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Veröffentlicht am 09.08.2020

Schicksal

Das Einzige, was jetzt noch zählt
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Juliette arbeitet als Krankenschwester auf der Intensivstation als der schwer verletzte Feu-erwehrmann Romeo eingeliefert wird. Sie ist ihm eine große Stütze. Doch die Wege der Zwei trennen sich wieder, ...

Juliette arbeitet als Krankenschwester auf der Intensivstation als der schwer verletzte Feu-erwehrmann Romeo eingeliefert wird. Sie ist ihm eine große Stütze. Doch die Wege der Zwei trennen sich wieder,
Juliette und Romeo, eine klasse Namensgebung für diese Geschichte. Natürlich gibt es hier nicht nur die Beiden. Romeo hat eine jüngere Schwester, einen Opa, Juliette eine ganz phan-tastische Großmutter, alte Freunde und eine Partner, den sie lieber nicht hätte.
Der Schreibstil hat mir nach kurzer Eingewöhnung gut gefallen. Eher kurze Kapitel und durch die Sprache der Autorin gibt es keine Längen, aber die Geschehnisse und Gefühle sind treffend dargestellt und auch berührend.
Die Geschichte erzählt von Schicksal und Vertrauen. Sie spricht von Respekt vor sich selber und dass wir mit den Karten des Lebens spielen, die uns ausgeteilt werden, der Rest ist halt Schicksal.
Es ist eine, irgendwie leicht geschriebene Geschichte, die aber doch eindringlich wirkt und ein Gefühl von Stärke hinterlässt.
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll, dieser Roman von Agnes Ledig hat mit gut ge-fallen und die Charaktere sind gut dargestellt. Eine klare Leseempfehlung für einen gefühl-vollen Roman, der auch noch das Problem von sog. toxischen Partnerschaften beleuchtet.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Gelungen

Tod in der Speicherstadt
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Kommissar Hauke Sötje will in Hamburg ein Schiffsunglück auf der Elbe aufklären. Ein To-ter ist wohl der ältere Sohn des Kaffeehändlers Belingrodt. Sötjes Verlobte Sophie arbeitet beim Konsul Winter und ...

Kommissar Hauke Sötje will in Hamburg ein Schiffsunglück auf der Elbe aufklären. Ein To-ter ist wohl der ältere Sohn des Kaffeehändlers Belingrodt. Sötjes Verlobte Sophie arbeitet beim Konsul Winter und stößt auf eine vermisste junge Frau.
Beide kommen während ihrer Ermittlungen auf eine Spur von Schmuggel, Macht, Geldgier, Sucht und Neid.
Dazu wird Hamburg im Jahr 1896 sehr gut beschrieben. Die örtlichen Gegebenheiten von Hamburg und besonders der Speicherstadt. Auch die ganzen Verflechtungen der Kaufleu-te, wie die Verzollung ablief, oder auch das Be- und Entladen der Boote. Dazu kommt noch die Beziehung zwischen Kommissar Sötje und Sophie, was sich aber sehr gut in die Geschichte einfügt. Interessant fand ich auch, dass sich die Kriminalpolizei damals im Auf-bau befand und aus politischen Gründen fast wieder aufgelöst wurde. Diese Geschichte zeigt auch wieder deutlich wie anders die Gesellschaft damals war, was einem heute gar nicht mehr so bewusst ist und zu welchen Löhnen sich die Hafenarbeiter, und viele ande-re, abschuften mussten.
Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte ist super konstruiert, die Erzähl-stränge um Haukes Ermittlungen und Sophies Nachforschungen kommen sehr gut zu-sammen.
Hier werden neben dem Kriminalfall noch so viele Dinge angesprochen. Das hat mir gut gefallen und ich kann diesen historischen Kriminalroman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Immer noch unfassbar

Und auf einmal diese Stille
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9/11, gibt es jemanden dem dieser Tag nicht ins Gedächtnis gebrannt ist? Auch ich weiß noch, wie ich fassungslos vor dem Fernseher saß. Man sah die Bilder, konnte es aber eigent-lich nicht begreifen. Die ...

9/11, gibt es jemanden dem dieser Tag nicht ins Gedächtnis gebrannt ist? Auch ich weiß noch, wie ich fassungslos vor dem Fernseher saß. Man sah die Bilder, konnte es aber eigent-lich nicht begreifen. Die Zahl der Menschen die an diesem Tag starben ist nicht vorstellbar.
Dieses Buch ist etwas besonderes, es berichtet von den Leuten die es erlebt haben. Und es wird nicht über einen anderen erzählt sondern die Menschen, die überlebt haben, erzählen selbst.
Der Autor hat die rund 500 Stimmen in diesem Buch zusammen getragen, aus verschiedenen Oral-History-Projekten, chronologisch geordnet.
Als Leser ist man „hautnah“ mit dabei, erlebt das Grauen der Menschen mit. Es begann als ein ganz normaler Tag, mit einem so unheimlich klaren Himmel. Doch dann fliegt das erste Flugzeug in den einen Turm des World Trade Center. Es passiert etwas, was einfach unvor-stellbar ist. Man liest was diese Überlebenden erleben, doch kann man es in irgendeiner Form nachvollziehen? Nein. Die Bilder, die man selber im Fernsehen gesehen hat, werden mit den Berichten in Verbindung gebracht.
Das Lesen dieses Buches lässt einen vielleicht ein wenig mit nachempfinden von dem Grau-en. Besonders, da man ja weiß was passieren wird, was die Leute zu dem Zeitpunkt nicht wussten.
Beeindruckend, was so viele geleistet haben, furchtbar, dass so viele sterben mussten.
Es ist beeindruckend und auch packend zu lesen und manchmal will man dann doch gar nicht weiter lesen.
Zudem ist überhaupt nicht zu verstehen, was andere zu solchen Taten treibt um ein Land zu treffen und weiter Gewalt zu säen.
Auf jeden Fall ein ganz wichtiges Buch, auch wenn es manchmal eine Pause beim Lesen braucht.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Geschichte einer Großfamilie

Vaters Wort und Mutters Liebe
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Im finnischen Tornedal lebt die Familie Toimi. Siri und Pentti und ihre zwölf Kinder. Wo-bei, als die Geschichte beginnt sind einige schon ausgezogen, zu Besuch gekomen.
Ich finde dieses Buch, die Geschichten ...

Im finnischen Tornedal lebt die Familie Toimi. Siri und Pentti und ihre zwölf Kinder. Wo-bei, als die Geschichte beginnt sind einige schon ausgezogen, zu Besuch gekomen.
Ich finde dieses Buch, die Geschichten der Familienmitglieder, schwer zu beschreiben. Vie-le erzählen von sich. Zum Ende auch Pentti, dem alle lieber aus dem Weg gehen.
Nachdem ein besonders schändliches Tun von Pentti zu Tage kommt sind viele der Mei-nung, dass sich nun was ändern muss, Siri soll Pentti verlassen.
In einzelnen Kapiteln werden einige der Kinder vorgestellt, man lernt sich und ihre Be-weggrüne näher kennen, auch Siri. Erstaunlich wie unterschiedlich Menschen aus ein und derselben Familie sein können und manche auch beängstigend.
Neben den Personen wechseln auch die Zeiten aus denen erzählt wird, viele Blicke in die Vergangenheit, wieder in die Gegenwart.
Geschrieben ist die Geschichte dieser Familie in einem guten Stil, als Leser konnte ich das Innenleben gut verstehen, wenn auch nicht alles was die verschiedenen Charaktere tun, verstehen. Es scheint eine besondere Gegend zu sein, das Tornedal, was spezielle Men-schen hervorbringt. Manches kam mir zu langatmig vor, anderes dann wieder passend, treffend. Ein Wechselbad beim Lesen. Siris Gefühl der Freiheit konnte ich z.B. gut nach-empfinden, aber vieles blieb mir irgendwie fremd. Somit bin ich nach dem Lesen von Va-ters Wort und Mutters Liebe mit meiner Meinung hin und her gerissen. Dieses Buch ist speziell, hat mich aber nicht richtig packen können. (3,5 Sterne)

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Veröffentlicht am 16.07.2020

So viel mehr

Joey - Wie ein blindes Pferd uns Wunder sehen ließ
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Ein Buch über Pferde und Menschen und so viel mehr.
Eine verwahrloste Pferdeherde, viele sind schon verhungert. Eine Frau, die einen Traum, eine Berufung hat und einen tiefen Glauben. Kim baut mit viel ...

Ein Buch über Pferde und Menschen und so viel mehr.
Eine verwahrloste Pferdeherde, viele sind schon verhungert. Eine Frau, die einen Traum, eine Berufung hat und einen tiefen Glauben. Kim baut mit viel Glauben, Hilfe und glückli-chen Fügungen die Hope Reins Ranch auf. Hier soll traumatisierten Kindern geholfen wer-den, durch Pferde, die ebenfalls schlimmes erlebt haben. So kommt Joey auf Hope Reins, der Appaloosa ist blind und stellt dadurch eine besondere Herausforderung dar.
Unheimlich gefühlvoll und warmherzig werden die Probleme, die sich durch Joeys Blindheit ergeben, geschildert. Ebenfalls wird die Geschichte seines Weidepartners Speckles erzählt, der erst Vertrauen lernen muss. Und natürlich auch die Menschen. Kim, die um den Fortbe-stand von Hope Reins kämpft, mit all den freiwilligen Helfern. Dieses Buch erzählt von Ein-fühlungsvermögen, von Vertrauen, von Schmerzen, von Glaube und Liebe und Loslassen können.
Beim Lesen machte sich bei mir Bewunderung breit, für diese Energie der Menschen. An den Glauben, dass es weiter geht und was das alles bewirkt. Joey entwickelt sich prima und kann gerade durch seine Blindheit so vielen Kindern helfen. Durch Hope Reins profitieren so viele.
Die Geschichte um Joey ist einfach sehr gut geschrieben, schnörkellos und so treffend, be-rührend. Auch für nicht-Pferdefans lesenswert.

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