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Veröffentlicht am 01.10.2019

Romantische Komödie und mehr

Effi liest
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Das wunderhübsche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und nach der Leseprobe war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte handelt von ...

Das wunderhübsche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und nach der Leseprobe war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau im ausgehenden 19. Jahrhundert in Berlin. Effi ist für ihre damalige Zeit ungewöhnlich wissbegierig und bekommt gleich zu Beginn genau dadurch Ärger: Sie findet bei einem Klassenausflug ihres Mädchenpensionats ein Buch, welches für diese Zeit sehr ungewöhnlich das Thema Liebe und körperlichen Genuss zum Thema zu haben scheint. Ob dies tatsächlich so ist, kann Effi nur vermuten, denn sie bekommt keine Gelegenheit, das Buch zu lesen, sondern handelt sich allein dadurch, dass sie es an sich nimmt, schon eine Menge Ärger ein. Aber ihre Neugier ist natürlich geweckt und sie lässt sich in ihren Bemühungen, mehr über das Buch und die Liebe und was es sonst noch zu wissen gibt zu erfahren, nicht aufhalten.
In all dem Trubel, den sie verursacht, begegnet sie selbst der Liebe, was sie sehr viel mehr durcheinander bringt als ein Buch es jemals könnte und bekommt eine geheimnisvolle Krankheit.

Ich habe das Buch sehr genossen. Schon die Aufmachung war toll. Zu Beginn gibt es eine Aufzählung der zur Geschichte passenden historischen Ereignisse, die in dieser Zeit stattfanden. Dann gibt es zu jedem Kapitel passende Zitate anderer Autoren/bekannter Persönlichkeiten.
Die Geschichte selbst wird abwechselnd aus Effis und Max Sicht erzählt, wobei Max, der junge Arzt, der Effis Herz erobern möchte, seinen Anteil in Form von Briefen an seinen jüngeren Bruder wiedergibt, was für mich das Lesen sehr auflockerte und mich noch weiter als sowieso schon in diese Welt hineinzog.

Die Liebesgeschichte nimmt allerdings nicht den größten Teil der Handlung ein. Hauptsächlich geht es darum, wie Effi es schafft, sich in dieser Zeit, in der Frauen sehr unterdrückt, "klein" und "dumm" gehalten werden, zu behaupten. Sie möchte emanzipiert ihren eigenen Weg gehen, studieren, eine sinnvolle Aufgabe haben und sogar Auto fahren und geht dabei ihren eigenen Weg, auch wenn sie dabei selbst immer mal wieder zweifelt und ängstlich ist.

Ich war vom ersten bis zum letzten Satz wirklich begeistert von diesem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig, die handelnden Personen gut beschrieben und die Entwicklungen, die die wichtigsten von Ihnen durchmachen, war gut nachzuvollziehen. Sogar Max, den ich zunächst eher einfältig fand, hat sich zum Ende hin sehr zum Positiven verändert.
Das Nachwort, dass die Handlung dann auch noch historisch zurechtrückt, hat das Buch noch richtig abgerundet, so dass ich es nun vollends zufrieden zurück ins Regal gestellt habe und herzlich gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Über Sklaverei und Freiheit

Washington Black
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„Washington Black“ handelt von einem jungen Sklaven, der 1830 auf einer Zuckerplantage in Barbados aufwächst und von dort mit Hilfe einer ungewöhnlichen Freundschaft und seinen Weg in die Welt findet.

Auch ...

„Washington Black“ handelt von einem jungen Sklaven, der 1830 auf einer Zuckerplantage in Barbados aufwächst und von dort mit Hilfe einer ungewöhnlichen Freundschaft und seinen Weg in die Welt findet.

Auch wenn der Klappentext nicht ganz das wiedergibt, was der Roman zu bieten hat, war ich doch von Anfang bis Ende von der Geschichte gefesselt. Der Schreibstil war einfach flüssig und schön zu lesen und die Geschichte selbst hat mich berührt und nicht mehr losgelassen.
Der Junge „Wash“ hat es in seinem Leben von Anfang an nicht leicht. Als Sklave auf der Plantage aufzuwachsen bedeutet von klein auf harte und unfaire Arbeit, oft unmenschliche Quälereien und Misshandlungen. Trotzdem entwickelt sich eine ungewöhnliche und schwer zu fassende Freundschaft zu Christopher („Titch“), dem Bruder seines Besitzers. Dieser ist Wissenschaftler, behandelt Sklaven, insbesondere Wash, ganz anders als die anderen Weißen und erkennt, dass Wash nicht nur Sklavendienste leisten kann, sondern noch viel mehr zu bieten hat. Gemeinsam bauen sie den von Titch entworfenen Heißluftballon, mit dem sie letztendlich auf Grund schlimmer Vorfälle auf der Plantage, zusammen fliehen müssen.

Ab dieser Stelle nimmt der Roman einige wirklich unerwartete Wendungen, wird aber in meinem Augen nicht weniger spannend oder faszinierend. Auch wenn die eine oder andere Sache eher unverständlich war oder doch sehr konstruiert erschien, habe ich das Buch doch bis zum Schluss nur ungern aus der Hand gelegt. Leider war ich am Ende ein wenig enttäuscht, denn auch wenn sich einiges aufgelöst und geklärt hatte, blieben doch noch einige für mich wichtige Fragen offen. Trotzdem kann ich den Roman wirklich weiter empfehlen und werde die Autorin sicher im Auge behalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.07.2019

Fantasievoll und immer noch sehr spannend

Der Smaragddrache
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Mit Hilfe des endlich erwachenden Smaragddrachen gelingt es Gemma und Tarek, in einer großen Schlacht Antares und Yleria zu besiegen und sich selbst und ihre Freunde zu befreien. Erschöpft reisen sie in ...

Mit Hilfe des endlich erwachenden Smaragddrachen gelingt es Gemma und Tarek, in einer großen Schlacht Antares und Yleria zu besiegen und sich selbst und ihre Freunde zu befreien. Erschöpft reisen sie in Tareks Heimat, um sich dort von der furchtbaren Zeit ihrer Gefangenschaft zu erholen.
Sie haben nun auch endlich Zeit und Gelegenheit, sich näher zu kommen. Tarek zeigt Gemma seine Heimat und bringt ihr bei, zu jagen und sich selbst zu verteidigen. Beide genießen ihre gemeinsame Zeit und könnten die Aman-Kaja in eine friedliche Zukunft führen, wenn da nicht Yleria wäre, die die Schlacht überlebt hat und nun unerkannt und im geheimen dunkle Mächte einsetzt, um die Herrschaft zu übernehmen.

Nachdem mir das Düstere und hoffnungslose des ersten Teils sehr aufs Gemüt geschlagen ist, war ich froh, dass nun im zweiten Teil doch viele schöne, farbige und fröhliche Momente auf mich warteten. Ich habe mit Gemma gemeinsam den Dschungel genauer kennengelernt und mich über das Wiedersehen alter Bekannter aus dem 1. Teil gefreut. Natürlich habe ich mitgefiebert, als sich Gemma und Tarek endlich näher kamen und war einfach froh, dass sie das weitgehend ungestört genießen konnten. Trotzdem blieb durch die kurzen Kapitel mit Yleria die Bedrohung im Hintergrund immer deutlich spürbar und hat die Spannung aufrechterhalten. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die beiden Protagonisten rennen mit geschlossenen Augen auf einen Abgrund zu.
Was mir sehr gefallen hat, war die Entwicklung, die Gemma im zweiten Teil durchmachte. Sie hat sich tatsächlich doch noch zu einer mutigen Kämpferin entwickelt, statt nur mit ihrem Schicksal zu hadern. Auch der Schreibstil, der Reichtum an Details und die beschriebenen Nebendarsteller waren mir auch diesmal sehr sympathisch. Lediglich das Ende hätte ich mir anders gewünscht, einfach weil ich mir für all die lieb gewonnen Personen etwas anderes vorgestellt hatte.

Für mich war dieser zweite Teil gleichwertig, wenn nicht sogar noch etwas besser als der erste. Die Spannung war diesmal subtiler, nicht so sehr an der Oberfläche. Es gab weniger Grausamkeiten, dafür mehr schöne und romantische Momente. Das ist sicher Geschmackssache, aber mir hat es noch ein klein wenig besser gefallen so. Nur von den Drachen habe ich auch diesmal leider nicht genug bekommen. Ich kann die Dilogie auf jeden Fall trotz einiger kleiner Schwächen weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Düster, grausam und fesselnd

Der Smaragddrache
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Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat ...

Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat nicht verlassen. Aber ist gezwungen, sich an die Regeln ihrer Gesellschaft zu halten und sich dem Willen der Eltern zu beugen, denen sie diesen Zwang niemals wird verzeihen können.
Antares stellt sich schnell als grausamer Herrscher und Ehemann heraus und ihr einziger Trost sind die beiden ihr vertrauten Bediensteten, die sie in die neue Heimat begleiten dürfen.
Leider stellt Antares nicht nur für sie, sondern auch für die wenigen Völker, die sich ihm noch widersetzen, eine große Gefahr dar. Die Aman-Kaja, ein kleines geheimnisvolles Dschungelvolk, ist bisher das einzige, das bis jetzt standhalten konnte. Und Antares und die mit ihm verbündete Hexe Yleria benutzen Gemma, um auch die Aman-Kaja, die von einem legendären Smaragddrachen beschützt werden, vollständig zu zerstören.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Probleme mit der Geschichte hatte. Ich bin auch eher ein „Nordkind“, das mit Dschungel, Hitze und diversen Insekten und Reptilien nichts anfangen kann. Und dann direkt eine Dilogie, die in genau so einer Gegend spielt… Andererseits mag ich Geschichten über Drachen und meine Neugier hat mich zum Glück überzeugt, dem Buch eine Chance zu geben. Britta Strauss hat mich mit ihren fantastischen Ideen und ihren sympathischen Figuren zu einem Dschungelfan werden lassen.
Mit Gemma habe ich mich sehr identifizieren können. Ihre Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit, aber auch ihre freundschaftlichen Gefühle zu ihren Vertrauten und ihre Verwirrung und spätere Zuneigung, als sie Tarek kennenlernt, habe ich sehr gut nachvollziehen können.
Der Schreibstil und die vielen kleinen bezaubernden oder auch erschreckenden Ideen und Details haben mich voll überzeugt und ich musste immer weiter an der Geschichte „dran“ bleiben. Allerdings ist dieser erste Teil von der Stimmung her sehr düster, traurig und hoffnungslos. Es gibt nur wenige helle Lichtblicke und versöhnliche Dinge. Auch hätte ich insgesamt gern mehr von den Drachen gelesen, die eher hintergründig vorhanden waren, aber zumindest in diesem Teil nur wenig zur Handlung beitrugen.
Die Geschichte endet sehr plötzlich und mit einem offenen Ende und ich war froh, dass Teil 2 bereits in greifbarer Nähe war und ich sofort weiterlesen konnte.

Insgesamt hat mir Teil 1 des Smaragdrachens wirklich gut gefallen und ich stelle erstaunt fest, dass ich dem Dschungel vielleicht doch das eine oder andere abgewinnen kann.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Das Geheimnis einer jungen Hofdame

Lady Annes Geheimnis
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Zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England ist es nicht leicht, eine junge Frau zu sein. Anne verliebt sich nicht nur in den „falschen“ Mann, sondern wird auch noch unverheiratet schwanger und darum von ...

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England ist es nicht leicht, eine junge Frau zu sein. Anne verliebt sich nicht nur in den „falschen“ Mann, sondern wird auch noch unverheiratet schwanger und darum von ihrer Familie schnell nach Deutschland zu ihrer Tante abgeschoben. Ihr Sohn wird bei Fremden untergebracht, ihr Geliebter ist auf hoher See verschollen bzw. tot und sie selbst landet als Hofdame in Hannover bei der Familie des Kurfürsten Georg Ludwig.
Im Prinzip geht es ihr dort gut, doch die Sehnsucht nach ihrem Kind lässt ihr keine Ruhe. Unaufhörlich schmiedet sie Pläne, wie sie zurück nach England kommen und ihn wieder bei sich haben könnte. Als die englische Königin stirbt und der Kurfürst ihre Nachfolge antritt, bietet sich ihr endlich eine Chance.

Diese Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr in ihren Bann gezogen. Martha Sophie Marcus erzählt so farbenfroh und detailliert, dass ich das Gefühl hatte, mitten dabei zu sein und mir sogar die Gerüche und Geräusche passend dazu vorstellen konnte.
Die Protagonistin Anne hat mich sehr beeindruckt. Sie ist so gradlinig und ehrlich, hat dabei aber nie ihr Ziel aus den Augen verloren. Mit sehr viel Geschick und List schafft sie es, ihren Sohn und ihr Glück zu finden und ganz nebenbei die Sympathien ihrer Mitmenschen zu gewinnen. Dabei hat sie sehr viele Hürden zu überwinden, von denen die größte wohl die Sturheit und der Machthunger der sie umgebenden Männer ist.
Aber auch die Nebenfiguren wirkten lebendig und gut geschildert. Ihre junge Begleiterin May war eine meiner Lieblingsfiguren, Gräfin Johanna ebenso. Annes Vater dagegen absolut fies. Und Will, ihr Freund aus Jugendtagen, in meinen Augen bis zum Schluss unberechenbar.
Ganz nebenbei erfährt der Leser auch noch eine ganze Menge über die damalige Zeit und die Lebensumstände der Menschen. Nicht nur der Adeligen und besser gestellten, sondern auch von denen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen und sich durchschlagen müssen.
Meiner Meinung nach hätte lediglich die Romantik noch ein klein wenig mehr Beachtung finden dürfen, aber das ist ja Geschmackssache. Ich kann das Buch auf jeden Fall nur weiterempfehlen.

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