Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
online

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2022

Mord in Notre Dame

Die Madonna von Notre-Dame
0

Das Buch weckt durch das wunderschöne Cover das Interesse.

Als der Küster Gérard vor der Frühmesse seine Routinearbeiten verrichtet, wird ihm vom Aufseher ein Bombenalarm im Chorumgang gemeldet. Als er ...

Das Buch weckt durch das wunderschöne Cover das Interesse.

Als der Küster Gérard vor der Frühmesse seine Routinearbeiten verrichtet, wird ihm vom Aufseher ein Bombenalarm im Chorumgang gemeldet. Als er sich der vermeintlichen Bombe nähert, findet er eine wunderschöne junge Frau in einem kurzen weißen Kleid. Nach einem flüchtigen Blick auf die Frau, verrichtet er in Ruhe seine Tätigkeit weiter, da gleich die 9-Uhr-Messe beginnt und Pater Kern keine Verspätung duldet. Als sich eine Amerikanerin zu ihr auf die Bank setzen möchte und die Unbekannte keine Reaktion auf ihre Frage zeigt, wird klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Doch die eintreffenden Sanitäter können nur ihren Tod feststellen. Die Kirchenleute sind etwas überfordert mit der Situation und veranlassen, dass alle Besucher die Kirche verlassen. Die herbeigerufene Polizei unter der Leitung von Commandant Landard und die engagierte sowie entschlossene Staatsanwältin Claire Kauffmann sprechen mit den Beschäftigten der Kathedrale. Schnell wird bekannt, dass die junge Frau bereits am Vortag bei der Prozession neben der Statue der Jungfrau für Aufregung in ihrem kurzen Minikleid gesorgt hat. Ein blonder Junge mit einem blassen Engelsgesicht hat sich auf sie gestürzt, an den Haaren gepackt und sie als Hure beschimpft. Ein Aufseher hat den Mann verjagt. Die Polizei ist der Meinung in dem jungen Mann mit dem Engelsgesicht den Täter gefunden zu haben. Doch hat er wirklich die junge Frau umgebracht? Pater Kern ist anderer Meinung und beginnt zu ermitteln.

Der Schreibstil gefällt mir gut, manchmal kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Atmosphäre in der Kathedrale von Notre Dame mit ihren gestrandeten Seelen und den vielen tausend Besuchern, die täglich in die Kathedrale strömen, sind sehr anschaulich beschrieben, so dass man sich direkt in das Gotteshaus hinein versetzt fühlt. Meiner Meinung nach, kam aber die Spannung in dem Buch etwas zu kurz, da hatte ich mir nach dem Klappentext mehr versprochen. Sie stieg am Anfang etwas an, flachte auf vielen Seiten ab, bis am Ende es wieder etwas spannender wurde. Ein Steigerungspotential in den nachfolgenden Bänden wäre wünschenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Vergessen

Vergessen
0

Der erste Band dieser neuen Serie um die Kommissarin Verena Irlenbusch startet spannend und vielversprechend.

Die Kommissarin Verena Irlenbusch braucht viel Kraft für ihre Arbeit. Neben ihrem Job bei ...

Der erste Band dieser neuen Serie um die Kommissarin Verena Irlenbusch startet spannend und vielversprechend.

Die Kommissarin Verena Irlenbusch braucht viel Kraft für ihre Arbeit. Neben ihrem Job bei der Polizei kümmert sie sich noch um die Betreuung ihrer Großmutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Zwei Morde geschehen und die kleine Mia wird auf dem Heimweg von der Schule entführt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Fällen? Erste Hinweise bringt ein altes Foto in den Briefkästen der Toten. Da ihre Kollegin und Freundin Leo nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, bekommt sie den Kollegen Christoph Todt als Partner, ein wahrer Alptraum für Verena.

Der Buchtitel „Vergessen“ ist gut gewählt, da man ihn in verschiedenen Varianten innerhalb des Buches wiederfindet wie zum Beispiel bei der Alzheimererkrankung der Großmutter. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Protagonisten Verena Irlenbusch und Christoph Todt wirken auf mich sehr sympathisch, jeder hat sein privates Päckchen zu tragen, so dass man sich gut in ihre Situation hineinversetzen konnte. Interessant fand ich die langsame Annäherung der unterschiedlichen Kommissare. Die Spannung war sehr gut aufgebaut, obwohl ich ab der Mitte des Buches schon eine bestimmte Ahnung hatte, die dann auch zu traf, gab es am Ende doch für mich noch eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Neben der Krimihandlung hat mir auch die Integration der Erkrankung der Großmutter gefallen, da es vielen Berufstätigen ähnlich geht, die sich um die Pflege ihrer Angehörigen kümmern müssen und immer das Gefühl haben keiner Seite gerecht zu werden.

Eine klare Leseempfehlung für alle, die mehr als nur einen Krimi lesen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2022

Wer wird der Nächste sein?

Und morgen du (Ein Fabian-Risk-Krimi 1)
0

Der schwedische Krimi startet spannend mit einem Prolog, der erst in drei Tagen beginnt. Ein Mann wird sich in einem Alptraum befinden. Mit verbundenen Augen und gefesselt, wird der Mann nackt unter freien ...

Der schwedische Krimi startet spannend mit einem Prolog, der erst in drei Tagen beginnt. Ein Mann wird sich in einem Alptraum befinden. Mit verbundenen Augen und gefesselt, wird der Mann nackt unter freien Himmel liegen. Er wird sich gerade so eben den hackenden Krähen entziehen können, doch wird er auch dem gebündelten Licht entkommen und wer wird dieser Mann sein?

Kommissar Fabian Risk ist gemeinsam mit seiner Familie von Stockholm nach Helsingborg, in seine alte Heimat, gezogen ist. Noch ist kein Umzugskarton ausgepackt und schon wird er von seiner neuen Chefin Astrid Tuvesson zu Hause überfallen, obwohl er noch sechs Wochen Urlaub hat. Sie erhofft sich von ihm Hinweise zu einem neuen Mordfall. Der Tote, Jörgen Palsson, wurde brutal hingerichtet und die Hände abgehackt. Er ging zusammen mit Fabian Risk in die neunte Klasse und unterrichtete als Werklehrer an seiner alten Schule. Auf der Leiche lag ein Klassenfoto auf dem sich Fabian Risk selbst erkennt und auch Jörgen Palsson befindet sich auf dem Bild, doch dieser wurde durchgestrichen und mit einem schwarzen Kreuz versehen. Werden noch andere Klassenkameraden ums Leben kommen und wer wird der nächste sein? Fabian Risk ist kein Teamplayer und versucht auf eigene Faust zu ermitteln, damit bringt er sich selbst in Gefahr.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Spannung steigt mit jeder Seite. Die Kapitel haben eine ansprechende Länge, die mich immer wieder in Versuchung führten, mehr zu lesen als ich eigentlich vorhatte, denn viele endeten mit einem Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung machte. Gefallen haben mir die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die es dem Leser ermöglichen sich gut in das Geschehen hinein zu fühlen. Interessant fand ich auch die Tagebucheinträge, die sich kursiv abgrenzen von den übrigen Kapiteln. Ein Kind beginnt erstmals in das Tagebuch zu schreiben, da es Probleme mit den Mitschülern hat. Die Auflösung zum Tagebuchschreiber hat mich genauso überrascht wie einige andere Wendungen, die der Autor für den Leser bereithält. Ich habe das Buch als Pageturner empfunden, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ein fesselnder Kriminalroman, der nichts für schwache Nerven ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2022

Frischer Wind auf Usedom

Der Tote im Netz
0

In ihrem Krimi-Debüt entführt uns Frauke Scheunemann auf die Sonneninsel Usedom.
Hier arbeitet Franziska Mai als Radioreporterin beim Ostsee-Lokalsender Bäderland-Radio. Sie macht Reportagen und kümmert ...

In ihrem Krimi-Debüt entführt uns Frauke Scheunemann auf die Sonneninsel Usedom.
Hier arbeitet Franziska Mai als Radioreporterin beim Ostsee-Lokalsender Bäderland-Radio. Sie macht Reportagen und kümmert sich um alles worüber man auf Usedom spricht. Als bekannt wird, dass der kleine Lokalsender verkauft werden soll, plant Franzi, um ihren Job zu sichern, ein neues Format mit Hörerbeteiligung. Die Problemlöser-Rubrik wird eingeführt. Schon bald meldet sich der Fischer Maik Peters, der sich vom Fischereiaufseher verfolgt fühlt. Franzi will am nächsten Tag gemeinsam mit dem Volontär Janis recherchieren. Sie finden die Leiche von Maik Peters eingerollt in einem Netz im Hafen. Es sieht nicht nach einem Unfall aus. Die Ermittlungen werden von Hauptkommissar Kay Lorenz übernommen und Franzi sieht ihre Chance hier mitzumischen.

In ihrem Krimi hat die Autorin sehr unterschiedliche Charaktere eingeführt. Die rheinische Frohnatur Franzi Mai trifft auf den zurückhaltenden Insulaner Kay Lorenz. Nicht nur Kay Lorenz hatte Anlauf Probleme mit der Plaudertasche Franzi, sondern auch ich musste mich erst an ihr Verhalten gewöhnen. Durch ihre teilweise flapsige Art bringt Franzi frischen Wind in das Geschehen, wo bei Janis zu ihr eine gute Ergänzung darstellt. Der Volontär Janis war mir von Beginn an sympathisch und macht im Laufe des Buches eine Entwicklung durch.

Mir hat es gefallen, dass es zwischendurch Sätze im Meckelbörger Platt gibt, dadurch wirkt alles sehr authentisch. Die Spannung ist lange Zeit kontinuierlich vorhanden und lässt Raum für Spekulationen, bis sie am Ende noch ansteigt. Die losen Fäden werden zusammengeführt und überraschen am Schluss mit einer Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.
Die Krimihandlung ist unterlegt mit einer Prise Humor und verbreitet auch noch Inselfeeling, so dass der Roman die perfekte Urlaubslektüre ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2022

Die Lebenden und die Toten

Die Lebenden und die Toten
0

Wie die vorherigen Bände der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe hat mich auch der siebte Band aus der Feder von Nele Neuhaus wieder gefesselt.

Es ist kurz vor Weihnachten und die Hauptkommissarin Pia Kirchhoff ...

Wie die vorherigen Bände der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe hat mich auch der siebte Band aus der Feder von Nele Neuhaus wieder gefesselt.

Es ist kurz vor Weihnachten und die Hauptkommissarin Pia Kirchhoff hat ihren langersehnten Urlaub. Heimlich haben sie und Christoph Sander geheiratet. In zwei Tagen wollen sie in ihren Urlaub starten. Dann erreicht Pia ein Anruf von ihrem Chef Bodenstein, der sie verzweifelt um Hilfe bittet, da ein Teil des Teams erkrankt ist. Eine Frau wurde bei einem Spaziergang durch Kopfschuss aus dem Hinterhalt erschossen. War die Frau zur falschen Zeit am falschen Ort? Denn die Tote, Ingeborg Rohfelder, war beliebt und hatte keine Feinde. Wenige Tage später geschieht der nächste Mord. Eine weitere Frau wird beim Plätzchen backen durch das Küchenfenster erschossen. Es stellt sich heraus, dass beide Frauen mit derselben Waffe getötet wurden. In der Bevölkerung macht sich Panik breit und die Polizei sucht verzweifelt nach einer Verbindung zwischen den beiden Frauen. Zusätzlich erhält das Team um Bodenstein noch Unterstützung von dem Fallanalytiker Andreas Neff und von Kim, der Schwester von Pia. Die Polizei hat auf der einen Seite viele Vermutungen, Spekulationen und Verdachtsmomente und auf der anderen Seite erhalten sie von den Beteiligten viele Ausreden und Lügen. Kann die Polizei den Täter stoppen, bevor weitere Morde geschehen?

Wie immer führt Nele Neuhaus langsam in die Geschichte ein und hat es wieder geschafft, ein gutes Maß zu finden zwischen der Kriminalhandlung und der Weiterentwicklung der Kommissare. Wie in ihren Vorgängerbüchern gibt es auch hier mehrere Erzählstränge, in denen verschiedene Personen eingeführt werden, dieses führt bei anderen Autoren öfter zu Verwirrungen, aber bei Nele Neuhaus nicht.

Auch dieses Mal hat die Autorin wieder ein brisantes Thema aufgegriffen und zwar die Organtransplantation. Ich bin hierüber etwas im Zwiespalt, denn nach dem Lesen dieses Buches werden sich einige gegen eine Organspende entscheiden, obwohl dringend Organspender gesucht werden.

Trotz dieses Kritikpunktes, der auch zum Nachdenken anregt, ich fand das Buch spannend vom Anfang bis zum Ende und fühlte ich mich wieder gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere