Ein perfekter Auftakt
The Memories We MakeSelten habe ich mich so sehr darauf gefreut ein Buch zu lesen, denn selten habe ich so viele Parallelen zu einer Protagonistin gesehen wie hier. Tatsächlich durfte ich es dann im Zuge einer Leserunde der ...
Selten habe ich mich so sehr darauf gefreut ein Buch zu lesen, denn selten habe ich so viele Parallelen zu einer Protagonistin gesehen wie hier. Tatsächlich durfte ich es dann im Zuge einer Leserunde der Lesejury lesen.
Meine Meinung
Zwei wichtige Gründe, wieso ich dieses Buch absolut geliebt habe:
Die Charaktere.
Zuersteinmal ein Kompliment an die Nebencharaktere. Sie waren echt super ausgearbeitet, jeder hatte eine eigene Art, eine Hintergrundgeschichte, eine Rolle und wurde nicht nur – wie in vielen anderen Romanzen – aus dem Hut gezaubert wenn gerade ein Freund hermusste. Nein, jeder hatte seinen Platz und schon jetzt hat man viel über sie erfahren, obwohl ihre eigenen Bände noch ausstehen.
Dann zu Seph und Reece. Wie ich schon gesagt habe, ist mir Seph sehr sehr ähnlich. Ich mochte sie wirklich super gerne, verstand ihre Unsicherheit und die Schwierigkeit sich von der Familie zu lösen. Sie war mir direkt sympathisch, sogar – oder vielleicht gerade weil – sie in einige Fettnäpfchen getreten ist und mit ihrem Verhalten oft „zu stark“ war.
Auch Reece habe ich echt geliebt. Und auch wenn ich ihn schon in der Leseprobe gut fand, dachte ich doch, dass er ein eher flacher Charakter werden würde. Mit wenig Interessen außer Sport und Seph. Tatsächlich entpuppte er sich aber als wirklich süß, mit viel Verständnis für Seph und als wahnsinnig unterstützend, ohne sich dabei jedoch selbst zu verlieren.
Die Geschichte.
Die Handlung ist einerseits echt witzig, andererseits echt berührend. Die Idee der To-Do-Liste ist ja in Romanen nichts neues und doch gefiel mir die Umsetzung hier sehr gut. Seph hat nicht krampfhaft daran festgehalten – nein, sie hat es als Weiterentwicklung gesehen und alles locker genommen. Reece und seine Freunde haben sie unterstützt, wodurch es zu echt witzigen Szenen kam (Reeces Freunde sind der Hit).
Und vielleicht bin ich die einzige, die echt manchmal geheult hat. Aber ja, mich hat es echt mitgenommen. Sephs Selbstzweifel, ihr Wunsch zu gefallen, ihre Panik bei Fehlern und ihre Angst sich von ihrer Familie loszusagen – all das kenne ich aus erster Hand. Nein, ich bin kein Mathegenie, bin aber in einer ähnlichen Situation…daher hat mich diese Geschichte echt getroffen.
So, nun noch zwei Kleinigkeiten die ich nicht so gut fand:
A) Seph ist sehr schnell sehr locker. Nicht falsch verstehen, mir ist klar, dass jeder anders ist. Aber jemand, der so dringend gefallen will – und das schon sein ganzes Leben lang – ist nicht plötzlich happy-peppy mit den besten Freunden des Schwarms unterwegs. Das sind wichtige, wichtige Personen und doch ist Seph mega entspannt bei ihnen und sagt Dinge, die eindeutig so nicht üblich sind. Es ist eine Sache in Fettnäpfchen zu treten weil man privat Unterrichtet wurde und kaum aus dem Haus kommt, eine ganz andere die Basic-Etikette nicht zu kennen…und diese wurde ihr sicher beigebracht.
Ich bin froh für sie, dass es so einfach geht bei ihr – aber es ist nicht ganz realistisch.
B) Sephs Ruf als Mathegenie wird anfangs extra hervorgehoben, spielt aber praktisch keine Rolle. Ich hätte mir gewünscht, dass ihre Affinität zur Mathematik etwas mehr vorkommt. Sie scheint Mathe zu lieben – und nicht nur zu machen weil ihre Eltern es mögen – von daher finde ich hätte man das mehr herausheben können.
Das wars auch schon mit meinen Negativ-Punkten und…naja…die sind jetzt auch eher Kleinigkeiten. Auf jeden Fall nichts, was echt gestört hätte.
Fazit
Alles in allem muss ich echt sagen: ein geniales Buch. Ohne Witz. Es ist eine perfekte Romanze zum Abschalten, Lachen und Fühlen. Nicht so leicht /oberflächlich wie viele andere Bücher in dem Genre (NA / Sportler-Romanzen) aber auch nicht so tragisch, dass man am Ende komplett am Boden zerstört ist. Gerade die richtige Mischung aus Ernst, Witz und Liebe wie ich finde.