Viel Drama um wenig Handlung und trotzdem angenehm zu lesen
DARK LOVE - Dich darf ich nicht liebenDark Love – Dich darf ich nicht lieben, habe ich gestern nach langer Zeit endlich gelesen – und dann gleich in einem Rutsch innerhalb weniger Stunden.
Handlung
16 Jährige zieht zu ihrem neu verheirateten ...
Dark Love – Dich darf ich nicht lieben, habe ich gestern nach langer Zeit endlich gelesen – und dann gleich in einem Rutsch innerhalb weniger Stunden.
Handlung
16 Jährige zieht zu ihrem neu verheirateten Vater und verliebt sich prompt in ihren Bad-Boy-Stiefbruder, der tiefgründiger ist als es zunächst scheint.
Soweit hört sich das ja nach der klassischen Teenage-Liebesgeschichte an und ich muss ehrlich sagen: Das ist sie auch. Obwohl die Handlung absolut der von anderen Büchern dieses Genres gleicht, hat mich das Buch aber seltsamerweise wirklich in seinen Bann gezogen.
Ich wollte unbedingt wissen, ob die beiden es schaffen oder nicht, ob Eden hinter Tylers Geheimnis kommt und ob sie Rachel und ihren party-süchtigen Freundeskreis endlich den Rücken kehrt.
Estelle Maskames Schreibstil trägt wohl zu meinem (trotz allem) positiven Gesamteindruck bei, da alles so angenehm leicht zu lesen ist, dass man wirklich vollkommen im Buch versinken kann.
Mein Kritikpunkt der mich wirklich wahnsinnig aufgeregt hat: wo zum Teufel ist ihr Problem? Sie sind STIEF-Geschwister. STIEF bedeutet, dass sie keine Blutsverwandten sind. Nicht verwandt, dadurch kein Inzest, was wiederrum bedeutet, dass da kein Problem ist. Trotzdem ist Eden so hysterisch...gut ja, die Meinung anderer ist wichtig, aber da sollte doch wirklich niemand etwas dagegen haben können.
Außerdem will ich anmerken, dass eine Beziehung mit Eden in der Realität wohl nicht ideal für Tyler ist. Versteht mich nicht falsch, die beiden sind DAS Buch-Paar, aber eigentlich bräuchte er für seine Rehabilitation jemand Stabiles. Man merkt, dass er sich stellenweise an Eden anhält, allerdings ist diese eine Mitläuferin und kann Tyler dadurch nicht wirklich Halt geben.
Personen
Eden war mir wirklich sympathisch. Nett, kleine Probleme mit ihrem Gewicht (die sie allerdings gut im Griff hat) und einigermaßen Intelligent. Was mich allerdings etwas gestört hat: ihr Mitläufer-Dasein. Nicht nur einmal hätte sie einfach „Nein.“ sagen sollen und hätte sich dadurch viel Drama erspart. Auch ihr bereits erwähntes Verwandschafts-Problem ging mir gehörig auf die Nerven, wobei ich allerdings beides mit dem Genre entschuldige. YA-Romane haben nun mal in seltensten Fällen eine tatsächlich aufregende Handlung und hätten wir nur vernünftige, intelligente Protagonistinnen gäbe es absolut keinen Spannungsbogen.
Tyler ist meiner Meinung nach kein wirklicher Bad-Boy, da er nicht „bad“ ist weil es ihm Spaß macht oder einfach seine Art ist, sondern weil er damit etwas kaschiert. Psychologisch gesehen absolut nachvollziehbar, weshalb ich ihn tatsächlich von der ersten Seite an mochte. Man konnte als aufmerksamer Leser locker hinter seine Fassade blicken und davon ausgehen, dass es hier ein tatsächliches Problem gibt.
Ich persönlich muss allerdings sagen, dass ich als Protagonistin mit dem Heroin wohl nicht so entspannt umgegangen wäre, da Drogen für mich ein absolutes No-Go sind.
Bei den Nebencharakteren habe ich gemischte Gefühle. Rachel und die meisten ihrer Gruppe sind, glaube ich zumindest, wirklich nett, allerdings ist die gesamte Handlung sehr feier-fixiert, weshalb man als Leser nicht viel über ihren tatsächlichen Charakter, ihr Leben erfährt.
Auch Tylers Brüder scheinen sehr lieb zu sein, aber sie sind ein wenig wie Geister: zwar anwesend aber so unsichtbar. Immer wieder werden sie erwähnt, am Rand in die Handlung eingebaut, aber keiner von beiden ist tatsächlich DA.
Fazit
Jetzt wo ich dieses Review schreibe, fällt mir erst auf wie viel ich eigentlich zu kritisieren habe und auch wenn ich so durch andere Kommentare scrolle, muss ich den negativen Stimme gegen meinen Willen immer wieder recht geben. Das Buch ist absolut klassisch und nichts Neues.
Trotz allem mochte ich Dark Love echt gerne und es bleibt ein positiver Gesamteindruck.
Ich würde das Buch empfehlen, allerdings mit kleiner Vorwarnung: es ist garantiert nicht für jeden. Hier gibt es keinen Spannungsboden wie bei der Paper-Reihe und auch keine expliziten Sex-Szenen wie in Fifty-Shades. Es ist ganz einfach ein anspruchsloses Lesevergnügen für zwischendurch.