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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2025

Nicht nur für den Winter

Drei Tage im Schnee
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"Drei Tage im Schnee" ist einerseits das perfekte Winterbuch. Bei dem beschriebenen Häuschen im Schnee wird wahrscheinlich noch der größte Wintermuffel sich denken: Ach, wie gemütlich, da wäre ich jetzt ...

"Drei Tage im Schnee" ist einerseits das perfekte Winterbuch. Bei dem beschriebenen Häuschen im Schnee wird wahrscheinlich noch der größte Wintermuffel sich denken: Ach, wie gemütlich, da wäre ich jetzt gerne! Und wenn ich schonmal da bin, hätte ich auch gerne einen Kakao!

Andererseits ist es genau die Art von Buch mit Botschaft, die die Leserschaft von Stephan Schäfer, Ewald Arenz, Sergio Bambaren oder auch John Strelecky anspricht und bei der es mehr um den zu übermittelnden Inhalt geht als um das Setting.
Die Botschaft selber ist zeitlos und passt genauso gut in den Sommer - während "25 letzte Sommer" im Sommer spielt, aber von der Botschaft her im Winter genauso aktuell ist.
Ich denke, mit diesem Buch kann man die Leseefahrung auch am ehesten vergleichen, wenn auch mit einer anderen Thematik.

Ein kleines Büchlein, das man schnell gelesen hat, das aber noch lange nachklingt.

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Veröffentlicht am 19.11.2025

Beängstigend

Heimat
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"Heimat" ist ein ziemlich ruhiger, fast stiller Roman, in dem das meiste zwischen den Zeilen passiert. Beängstigend ist dabei, wie normal sich alles - am Anfang - anfühlt. Die Gespräche zwischen den Müttern, ...

"Heimat" ist ein ziemlich ruhiger, fast stiller Roman, in dem das meiste zwischen den Zeilen passiert. Beängstigend ist dabei, wie normal sich alles - am Anfang - anfühlt. Die Gespräche zwischen den Müttern, die Treffen der Kinder, alles wirkt so vertraut. Kleinstädtisch, irgendwie schon fast gemütlich. Und dann entgleiten die Normalitäten ganz leise. Die Denkweisen verändern sich. Der Frust auf den Partner wird mit Ablehnung seiner Freunde gleichgesetzt und mit deren Weltanschauung begründet. Man hält sich immer enger an die Menschen, die doch so nett sind, obwohl sie einen immer mehr von einem selbst entfremden. Und plötzlich ist man mittendrin im Wahlkampf der AfD, obwohl man doch eigentlich nur mit der netten Nachbarin Kaffeetrinken war und Rezepte ausgetauscht hat.
Das fand ich an dem Buch wirklich gut gemacht, wie es unaufdringlich wirkt. Man fühlt sich tatsächlich so, als würde es einem selber passieren und das obwohl es immer wieder auch Momente des Zweifelns gibt.
Und dann ... kommt das Ende. Dieses typische und für mich frustrierende "Hanserende". Denn das Buch hört auf an einer Stelle, an der die Geschichte eigentlich doch erst so richtig spannend wird und damit wird man dann alleingelassen. Mittlerweile weiß ich das und rechne bei dem Verlag damit und trotzdem hat es mich bei diesem Roman wieder kalt erwischt. Da muss doch noch was kommen. Nein. Frustration. Es passt zu diesem Buch, fühlt sich aber trotzdem unbefriedigend an.
Aber wer gerne hochaktuelle, gesellschaftskritische Romane liest, die sehr literarisch sein dürfen: Hier zugreifen!!!

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Veröffentlicht am 01.10.2025

Hatte mir etwas mehr erhofft

Death at Morning House
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"Death at Morning House" ist ein Jugendkrimi. Das wusste ich eigentlich schon vorher, aber es ist beim Lesen leider immer wieder mal durchgekommen. Auf die ungute Art.
Aber erstmal zu den Sachen, die mir ...

"Death at Morning House" ist ein Jugendkrimi. Das wusste ich eigentlich schon vorher, aber es ist beim Lesen leider immer wieder mal durchgekommen. Auf die ungute Art.
Aber erstmal zu den Sachen, die mir gefallen haben: Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte startet schnell spannend, auch wenn man sich im ersten Moment fragt: Hä, wieso das jetzt? Aber es wird schließlich zu einer runden Erzählung verknüpft. Auch sind die beschriebenen Ereignisse durchaus plausibel. Man liest keine Thriller, weil man sie so realistisch findet, sondern wegen der Spannung, aber es war tatsächlich mal eine Geschichte, von der man sich denkt, dass sie so passiert sein könnte.
Aber - und das hat mir als erwachsenen Leserin etwas die Lektüre vermiest, kann aber für die Altersgruppe durchaus ein Argument sein, das für den Roman spricht: es geht sehr sehr oft um die Problem(ch)e(n) von Jugendlichen. Wer etwas Ähnliches wie z.B. von Ursula Poznanski erwartet, was man auch als Erwachsener gut lesen kann, dem würde ich eher abraten.
Die ganzen "Wer mit wem"-Liebeleien empfand ich als anstrengend und die Alkohol- und Drogengeschichten waren für mich abstoßend. Das mochte ich aber auch als Jugendliche schon überhaupt nicht. Also vielleicht auch ein Typproblem.
Für meinen Geschmack nur 3 von 5 Sternen, aber trotzdem durchaus eine Empfehlung für jugendliche Neulinge, die einen Einstieg in die Krimi-Thriller-Lektüre suchen.

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Veröffentlicht am 01.10.2025

Geniales Spin-Off

Holmes & Moriarty
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"Holmes & Moriarty" ist eine gelungene Erweiterung der klassischen Sherlock Holmes Geschichten. Wie beim Original werden große Teile der Erzählung von Dr. Watson übernommen, aber auch Moriartys Assistent ...

"Holmes & Moriarty" ist eine gelungene Erweiterung der klassischen Sherlock Holmes Geschichten. Wie beim Original werden große Teile der Erzählung von Dr. Watson übernommen, aber auch Moriartys Assistent Sebastian Morran kommt zu Wort.
Dadurch erhalten wir ein Bild von beiden Seiten über einen Fall, der die beiden Gegner zwingt, zusammenzuarbeiten.
Der Fall selbst ist sehr spannend und so verzwickt, dass es beide Superhirne braucht, um ihn gemeinsam zu ergründen.
Erzählerisch gelingt es dem Autoren sowohl die altertümliche Atmosphäre des Originals rüberzubringen, aber trotzdem auch für moderene Lesende nicht zu anstrengend zu sein (wie es echte Klassiker manchmal an sich haben).
Ich würde das Buch beinahe zu einem Must Read für Fans sowohl der originalen Sherlock Holmes Bücher, als auch der modernen Serie erklären und hoffe, dass das Buch viele weitere begeisterte Leser:innen findet!

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Veröffentlicht am 01.10.2025

Solider Reihenauftakt

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
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"Ein Mord im November" scheint der Auftaktband einer neuen Krimireihe zu sein - wobei man sagen muss, dass man ihn auch gut einzeln lesen kann. Der Fall wird rund abgeschlossen, sodass man nicht das Gefühl ...

"Ein Mord im November" scheint der Auftaktband einer neuen Krimireihe zu sein - wobei man sagen muss, dass man ihn auch gut einzeln lesen kann. Der Fall wird rund abgeschlossen, sodass man nicht das Gefühl hat, dass man gezwungen ist, weiterzulesen.
Da die Geschichte aber durchaus interessant und spannend war, könnte ich mir vorstellen, dass man gerne weiterlesen möchte.
Im Buch gibt es übrigens 2 Detective Inspectors namens Wilkins, sodass der Reihentitel "Ein Fall für DI Wilikins" ziemlich doppeldeutig ist. Ich hoffe ja, dass beide in Zukunft eine Rolle spielen werden, denn es sind beide sehr interessante Charaktere mit einigen Ecken und Kanten.
Das einzige Manko war für mich, dass es sehr viele Fachbegriffe aus dem Englischen gibt, die unerklärt stehengelassen werden. Vor allem die Berufsbezeichnungen aus dem Universitätsmilieu fand ich ziemlich verwirrend - und das, obwohl ich Englisch kann. Da werden Lesende ohne Englischkenntnisse vermutlich noch mehr dran zu kauen haben. Da die meisten für die Geschichte an sich aber irrelevant sind, ist es wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt.

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