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Veröffentlicht am 16.04.2023

Liebe auf den ersten Blick

Weibersommer
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Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet ...

Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet der Dorflehrerin Marie Thune, die aus Eitelkeit selten eine Brille aufsetzt, den Soldaten Johann Zabel. Obwohl Marie an die Liebe auf den ersten Blick nicht glaubt, geschieht genau dieses. Sie verliebt sich auf der Stelle in Johann Zabel und auch ihm scheint es ähnlich zu gehen.

Dann erfolgt ein Zeitsprung ins Jahr 2010. Das regelmäßige Familientreffen der weiblichen Nachkommen der Familie Zabel steht an. Die Zwillingsschwestern Katherina und Helene haben mit der Tradition begonnen und nun nehmen auch ihre sehr unterschiedlichen Töchter Lisa-Marie, Lou und Anne dran teil. Doch mitten in den Vorbereitungen zum Familienkaffeeklatsch erhalten sie einen Anruf, dass Onkel Horst aus Bayern verstorben ist. Doch wer soll sich nun um die Beerdigung und die Tiere auf seinem Hof kümmern? Zögernd entschließen sich die Cousinen diese Aufgabe zu übernehmen und fahren ins Allgäu. Ungewohnte Arbeit erwartet sie und auch Streitigkeiten bleiben nicht aus. Beim Aufräumen entdecken sie einen Schuhkarton mit alten Liebesbriefen und kommen einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, dass ihr Leben verändern wird.

Auf eine wunderschöne Art erzählt die Autorin Heike Wanner die Geschichte der drei Cousinen, die doch sehr ungleich sind. Die Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben, so dass ich mich als Leserin sehr gut in jede Person hinein versetzen konnte. Durch den flüssigen Schreibstil verging die Zeit wie im Flug. Wer nicht gerade literarischen Tiefgang sucht und mal vom Alltag abschalten möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Die schöne Welserin

Die schöne Philippine Welserin
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Die Augsburger Patriziertochter Philippine Welser ist dem Tode nahe. Ihr letzter Wunsch ist es, ein Bad zu nehmen. Während sie in der Wanne sitzt, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit und sie lässt ...

Die Augsburger Patriziertochter Philippine Welser ist dem Tode nahe. Ihr letzter Wunsch ist es, ein Bad zu nehmen. Während sie in der Wanne sitzt, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit und sie lässt ihr Leben an sich vorbeigleiten.
Obwohl sie bereits in den Erzherzog Ferdinand verliebt ist, weiß sie, dass eine solche Verbindung nicht standesgemäß ist und lässt sich auf eine Liebschaft mit dem Zimmermann Caspar Reinhard ein, doch diese Verbindung hält nicht lange. Um sich zu erholen, reist Philippine Welser zu ihrer Tante Katharina nach Schloss Bresnitz. Hier begegnet sie dem Erzherzog Ferdinand von Habsburg wieder und beide verspüren eine gegenseitige Anziehungskraft. Durch die regelmäßigen Besuche von Ferdinand kommen sich die Liebenden näher. Gegen alle gesellschaftlichen Widerstände will Ferdinand Philippine heiraten, sie muss sich aber verpflichten über ihre Ehe Stillschweigen zu bewahren. Heimlich heiraten die beiden und bekommen Kinder. Das Volk sieht sie als Buhlin, die der Zukunft des Erzherzogs im Wege steht, deshalb misstraut Philippine vielen Menschen und hat ständig Angst vergiftet zu werden.
Das Buch hat ein wunderschönes Cover mit einem Bildnis der Philippine Welser. Im Innendeckel befinden sich historische Abbildungen von Heilpflanzen und jedes Kapitel beginnt mit dem Namen sowie der Zeichnung einer Heilpflanze, darunter steht jeweils die positive und negative Wirkung die dieses Heilkraut hat. Dieses zeigt deutlich, dass Philippine ein besonderes Verhältnis zu Heilkräutern hatte. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Kapitel sind in unterschiedlichen Erzählformen geschrieben, einmal in der dritten Person und in Tagebuchform aus Sicht von Philippine. Die historischen Fakten sind gut von Brigitte Riebe recherchiert.
Obwohl ich den Roman ganz unterhaltsam und interessant fand, sprang der berühmte Funken nicht über und ich hatte Probleme mit den Personen mitzufühlen, sie wirkten auf mich ohne Tiefe. Gleichwohl hatte ich auch andere Erwartungen an einen historischen Kriminalroman, die sich nicht erfüllten. Ich hätte gern mehr gewusst über die Hintergründe der Taten, ob die Personen aus eigenem Antrieb gehandelt haben oder ob es Hintermänner gegeben hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Leben in zwei Welten

Ziemlich beste Freundinnen
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Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine ...

Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine Frau der Tat, die immer ihre To-do-Liste für ihr privates und berufliches Umfeld im Kopf hat. Effizienz ist eines ihrer Lieblingswörter. Doch dann passiert es, sie stürzt im Krankenhaus die Treppe hinunter und erleidet einen komplizierten Beinbruch. Nach Wochen im Krankenhaus kommt sie in die Reha-Klinik, doch die geplante Unterbringung in einem Einzelzimmer ist nicht möglich, deshalb muss sie sich ein Zimmer mit Jacqueline teilen. Jacqueline ist etwas chaotisch. Als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern und verschiedenen Jobs schlägt sie sich so durchs Leben. Sie hat ihren Freund Mike vor die Tür gesetzt, der sie mit einer Kollegin betrogen hat. Nun will sie noch die letzten Spuren von ihm beseitigen und schon ist es passiert, sie kann sich nicht mehr bewegen und muss sich in die Reha begeben. Doch wie werden diese beiden unterschiedlichen Frauen miteinander klar kommen?

Der Schreibstil von Astrid Ruppert ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch die Sprache ist ausgezeichnet, gewürzt mit einer Prise Humor und passt perfekt in die Geschichte. Neben den heiteren Passagen finden sich aber auch Abschnitte, die zum Nachdenken anregen. Gut kann ich mir die beiden Frauen vorstellen und erkenne einige Details, die mir selbst bekannt vorkommen. „Ziemlich beste Freundinnen“ ist eine leichte angenehme Lektüre, die mir schöne Lesestunden bereitet hat und es fühlte sich wie eine wohlverdiente Auszeit an.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Das Geheimnis der Rosengeige

Der Mondscheingarten
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Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen ...

Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Gegenwartsgeschichte führt den Leser nach Berlin ins Jahr 2011. Lilly Kaiser ist Witwe und lebt seit dem Tod ihres Mann sehr zurückgezogen. Sie hat ein kleines Antiquitätengeschäft und spielt mit dem Gedanken Urlaub zu machen, da im Januar nicht viel verkauft wird. Dann betritt ein älterer Herr ihren Laden und gibt ihre eine wunderschöne Geige, doch er will sie ihr nicht verkaufen, sondern er behauptet, dass dieses Instrument ihr gehört und weist auf ein Notenblatt das betitelt ist mit „Mondscheingarten“. Lilly ist von der Geige fasziniert und bevor sie dem unbekannten Mann Fragen stellen kann, ist dieser spurlos verschwunden. Auf der Rückseite der Geige entdeckt Lilly eine eingebrannte Rose. Ihre Neugier ist geweckt und Lilly möchte mehr über das Instrument erfahren. Sie nimmt Kontakt zu ihrer besten Freundin Ellen in London auf, die Expertin für Musikinstrumente ist, um mehr über die Geschichte der Geige heraus zu finden und warum sie die rechtmäßige Eigentümerin sein soll.
Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 1902 und führt nach Padang/Indonesien. Als Leser lernt man Rose Gallway kennen, die zu den besten Violinistinnen der Welt gehörte und von ihrem Vater die Rosengeige als Geschenk bekam.
Das Buch liest sich leicht und flüssig aufgrund des schönen Schreibstils der Autorin. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit steigert die Spannung. Sehr farbenprächtig und bildhaft wurden die Natur und die Personen beschrieben. Schon nach den ersten Seiten fühlte ich mich in den Bann des Buches gezogen und wartete begierig darauf zu erfahren, welches Geheimnis hinter der Geige steckte, deshalb konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende waren alle offenen Fragen beantwortet, einziges Manko waren die etwas zu vielen Zufälle. Trotzdem hat mir das Buch angenehme Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Familiensaga

Die Rosen von Montevideo
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„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum ...

„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum anderen der Kaufmannsfamilie de la Vegas aus Montevideo, Uruguay, einer spanischen Einwandererfamilie.
Die 18jährige Rosa de la Vegas, soll verheiratet werden. Ihre Mutter starb bei der Geburt und sie wurde von ihrem strengen Vater und ihren Tanten erzogen. Ihr Vater Alejandro de la Vegas hat ihr Ricardo de Monte ausgesucht, der zwar sehr viel älter ist, aber zu den Colorados gehört, einer Gruppierung, die auch ihr Vater unterstützt. Rosa weigert sich strikt diesen Mann zu heiraten und wird in ihr Zimmer gesperrt um zur Besinnung zu kommen. Ihr gelingt die Flucht, doch fällt sie dabei einigen Blancos in die Hände. Albert Gothmann, der Sohn eines Frankfurter Bankiers ist zum ersten Mal in Montevideo. Bei einem Streifzug durch den Hafen hört er Rosa um Hilfe rufen und rettet sie vor den Entführern. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und Rosa fährt mit Albert nach Frankfurt ins unbekannte Deutschland. Ihre Zukunftspläne von Zeit zu Zeit nach Uruguay zu reisen, müssen sie fallen lassen, denn bei ihrer Ankunft erfahren sie, dass der Vater von Albert verstorben ist. Als Nachfolger seines Vaters übernimmt er nun die Bankgeschäfte. Doch wird es der lebenslustigen Rosa gelingen glücklich zu bleiben?
Carla Federico beschreibt die Anstrengungen, die die Frauen der beiden Familien für ihr Glück auf sich nehmen. Sie haben mit Niederlagen, Fehlern und Enttäuschungen zu kämpfen. Gefallen hat mir, dass dieses vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den La-Plata Ländern – Uruguay, Paraguay und Argentinien sowie Deutschland geschah.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig mit einer bildhaften Sprache. Das Cover wirkt auf mich ansprechend und den Klappumschlag finde ich einmalig. Das Buch ist eine angenehme leichte Sommerlektüre für Liebhaberinnen von Familiensagas und für all diejenigen, die sich gern in ferne Länder versetzen möchten.

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