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Veröffentlicht am 30.03.2020

Emotionale GlücksTräume

Ein Traum vom Glück
1

Essen 1951: Im Krieg ist Katharina mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel, von Berlin nach Essen zu ihrer Schwiegermutter Wilhelmine, genannt Mine, geflohen. Katharinas Ehemann Karl gilt als verschollen. ...

Essen 1951: Im Krieg ist Katharina mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel, von Berlin nach Essen zu ihrer Schwiegermutter Wilhelmine, genannt Mine, geflohen. Katharinas Ehemann Karl gilt als verschollen. Mine gibt sich reserviert und entschlossen. Dennoch liebt sie ihre Enkeltöchter. Selbst Inge, die Katharina mit in die Ehe mit Karl gebracht hat, wurde von ihr voll und ganz als ihre Enkeltochter akzeptiert. Sie behandelt beide Mädchen gleich. Das war damals, wie auch noch heute, nicht selbstverständlich.
Mine gibt auch die Hoffnung nicht auf, dass ihr Sohn Karl eines Tages noch wieder nach Hause zurückkehren wird. Dagegen kommen Katharina Zweifel an Karls Rückkehr, je länger er abwesend ist. Durch diesen Konflikt und auch noch andere Umstände wird das Zusammenleben zwischen Katharina und Mine belastet. Katharina erweist sich als ausgezeichnete Schneiderin. Sie entwirft Mode und schneidert für Nachbarn und Bekannte Kleidung, womit sie sich eine Geldeinnahme sichert. Des Weiteren träumt sie davon ein Modeatelier zu eröffnen.
Im Winter 1951 steht auf einmal Johannes, der Enkelsohn von Mine, vor der Tür. Er ist ein traumatisierter Spätheimkehrer, der Sohn von Mines verstorbener Tochter und somit auch der Neffe von Katharinas Mann Karl. Mit der Zeit kommen Katharina und Johannes sich näher. Dabei entstehen Heimlichkeiten und jede Menge emotionale Verwirrungen. Es handelt sich um eine emotionale Berg- und Talfahrt. Die Beziehung zwischen Katharina und Johannes nimmt sehr viel Raum in der Geschichte ein. Anstelle dessen hätte ich mir persönlich vordergründig noch ein paar mehr historische Fakten aus der Zeit gewünscht.
Zur damaligen Zeit waren der Kauf von Waschmaschinen, Kühlschränken, Körperpflegeprodukten etc. ein hoher Luxus und auf Kredit zu bekommen. Auch das fließt in die Geschichte ein. Dadurch spürt man das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre.
Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven der Protagonisten erzählt. Es werden wechselnde Erzählperspektiven eingebaut die mir sehr gut gefallen. Den Ruhrpott-Dialekt in die Geschichte mit einzubringen fand ich eine sehr schöne Idee. Der Dialekt lockert die Geschichte auf.
Die Gestaltung des Covers ist sehr schön. Man erahnt sofort den historischen Hintergrund der Erzählung.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos.
Die Geschichte ist authentisch, hat mich gut unterhalten und ich wurde emotional mitgenommen. Ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen.
Durch den verständlichen und flüssigen Schreibstil konnte ich mir alles sehr gut und bildhaft vorstellen.
Die Charaktere sind sympathisch und sehr gut beschrieben.
Das Ende der Geschichte wird recht schnell abgehandelt. Meiner Meinung nach zu schnell. Die Ereignisse überschlagen sich. Es ist aber auch ein überraschendes Ende und macht neugierig darauf wie es weitergeht.
Ich bin sehr gespannt und freue mich auf den zweiten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 03.03.2020

Die Geschichte aus der Sicht von Sophia

Zeit des Sturms
0

Das Cover zeigt Sophia vor der Villa, ihrem zu Hause. Es rückt Sophia in den Vordergrund. Ich würde das Buch in einem Geschäft sicher zur Hand nehmen. Es würde mich neugierig machen, weil ich eine historische ...

Das Cover zeigt Sophia vor der Villa, ihrem zu Hause. Es rückt Sophia in den Vordergrund. Ich würde das Buch in einem Geschäft sicher zur Hand nehmen. Es würde mich neugierig machen, weil ich eine historische Geschichte dahinter vermuten würde. Und die ist einfach nur fantastisch …
Es handelt sich hier um den zweiten Band einer Trilogie in der es um drei Schwestern geht. Die Jahre zwischen 1933 und 1947 werden jeweils aus der Sicht einer Schwester erzählt. Die Geschichte spielt in Würzburg. Sie wird aus der Sicht von Sophia, der mittleren, der drei Schwestern, erzählt.
Obwohl die Partei in Würzburg nicht gesiegt hat, übernimmt sie dort die Macht.
Sophia ist politisch engagiert und kämpft mit einer Widerstandsgruppe gegen die Partei, obwohl ihr Vater Mitglied in der NSDAP ist. Sie verliebt sich in einen jungen Mann aus der Gruppe. Später verhilft sie ihm zur Flucht, weil er von der NSDAP verfolgt wird. Dadurch gerät sie und ihre Familie selbst in das Visier der Partei ...
Sophia arbeitet in dem Kaufhaus ihrer Schwester und widmet sich der Kunst. Sie malt gerne Bilder.
Die Brutalität und Macht der Partei wird in diesem Buch sehr deutlich beschrieben. Sehr klar wird auch die Überwachung und Unterdrückung der Menschen beschrieben. Auch die Ausgrenzung und Verfolgung der Sinti und Juden wird erörtert.
Der Irrsinn des Krieges, die Zerstörungswut, die Schicksale der Menschen werden spürbar vermittelt.
Die Geschichte ist sehr gut, authentisch und spannend geschrieben. Ich konnte mich emotional gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die Charaktere sind gut beschrieben und die Autorin hat hervorragend recherchiert.
Die Idee, eine Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen, gefällt mir sehr gut. Ich fühlte mich gut unterhalten. Von mir gibt es ein klare Leseempfehlung.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2020

Unterhaltsam und Gefühlvoll

Zärtlichkeit der Stille
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Die Geschichte spielt in den 1940er Jahren in Neuhaus am Inn. Therese wird von den meisten Leuten nur Rese genannt. Der Vater von Rese, verheiratet sie gegen ihren Willen mit dem viel älteren Anton. Anton ...

Die Geschichte spielt in den 1940er Jahren in Neuhaus am Inn. Therese wird von den meisten Leuten nur Rese genannt. Der Vater von Rese, verheiratet sie gegen ihren Willen mit dem viel älteren Anton. Anton ist der Mann ihrer verstorbenen Tante. Die Ehe ist lieblos und unglücklich. Auf dem Bauernhof ihrer Freundin Magdalena lernt Rese den französischen Kriegsgefangenen Maurice kennen. Rese muss feststellen, dass ihr Herz zu ungeahnten Gefühlen fähig ist, denn sie verliebt sich auf den ersten Blick in Maurice. Maurice erwidert Reses Gefühle. Doch hat ihre Liebe eine Chance …

Der Schreibstil ist flüssig und die Sprache passt zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Sie wird aus der Sicht von Therese in der Ich-Perspektive erzählt und beruht auf wahren Begebenheiten.
Das Cover hat mir gut gefallen und passt ebenfalls zu der Geschichte.

Das Schicksal von Therese hat mich sehr berührt. Ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen und fühlte mit Ihnen. Ich spürte die Lieblosigkeit zwischen Rese und Anton. Im Gegensatz dazu aber auch die Liebe zwischen Rese und Maurice. Durch die leicht verständliche Sprache konnte ich mir ein deutliches Bild von den Situationen machen.

Das Buch hat mich gut unterhalten, hörte dann jedoch leider etwas abrupt auf. Ich hätte gerne noch etwas mehr über den weiteren Verlauf der Beziehung von Maurice und Rese erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2020

Vorhersehbar und Langatmig

Die Geliebte des Kaisers
1

Kaiser Otto III liegt im Sterben. Mena, seine Leibdienerin und Geliebte, ist von ihm im vierten Monat schwanger. Das Kind ist der letzte Erbe von Kaiser Otto III. Damit das ungeborene Kind die Nachfolge ...

Kaiser Otto III liegt im Sterben. Mena, seine Leibdienerin und Geliebte, ist von ihm im vierten Monat schwanger. Das Kind ist der letzte Erbe von Kaiser Otto III. Damit das ungeborene Kind die Nachfolge von Otto III antreten kann, soll Mena nach Augsburg zum Bischoff. In Augsburg soll der Bichoff ihr eine Legitimation für das Kind geben. Als Beweis, dass sie das Kind des Kaisers unter ihrem Herzen trägt, sollen das Herz des Kaisers Otto III und ein Gold-Zahn von Kaiser Karl dienen.
Mena unternimmt eine beschwerliche Reise über die Alpen, im Winter und bei viel Schnee. Das Herz des Kaisers trägt sie in einer Herz-Urne bei sich. Dabei kommt sie mehr als einmal in Gefahr …, denn auch andere sind hinter dieser Urne her.
Das Cover ist sehr hübsch gemacht.
Der Schreibstil ist flüssig und hat mir sehr gut gefallen. Aber, es gibt keine strukturierte Textwiedergabe in dieser Geschichte.
Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich eine schöne runde Geschichte erwartet. Leider wurde ich unangenehm enttäuscht.
Bei historischen Romanen erwarte ich auch etwas von der Zeit, in der die Geschichte spielt, zu erfahren. Es soll kein Geschichtsbuch sein. Aber ein wenig Recherche sollte für einen historischen Roman betrieben werden. Die fehlt hier leider ganz.
Am Anfang des Buches gibt es eine Liste mit den Figuren der Handlung. Man sollte denken, dass es sich dabei um die Haupt-Protagonisten handelt. Das ist leider weit gefehlt. Manche von diesen Figuren sind nur kurz in die Handlung einbezogen.
Auf den ersten Seiten fängt die Geschichte vielversprechend an, und plätschert dann nur noch vor sich hin. Kaiser Otto III stirbt schon bald auf den ersten Seiten. Man erfährt leider nichts von seinem Leben. Auch wie er und Mena zusammen umgegangen sind, erfährt man hier nicht.
Insgesamt ist dies keine authentische Geschichte. Die Geschichte ist von Unstimmigkeiten und Zufällen überhäuft. Sie ist unrealistisch und vorhersehbar. Teilweise zieht sie sich in die Länge und wird langatmig. Am Ende bleiben dann einige Dinge ungeklärt und viele Fragen offen. Viele Worte, wenig Sinn. Keine historischen Hintergründe.
Es gibt ein Nachwort, in dem dann noch einige historische Einblicke gegeben werden. Doch ich finde es besser, wenn historische Hintergründe in die Geschichte eingebunden sind. Für mich wurde die Geschichte, mit ihren Verwirrungen, durch das Nachwort auch nicht besser.
Die Grundidee zur Geschichte war ganz gut, wurde aber schwach umgesetzt.
Emotional erreichten die Protagonisten und die Geschichte mich nicht. Es baute sich keine Spannung auf. Die Protagonisten waren einfach nicht greifbar. Es blieb alles sehr distanziert.
Hier handelt es sich um eine überwiegend fiktive Erzählung, ohne geschichtliche Einzelheiten.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen. Als leichte Urlaubs-Lektüre, bei der man nicht über die vielen Unstimmigkeiten nachdenken sollte, könnte es aber durchaus dienlich sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Authentizität
  • Cover
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  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 22.12.2019

Abenteuer-Reise für Kids

Atlas Obscura Kids Edition - Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt!
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Bei dem „Atlas Obscura Kids Edition - Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt!“ handelt es sich um einen Kinderatlas.
Am Anfang des Buches gibt es eine kleine Einleitung und Tipps für Utensilien, ...

Bei dem „Atlas Obscura Kids Edition - Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt!“ handelt es sich um einen Kinderatlas.
Am Anfang des Buches gibt es eine kleine Einleitung und Tipps für Utensilien, die man auf einer Abenteuer-Reise nicht vergessen sollte. Man bereist z.B. Island, Russland, Australien, USA, Argentinien, Österreich und viele andere Orte auf der Welt, in diesem Buch. Bei jedem Ort ist zuerst eine kleine Weltkugel abgebildet, auf der man genau erkennen kann, an welcher Stelle der Weltkugel der beschriebene Ort liegt. Neben der Weltkugel sind dann auch erst einmal die wichtigsten Details des Ortes beschrieben. Danach folgt ein kurzer Text über den Ort. Auch sind Sehenswürdigkeiten oder bestimmte Attraktionen, die mit dem jeweiligen Ort in Verbindung stehen beschrieben.
Das Cover ist ansprechend gestaltet. Mir hat es gefallen und auch die Kids werden sicher begeistert sein. Meine Enkeltochter fand es jedenfalls „Cool“.
Die Bilder in diesem Buch sind liebevoll und ausdrucksstark gezeichnet. Es steckt viel Mühe in ihnen. Und doch hätte ich mir gewünscht, dass Fotos mit eingebunden gewesen wären. Damit könnte man sich manches besser vorstellen.
Der Schreibstil ist kindgerecht und verständlich.
Ich hatte das Glück und habe dieses Buch im Adventskalender 2019 bei „LovelyBooks“ gewonnen, wofür ich mich auf diesem Wege auch recht herzlich bedanken möchte.

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