesem Buch widmet sie sich wieder einem solche Tabu-Thema. Das Tabu ist dabei nicht der Amoklauf, darüber gibt es unzählige Bücher. Picoult allerdings denkt sich mit ihrem Roman in die Köpfe aller Beteiligten. Am Ende lässt sie den Leser dann zurück mit dem Gefühl, sogar Peter ein bisschen verstehen zu können...

Von der ersten Sekunde an fesselt Picoults Schreibstil. ´Die Rahmenhandlung über die Ermittlung über den Amoklauf wird gebrochen von Picoult-typischen Rückblenden und einer kleinen Liebesgeschichte. Ihr manchmal etwas kitschiger Schreibstil stört hier überhautp nicht, da sie immer wieder auf den eigentlichen Handlungsverlauf rund um Peter zurückkommt. Am Ende überrascht Picoult uns mit einer gewohnt unerwarteten Wende.

Alles in allem ein absoult lesenswertes Buch!! Sehr spannend, nicht die schrecklichen Tatsachen beschönend, aber realistisch und von allen Seiten darstellend. Ein ergreifender und mitreißender Picoult!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein zeitloser Klassiker

Der Herr der Ringe
1

Wer kennt die Geschichte des Hobbits Frodo heute nicht mehr, der loszieht, um einen Ring zu vernichten und dabei auf Freund und Feind trifft und so manches Abenteuer erlebt.

Tolkiens Welt ist einzigartig! ...

Wer kennt die Geschichte des Hobbits Frodo heute nicht mehr, der loszieht, um einen Ring zu vernichten und dabei auf Freund und Feind trifft und so manches Abenteuer erlebt.

Tolkiens Welt ist einzigartig! Sein Genie birgt aber für den Leser auch Nachteile: Von Mittelerde hatte Tolkien eine ganz bestimmte Vorstellung, und an dieser Vorstellung lässt er den Leser detailliert teilhaben. Hier entstehen aber viele Längen. So sind manchmal über Seiten hinweg nur Landschaften beschrieben, durch die die Gefährten ziehen. Auch bei der Schilderung mancher Figuren ist man sich nicht sicher, ob man sie mag oder nicht, wie beispielsweise der ewige Tom Bombadil (diese Ambivalenz zeigt sich meiner Meinung auch darin, dass er im Film nicht auftaucht. Hier war man sich wohl nicht ganz sicher, wie man eine solche Figur darstellen kann und soll). So entstehen beim Lesen dann doch einige Längen.

Der Epos liest sich wie ein Reiseroman oder Roadtrip, wie Fantasy und wie Kriegsliteratur. Auch an Liedern fehlt es nicht. Man muss sich schon hineinlesen in den Schreibstil, doch wenn man sich einmal an ihn gewöhnt hat, fesselt er und lässt diese fantastische Welt nachempfinden. Auch die behandelten Themen suchen ihresgleichen und spiegeln sich vor allem natürlich in den liebevoll gezeichneten Figuren wieder: Ehre, Freundschaft, Liebe, Verrat und das Göttliche sind nur einige der Themen.

Wer sich besonders für die Welt interessiert, kann sich in Der kleine Hobbit oder dem Simarilion weiter in der Welt vertiefen. Dies macht es allerdings für Leser, die ein Buch einfach nur lesen wollen, zum Teil etwas schwierig. So versteht man manche Sachverhalte nur dann, wenn man das Große Ganze kennt. Doch liest man über diese Sachen hinweg und stört sich nicht daran, bleibt der Charme der GEschichte erhalten.

Zusammenfassend ist Der Herr der Ringe ein Meister unter den Fantasy-Epen. Mir ist kein anderes Werk bekannt, das so großartig, liebevoll und voll Hingabe gestaltet ist! Zwar gibt es einige Längen, doch stören sie nicht weiter, wenn man sowieso Gefallen an Der Herr der Ringe hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfache aber trotzdem wunderschöne Fantasy

Das Vermächtnis der Drachenreiter
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Der junge Eragon lebt mit seinem Onkel in einem Dorf, doch eines Tages findet er beim Jagen einen blauen Stein, der sein ganzes Leben verändert. Der Stein ist in Wahrheit nämlich ein Drachenei und der ...

Der junge Eragon lebt mit seinem Onkel in einem Dorf, doch eines Tages findet er beim Jagen einen blauen Stein, der sein ganzes Leben verändert. Der Stein ist in Wahrheit nämlich ein Drachenei und der Drache darin erwählt Eragon als seinen Reiter. Doch mit dem Schlüpfen und heimlichen Aufziehen des Drachens Saphira ist Eragons heiles Leben vorbei, sein Onkel wird getötet und Eragon muss fliehen. An seiner Seite ist der seltsame Alte Brom, der ihn lehrt, mit Saphira umzugehen und Magie zu nutzen.

Christopher Paolini schuf mit seiner Eragon-Reihe eine wundervolle Fantasy-Welt. Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, er nimmt einen gefangen und fesselt. Die Story entspricht zwar in ihren Grundzügen den typischen Helden-Epen und ist damit etwas vorhersehbar, jedoch nimmt ihr das nicht weniger ihren Charme.

Das erste Buch der Reihe ist auf jeden Fall sehr lesenswert, meiner Meinung nach nimmt die Qualität der Geschichte mit der fortlaufenden Reihe deutlich ab. Das erste Buch jedoch liest sich wunderbar, hat eine wundervolle Geschichte und ist auf jeden Fall zu empfehlen!!!