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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2018

Interessante Einblicke, tolle Sprache

Die Plotter
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Der Thriller "Die Plotter" lässt den Leser am Leben des Profikillers Raesengs teilnehmen. Raeseng gehört der Elite-Klasse der Killer in Korea an. Seine Auftragsgeber"Die Plotter" lernt er allerdings niemals ...

Der Thriller "Die Plotter" lässt den Leser am Leben des Profikillers Raesengs teilnehmen. Raeseng gehört der Elite-Klasse der Killer in Korea an. Seine Auftragsgeber"Die Plotter" lernt er allerdings niemals persönlich kennen.

Aufgrund der Leseprobe hatte ich einen knallharten Thriller erwartet, welche sich nicht erfüllt hat. Vielmehr erfährt man die Gedanken, Gefühle und die Entwicklung Raesengs im Verlaufe des Buches.
Der Thriller Effekt lief da eher nebenher.

Der Autor Un-Su Kim spielt faszinierend mit der Sprache und versteht es dadurch die Gefühlswelt des Protagonisten gänzlich offen zu legen.
Dies schafft äußerst bedrückende, tiefgehende und ergreifende Momente.
Sprachlich und stilistisch konnte mich das Buch zu 100% überzeugen.

Als Europäer ist es wahrscheinlich schwierig sich in die für uns doch sehr fremde koreanische Mentalität hinein zu versetzen, darum empfand ich das Lesen teilweise als schwierig.

Wer ein Buch mit einer äußerst imposanten Bildsprache lesen möchte ist hier gut beraten.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Bedrückendes Szenario

Graue Nächte
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Ein brutaler Mord in Reykjavík und eine vermeintlicher Selbstmord-Leiche am Strand, eine Überfahrt nach Island, auf der mehrere Menschen über Bord gehen, so führt Indridason den Leser in das besetzte ...

Ein brutaler Mord in Reykjavík und eine vermeintlicher Selbstmord-Leiche am Strand, eine Überfahrt nach Island, auf der mehrere Menschen über Bord gehen, so führt Indridason den Leser in das besetzte Island im Jahr 1943.
Das Ermittlerteam Flovent und Thorson haben die schwierige Aufgabe nach den eventuellen Zusammenhängen dieser scheinbar zufälligen Umstände zu suchen. Im Laufe dieser Ermittlungen stoßen sie auf die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten, welches die Lösung der Fälle nicht einfacher gestaltet.
Durch das stoische Schweigen der involvierten Personen kommt nur ganz langsam Licht ins Dunkle. Während ihrer Ermittlungen stechen sie ins buchstäbliche Wespennest und schrecken so auch einzelne Täter auf.
Mit Graue Nächte veröffentlichte Arnaldur Indridason sein 20. Buch und das dritte um das Ermittlerteam Flovent und Thorson.


Der Autor hat es mit seinen Schreibstil und die Wortwahl vorzüglich verstanden die bedrückenden und kalten Zustände Islands zu transportieren. Durch die unterschiedlichen Zeiten der Handlungsstränge wird der Leser gefordert konzentriert zu lesen, dadurch brauchte ich eine Weile bis ich die einzelnen Zeitebenen sicher zuordnen konnte. Gerade diese verschiedenen Ebenen machten die Geschichte aber sehr spannend, es blieb mir bis zum Ende immer was zum Rätseln.
Indridason bleibt auch in diesem Buch seinem Weg treu, nicht zu viel privates über seine Ermittler zu verraten. Wie immer habe ich diesen Umstand als sehr angenehm empfunden habe, da ich mich dadurch ganz auf die einzelnen Fälle,die Umgebung und die Zustände des gebeutelten Islands konzentrieren konnte. Ein Highlight war für mich eindeutig die Namenlose Protagonistin, die viel Raum für Spekulationen in verschiedene Richtungen schaffte.


Graue Nächte hat mich durch die Vielschichtigkeit in seinen Bann gezogen, die Stimmung hat mich gefesselt und mir Island und die Mentalität der Isländer nochmal ein Stück näher gebracht.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2018

Berührend, faszinierend und ehrlich

„Ich werde Dein Schutzengel sein!“
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Die Autorin Uta Marx lässt den Leser in ihrem autobiografischen Buch:
"Ich werde Dein Schutzengel sein", an ihrer sehr beindruckenden und berührenden Erfahrung mit ihrer Freundin teilnehmen.
Sie nimmt ...

Die Autorin Uta Marx lässt den Leser in ihrem autobiografischen Buch:
"Ich werde Dein Schutzengel sein", an ihrer sehr beindruckenden und berührenden Erfahrung mit ihrer Freundin teilnehmen.
Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise, in der es um übersinnliche Wahrnehmungen mit dem Jenseits geht, die wir uns mit unserem Verstand nicht wirklich erklären können.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und lässt sich gut und flüssig lesen, was ich besonders bei diesem Thema als sehr angenehm empfinde, da in diesem Bereich häufig"abgedriftet" geschrieben wird.

Es gibt Menschen auf die man einfach Treffen soll. Manche nennen dies Schicksal, andere Fügung und wieder andere erfahren dies als Botschaft aus dem Jenseits.
Aus einer scheinbar zufälligen Begegnung zweier kranker Frauen entwickelt sich eine tiefe und faszinierende Freundschaft, in der die Autorin ihre Freundin bis zu deren Tod auf ihren verschiedenen Stationen eng begleitet. Von großer Hoffnung, über Trauer und schließlicher Akzeptanz des Unvermeidlichen schreibt Uta Marx offen.

In dieser Krankheitszeit begeben sie sich auf die Suche nach alternativen Heilmethoden und machen unterschiedliche Erfahrungen. Auf diesem Weg machen sie auch die Bekanntschaft zu einem Heiler, die wirklich faszinierend ist.
Nach dem Tod der Freundin bekommt die Autorin , so wie es scheint, wieder wie völlig zufällig Kontakt zu einem Medium.
Sie ist sehr skeptisch was die Kontaktaufnahme zu Verstorbenen im Jenseits angeht.
Dies wusste auch ihre Freundin und lieferte wirklich konkrete Beweise, von denen kein Medium wissen konnte, um Uta von der Existenz dieser anderen Ebene zu überzeugen.
Mehr möchte ich nun nicht verraten.

Seit dem Tag ihres Todes ist sie wahrlich "ein Schutzengel" für die Autorin und hat auch an diesem Buch mitgearbeitet.
Auch ein Buch für unvoreingenommene und offene Skeptiker.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Einleuchtendes und leider realistisches Szenario der Justiz

Justiz am Abgrund
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Der Autor und Strafrichter Dr. Patrick Burow hat ein höchst aufrüttelndes Buch über unser Justizsystem veröffentlicht.

Durch den sachlichen, aber dennoch lockeren und pointierten Schreibstil war das Buch ...

Der Autor und Strafrichter Dr. Patrick Burow hat ein höchst aufrüttelndes Buch über unser Justizsystem veröffentlicht.

Durch den sachlichen, aber dennoch lockeren und pointierten Schreibstil war das Buch trotz des Themas sehr flüssig und auch für den Laien verständlich zu lesen.

Vor dem Buch hätte ich mich als normal informierten Bürger Deutschlands gehalten, nach Lesen des Buches zweifle ich allerdings daran.

Noch nie hatte ich von den strengen Zeitvorgaben nach Pebb§Y gehört, welche sehr dem des Pflegesystems ähneln, denen Richter unterworfen sind.
So bleiben einem Richter z.B. genau 222 Minuten zur Bearbeitung eines Sorge-und Umgangsverfahrens. In diesen 222 Minuten ist der gesamte Ablauf einschließlich Urteilsberündung beeinhaltet. Wem ist es möglich sich in dieser kurzen Zeitspanne in oft desolate Familienverhältnisse einzuarbeiten, diese zu beurteilen und "zum Wohle" des Kindes zu entscheiden?
Es blieb nicht bei diesem einem Kopfschütteln während des Lesens.

Offen und anhand von belegbaren Fakten, Begebenheiten und Urteilen befasst sich das Buch unter anderem mit den Themen: Mangelverwaltung unseren Rechts, Urteile"nicht"im Namen des Volkes, warum Bußgeldverfahren wichtiger sind, Einstellungsmentalität der Staatsanwaltschaft, Fehlurteilen, Gefängsnisausbrüchen und den ausgehandelten Deals.

Auch der Respektverlust vor der Justiz ist ein weiterer höchst interessanter, gesellschaftskritischer Aspekt der sich im Laufe des Lesens seinen Weg bahnt.

Dem Autor ist es hervorragend gelungen nicht nur die Zustände und Schwachstellen unseres Justizsystem aufzuzeigen, er verdeutlicht auch eindringlich was getan werden kann und dringend auch getan werden muss, um den weiteren Untergang dieses Systems zu verhindern .

Dieses interessante und aufrüttelnde Buch verlangt nach vielen kritischen Lesern die aufgeklärt werden wollen und bekommt deshalb ganz klar 5*****.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Spannungsgeladenes Debüt, bitte mehr

Im Fokus
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Dem Autor Carsten Schütte ist mit dem Protagonisten Thorsten Büthe und seinem Team ein sensationeller Kriminalroman gelungen.

Schon das Cover mit dem Objektiv zum Titel " Im Fokus" ist hervoragend gewählt.

Die ...

Dem Autor Carsten Schütte ist mit dem Protagonisten Thorsten Büthe und seinem Team ein sensationeller Kriminalroman gelungen.

Schon das Cover mit dem Objektiv zum Titel " Im Fokus" ist hervoragend gewählt.

Die Story ist klar gegliedert und in einem angenehmen Stil , der sich wunderbar lesen lässt, geschrieben.
Fachbegriffe aus der Ermittlungsarbeit werden im Anhang erklärt. Es ist dem Krimi anzumerken, dass der Autor ein Insider ist.

Das Buch hat einfach alles, was ein guter Kriminalroman braucht:
Einen intelligenten Täter, der erst einmal ein paar Schritte voraus ist.
Gut vorgestellte Charaktere des Teams und nicht zuletzt den Teamleiter Thorsten Büthe mit Ecken und Kanten, der mit seiner Familie sehr symphatisch dargestellt wird.
Der Autor versteht es den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten und im Finale auch noch zu steigern.
Sehr gut hat mir auch die Darstellung unterschiedlicher Dienststellen in verschiedenen Bundesländern gefallen.

Ich wünsche mir auf jeden Fall mehr von Thorsten Büthe und seinem prima Team zu lesen und deshalb gibt es verdiente 5 Sterne.