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Veröffentlicht am 27.03.2021

Magie mit kleinem Gruselfaktor - ich fands toll

Haunted Hearts
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Inhalt:

Nachdem ihre große Liebe ihr das Herz gebrochen hat, floh Isabelle aus Paris. Doch sie ist das Oberhaupt des Hauses Hiver und kann nicht länger ignorieren, dass die Magie inzwischen ihren ganz ...

Inhalt:

Nachdem ihre große Liebe ihr das Herz gebrochen hat, floh Isabelle aus Paris. Doch sie ist das Oberhaupt des Hauses Hiver und kann nicht länger ignorieren, dass die Magie inzwischen ihren ganz eigenen Weg geht.

Um die anderen sieben Häuser zu warnen kehrt sie also nach Hause zurück. Doch die anderen Oberhäupter wollen sie nicht akzeptieren und auch ihr Großvater ist nicht einfach so bereit, seinen Platz wieder zu räumen.

Unerwartete Hilfe bekommt die junge Frau von Balthasar, dem Oberhaupt des dunklen Hauses Ivoire. Doch auch er verbirgt etwas vor Isabelle. Bald weiß die Magierin nicht mehr, wer auf ihrer Seite steht und wer seine eigenen Ziele verfolgt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


Meine Meinung:

Zu Beginn kommen wir gemeinsam mit Isabelle gerade wieder zuhause an. Man erfährt, dass sie einst einen Menschen geliebt hatte, der ihr das Herz gebrochen hat. Was jedoch wirklich geschehen ist, darüber lässt uns die Autorin erst einmal noch im Dunkeln. Auch über die Magie und die acht Häuser weiß man anfangs noch nicht wirklich viel. Das hat mich jedoch nur noch neugieriger auf die Geschichte gemacht.

Sehr spannend fand ich, dass die Perspektive des Buches wechselt. Zum einen wird die Geschichte aus Sicht von Isabelle erzählt, zum anderen aus der von Julien, den Isabelle einst geliebt hat. Er spielt nämlich eine ganz besondere Rolle, mit der ich nach Lesen des Klappentextes gar nicht gerechnet hatte, die mich aber richtig begeistert hat.

Anfangs lässt uns die Autorin noch etwas Zeit, die Charaktere kennenzulernen und in die Welt voller Magie einzutauchen. Man erfährt von Isabelles Vergangenheit mit Julien und macht sich gemeinsam mit den Protagonisten auf eine spannende Suche. Dabei hält B.E. Pfeiffer so einige Überraschungen für uns Leser bereit. Es gab so manche Wendung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hatte. Die Geschichte ist am Ende so viel komplexer, als man zu Beginn ahnt, aber gerade, dass alles zusammenhing gefiel mir richtig gut. Durch die zweite Hälfte bin ich geradezu durchgerauscht und konnte das Buch nicht mehr weglegen, weil ich einfach wissen musste, was wirklich hinter dem Ganzen steckt und wie es Isabelle, Balthasar und Lucien gelingen würde alles gut zu überstehen.

Auch die Liebesgeschichte ist anders, als ich es erwartet hätte. Anfangs konnte ich tatsächlich gar nicht sagen, worauf es hinauslaufen und bis zum Ende wusste ich nicht sicher, wer denn nun wirklich der Loveinterest sein würde. Aber gerade das gefiel mir so gut, denn eine zeitlang hatte ich fast Angst, dass es sich hier um eine Dreiecksgeschichte handeln würde, aber auch hier hat mich die Autorin wirklich überrascht. Tatsächlich mochte ich die Liebesgeschichte wirklich gerne, weil alle Gefühle absolut schlüssig und nachvollziehbar waren. Es gab keine Instalove und ich konnte selber richtig mitschmachten und hatte meinen Favoriten, der mir das Herz gestohlen hat.

Der Schreibstil war dabei stets flüssig zu lesen. Die düstere Stimmung hat sich zwar auch auf mich übertragen, aber nur so, dass es mir eine Gänsehaut über den Rücken gejagt, mich aber nicht beklemmt hat. Es war genau der richtige „Gruselfaktor“, den so ein Buch haben sollte.


Fazit:

Dieses Buch hat mich richtig begeistert und ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Die Story ist spannend und voller Überraschungen, sie besitzt genau die richtige Mischung aus Gruselfaktor und schöner Liebesgeschichte und die Magie hat sich beim Lesen direkt auf mich übertragen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Leider bin ich dieses Mal nicht restlos überzeugt

Klaras Schweigen
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Inhalt:

Nach einem Schlaganfall spricht Miriams Großmutter Klara plötzlich Französisch und das obwohl sie die Sprache nie gelernt hat. Miriam will ihrer Oma helfen und macht sich deswegen auf die Suche ...

Inhalt:

Nach einem Schlaganfall spricht Miriams Großmutter Klara plötzlich Französisch und das obwohl sie die Sprache nie gelernt hat. Miriam will ihrer Oma helfen und macht sich deswegen auf die Suche nach Antworten.

Dabei ahnt sie nicht, dass ihre eigene Geschichte ganz eng mit der Vergangenheit ihrer Großmutter verknüpft ist und dass ein jahrzehntelang gehütetes Familiengeheimnis auch ihr Leben in Frage stellen wird.


Meine Meinung:

Als Leser beginnt man im Jahr 1944 und erlebt mit, wie Klaras Heimat sich nach einem Bombenangriff verändert. Nach dieser kurzen Sequenz findet man sich dann im Jahre 2018 wieder. Klara ist gerade im Krankenhaus und hat nach einem Schlaganfall wieder begonnen zu sprechen. Miriam, die eine sehr enge Beziehung zu ihrer Großmutter hat, da sie bei dieser aufgewachsen ist, macht sich sofort auf den Weg, um Klara beizustehen. Doch sie ist völlig verwirrt, als Klara plötzlich Französisch spricht. Obwohl ich das tatsächlich schon öfter gelesen habe, war ich doch total fasziniert davon und fragte mich, was wohl hinter dem Ganzen stecken wird.

Gemeinsam mit Miriam macht man sich schließlich auf die Suche nach Antworten und ich muss sagen, ich liebe es, in Büchern nach Familiengeheimnissen zu fahnden. Das ist immer sehr spannend und nicht immer kann ich erahnen, was es damit auf sich hat. In diesem Buch taucht man auch immer wieder in die Vergangenheit ein und hat somit gegenüber Miriam einen kleinen Wissensvorsprung. Allerdings muss ich gestehen, dass es mir dieses Mal etwas zu schnell geht. Quasi im Schnelldurchlauf durchleben wir Klaras Vergangenheit und werden Zeugen der wichtigsten Stationen. Leider rauschen wir jedoch geradezu durch das Leben von Klara. Mir bekamen die Ereignisse teilweise zu wenig Raum z.B. die Liebesgeschichte, so dass ich mich nicht wirklich hineindenken und mitfühlen konnte.

Trotzdem fand ich gerade den geschichtlichen Hintergrund sehr interessant. Tatsächlich habe ich noch nicht so viele Bücher über die französische Besetzung nach dem Zweiten Weltkrieg gelesen und wusste auch nicht, dass Beziehungen zwischen den französischen Soldaten und den deutschen Frauen unerwünscht waren. Deshalb fand ich es sehr schön, dass Bettina Storks dieses Thema aufgriff und anhand ihrer Protagonisten näher beleuchtete.

Doch das Hauptthema dieses Romans liegt in meinen Augen ganz klar darauf, was Familiengeheimnisse in einer Familie anrichten können, wenn sie doch noch ans Licht kommen. Das Schweigen von Klara hat nämlich zu einem tragischen Ereignis geführt, das nicht nur ihr eigenes Leben sehr verändert und ihre Persönlichkeit geprägt hat. Mich hat das sehr berührt und ich konnte hier wirklich mit Klara und auch Miriam mitfühlen. Ich muss gestehen, dass ich mich ständig fragte „was wäre wenn…“. Wie anders wäre das Leben von allen Familienmitgliedern wohl verlaufen, wenn Klara mit offenen Karten gespielt hätte, zumindest ihrer Familie gegenüber.

Tatsächlich konnte ich dieses Mal nicht alle Handlungen nachvollziehen und auch einige Charaktere machten es mir etwas schwer. Z.B. war mir Klaras Schwester Lotte durchweg unsympathisch und auch mit Ronan wurde ich nicht wirklich warm. Trotzdem hat mir das Buch einige schöne Lesestunden beschert und der Schreibstil ließ sich auch dieses Mal wieder leicht lesen. Bettina Storks macht mit ihren Beschreibungen sowohl das Setting, als auch die Handlung lebendig, so dass man das Gefühl hat, selbst mitten in der Geschichte zu stecken.


Fazit:

„Klaras Schweigen“ konnte mich leider nicht restlos überzeugen. Zwar durfte ich auch dieses Mal wieder in die Vergangenheit eintauchen und fand das Thema des Buches wirklich interessant und auch berührend, aber nicht alle Handlungen konnte ich wirklich nachvollziehen, manche Charaktere waren mir schlichtweg unsympathisch und wir rasen förmlich im Schnelldurchgang durch Klaras Leben. Trotz allem hat mir auch in diesem Buch die Spurensuche wieder großen Spaß bereitet und Bettina Storks kann mich immer mit ihrem Schreibstil mitreißen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Schwieriger Einstieg, danach völlig begeistert

Die Mächte der Moria (Die Mächte der Moria 1)
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Inhalt:

Die magisch begabten Moria sind dem König ein Dorn im Auge, weswegen er sie auslöschen möchte. Renata ist eine Moria mit der seltenen Gabe, Erinnerungen lesen und stehlen zu können. Deshalb wurde ...

Inhalt:

Die magisch begabten Moria sind dem König ein Dorn im Auge, weswegen er sie auslöschen möchte. Renata ist eine Moria mit der seltenen Gabe, Erinnerungen lesen und stehlen zu können. Deshalb wurde sie als Kind an den Königshof entführt, wo sie vom König auf seine Gegner angesetzt wurde.

Doch die Rebellen konnten Renata befreien. Seitdem kämpft sie in ihren Reihen. Doch auch hier ist sie eine Ausgestoßene. Einzig der Rebellenanführer und ihr Freund Dez steht ganz hinter ihr.

Als dieser jedoch in Gefangenschaft des Königs gerät muss Renata zurück an den Königshof, um ihn zu retten und seinen Auftrag zu Ende zu bringen. Kann sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen, um sich ihrer Zukunft zu stellen?



Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht ganz leicht. Zwar beginnt es sofort sehr spannend und mitreißend, aber es gibt sehr viele neue Begriffe, Wörter und Namen, die man erst einmal sortieren und sich merken muss. Deshalb muss man vor allem zu Beginn am Buch bleiben um sich schließlich in der Welt zurechtzufinden.

Mit Renata hatte ich anfangs auch so meine liebe Not. Sie sieht sich als minderwertig an, hat ständig das Gefühl, sich beweisen zu müssen und doch immer alles falsch zu machen. Woher dieses Selbstbild kommt, konnte ich nicht nachvollziehen. Erst nach und nach erfährt man, dass nicht nur ihre Gabe sowohl bei den Nichtmagischen, als auch den Rebellen gefürchtet ist, sondern dass sie als Kind für den König Menschen Erinnerungen gestohlen hat. Trotzdem konnte ich nicht ganz verstehen, wieso Renata sich dafür so schlecht macht, immerhin war sie damals ein Kind und wusste nicht wirklich, was sie tut. Sie geht meiner Meinung nach zu hart mit sich selbst ins Gericht und dass sie sich selbst fast sogar zu hassen scheint, machte es mir auch schwer, sie zu mögen.

Doch je länger ich las, desto faszinierter war ich von der Welt, die Zoraida Córdova hier geschaffen hat. Allein das Magiesystem gefiel mir richtig gut und da fand ich es auch gut, dass die Autorin hier doch sehr ausschweifend beschreibt und manche Szenen für den Fortgang der Geschichte nicht wirklich wichtig zu sein scheinen. So lernte man sowohl das Setting, als auch die Protagonisten noch einmal besser kennen und nach und nach näherte ich mich auch Renata an. Für mich machte sie jedenfalls eine tolle Entwicklung durch. Anfangs hat sie einfach ihren Platz noch nicht gefunden. Ihre Entscheidungen werden ihr immer abgenommen. Zuerst vom König und später von den Rebellen. Als Dez aber schließlich in Gefangenschaft gerät, wird sie zum Handeln gezwungen und endlich zeigt sich, dass sie sich auch selber Gedanken macht. Für mich wuchs Renata im Laufe der Geschichte wirklich über sich hinaus und das gefiel mir sehr gut.

Aber die Autorin hat mich auch mit der Handlung wirklich sehr überrascht. Kaum hatte ich das Gefühl, ich wüsste endlich, wie die Welt funktioniert, kam eine unvorhersehbare Wendung, mit der ich so gar nicht gerechnet hatte und ich musste wieder alles überdenken. Dadurch blieb das Buch durchweg spannend. Selbst, wenn einmal weniger passierte, hatte ich doch immer das Gefühl, dass ein Damoklesschwert über Renata schwebt und ich bekam Angst, dass es für sie nicht gut ausgehen könnte. Das verstärkt sich dadurch, dass man selbst als Leser keinen Wissensvorsprung hat und nie sicher sein kann, wer Freund und wer Feind ist.

Am Ende lässt Zoraida Córdova noch eine richtig große Bombe platzen, die die gesamte Geschichte in Frage stellt und mich mit einem fiesen Cliffhanger zurückließ. Ich hätte so gerne einfach weitergelesen, da mich das Buch nach den Einstiegsschwierigkeiten doch noch komplett gepackt und mitgerissen hat. Jedenfalls bin ich schon jetzt ganz gespannt auf die Fortsetzung und bin mir sicher, dass auch hier die Autorin noch einige Überraschungen für uns bereithalten wird.

Fazit:

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir alles andere als leicht. Es gab viele unbekannte Wörter, Begriffe und Namen, die es erst einmal zu sortieren gab. Auch die Protagonistin hat es mir mit ihrem Selbsthass zusätzlich schwer gemacht, sie und die Story zu mögen. Doch nachdem ich mich in dieser faszinierenden Welt zurechtgefunden und auch Renata ihren Platz gefunden zu haben scheint, konnte ich mich kaum noch vom Buch lösen. Dazu haben auch die überraschenden Wendungen und die spannende Suche nach Antworten und nach Verbündeten beigetragen. Am Ende lässt die Autorin dann noch eine riesige Bombe platzen, die zeigt, dass es auch in der Fortsetzung spannend bleibt. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Anders - aber richtig gut

Nach der Zerstörung
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Inhalt:

Naturkatastrophen haben die Erde zerstört und es gibt nur noch wenige Überlebende. Auch Raja ist eine Überlebende und kämpft sich alleine durch. Nur ihr Hund Floh ist ihr ständiger, treuer Begleiter.

Erst ...

Inhalt:

Naturkatastrophen haben die Erde zerstört und es gibt nur noch wenige Überlebende. Auch Raja ist eine Überlebende und kämpft sich alleine durch. Nur ihr Hund Floh ist ihr ständiger, treuer Begleiter.

Erst als Lean sie vor einem Tsunami rettet und gesund pflegt, erfährt sie, dass es noch andere Überlebende gibt. Endlich scheinen alle ihre Wünsche und Sehnsüchte wahr zu werden. Doch Lean hütet ein Geheimnis, das den beiden sehr gefährlich werden kann … .

Meine Meinung:

Zu Beginn treffen wir auf Raja, die außer ihrem Hund, ganz alleine ist. Sie versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen und kämpft sich tapfer durch. Um ihre Familie macht die Autorin vorerst ein großes Geheimnis und ich wollte wirklich wissen, was es damit auf sich hat. Überhaupt war ich sehr neugierig, auch auf die Welt, die Rebekka Gusia geschaffen hat. Allerdings musste ich feststellen, dass es dazu keine Informationen gibt. Man erfährt leider weder, was zu den Naturkatastrophen geführt hat, noch wie die Welt zerstört wurde oder wann und wie es danach weiterging. Wir finden uns mit Raja lediglich in der Gegenwart wieder und weiß, dass es viele Naturkatastrophen gab und gibt und diese die Menschheit dezimiert haben. Ich war etwas enttäuscht muss ich gestehen, da diese Hintergrundinformationen ja eigentlich das Fundament sind, auf dem eine Dystopie aufgebaut wird.
Das Erstaunliche ist, dass die Geschichte trotz allem funktioniert und man diese Informationen nicht zwangsläufig braucht.

Die erste Hälfte des Buches ist eher ruhig, was ganz natürlich ist, da wir lediglich Raja und später Raja und Lean als Interaktionspartner haben. Wir erleben mit, wie die beiden sich kennenlernen und wie vor allem Raja mit dieser neuen Situation umgeht. Und obwohl in diesen Kapiteln natürlich nicht so viel passiert, war es für mich nie langweilig. Ich erlebte mit, wie sich Raja und Lean annähern und trotz allem sehnt sich die junge Frau nach mehr. Sie will wieder unter Menschen leben, Teil einer Gemeinschaft sein.

In der zweiten Hälfte des Buches passiert dann genau das und es kommt mehr Spannung auf. Raja wird Teil einer Gemeinschaft und muss nach deren Regeln leben. Doch nicht jede Regel erscheint ihr sinnvoll und sie scheint nicht mehr sie selbst sein zu können. Mir gefiel es sehr gut, wie Rebekka Gusia diesen inneren Kampf von Raja dargestellt hat. Einerseits möchte sie so gerne Teil einer Gemeinschaft sein, andererseits kann sie sich einfach nicht in das Leben dort fügen.

Auch die ersten zarten Gefühle zu Lean werden auf die Probe gestellt. Einige Zeit scheint die Leibesgeschichte ganz von der Bildfläche zu verschwinden und macht dem inneren Kampf von Raja Platz. Das fand ich jedoch nicht schlimm, denn für mich muss die Liebesgeschichte nicht immer im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist, dass die Gefühle authentisch sind und bei mir kamen sie auch wirklich an, inklusive all der Zweifel. Das fand ich sogar fast am besten, denn gerade in der Situation, in der Raja steckt, ist es nicht einfach, sich seiner Gefühle immer sicher zu sein.

Die Situation spitzt sich immer weiter zu und endet in einem Showdown, der die Lage für die Protagonisten noch einmal völlig verändert. Das Ende rundet die Geschichte sehr schön ab und ließ mich als Leserin mit einem hoffnungsvollen Gefühl zurück.

Fazit:

„Nach der Zerstörung“ ist in meinen Augen eine andere Art Dystopie. Wir bekommen keinerlei Hintergrundinformationen wie die jetzige Welt entstanden ist, sondern leben ausschließlich in der Gegenwart. Trotz allem hat die Geschichte für mich funktioniert und ich habe mit Raja und Lean mitgefiebert. Während die erste Hälfte des Buches noch ruhig war, stieg die Spannung in der zweiten Hälfte stetig an und gipfelt in einem tollen Showdown, der die Karten neu mischt und die Ausgangslage für ein rundes Ende schafft.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Ein echtes Highlight

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien
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Inhalt:

Carolin hat nur noch ihren Vater. Dieser hat ihr nie von seiner Familie oder ihrer Mutter erzählt. Als er stirbt, fühlt sich die junge Frau sehr einsam.

Doch auf der Beerdigung lernt sie schließlich ...

Inhalt:

Carolin hat nur noch ihren Vater. Dieser hat ihr nie von seiner Familie oder ihrer Mutter erzählt. Als er stirbt, fühlt sich die junge Frau sehr einsam.

Doch auf der Beerdigung lernt sie schließlich ihre Großmutter Frida kennen und endlich hat sie die Hoffnung, Antworten zu bekommen. Wieso hatte ihr Vater keinen Kontakt zu seiner Familie?

Frida nimmt ihre Enkelin mit auf eine Reise in die Vergangenheit und erzählt ihr von einer Liebe während des Zweiten Weltkriegs. Eine Liebe, die das Leben aller für immer verändern wird … .



Meine Meinung:

Das Buch startet im Jahr 2009 und wir lernen Carolin und ihren Vater kennen. Die beiden haben eine sehr enge Beziehung zueinander, aber Carolin wird auch in eine Rolle gedrängt, in der sie sich nicht wohlfühlt. Sie soll den Familienbetrieb übernehmen, obwohl sie nicht mit ganzem Herzen dabei ist und eigentlich etwas anderes möchte. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als hätte die junge Frau ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Das konnte ich auch gut nachvollziehen, immerhin hat Carolin keine Ahnung, wo ihre Wurzeln sind. Sie hat nur ihren Vater und der wird ihr schließlich auch noch genommen.

Auf der Beerdigung lernt sie dann ihre Großmutter kennen und endlich hat sie jemanden, dem sie all ihre Fragen stellen kann und erfährt etwas über ihre Familie. Frida nimmt jedoch nicht nur Carolin mit auf eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch uns Leser. Wir treffen Frida 1939 in Berlin, wo sie gemeinsam mit ihren Freunden schon das drohende Unheil spürt. Natürlich hat man als Leser einen Wissensvorsprung und weiß, welche Schrecken die Protagonisten noch erwartet, deswegen waren meine Nerven total angespannt beim Lesen. Die kleine Gruppe junger Leute war mir nämlich von Anfang an sehr sympathisch. Natürlich stehen vor allem Frida und Erwin im Mittelpunkt, die darauf warten, endlich heiraten zu können. Anfangs wusste man nicht so viel über die Hintergründe der beiden, deshalb kam mir die Liebesgeschichte nicht so außergewöhnlich vor. Aber nachdem ich erfuhr, dass Erwin sich über alle Konventionen hinweggesetzt hat, um Frida, die weit unter seinem Stand ist, heiraten zu können, hatte der junge Mann auch mein Herz gewonnen. Die beiden sind aber auch wirklich ein schönes Paar und ich habe so mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Das Schicksal meint es aber auch nicht wirklich gut mit den beiden und ihre Liebe wird auf so manch harte Probe gestellt. Mich hat es wirklich tief berührt, wie die Protagonisten immer wieder um ihre Liebe kämpfen und trotz aller Widrigkeiten nie aufgeben.

Die Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges haben mich auch dieses Mal wieder erschüttert, obwohl das natürlich nichts Neues für mich ist. Trotz allem bekomme ich immer Gänsehaut, es schaudert mich und mir wird jedes Mal wieder übel zwecks all der Grausamkeiten. Man merkt, dass Bettina Lausen genau recherchiert hat und auch die Zeitzeugenberichten ließ sie in ihre Geschichte einfließen. Die Gefühle, Gedanken und all der Schrecken kamen jedenfalls hautnah bei mir an und da ich so mitgerissen wurde, habe ich sogar die ein oder andere Begebenheit noch einmal gegoogelt, um genauer nachzulesen. Vor allem die Geschehnisse rund um die Gustloff haben mich sehr interessiert und ich fand es sehr gut, dass die Autorin sich in ihrer Geschichte auch einmal der deutschen Bevölkerung angenommen hat. Ich möchte das Schicksal der Juden in dieser Zeit auf keinen Fall kleinreden, aber es gab auch Deutsche, die der Krieg hart getroffen hat und auch diesen sollte eine Stimme gegeben werden. Deshalb finde ich es wichtig, dass Bettina Laussen ihre Geschichte aus Sicht einer jungen, deutschen Frau erzählt und wie diese den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. So werden wir durch ein Einzelschicksal für die Lage vieler sensibilisiert.

Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, so sehr wurde ich von den Ereignissen mitgerissen, so gerne wollte ich erfahren, warum Carolins Vater jeden Kontakt abgebrochen und nie von seiner Familie erzählt hat. Am Ende kommt diese Antwort dann zwar sehr schnell und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, dass man nach all der Zeit dann nicht doch über seinen Schatten springen konnte, aber trotz allem hat die Geschichte ein rundes Ende, vor allem da die Ereignisse aus der Vergangenheit auch Auswirkungen auf die Gegenwart haben, was mir sehr gut gefiel.

Fazit:

Bettina Lausen hat mich mit ihrem Buch völlig mitgerissen. Ich tauchte tief in die Vergangenheit ein und all die Gefühle und Schrecken haben sich direkt auf mich übertragen. Deshalb konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht wusste, welches Schicksal die Protagonisten am Ende erwartet.

Dieses Buch ist so eine wundervolle, schöne und berührende Liebesgeschichte und gleichzeitig so viel mehr. Ein echtes Highlight, bitte lesen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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