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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2017

Überzeugender, manchmal leider vorhersehbarerThriller

Alleine bist du nie
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Zoe Walker hat ein ganz normales Leben! Wie tausende andere fährt sie jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit - und entdeckt eines Tages ihr Gesicht in einer Kontaktanzeige in der Zeitung. Zunächst ist sie sich ...

Zoe Walker hat ein ganz normales Leben! Wie tausende andere fährt sie jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit - und entdeckt eines Tages ihr Gesicht in einer Kontaktanzeige in der Zeitung. Zunächst ist sie sich sicher, dass es sich hierbei nur um eine Frau handelt, die ihr ähnlich sieht. Doch dann geschehen furchtbare Verbrechen an anderen Pendlerinnen - und immer ging dem Verbrechen ein Bild in einer Kontaktanzeige einer Zeitung voraus...

Schon die Leseprobe hat mich damals überzeugt, leider hatte ich kein Glück bei der Leserunde. Die Figuren überzeugen von der ersten Sekunda an mit Authentizität, man kann sich vor allem in Zoe gut hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Auch die anderen Figuren sind überzeugend gezeichnet: Ihr zweiter Ehemann, ihre Kinder, ihre beste Freundin. Auch eine typische "gefallene" Polizistin taucht auf, die natürlich durch die Lösung des Falles die Chance auf einen beruflichen (Wieder-) EInstieg bekommt. Von ihrem Charakter habe ich mir ehrlich gesagt mehr erhofft.
Die Handlung ist recht spannend, man möchte unbedingt wissen, wie alles weitergeht. Vor allem die Frage, wer aus Zoes Umfeld der Täter ist, treibt den Leser hier an.

Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist, dass es stellenweise recht vorhersehbar ist. Eine Figur konnte ich schnell als Täter ausschließen und mir stattdessen ihr wahres Geheimnis denken, obwohl die Handlung natürlich daraufhin zielte, ihn als Täter ins Licht zu rücken. Auch die Masche hinter den Verbrechen hatte ich recht schnell durschaut. Allerdings - und das ist wieder ein gewaltiger Pluspunkt - nicht den endgültigen Drahtzieher der Aktion! Und diese Entdeckung kam überraschend und brachte ein tolles Thriller-Ende mit sich!!!

Alles in allem ein guter Thriller, der mit seinen Charakteren überzeugen kann, manchmal allerdings etwas vorhersehbar ist.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Gefühlvoll, spannend, toll recherchiert - Picoult wie sie leibt und lebt

Solange du bei uns bist
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Edward lebt seit 5 Jahren in Thailand. Er ist vor seiner Familie geflüchtet, nachdem er einen furchtbaren Streit mit seinem Vater hatte. Doch dann kommt ein Anruf, der sein Leben auf den Kopf stellt: Sein ...

Edward lebt seit 5 Jahren in Thailand. Er ist vor seiner Familie geflüchtet, nachdem er einen furchtbaren Streit mit seinem Vater hatte. Doch dann kommt ein Anruf, der sein Leben auf den Kopf stellt: Sein Vater hatte einen schweren Autounfall und Edward ist derjenige Angehörige, der entscheiden muss, ob die lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschaltet werden sollen. Doch wie soll man so eine Entscheidung treffen für einen Menschen, den man nicht kennt? Und dann ist da noch Edwards kleine Schwester Cara, die ganz anderer Meinung ist als Edward...

Dieser Roman war ein ganz ganz typischer Jodi-Picoult Roman. Voller Wärme und Einfühlungsvermögen erzählt sie uns die Geschichte einer zerrütteten Familie, die vor einer unglaublich schwierigen Entscheidung steht!
Ganz typisch ist die Geschichte dabei aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt.
Die Figuren sind sehr authentisch beschrieben, ihre Gefühle sind nachvollziehbar und man weiß als Leser nicht, auf wessen Seite man sich stellen soll. Alle Ansichten und Seiten werden plausibel gemacht.
Besonders toll haben mir die Passagen des Wolfsforschers Luke gefallen, in dem sein Leben mit den Wölfen geschildert wird! Ganz ganz toll recherchiert und unglaublich interessant!!!
Die Geschichte an sich ist auch sehr spannend, man weiß bis zum Ende nicht, wie die Sache ausgehen wird und die (ebenfalls typischen) Wendungen in der Geschichte, die aus Geheimnissen der Figuren resultieren, sind toll in den Spannungsbogen der Handlung eingearbeitet. Das Ende des Romans ist dabei nicht annährnd so kitschig wie andere Enden von Jodi Picoult ;)

Ein unglaubliches Lesevergnügen und meiner Meinung nach einder der besten Romane von Jodi Picoult!!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Story mit überraschenden Wendungen - das einzig gute am Buch

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Amy und Nick sind eigentlich ein ganz normales Ehepaar! Anfangs bis über beide Ohren verliebt, holt sie irgendwann der Alltag ein: Probleme bei der Arbeit, Umzug, Geldsorgen, Langeweile...Eines morgens ...

Amy und Nick sind eigentlich ein ganz normales Ehepaar! Anfangs bis über beide Ohren verliebt, holt sie irgendwann der Alltag ein: Probleme bei der Arbeit, Umzug, Geldsorgen, Langeweile...Eines morgens ist Amy schließlich verschwunden und die Suche nach ihr beginnt. Amys Tagebuch stellt Nicks Glaubwürdigkeit stark in Frage, doch ist sich dieser ganz sicher, dass "Amazing Amy" entführt wurde...

Gillian Flynn zeigt hier den Alltag eines Paares auf, wie er sich überall auf der Welt findet. Voller Probleme müssen sich die beiden Protagonisten durchs Leben kämpfen. Doch scheinen beide nicht mit diesen Problemen klar zu kommen, sie schaffen es nicht, sie gemeinsam zu bewältigen. Nun stellt sich die Frage, wer Amy entführt hat. Hat Nick sie vielleicht selbst ermordet und präsentiert sich dem Leser mit falschem Gesicht? Im ersten Teil des Buches sucht der Leser ständig nach Hinweisen auf einen möglichen Täter. Die Geschichte ist ein gutes Beispiel für die Frage nach der Leserlenkung: Liest man die Parts, in denen Amy in ihrem Tagebuch von ihrem Alltag berichtet, empfindet man starke Sympathie ihr gegenüber, liest man die Passagen, die Nick in der Ich-Perspektive erzählt, will man eher ihm glauben. So zieht sich das Buch dahin, und es zieht und zieht und zieht sich! Nichts scheint zu passieren! VOn diesem mit so fulminanten Worten angekündigten Thriller habe ich mir einfach mehr erwartet!!! Zwar wendet sich die Story dann wirklich unerwartet und zeigt uns dann die tiefsten Gräben der menschlichen Psyche, doch plätschert die Handlung danach wieder nur so vor sich hin.

Leider sind einem mit zunehmender Handlung auch die Figuren immer unsympatischer. Bis zum Ende könnte man nicht sagen, wen man weniger mag.

Ich war tatsächlich recht enttäuscht vom Buch, da ich von "Cry Baby" von Gillian Flynn sehr begeistert war. Wirklich schade!

Veröffentlicht am 31.01.2017

Ein wahrhafter Thriller mit spannenden Wendungen

Ich bin der Schmerz
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Marcus Williams ist im Namen der Sheperd Organisation hinter dem Anstifter her. Doch dieses Mal ist alles anders, denn der emotionslose Killer ist sein Vater! Marcus schließt sich mit seinem Bruder Francis ...

Marcus Williams ist im Namen der Sheperd Organisation hinter dem Anstifter her. Doch dieses Mal ist alles anders, denn der emotionslose Killer ist sein Vater! Marcus schließt sich mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, um dem Psychopaten endlich das Handwerk zu legen. Doch plötzlich kommt alles anders als erwartet...

Der letzte Satz dieses Thrillers ist hier Programm: "Mein Junge, wenn du älter und klüger bist, wirst du erkennen, dass auf dieser Welt weniger Dinge nur schwarz und weiß sind. WIe so viele erhabene Vorstellungen ist der Unterschied zwischen Gut und Böse oft nur eine Frage der Sichtweise." Alles im Thriller scheint sich nur darum zu drehen: Marcus Selbstzweifel beherrschen den ersten Teil des Buches und immer wieder stellt er sich die Frage, ob er sich von den Bestien, die er verfolgt, eigentlich unterscheidet. Im zweiten Teil lässt sich diese Weisheit auf Francis Ackerman jr. anwenden. Er ist meiner Meinung nach der wahre Protagonist und Held dieser Reihe, eine wirkliche Entwicklung die tiefgehend ist, findet sich extrem bei ihm. Marcus erscheint nach wie vor wie ein recht eindimensionaler und flacher Charakter, der sich einfach nicht verändert oder dies nicht kann. Doch Ackerman überrascht den Leser immer wieder und man sympatisiert enorm mit dieser Figur! Und hier stellt man sich dann beim Lesen immer wieder die Frage nach dem Gut und Böse und den Graustufen, die dazwischen liegen...

Das Cover ist toll im Stil der anderen Bücher gehalten, im Regal sehen die 3 Bände einfach toll aus (wenn ich auch weiß nicht so super finde für ein Buchcover, so viel wie ich das mit mir rumschleppe...).
Der Schreibstil ist fesselnd und macht die GEschichte zu einem spannenden Leseerlebnis! Thrillerfans kommen absolut auf ihre Kosten, denn die Taten und Umprogrammierungen des ANstifters werden anschaulich beschrieben. Durch die kurzen Kapitel, die immer in einer Art kleinem Cliffhänher enden, und den unvorhersehbaren Wendungen in der Handlung wird der Thriller zum wahrhaften Page-Turner!!

Veröffentlicht am 30.01.2017

Eindeutig besser als Teil 1!

Ich bin die Angst
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In Chicago geht ein Killer um, den die Medien "den Anarchisten" getauft haben. Er entführt Menschen und verbrennt sie bei lebendigem Leibe, während er ihr Blut trinkt und sie zwingt, ihm dabei in die Augen ...

In Chicago geht ein Killer um, den die Medien "den Anarchisten" getauft haben. Er entführt Menschen und verbrennt sie bei lebendigem Leibe, während er ihr Blut trinkt und sie zwingt, ihm dabei in die Augen zu schauen. Marcus Williams muss diesen gefährlichen Killer zur Strecke bringen - gemeinsam mit der Hilfe von Francis Ackermann jr., dem berüchtigtsten Serienmörder aller Zeiten...

Nach der Enttäuschung des ersten Teils bin ich sehr froh, doch weitergelesen zu haben. Hier findet sich endlich wieder ein roter Faden und nicht bloße Mordszenen, die sich aneinanderreihen. Trotzdem ist die Handlung sehr spannend und genau das, was ein Thriller-Fan lesen möchte: grausam, wahnsinnig und abgrundtief böse! Durch die kurzen Kapitel wird der Roman zum absoluten Page-Turner!
Witzigerweise sympatisiere ich mehr mit Francis Ackermann jr. als mit Marcus. Letzterer ist mir etwas zu deprimierend und scheinbar gefangen in immer gleichen Handlungsmustern. Fast würde ich ihn einen flachen Stereotypen des immer überlebenden Helden nennen wollen, während Ackermann ein wahrhaft innovativer und undurchschaubarer Charakter bleibt!

Wirklich ein gutes Buch, das 100 Mal besser ist als sein Vorgänger!!