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Veröffentlicht am 11.05.2017

Eine fesselnde Geschichte über große Werte

Glück ist was für Anfänger
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Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte ...

Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte nie eins. Bis jetzt jedenfalls.« Oleg und Maximilian kommen aus zwei verschiedenen Welten. Oleg ist gerade von der Schule geflogen und schlägt sich mit miesen Jobs durch, während Maximilian als Erbe einer Bankiersfamilie in einer großen Villa aufgewachsen ist. Aber die beiden Jungen verbindet doch eins: ihre unbändige Wut aufs Leben! Denn Maximilian hat bei einem schweren Unfall seine Eltern verloren und sitzt im Rollstuhl. Nach einem missglückten Einbruch muss Oleg plötzlich nach Maximilians Pfeife tanzen. Bis er auf einem völlig verrückten Bootstrip erfährt, was Maximilian wirklich mit ihm vorhat … Bittersüß erzähltes Jugendbuch à la »Ziemlich beste Freunde« und »Die fetten Jahre sind vorbei«.



Über den Autor:

Ortwin Ramadan ist Halb-Ägypter und wurde 1962 in Aachen geboren. Nach seinem Politik- und Ethnologiestudium arbeitet er als Drehbuchautor und freier Autor und wohnt am Ammersee.



Mein Fazit und meine Rezension:

In dieser Geschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, die verschiedener nicht sein können und die doch so viel miteinander verbindet:

Oleg ist ein verwegener Bursche und hart von seiner Vergangenheit gebeutelt. Eine normale Kindheit war ihm mit einem alkoholkranken Vater und einer nervenkranken Mutter einfach nicht vergönnt und warum sollte man sich umorientieren, wenn man doch einen großen Bruder hat, der einem so viel beibringen kann? Leider nicht die Guten Dinge im Leben ... Einbruch, Diebstahl und weitere Straftaten stehen auf dem Lehrplan und bestimmen so Olegs junges Leben.

Auf einer Einbruchstour trifft er auf den an den Rollstuhl gebundenen Maximilian. Der hat bei einem Flugzeugabsturz seine Eltern und seine Gesundheit verloren - zu allem Übel aber auch seinen Lebensmut und muss sich nunmehr allein in seinem Leben zurecht finden. Obwohl "allein" auch hier nicht ganz stimmt, denn Maximilians Eltern waren reich und so ist er es auch: reich und doch arm an Freunden und Familie, stets umgeben von Menschen und doch mit sich und seinem Schicksal allein.

Als diese ungleichen Jungen aufeinander treffen, beginnt nicht nur für die beiden ein Abenteuer, sondern auch für den Leser! Wer den Film "Ziemlich beste Freunde" liebt, wird dieses Buch mögen, denn im Grunde genommen findet man hier genau das wieder, was im Film dargestellt wird: zwei Charaktere unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Zielen und Auffassungen vom Leben, die doch voneinander lernen können, insbesondere, dass das Leben doch schön ist und wahre Wunder bereit hält!

Ich habe bei der Geschichte wirklich an den Film denken müssen, doch kann man nicht sagen, dass der Film das Buch beeinflusst hat. Obwohl man viele Parallelen finden kann, sind doch auch Unterschiede erkennbar: so haben wir es mit diesem Buch um einen Jugendroman zu tun, der sich auch deutlich an der Sprache von Oleg erkennen lässt. Auch die Wünsche der Beiden lassen die noch nicht so ferne, aber leider nicht geratene Kindheit erahnen: Oleg träumt davon, einen großen Coup zu landen und nach Australien auszuwandern und Maximilian will mit der Yacht seines Vaters raus aufs Meer - nicht zur Weltumsegelung, sondern zum Kentern auf den Meeresgrund. Als sich die Beiden dann auch noch zusammenschließen und wirklich zu dem Segeltörn aufbrechen, sind Abenteuer und für den Leser viele humorvolle, doch auch nachdenkliche Lesestunden vorprogrammiert.

Tatsächlich haben wir es hier mit Jugendlichen zu tun, die keine Kindheit haben durften und denen man ihren viel zu schnellen Start ins Erwachsenenleben anmerkt. Doch dabei entdecken sie, worauf es im Leben ankommt: auf jemanden, auf den man sich einfach verlassen kann und der immer für einen da ist - die wahre Freundschaft, mit der man Höhen und Tiefen erleben kann.

Der Autor hat mit seinem Roman also nicht nur ein Jugendbuch erschaffen, das auch die ernsten Seiten im Leben darstellt, sondern ein Buch, das trotz allem noch wahre Werte wie Freundschaft, Stärke, Vertrauen und Mut vermitteln möchte. Dies alles verpackt in einer witzigen Jugendsprache, gespickt mit Abenteuern und Humor.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Ein wunderbares Buch voller kleiner Mutmacher

Du bist der Weg und das Ziel
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Zum Inhalt:

Mit ihrer mutigen und humorvollen Stimme inspiriert Cheryl Strayed seit ihrem Bestseller »Wild – der große Trip« Menschen weltweit. Ihre pointierten Einsichten sind Seelennahrung für alle, ...

Zum Inhalt:

Mit ihrer mutigen und humorvollen Stimme inspiriert Cheryl Strayed seit ihrem Bestseller »Wild – der große Trip« Menschen weltweit. Ihre pointierten Einsichten sind Seelennahrung für alle, die sich auf dem manchmal steinigen Pfad des Lebens nach einer geistigen Verbündeten sehnen. In diesem reich bebilderten Band präsentiert sich die Bestsellerautorin in Hochform: Jedes der über 100 Zitate ist eine kleine Gebrauchsanleitung für die Seele, regt dazu an sich zu befreien und auch in dunklen Stunden unbeirrt den eigenen Weg zu gehen. Ein Weckruf für Vergebung, Durchhaltevermögen und Selbstmitgefühl.



Über die Autorin:

Cheryl Strayed, geboren 1968, veröffentlichte nach ihrem Studium der Literatur zahlreiche Beiträge in der New York Times, Washington Post, Vogue und anderen Medien. Ihr biografisches Buch »Wild – Der große Trip« avancierte zu einem beispiellosen Erfolg in den USA und stand auch in Deutschland auf Rang 1 der Bestsellerliste. Von und mit Reese Witherspoon wurde es auch erfolgreich verfilmt. Cheryl Strayed lebt mit ihrem Mann, dem Filmemacher Brian Lindstrom, und ihren beiden Kindern in Portland, Oregon.



Mein Fazit und meine Rezension:

Ich kenne den Film zu dem Buch "Wild - Der große Trip" und schon von diesem war ich begeistert. Natürlich spiegelt ein Film niemals das Buch wieder oder aber das, was hinter dem Buch steckt, aber nachdem ich von Cheryl Strayed dieses Buch gelesen habe, weiß ich, dass in dem Film doch sehr viel Wahrheit steckt und er doch sehr viel tiefgründiger ist, als ich zunächst gedacht habe.

Es ist natürlich keine Überraschung, dass ich mir jetzt das Buch "Wild - Der große Trip" bestellt habe ;)

Mit ihrem Buch "Du bist der Weg und das Ziel" zeigt uns Cheryl Strayed viele kleine und große Schritte und Weisheiten auf, die - wie sie selbst sagt "Schritt für Schritt zu innerer Stärke" führen. Bereits im Prolog erzählt sie, dass sie selbst ein Mensch ist, der Sprüche sammelt, sie überall findet, aufschreibt und immer mit sich führt. So ist es kein Wunder, dass auch ihr Zuhause voller Sprüche ist. Für die einen mögen es Weisheiten sein, für sie Sinnsprüche oder aber einfach Sätze, die eine tiefere Bedeutung und Wahrheit in sich bergen.

Schmunzeln musste ich, als sie erzählte, dass auch ihr Mann einen Spruch von ihr "gesammelt" und an den Kühlschrank gepinnt hat:

"Ich werde für den Rest meines Lebens sauer auf dich sein."

Ein Zitat mit viel Kraft und Bedeutung dahinter und - tatsächlich - es hat über 10 Jahre an ihrem Kühlschrank gehangen.

Sie hat schon einige ihrer Sprüche und Weisheiten auf Kissen gestickt, in Bildern verarbeitet oder sonst wo künstlerisch hergestellt - gerne auch als Tweet auf Twitter oder sonst wo verbreitet - wiedergefunden und hat für sich festgestellt, dass Worte nicht nur eine große Macht haben, sondern ...

"(...)dass diese Worte nicht mehr mir allein gehören. Dass wir, wenn wir uns mit dem identifizieren, was ein anderer gesagt oder geschrieben hat, seine Worte auch als Ausdruck unserer eigenen inneren Stimme nutzen und nicht nur zum Lob der seinen."

Cheryl Strayed hat mit ihren Worten viele Menschen berührt, mit ihrem Buch noch sehr viele mehr. Auf Signierstunden wird sie mittlerweile darum gebeten, Variationen von ihrem "Schreibe wie ein Arschloch"- Zitat zu schreiben... ich denke, ich wäre einer dieser Fans ;)

Hier seht ihr einige Zitate / Weisheiten / Sätze / Sprüche, die mich beim Lesen begeistert haben:

"Wichtig ist, dass du den Absprung wagst. Spring weit und mit vollem Bewusstsein. Scher dich nicht um die Vorgaben des Komitees. Du musst dein Leben selbst gestalten."


"Auf sich vertrauen bedeutet, das zu leben, was man bereits als richtig erkannt hat."

Weitere Zitate, die mir gefallen, findet ihr hier: Blog-a-holic.


Vielleicht habt ihr ja schon in ihrem Roman "Wild - Der große Trip" einige Zitate für euch entdecken können oder aber habt euch selbst darin wiederfinden können - all denen lege ich dieses Buch ans Herz! Und wenn ihr weder die Autorin Cherly Strayed, noch ihr Buch oder aber den Film kennt, dann seid ihr auch richtig: denn ihr findet hier sicherlich etwas, das auch euch berührt und vielleicht sogar zeigt, wie ihr den ein oder anderen nächsten Schritt auf eurem Weg zu setzen habt!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Weit weg ist anders

Weit weg ist anders
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Zum Inhalt:

Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel ...

Zum Inhalt:

Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut – dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie quer durch Deutschland führt.

»Frei sein heißt allein sein können«, ist die verwitwete Edith Scholz überzeugt, die in ihrer Berliner Mietwohnung mit einer Zigarette und hin und wieder einem Gläschen Schnaps ganz zufrieden ist. Doch ein Sturz macht ihr einen Strich durch die Rechnung – Frau Scholz muss zur Reha nach Usedom. Was im Grunde recht erholsam sein könnte. Wäre da nicht Christel Jacobi, ihre viel zu freundliche und esoterische Zimmernachbarin: »Wir alten Weiber – wir müssen doch zusammenhalten«, meint die, überschüttet die knurrige Frau Scholz mit Freundlichkeiten und schafft es schließlich sogar, sie zu ihrer Verbündeten zu machen. Denn Christel Jacobi will sich nicht länger dem Willen ihrer Familie beugen, sondern endlich mal ein Abenteuer erleben, bevor es zu spät ist ...



Über die Autorin:

Sarah Schmidt lebt in Berlin. Seit Mitte der neunziger Jahre ist sie freie Autorin und hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt den Erfolgsroman Eine Tonne für Frau Scholz, der 2014 auf der »Hotlist« der unabhängigen Verlage stand – und damit zu den zehn besten Büchern des Jahres gehörte.



Mein Fazit und meine Rezension:

Zwei alte Damen begegnen sich in der Reha-Klinik und können unterschiedlicher nicht sein: die kratzbürstige Berlinerin Edith Scholz, die am liebsten nur ihre Ruhe haben möchte und die norddeutsche Husumerin Christel Jacobi, die einen Hang zu Yoga, Tarot und andere Spezialitäten hat.
Eigentlich verbindet die beiden alten Damen nichts, außer das: das Altsein und die Geschichte. Beide wollen nicht auf dem absteigenden Ast der Gesellschaft sitzen und sich bevormunden lassen - beide möchten in Würde altern, aber bitte nach ihren Maßstäben.
Leider ist das nicht so simpel. Die ruhige Reha-Idylle endet so schnell sie begonnen hat und beide finden sich in ihrem beengenden Zuhause wieder. Doch Christel möchte aus dieser Monotonie und den "Fängen ihrer Tochter" Kim ausbrechen und braucht Hilfe: Hilfe von der robusten Berlinerin Edith, denn die weiß, wie man sich zu Wehr setzt. Und schon beginnt für die beiden Damen ein Abenteuer, das keine von ihnen jemals vergessen wird.

Ich habe in der letzten Zeit einige Bücher über letzte Wünsche und die Erfüllung dieser durch die Protagonisten oder aber durch deren Erfüllungsgehilfen (Enkel, Freunde oder einfach nur Fremde, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren) gelesen und auch Verfilmungen gesehen, beispielsweise auch "Der geilste Tag". Doch wann genau ist "der geilste Tag"? Und wie erkennen wir ihn? Bereits am Morgen, wenn der Tag noch frisch ist und wir erst beginnen oder aber erst am Abend, wenn er vorüber ist und wir ein Resümee daraus ziehen? Eine sehr gute Frage.

Christel und Edith stellen sich diese Frage auch und werden von unterschiedlichen Energien angetrieben: Christel will sich von ihrer Tochter Kim nicht bevormunden lassen, hat regelrecht Angst vor ihr und "verliert" im Laufe der Geschichte sogar ihr Handy, um sich gegenüber ihrer Tochter für ihre Entscheidungen nicht rechtfertigen zu müssen. Dabei wird sie nicht nur von ihrer ungleichen Freundin Edith begleitet, sondern auch von einer unheilbaren Krankheit, die sie ans Bett zu fesseln droht und ihr ihre Vergänglichkeit immer deutlicher aufzeigt.

Die Flucht vor ihrer Tochter Kim habe ich mit zwiespaltigen Gefühlen gesehen: einerseits haben wir es hier mit einer Frau zu tun, die am Ende ihres Lebens angelangt ist und immer noch nicht weiß, was sie möchte und sich nicht zur Wehr setzen kann, andererseits hat sie doch nichts mehr zu verlieren? Das angespannte Verhältnis zu ihrer Tochter Kim bleibt in der Geschichte nicht unerwähnt. Doch ist Kim wirklich das "Böse in Person", wie sie dem Leser so ab und an dargestellt wird? Oder haben wir hier eine vollkommen missverstandene Tochter, die nur das Beste für ihre Mutter möchte, um deren schwere Krankheit weiß und sich eigentlich nur sicher ist, dass diese Hirngespinste aus dem Kopf ihrer Mutter ins Nichts führen? Ist es denn verwerflich, wenn man sich um die eigene Mutter sorgt? Dass sie irgendwann ihre ruppige Art an die Oberfläche bringt, ist bei den Aktionen von Christel auch vorhersehbar. Aber kann man der liebenden und sorgenden Tochter wirklich böse sein?
Ich bin ehrlich: während dem Lesen konnte ich mich für keine der beiden Seiten entscheiden. So kann ich Christel verstehen, die wenigstens am Lebensabend selbst für sich bestimmen möchte, doch kann ich auch Kim verstehen, die ihr eigenes Leben nicht aufgeben kann, um sich um die schwer kranke Mutter zu kümmern.

Aber kommen wir zur nächsten Hauptperson: die robuste Edith Scholz, die "frei Schnauze" ihre Meinung äußert und damit niemals hinter dem Berg bleibt! Eigentlich ein guter Lebensrat für jeden, der es noch nicht ausprobiert hat. Doch wie weit kommt man damit? Bei Edith sieht man: am Ende ist man allein. Als sie zu Beginn der Geschichte stürzt (der Grund, weswegen sie in die Reha kommt), kann sie sich nicht aufrappeln und bleibt auf dem Teppichboden im Flur liegen. Allein, ohne Hilfe. Sie hat nämlich niemanden mehr. Keine Freunde, die sie nach geraumer Zeit vermissen, keine Familie. Nur ihr Postbote sorgt sich und rettet ihr somit wohl das Leben. Vielleicht ist dieses "frei Schnauze" also doch keine so gute Idee um durchs Leben zu kommen? Mich hat es auf jeden Fall gewundert, dass sich die schmächtige Christel an die robuste Edith gehalten hat und das, obwohl sie so offensichtlich abgeschmettert wird. Aber gut, sie braucht nun mal einen starken Charakter, der für sie ihr eigenes Leben meistert.

Da haben wir sie nun: zwei alte Damen, die eine allein (Edith, die eigentlich gerne eine Freundin hätte) und die andere, die allein sein möchte (Christel, die sich bevormundet fühlt), beide finden sich und beide starten in ihr eigenes Abenteuer auf "Weltreise" nach Baden-Baden. Erleben dort nicht nur immer Höhepunkte, sondern auch einige Tiefschläge und vor allen Dingen auch Rückschläge, die ihren Plan zum Scheitern bringen können. Ob die beiden Damen sich allerdings so schnell geschlagen geben, ob Edith es überhaupt mit der klammernden Christel aushält und nicht schon vorher vor ihr reiß-aus nimmt und wie letzten Endes ihr Abenteuer endet, das will ich euch jetzt nicht verraten.

Die Autorin Sarah Schmidt hat mit dieser Geschichte einen Nerv der Zeit getroffen, der des Öfteren ausgenutzt wird und doch niemals aus der Mode kommt: die Frage nach dem Sinn des Lebens und "haben wir unser Leben wirklich gelebt?". Wenn ich bald auf mein Leben zurückblicke, freue ich mich über all die Momente oder bereue ich, niemals wirklich gelebt zu haben?
Mit den beiden alten Damen hat sie allerdings Protagonisten gewählt, die ich in solch einer Geschichte nicht vermutet hätte; doch es war höchst amüsant! Insbesondere Edith mit ihrer frechen und forschen Art hat mich oft zum Schmunzeln gebracht, wohingegen Christel mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs getrieben hat.

Mit dieser Geschichte erhält man eine kleine Auszeit vom Leben, gespickt mit schöne Gedanken, vielen Ängsten und einigen Überraschungsmomenten. Für mich persönlich gab es einige Passagen, die zu langatmig waren, dann wieder welche, die viel zu kurz waren. Der Wechsel aus der auktorialen Erzählperspektive in die persönliche Erzählperspektive der alten Damen hat mich auch etwas verwundert, aber nach einer Weile konnte man sich daran gewöhnen. Letzten Endes kann ich sagen, dass es ein unterhaltsames Buch war, doch sehr gefesselt hat es mich nicht.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Das Buch der Freude

Das Buch der Freude
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Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten ...

Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten und Gefahren geprägt war, strahlen sie eine Freude aus, die durch nichts zu erschüttern ist.

Im Buch der Freude vereinen die „Brüder im Geiste“ ihre immense Lebenserfahrung und die Weisheit ihrer Weltreligionen zu einer gemeinsamen zentralen Erkenntnis: Nur tief empfundene Freude kann sowohl das Leben des Einzelnen als auch das globale Geschehen spürbar zum Positiven wandeln. Unabhängig von allen Herausforderungen und Krisen, mit denen wir täglich konfrontiert werden, können wir diese Energie in uns entfalten und weitergeben. So wird die Freude zur Triebkraft, die unserem Dasein mehr Liebe und Sinn verleiht – und zugleich Hoffnung und Frieden in unsere unsichere Welt bringt.



Über die Autoren:

Tenzin Gyatso, Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama, bezeichnet sich selbst als einfachen buddhistischen Mönch. Geboren 1935, floh er nach der Besetzung Tibets 1959 nach Indien, wo er seitdem im Exil lebt. Das geistliche und (bis zu seinem freiwilligen Rückzug 2011) weltliche Oberhaupt der Tibeter wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Seine spirituelle Arbeit, seine Bemühungen um die politische, religiöse und kulturelle Identität Tibets sowie sein Einsatz für den Weltfrieden finden Anerkennung in der ganzen Welt.


Desmond Mpilo Tutu, geboren 1931, ist emeritierter Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Südafrika. Als wichtigste Symbolfigur neben Nelson Mandela im Kampf gegen die Apartheid erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis. Ab 1995 war er Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, die nach den Prinzipien von Mahatma Gandhi arbeitete. Seine Politik der Vergebung und Aussöhnung wurde zum leuchtenden Beispiel für gewaltfreie Konfliktlösung. Auch im Alter von 84 Jahren setzt sich Bischof Tutu unermüdlich weltweit für Frieden und Menschlichkeit ein.


Douglas Abrams ist Lektor, Autor mehrerer erfolgreicher Romane und Sachbücher und seit mehr als zehn Jahren Koautor von Desmond Tutu. Als Gründer der Literaturagentur Idea Architects engagiert er sich besonders für Projekte, die das Ziel verfolgen, mehr Weisheit, Gesundheit und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.



Und nun ... mein Fazit und meine Rezension:

"Das Buch der Freude" - ein machtvoller Titel, doch was steckt dahinter? Über den Dalai Lama hatte ich schon zuvor einiges gehört, allerdings nicht sehr viel gelesen. Wie vielen von euch wohl auch, ist er euch allen ein Begriff, eine große Persönlichkeit, doch was alles dahinter steckt, was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist und welche Geschichte er erzählen möchte, das war mir nicht bewusst. Ehrlicherweise wusste ich aber auch nicht, was ich von dem Buch erwarten sollte! Was soll in einem "Buch der Freude" drin stehen? Der ultimative Schlüssel zur Freude, zur Glückseligkeit, zu einem friedvollen Leben? Wenn zwei so große Persönlichkeiten wie der Dalai Lama selbst und Erzbischof Desmond Tutu daran mitgearbeitet haben, dann kann doch nur eine Botschaft drin stecken, die uns alle tief berühren wird, vielleicht sogar im Inneren umkrempeln wird und - wer weiß - vielleicht wird sogar der ein oder andere nach dem Lesen dieses Buches sein Leben tatsächlich ändern? Nein, ich hatte überhaupt keine Ahnung, was mich mit diesem Buch erwartete, nur wusste ich eines zu Beginn direkt: ich würde dieses Buch nicht so schnell lesen können wie all die Romane zuvor, denn dieses hier ist kein Roman - es ist eine Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte zweier Männer, die eigentlich so sind, wie du und ich: einfache Menschen.

Das Buch ist aufgeteilt in drei große Abschnitte und Leitgedanken:


Das Wesen der wahren Freude
Hindernisse auf dem Weg zur Freude
Die acht Säulen der Freude.

Ich möchte euch in jeden dieser Abschnitte einführen und euch einige Gedanken mit auf den Weg geben, die auch mich berührt haben:

DAS WESEN DER WAHREN FREUDE

Freude ist ein großes Wort. Doch was ist Freude überhaupt? Und wie ist es möglich, dass sie ein so breites Spektrum an Gefühlen hervorrufen kann?

Ein langjähriger Freund des Dalai Lama, zugleich Psychologe und Experte für nonverbale Kommunikation Paul Ekman stellte fest, dass Freude "mit so vielen verschiedenen Gefühlen (verbunden ist), wie wir sie mit unseren fünf Sinnen erleben:

Vergnügtheit
Zufriedenheit
Erregung
Erleichterung
Staunen
Ekstase oder Glückseligkeit
Jubel
strahlender Stolz
erhebende Gefühle
Dankbarkeit, aber auch
Schadenfreude."
Wie aber kann es sein, dass ein Mann, der in der Vergangenheit solches Leid erfahren hat, solche Freude - und gerade diese Vielfältigkeit - erleben kann? Der Dalai Lama ist seit nunmehr 56 Jahren im Exil, darf sein eigenes Land nicht mehr betreten und trotz allem ist er nicht verbittert, nicht böse oder angefeindet, im Gegenteil: wir alle kennen ihn als einen glücklichen und zufriedenen Menschen, der tiefe Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlt und stets ein freundliches Wort auf den Lippen (und auch in seinen Gedanken und Gebeten) trägt.

Der Dalai Lama antwortete darauf mit einer Übung, die er selbst von einem alten indischen Lehrer gelernt hat:

"Er hat mich gelehrt, wenn man eine tragische Situation erlebt, dann soll man über diese Situation nachdenken. Wenn sich die Tragödie nicht überwinden lässt, dann hat es keinen Sinn, sich viele Sorgen darüber zu machen."

Oder aber:

"Wenn sich etwas an der Situation ändern lässt, warum dann niedergeschlagen sein? Und wenn sich nichts daran ändern lässt, was nutzt es, wenn man niedergeschlagen ist?"

Der Dalai Lama hatte sich weg von seinem Leiden und hin zu dem Leiden der Anderen gewandt. Denn nicht nur er hatte Schmerz und Leid erfahren, sondern auch viele andere Menschen. Wenn man Abstand nimmt, das Ganze in einem anderen (höheren) Rahmen betrachtet, dann sieht man, dass man nicht nur selbst, sondern auch viele andere leiden müssen, somit verringern sich unsere Sorgen und unser Leid. Er veränderte die Sichtweise und lenkte seinen Blick von sich selbst auf andere, weg vom Schmerz und der Qual, hin zum Mitgefühl. Im weiteren Verlauf erklärt er, dass auch diese Zeit ihm einiges gegeben hat: weitere Erfahrungen und Gelegenheiten auf Menschen zu treffen, die er - ohne die Zeit im Exil - wohl nicht getroffen hätte.

Doch nicht nur der Dalai Lama machte eine für ihn lehrreiche Zeit durch. Auch Erzbischof Desmond Tutu sowie sein Land hatten während der Apartheit sehr zu leiden. Auch er berichtet, wie er in dieser Zeit den Mut und die Stärke zu kämpfen und an das Gute zu glauben beibehalten hat: er hat an die Gesellschaft, an die Stärke der Gemeinschaft geglaubt und sich nicht nur auf sein Leid eingelassen. Gemeinsam mit vielen ist man stark.

Doch wie genau gelangt man nun zur Freude?

"Jeder wünscht sich ein glückliches Leben. Und unser individuelles Glück ist nur möglich als ein Teil einer glücklichen Menschheit. Also müssen wir uns über die Menschheit Gedanken machen und einen Sinn entwickeln für die Gemeinschaft von sieben Milliarden Menschen."

Besonders dieser Gedanke hat mich nachdenklich gemacht. Ich denke wie die meisten, bin auch ich Ich-bezogen, denke an mich und was mich glücklich oder unglücklich macht. Das heißt jetzt nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin, ein Egoist oder gar ein Egozentriker. Doch auch hier: relativiert man das Ganze, schaut man sich die anderen Milliarden Menschen an und versucht ihnen Gutes zu tun (nicht allen, aber einzelnen!), dann erfährt man, was wahres Glück bedeutet! Lächle beispielsweise morgen in der Bahn einen Menschen aufrichtig an. Zunächst mag er verwirrt sein über diese Aufmerksamkeit, aber nach einer Weile lächelt er zurück und gibt dein Lächeln weiter, das macht auch dich glücklich, denn du konntest mit wenig einen Menschen erreichen und ihm einen guten Start in den Tag geben.

HINDERNISSE AUF DEM WEG ZUR FREUDE

Wie findet man trotz Leidens Freude? Viele Hindernisse stellen sich auch uns im Alltag in den Weg. Fangen wir doch einfach mal an: du stehst morgens auf, bist wahrscheinlich gar nicht richtig ausgeschlafen, weil du einen Alptraum hattest oder aber wachst mit Schmerzen auf (seelisch, physisch), wie soll da dein Tag gut werden? Aufspringen und sagen "Hey, es wird ein toller Tag" - das mag in eben diesem Moment eher nicht gelingen.

Der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu sagen, dass wir eine Art "geistige Immunität" entwickeln müssen, um diesen negativen Einflüssen zu entkommen und uns auf das zu konzentrieren, was wichtig ist: die Freude. Destruktive Gedanken und Gefühle sollen vermieden werden und das gelingt nur durch tägliches Training! Warum also soll ich mit dem Gedanken "Heute wird ein beschissener Tag. Ich muss noch dies und das erledigen und das steht auch noch an. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles schaffen soll" meinen Tag versauen und mich selbst runter ziehen, wenn ich die Macht dazu habe, es zu ändern? Wie wäre es denn mit diesem Satz "Heute wird ein wunderbarer Tag! Ich stelle mich allen Herausforderungen und gehe eine nach der anderen an. Ich lasse mich nicht unterkriegen und gebe mein Bestes!"

Die Umwandlung negativer in positiver Gedanken - ich gebe zu, das gelingt auch mir nicht immer, auf dem Gebiet bin ich auch noch ein Lehrling, aber ich gebe mein Bestes! Und ich lege auch jetzt damit los!

Ihr könnt das Ganze auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: welchen Nutzen hat beispielsweise die Wut, wenn ich im Stau stehe? Was nützt mir meine Angst? Gar nichts! Ich komme wütend auch nicht schneller im Verkehr voran und warum soll ich mir schon morgens Angst machen und mich mit meinen mir auferlegten Zielen überfordern? Damit stresse ich mich nicht nur, sondern bremse mich gleichermaßen!

DIE ACHT SÄULEN DER FREUDE

Blickwinkel ~ "Es gibt viele verschiedene Sichtweisen"
Bescheidenheit ~ "Ich versuchte, demütig zu wirken"
Humor ~ "Zu lachen und zu scherzen ist viel besser"
Akzeptanz ~ "Der einzige Ort, an dem die Veränderung beginnen kann"
Vergebung ~ "Sich von der Vergangenheit befreien"
Dankbarkeit ~"Was für ein Glück, dass ich lebe!"
Mitgefühl ~ "Wir wollen mitfühlend sein"
Großzügigkeit ~ "Wir sind von Freude erfüllt"
"Die Art, wie wir die Welt sehen, und die Bedeutung, die wir dem beimessen, was wir sehen, beeinflusst die Weise, wie wir fühlen."

Was soll uns das sagen? Wie können wir unseren Blickwinkel verändern? Wenn wir schon nicht das Geschehene verändern können, dann doch unsren Blickwinkel darauf, denn das ist das einzige, was wir wirklich unter Kontrolle haben. Also treten wir einen Schritt zurück, betrachten das Geschehene aus einem anderen Blickwinkel und erkennen dann, dass es doch noch anders aussieht, als es im ersten Moment geschienen hat.

Wer an den Dalai Lama oder aber an den Erzbischof Desmond Tutu denkt, der sieht vor sich zwei große Männer, zwei Berühmtheiten, zwei Persönlichkeiten, die Einfluss haben und deren Wort in der Welt Gewicht hat. Was aber sehen die beiden Männer? Der Dalai Lama erklärte, dass er nicht zu einem "besonderen Menschen" hochgehoben werden wollte, er selbst hatte eine Scheu, wenn nicht sogar Angst, vor großem Publikum zu referieren. Wie legte sich das? Er selbst sagte sich, dass er nichts Besonderes sei, er sei selbst ein Mensch - stellte sich also mit all den Menschen im Raum auf eine Ebene, auf eine freundschaftliche Ebene und war so in der Lage den Menschen niemals überlegen zu erscheinen, sondern als ein greifbarer Freund.

Weiterhin ist auch der Humor auf dem Weg zur Freude nicht zu verachten. Wenn man von ganzem Herzen lacht und dieses Lachen wirklich aus der Tiefe seines Herzens kommt, dann kann man gar nicht mehr traurig, ängstlich, wütend, angespannt oder sonst wie negativ eingestellt sein. Man kann nur eines: die Freude, die aus seinem Herzen strömt in seinem ganzen Körper spüren und verinnerlichen. (Ein herzhaftes) Lachen ist nun mal doch die beste Medizin!

Auch die Akzeptanz hilft uns einen Schritt in Richtung der Freude zu tun. Wenn wir akzeptieren, wie das Hier und Jetzt ist und das dies aus der Vergangenheit resultiert, die wir nicht mehr ändern können, dann haben wir einen Weg gefunden, den wir weiter beschreiten können: und zwar den Weg, den wir uns nun selbst ebnen werden. Ich habe auch einige Dinge in der Vergangenheit getan oder aber unterlassen, die ich bereue. Einige Zeit hatte ich damit zu kämpfen, insbesondere mir machte ich schwere Vorwürfe "warum habe ich das nur getan?" oder "warum hab ich mich nicht einfach gewehrt und die Stimme erhoben?" - all das war mir immer im Sinn; bis ich selbst zu dem Gedanken gekommen bin, dass ich es nicht mehr ändern kann, es hinnehmen muss, was geschehen ist, aber immer noch die Macht und den Mut habe, meine Zukunft selbst zu gestalten und sie nicht weiterhin durch meine Vergangenheit bestimmen zu lassen.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Freude ist die Vergebung. Auch damit kann ich dienen. Nein, ich habe nicht all denen vergeben (können), die mich verletzt haben, dies ist ein großer Schritt, an dem ich nach wie vor arbeite. Aber ich habe gelernt, mir selbst zu vergeben, mir selbst zu verzeihen und mich damit weiter zu entwickeln, mich zu mögen. Die Vergangenheit ist nun wirklich Vergangenheit. Ich habe mich von ihr befreien können.

Als weitere Säule der Freude wird die Dankbarkeit genannt. Wofür sollen wir dankbar sein? Für einfach alles! Sei dankbar, dass du lebst, dass du Zeit für dich hast und dich um die Dinge kümmern konntest, die du dir vorgenommen hast. Sei dankbar für deine Familie und Freude, für die Menschen, die dich bedingungslos lieben und dich immer unterstützen. Es gibt so viele Gründe dankbar zu sein. Ich weiß, es ist nicht immer leicht etwas zu finden, schon gar nicht, wenn man sich von negativen Gedanken beeinflussen lässt, doch hier ist ein Anfang für dich: schau dich um, vielleicht sitzt du gerade in der Bahn oder gehst durch eine Straße. Kannst du auch eine Blume sehen, den blauen Himmel, das Gezwitscher der Vögel hören oder aber ein Lächeln eines Menschen einfangen, der gegenüber von dir sitzt? All das sind kleine Dinge, für die man am Ende des Tages dankbar sein kann. Sammle sie und bewahre sie dir.

Der Gedanke des Mitgefühls findet sich auch in dem der Blickwinkel wieder. Ändere ich meinen Blickwinkel, sehe also nicht nur mich, sondern auch die vielen anderen Menschen und deren Leiden, konzentriere ich mich nicht nur auf mich und meinen Schmerz, sondern möchte helfen und deren Leiden beenden; das erschafft in mir ein Gefühl von Zufriedenheit, Glück und Freude! Was du aussendest, kehrt im Vielfachen zu dir zurück!

Mit der Großzügigkeit ist nicht nur der materielle Reichtum gemeint, natürlich können wir großzügig sein, indem wir an Hilfsorganisationen Spenden leisten, doch Großzügigkeit ist auch bei Gefühlen zu sehen oder aber auch bei der Zeit. Sei großzügig und schenke anderen deine Zeit, verbringe sie mit der Familie und mit Freunden und sieh, dass du nicht nur gibst, sondern auch gleichermaßen erhältst.



Wie ihr sehen könnt, habe ich mich ausführlich mit dem Buch und dem Thema Freude befasst und es hat mich auch wirklich tief berührt und beeindruckt. Ich bin jetzt noch nicht in der Lage, all das Gelesene oder aber zuvor für euch Niedergeschriebene selbst einwandfrei umzusetzen, doch die Gedanken dahinter, das Zurücktreten und einen anderen Blickwinkel benutzen, die negativen Gedanken abwehren und in positive Gedanken umwandeln, Freude, Glück, Zeit und Mitgefühl teilen, die Vergangenheit akzeptieren und Dankbarkeit empfinden und aussenden, das hat mir sehr geholfen. Ich versuche jeden Tag zu neu mit einem Lächeln auf den Lippen zu beginnen und bin dankbar für all das, was ich bereits erreicht habe, was ich erreichen werde und für all die vielen Herausforderungen, die mir helfen, mich weiter zu entwickeln.

"Das Buch der Freude" mag keine leichte Lektüre sein mit einem sicheren Weg zur unendlichen Freude und Glückseligkeit, doch es gibt uns den Schlüssel, um die Tür in unserem Inneren zu öffnen, um auf eben diese Weg zu gelangen. Ich kann dieses Buch einfach weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Die dreizehnte Fee

Die Dreizehnte Fee
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Zum Inhalt:

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, ...

Zum Inhalt:

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.

Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.



Über die Autorin:

"Meine Schreibbiografie beginnt wie die hunderter Autoren:
Ich liebe Buchstaben seit ich denken kann. Schwarze Wörter auf weißem Papier, ein Hauch von Staub, das Knistern beim Umschlagen, eine verborgene Geschichte.
Wie passt eine ganze Welt zwischen zwei Buchdeckel?
Wie kann sie uns so sehr gefangen nehmen und fesseln, dass wir selbst nach dem kleinen Wort ENDE noch in ihr verweilen, des Nachts von ihr träumen?
Bücher - sie besitzen eine ganz eigene Art von Magie.
Wir werden zu Helden, zu Weltrettern, zu Liebenden.
Und wenn wir ein Buch zuschlagen, dann bleibt immer ein Stück von uns in seinem Herzen zurück. Solange, bis wir uns erneut auf die Reise begeben und uns an die Stellen erinnern, an denen wir schon einmal entlang gekommen sind. Bücher. Magie und Kunst. Lasst euch verzaubern!"

Das schreibt die Autorin über sich selbst. Lest mehr auf ihrer Seite!



Mein Fazit und meine Rezension:

Wer kennt sie nicht? Die dreizehnte Fee - die dunkle Fee aus "Dornröschen", gefürchtet von allen, scheinbar geliebt von niemandem. Spätestens seit der neuen Disney Verfilmung "Maleficent - die dunkle Fee" ist uns Malefizia bekannt. In Julia Adrians Roman "Die dreizehnte Fee" geht es um eben genau diese Fee, nur hat sie hier einen anderen Namen: Lilith.

Wir finden uns in der Märchenwelt wieder und bereits zu Beginn des Buches wird der Leser mit einer schaurigen Szene konfrontiert, die niemals an den Einstieg in ein "klassisches" Märchen erinnert, doch was ist schon "klassisch" oder "traditionell"? Diese Frage stellt sich nicht nur der Leser, sondern auch die Protagonistin selbst. Aus einem langen Schlaf erwacht, findet sich die dreizehnte Fee im hohen Turm wieder, nackt, da ihr Gewand unter der Berührung des Prinzen zu Staub gefallen ist, doch anstatt der Liebe, die sie sich erhofft (immerhin wird "der Liebe wahre Kuss" sie aus dem todesähnlichen Schlaf befreien), wird ihr Furcht und Hass entgegengebracht. Ehe sie sich versieht, befindet sie sich in der Gefangenschaft des Hexenjägers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die anderen 12 Hexen - die Schwestern unserer Protagonistin - zu jagen und zu töten, denn diese herrschen grausam über die einst so geliebte Welt. Zunächst begleitet sie den Hexenjäger widerwillig, doch schon kurze Zeit später merkt sie, dass sie von ihm viel lernen kann: die menschlichen Emotionen. Noch irritiert von dem, was ihr widerfahren ist, scheint sie nicht nur ihrer Identität beraubt zu sein, sondern auch ihrer Magie. Angetrieben von der Rache gegen ihre Schwestern, macht sie sich gemeinsam mit dem Hexenjäger auf den Weg, um jede einzelne von ihnen zur Rechenschaft zu ziehen und schon bald schwindet nicht nur die Magie, sondern auch eine Fee nach der anderen. Doch ist es wirklich das, was Lilith will?

Mehr verrate ich noch nicht. ;)

Wer denkt, er habe es hier mit einem Märchen zu tun, der irrt sich - zumindest wenn man die verklärt romantische Sicht auf Märchen hat, die uns einst Walt Disney aufgezeigt hat. Wir finden uns hier wahrhaft in einem Märchen wieder, doch ist es wirklich das: ein MÄR-chen. Von Liebe, Freundschaft, Vergebung und musicalähnlichen Auftritten ist hier nichts zu sehen / zu hören oder zu lesen. Wir befinden uns in einer harten Gegenwart, in einer Realität, in der die Menschen vor Angst erzittern, wenn sie allein an die Gegenwart der Zwölf großen Feen denken, denn die sind keineswegs lieb, freundlich, klein und wollen dir deine Wünsche erfüllen. Mitnichten.

So trifft man auf die "Kinderfresserin", die tief unten in der Erde lebt auf einem Haufen von Kinderknochen und -schädeln und ebenfalls nach dem Leben der dreizehnten Fee trachtet, immerhin hat diese die Macht sie zu stürzen. Neben ihren Taten hat sie auch ihre Magie stark gezeichnet und ihr den Verstand geraubt - Gretchen hat ihren Auftritt. Nach einem kurzen, aber heftigen Schlagabtausch, ist ihr Schicksal allerdings auch sehr schnell besiegelt.

Weitere Schwestern folgen bald und man ahnt immer mehr, dass man es hier nicht mit einem Märchen zu tun hat. Julia Adrian entführt uns mit ihrem Buch "Die dreizehnte Fee" in die Welt der Fantasie und Magie, doch führt sie uns diese so real vor Augen, dass man die Ängste der Menschen und auch der Protagonistin selbst spüren kann. Der Zwiespalt, der Lilith schier zu zerreißen droht, ist für den Leser greifbar und lässt ihn doch etwas verwirrt zurück.

Wer ist Lilith? Ist sie gut oder böse? Wird sie tatsächlich all ihre Schwestern töten? Sinnt sie tatsächlich nur auf Rache oder will sie Mensch sein? Was ist mit ihrem größten Wunsch?

Lilith war einst mächtig, doch ihre Magie hat sich verflüchtigt. Wie sie in den Turm kam und warum sie in einen langen Schlaf gefallen ist, wird zunächst gut verschwiegen. Doch bemerkt man schnell, dass es sich hierbei nicht um eine Fee (oder auch Hexe) handelt, die mit sich im Reinen ist. Tief in ihrem Inneren ist immer noch das Böse verborgen, doch sie möchte gut sein, oder doch nicht? Einige Passagen sind wahrlich verwirrend für den Leser und auch ich weiß bis jetzt noch nicht, was ich von ihr halten soll.

Ebenso viele Rätsel birgt für mich der Hexenjäger. Den Namen von ihn weiß ich bis jetzt noch nicht. Nach und nach erfährt man, was er in der Vergangenheit erlebt hat und warum er auf der Jagd nach den Hexen ist. Doch was verbindet ihn und Lilith? Gibt es wirklich ein Schicksal, das beide verbindet oder aber führt er beide ins Verderben?

Im Grunde genommen werde ich am Ende des ersten Bandes mit vielen offenen Fragen zurück gelassen. Ein guter Cliffhanger und eine wirklich gute Idee der Autorin, um den Leser weiterhin in ihrer Geschichte zu fesseln. Da die beiden Fortsetzungen bereits erschienen sind, ist es auch ein Leichtes, die Geschichte in einem zu lesen.

Was mir wirklich sehr gefallen hat, waren die nicht zu langen Kapitel, ab und an wurde es ausschweifend, wenn es um die Gefühle von Lilith ging, doch das hat einfach ihren inneren Konflikt noch stärker betont. Die Märchenwelt ist auch sehr gut und real beschrieben. Hier geht es nicht nur um liebenswerte Wesen - nein. Hier wird gezeigt, was passieren kann, wenn eine mächtige Fee in einen langen Schlaf verfällt und ihre Schwestern an die Macht kommen: Tod und Verderben prasseln auf die Menschen nieder. Natürlich hätte es auch das Gegenteil sein können - immerhin war ich etwas verwundert, dass Lilith als einstige Königin als eiskalt und unberechenbar beschrieben wird, ihre Schwestern ihr aber scheinbar in nichts nachstehen ...

Aber gut, bevor ich euch als künftige Leser von Julia Adrian noch weiter verwirre oder euch die Spannung gänzlich aus der Geschichte raus nehme, nur so viel:

Julia Adrian weiß, wie sie ihre Leser fesseln kann. Wer sich in der Märchenwelt auskennt und sich auch in der Welt der Fantasie heimisch fühlt, der ist bei dieser Reihe genau richtig! Doch sollte man nicht zu verklärt an die drei Bände herangehen und die rosa rote Brille mit Glitzer und Herzen absetzen: hier geht es nicht um eine große Liebe, die den Tod und die schwarze Magie bezwingt, sondern um sehr viel mehr und es ist wahrlich viel grausiger und realistischer als zuvor gedacht.

Ich persönlich habe das Buch aufgrund seines Umfangs (206 Seiten) innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und ja, es hat mich unterhalten, doch konnte es mich nicht so einfangen, wie ich es mir erhofft habe. Vielleicht werde ich die nächsten beiden Bände noch ausleihen und lesen, aber den Drang, jetzt, sofort und auf der Stelle den nächsten Band in die Hand zu nehmen, um zu wissen, wie es weiter geht, habe ich nicht.