Profilbild von NinaCoe

NinaCoe

Lesejury Profi
offline

NinaCoe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NinaCoe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2024

Wunderbar italienisch, süß und bitter

Nostalgia Siciliana
0

Der Titel und auch das Cover ist Programm. Beides ist so wunderbar italienisch bzw. sizilianisch. Ich war zwar noch nie auf Sizilien, aber genau so stelle ich es mir vor. Da hat Patrizia di Stefano mein ...

Der Titel und auch das Cover ist Programm. Beides ist so wunderbar italienisch bzw. sizilianisch. Ich war zwar noch nie auf Sizilien, aber genau so stelle ich es mir vor. Da hat Patrizia di Stefano mein Kopfkino von Anfang in Gang gesetzt.

Sizilien ist ein Ort der Gegensätze, nicht nur schön, sondern auch hässlich. Nicht nur fröhlich, sondern auch ein bisschen traurig. Patrizia di Stefano hat diese Gegensätze gekonnt eingefangen und mich als Leserin auch immer wieder darauf hingewiesen.

Die Autorin erzählt auf vielen verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Anfangs fand ich das etwas kompliziert, aber es dauerte nicht lange und dann konnte ich den wundervollen Erzähl-Rhythmus genießen. So begleite ich Gianni in seiner Kindheit und Jugendzeit, auf seinem Weg nach Deutschland, ich teile mit ihm seine erste Begegnung mit Carla, seiner großen Liebe und leide mit ihm unter seinem Heimweh. Genau so ergeht es mir mit Tita. Ich begleite sie auf den Spuren der Vergangenheit, teile ihre Kindheitserinnerungen und mache mit ihr neue Erfahrungen.
Es gibt viele lustige Begebenheiten so wie die erste Essenseinladung in Giannis zukünftiger deutscher Familie, als er dachte, man hätte ihm schlechtes Fleisch vorgesetzt. Das war so anschaulich beschrieben und ich musste die ganze Zeit kichern, wie Gianni sich über den Sauerbraten ausgelassen hat. Es gab viele wunderschöne Momente, die ich mit allen Sinnen genießen konnte und genauso traurige Momente, die mich zu Tränen gerührt haben.

Das ist eines der Bücher, in denen ich mich nach kurzer Zeit „zu Hause“ gefühlt habe. So nah kamen mir die Menschen und auch die Orte, vor allem das Landgut Magni.

Ich konnte in jeder Zeile die Liebe zu Italien spüren, das war wunderschön.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2024

Macht Lust zu kochen!

Das Lebensfreude-Kochbuch
0

Das Kochbuch ist wunderschön gestaltet und schon der Titel macht Lust und gute Laune. Den Lebensfreude (was für ein schönes Wort) Kalender kenne ich leider noch nicht, aber den möchte ich mir nun auch ...

Das Kochbuch ist wunderschön gestaltet und schon der Titel macht Lust und gute Laune. Den Lebensfreude (was für ein schönes Wort) Kalender kenne ich leider noch nicht, aber den möchte ich mir nun auch zulegen.

Die Aufteilung erfolgt nach den Jahreszeiten, was sehr sinnvoll ist. Die Einleitung zu den vier Abschnitten ist auf jede Saison perfekt abgestimmt. Ich bekomme richtig Lust auf die jeweilige Jahreszeit und ihre kulinarischen Köstlichkeiten, die im Buch liebevoll Helden genannt werden. Das Buch hat eine sehr positive Ausstrahlung.

Die einzelnen Rezepte werden mit sehr ansprechenden Fotos präsentiert. Viele Rezepte sind auf 2 Personen ausgelegt, was meinem kleinen Haushalt sehr gelegen kommt. Man kann natürlich bei Bedarf die Rezepte erweitern. Die Präsentation ist außerdem sehr übersichtlich und gut strukturiert. Die einzelnen Arbeitsschritte werden anschaulich beschrieben und erklärt, so dass auch Einsteiger und Kochneulinge gut damit zurecht kommen werden.

Viele Rezepte und Kombinationen sind neu für mich und dennoch sind die Zutaten nicht zu exotisch. Das bedeutet, ich bekomme alles in einem gut sortierten Supermarkt.

Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Zitate, die mich lächeln lassen wie z. B. „Gute Laune ist wie ein unsichtbarer Zauberstab, der die Menschen um dich herum zum Lächeln bringt“ Da muss ich schon beim Lesen lächeln!

Zubereitungszeit und Kalorienangaben fehlen natürlich auch nicht
.
Ein absolut gelungenes Kochbuch, mit dem ich schon viel Freude und vor allem leckeres Essen hatte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2024

Einen Kranich zu sehen bedeutet Glück

Die Kranichfrauen
0

Obwohl ich Geschichten aus der deutschen Nachkriegszeit sehr mag, konnten mich die Kranichfrauen leider nicht dauerhaft fesseln und überzeugen.

Der historische Roman führt mich nach München und an den ...

Obwohl ich Geschichten aus der deutschen Nachkriegszeit sehr mag, konnten mich die Kranichfrauen leider nicht dauerhaft fesseln und überzeugen.

Der historische Roman führt mich nach München und an den Ammersee. Dort lerne ich Paula kennen. Sie führt in München ein nahezu unbeschwertes Leben, mal abgesehen von ihren temporären Anfällen und den Zukunftsplänen, die doch sehr von denen ihrer Eltern abweichen. Paula liebt das Segeln und diese Leidenschaft teilt sie mit Ihrer Tante Hedi, die mit ihren beiden Töchtern am Ammersee lebt. Dort verbringt sie den Sommer und arbeitet in dem von den amerikanischen Soldaten eingerichteten Jugendcamp zusammen mit ihrer Freundin Anna, einem Mädchen aus dem Dorf. Das klingt alles sehr nach „Jugendbuch“ oder Heimatroman und genau so habe ich es auch empfunden.
Der Schreibstil ist sehr einfach und subtil und passt tatsächlich eher zu einem Jugendbuch. Renate Greil erzählt langsam und detailliert, aber lange passiert einfach nichts. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und hält sich mit Alltäglichkeiten auf. So kam es mir vor.

Klappentext und auch Cover haben mich eine mitreißende und spannende Geschichte erwarten lassen, aber die habe ich nicht bekommen. Ich habe viele Passagen quer gelesen, weil ich mich teilweise sehr gelangweilt habe. Dabei blieben alle Personen etwas blass und habe sich überhaupt nicht weiter entwickelt. Eine zarte Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Aber auch da kamen keine Gefühle auf.

Ich finde es sehr schade, dass mich dieses Buch so sehr enttäuscht hat. Es ist gut recherchiert und die Atmosphäre der Nachkriegszeit wurde gut eingefangen. Aber das hat leider für mich nicht gereicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2024

Gelb ist die Farbe von Neid

Yellowface
0

Eine spannende Inhaltsangabe, erste Seiten, die mich total gefesselt haben, ein auffälliges Cover mit passendem Buchschnitt. Da konnte ich einfach nicht nein sagen. Außerdem hat die Werbung hier fantastisch ...

Eine spannende Inhaltsangabe, erste Seiten, die mich total gefesselt haben, ein auffälliges Cover mit passendem Buchschnitt. Da konnte ich einfach nicht nein sagen. Außerdem hat die Werbung hier fantastisch funktioniert. Fast täglich ist mir das Buch online irgendwo begegnet. So habe ich dann richtig gespannt angefangen zu lesen. Die ersten spannenden Seiten kannte ich ja schon und bis zu Athenas Tod wurde ich nicht enttäuscht.

Aber dann ging es für mich abwärts. Ich war nun mit June alleine und schon nach kurzer Zeit war ich genervt. Ihre Rechtfertigungen, warum sie sich Athenas Werk angeeignet und unter ihrem Namen veröffentlicht hat, waren kaum zu ertragen. June wurde mir mit jeder Seite unsympathischer. Ich habe mich regelrecht durch das Buch gequält und das ständige Gendern hat es auch nicht besser gemacht.

Klar, es werden interessante und besonders für die Buchbranche wichtige Themen angesprochen. Ich war teilweise schockiert, wie ruppig es in der Literaturszene zugeht. Der unmögliche Umgangston auf den Sozialmedia Kanälen ist mir allerdings bekannt. Der Schreibstil ist modern und spricht auch die jüngere Leserschaft an. Alles in allem hätte das wirklich spannend und interessant werden können.

Aber der unsympathische Schreibstil, der hervorragend zu June passt, hat es für mich schwer gemacht, bei der Stange zu bleiben. Viele Seiten habe ich quer gelesen, um überhaupt weiter zu kommen. Denn ich wollte schon wissen, wie das alles ausgeht. Aber es hat gedauert und nicht besonders viel Spaß gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2024

Wechselbad

Das Fenster zur Welt
0

Dieses Buch hat von Anfang an ein Wechselbad der Gefühle in mir verursacht. Ich wollte es so gerne mögen, aber das fiel mir so schwer. Das Cover ist wunderschön, die Inhaltsangabe klingt sehr interessant ...

Dieses Buch hat von Anfang an ein Wechselbad der Gefühle in mir verursacht. Ich wollte es so gerne mögen, aber das fiel mir so schwer. Das Cover ist wunderschön, die Inhaltsangabe klingt sehr interessant und die sehr begeisterten Vorschußlorbeeren lassen ein literarisches Highlight erwarten.

Aber schon nach dem ersten Kapiteln habe ich mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen. Aber da jedes Buch eine Chance von 100 Seiten verdient hat, habe ich tapfer weiter gelesen.

Der Schreibstil wird so hochgelobt, aber ich empfinde ihn meistens nicht als poetisch, sondern sehr sperrig und ausschweifend. Einige Passagen musste ich mehrmals lesen, um zu verstehen, was Sarah Winman mir erzählen möchte. Auch die direkte Rede empfinde ich oft als unverständlich und aus dem Zusammenhang gerissen. Da kam bei mir ganz schnell Langeweile auf und ich habe angefangen, einige Passagen quer zu lesen.

Das Buch konnte mich einfach nicht fesseln. Auch die dramatischen Passagen, die es durchaus gibt, blieben leider sehr emotionslos. Die meiste Zeit habe ich gar nichts gefühlt beim Lesen. Daran konnten auch die Charaktere, allen voran Olysses und Cressi, nichts ändern. Es hat mir schon Spaß gemacht, den Weg der beiden zu begleiten. Aber das Lesen war eben kein Spaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere