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Veröffentlicht am 08.02.2022

britischer Cosy Crime; teilweise jedoch zu überzogen

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Nachbar
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In Marlow, direkt an der Themse, in einem verfallenen Herrenhaus, lebt die 77jährige Judith Potts, die gern nackt in der Themse schwimmt. Und dabei hört sie eines Tages, wie ihr Nachbar am anderen Themseufer ...


In Marlow, direkt an der Themse, in einem verfallenen Herrenhaus, lebt die 77jährige Judith Potts, die gern nackt in der Themse schwimmt. Und dabei hört sie eines Tages, wie ihr Nachbar am anderen Themseufer erschossen wird.
Doch als die Polizei eintrifft, ist keine Leiche zu finden.
Da die Polizei nicht von einem Verbrechen ausgeht, macht sich Judith also allein auf die Suche nach Antworten und trifft bei ihren Recherchen auf die Pfarrersfrau Becks und die Hundesitterin Suzie, die ihr bei ihren Ermittlungen - mehr oder weniger freiwillig - zur Seite stehen.
Als kurz darauf ein weiterer Mord geschieht, und später noch einer, erscheint alles immer rätselhafter: hängen die Fälle zusammen?


Meine Meinung:
Ich mag ja schrullige alte Damen, die es aufgrund ihrer großen Neugierde nicht lassen können, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen, und sich so selbst in Gefahr bringen - weil mich das natürlich sehr an die legendäre Miss Marple erinnert.
Nach einer anfänglich tollen und vifen Judith, die Becks gegen deren Willen gekonnt für die Ermittlungen einspannt, und einer nicht ganz so vifen Suzie, die aber mit ganzem Herzen und Elan bei der Sache dabei ist, driftet mir das ganze leider ein bisschen ins Lächerliche ab. Die Polizistin Tanika kommt dümmlich und inkompetent rüber, und Judith geht unnötig zu hohe Risiken ein. Auch der Einbruch beim Anwalt ist für mich übertrieben und nicht realistisch. Schade, denn diese Überzogenheiten hätte dieser Cosy Crime wirklich nicht gebraucht.
Die Beschreibungen des Ortes und der Gegebenheiten sowie der handelnden Personen sind detailliert und lebendig, der britische Humor ist ansatzweise zu erkennen, und auch der Schreibstil ist angenehm und spannend zu lesen.
Gut und treffend gefiel mir die Beschreibung der drei Ladies: "die exzentrische Adelige, kaum höher als breit, die wie immer ihren grauen Umhang trug; die perfekte Hausfrau mit locker fliegenden Haaren, Jeggings und Steppweste; und die Hundefrau, gebaut wie eine Eiche und gekleidet, als wollte sie gleich mit Long John Silver in See stechen."

Die Auflösung des Falles hat mir aufgrund der Komplexität gefallen - es gab drei Opfer, mehrere Verdächtige, die jeweils ein Motiv hatten, jedoch ein wasserdichtes Alibi - konnte mich jedoch nur zu einem Teil überraschen, weil ich den Großteil recht schnell enträtselt hatte.


Fazit:
Netter englischer Landhauskrimi mit schrulligen Ermittlerinnen, lebendigen Beschreibungen, einem komplexen Fall, jedoch mit einigen Schwächen.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

menschliche Abgründe...

Perfect Day
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Ann fällt aus allen Wolken: ihr Vater, der Professor Walter Lesniak, wird festgenommen, da er angeblich der Schleifenmörder ist, der seit 14 Jahren junge Mädchen zwischen 6 und 10 Jahren tötet; rote Schleifenbänder ...


Ann fällt aus allen Wolken: ihr Vater, der Professor Walter Lesniak, wird festgenommen, da er angeblich der Schleifenmörder ist, der seit 14 Jahren junge Mädchen zwischen 6 und 10 Jahren tötet; rote Schleifenbänder kennzeichnen den Weg zu ihren Leichen.
Doch Ann ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater nicht "Professor Tod" ist, und macht sich auf eigene Faust auf den Weg, um seine Unschuld zu beweisen...


Meine Meinung:
Nachdem mir die ersten beiden Thriller von Romy Hausmann sehr gut gefallen haben, war ich auch von diesem anfangs total begeistert. Man fiebert und leidet mit Ann mit, denn niemand kann sich vorstellen, wie es ist, wenn der eigene Vater als Mörder festgenommen wird. Noch dazu ein angesehener, renommierter Akademiker.
Wir-Einschübe aus Sicht einer psychisch kranken Person peppen das Ganze auf, man meint, die Gedanken des Mörders/der Mörderin zu lesen. Und die kurzen Auszüge eines Interviews mit dem Täter, 5 Jahre nach der Verhaftung von Anns Vater, lassen einen grübeln. Ist dies dieselbe Person? Und wer ist der Interviewer?
Man begleitet Ann auf eine spannende Reise auf der Jagd nach dem ihrer Meinung nach wahren Täter, was oftmals sehr actionreich ist.
Trotzdem immer wieder Spannung aufkam, fand ich das Buch im Mittelteil etwas langatmig; die Einschübe waren dann schon nervig, da man diese erst gegen Schluss richtig zuordnen konnte; und die Auflösung hat mich persönlich enttäuscht, denn ich hätte etwas anderes erwartet.
Nichts desto trotz zeigt dieses Buch gekonnt die tiefsten menschlichen Abgründe auf, die der Grund für schreckliche Taten sind, und die Aufarbeitung der tiefsten Gefühle, Sehnsüchte und Zwänge.
Romy Hausmann hat es geschafft, das Motiv, das ich zuerst nicht verstehen konnte, so aufzubereiten, dass ich es dann total nachvollziehbar fand, auch wenn mich die Auflösung trotzdem nicht glücklich gemacht hat.


Fazit:
Dieser Thriller hat mich zwiegespalten zurückgelassen; einerseits war es teilweise total spannend, zwischendurch jedoch langatmig, und die Auflösung hat mich nicht ganz glücklich gemacht. Aber eine super Aufbereiten eines psychischen Profils, das noch lange in einem nachhallt: wozu sind wir Menschen fähig?

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Auftakt der Dorfschullehrerin-Reihe

Die Dorfschullehrerin
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1961. Die Berliner Lehrerin Helene tritt ihre neue Stelle in Kirchdorf an der deutsch-deutschen Grenze an. Die Einwohner freuen sich sehr über die engagierte Lehrerin, denn Lehrer sind Mangelware in der ...

1961. Die Berliner Lehrerin Helene tritt ihre neue Stelle in Kirchdorf an der deutsch-deutschen Grenze an. Die Einwohner freuen sich sehr über die engagierte Lehrerin, denn Lehrer sind Mangelware in der BRD, auch wenn sie es anfangs nicht leicht hat, da ihre lockeren Erziehungsmethoden nicht überall gut ankommen.
In der Hebamme Isabella findet sie eine Freundin und im Landarzt Tobias einen Verbündeten gegen die alten Erziehungsstile. Bald empfindet sie mehr für ihn als nur Freundschaft.
Doch was niemand weiß: es gibt einen besonderen Grund, warum Helene aus der DDR geflohen ist und ausgerechnet in dem kleinen Örtchen ihre Stellung angetreten hat...


Meine Meinung:
Der Auftakt der Reihe um die Lehrerin Helene Werner ist spannend, mitreißend und emotional geschrieben. Man kann sich gut in Helene hineinversetzen.
Auch das kleine Dorf und dessen Bewohner sind lebendig beschrieben, und der Zusammenhalt im Ort ist groß. Auch die Integration der amerikanischen Grenzsoldaten liest sich authentisch.
Viele historische Fakten über die beiden deutschen Länder, das sowjetisch bewachte Zonenrandgebiet, das Problem der Abwanderung aus der DDR sind spannend in der Geschichte integriert, und vor allem kommen Emotionen hoch, wenn man über die Zustände in der DDR liest, die Unterdrückung der Bewohner, die Wegnahme von Land und Häusern, wie man die Leute ausspioniert hat, und bei Fluchtversuchen bestraft und sogar getötet.
Auch die sozialen Konstrukte, Erziehungs- und Lehrmethoden und den Schulalltag allgemein konnte man sehr gut nachvollziehen.
Und mit dem Arzt Tobias ist auch eine schöne Liebesgeschichte gegeben.

Helene ist eine starke Frau mit dramatischer Vergangenheit; kein Wunder, dass sie sich niemandem anvertraut, nicht mal Isabella. Es muss einfach unfassbar schwer für sie gewesen sein (und das stellvertretend für sooo viele Leute damals), die geliebte Menschen im Sozialstaat zurücklassen mussten und am Kämpfen waren, diese zu sich in den Westen zu holen, was sehr gefährlich war.
Das Ende des Buches liefert einen mitreißenden Showdown und ein Happy-End, wie man es sich für alle gewünscht hat.
Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie Helenes Geschichte, die nun zu ihrer Tante nach Frankfurt zieht, weitergeht, und ob sie jemals wieder mit Tobias, der in Kirchdorf geblieben ist, zusammenkommen wird.


Fazit:
Eine emotionale und mitreißende fiktive Geschichte, eingebettet in historische Fakten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Pip, das kleine mutige Eichhörnchen

Pip rettet den Wald
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Das junge Eichhörnchen Pip ist mutig und ein guter Springer.
Doch leider ist der Wald, in dem Pip mit seiner Kolonie lebt, in Gefahr: es gibt kaum Wasser, und die alte weise Eiche, die über den Wald wacht, ...


Das junge Eichhörnchen Pip ist mutig und ein guter Springer.
Doch leider ist der Wald, in dem Pip mit seiner Kolonie lebt, in Gefahr: es gibt kaum Wasser, und die alte weise Eiche, die über den Wald wacht, ist am Sterben.
Pip hat jetzt die wichtige Aufgabe, die letzte Eichel der weisen Eiche zu retten, damit daraus wieder eine neue weise Eiche wachsen kann.
Wird er es schaffen? Denn auch die Tiere des Dunklen Volkes wollen an die Eichel, denn wer diese besitzt, ist der Herrscher des Waldes.
Doch Pip hat andere, wichtigere Pläne mit der Eichel...


Meine Meinung:
Die Themen Umwelt, Erwärmung und Waldsterben werden in diesem Kinderbuch eindrucksvoll als spannende Geschichte erzählt.
Man fiebert mit Pip mit, der so niedlich, sympathisch, wissbegierig und ehrlich ist, und der die Eichel nicht nur für sich oder sein Volk haben will, sondern damit das Leben aller Tiere retten will, und deshalb eine Entscheidung trifft, die von keinem Volk des Waldes gutgeheißen wird.
Und dabei entsteht eine Freundesgruppe aus einem Eichhörnchen, einem Dachs und einer Krähe, die so sonst nie miteinander ausgekommen wären, denn diese Tiere sind allesamt Feinde. - Hier kommt schön rüber, dass man sich auch gut verstehen kann, wenn man total unterschiedlich ist.

Die Geschichte ist mitreißend und spannend geschrieben, anspruchsvoll aber doch leicht zu lesen, auch für Kinder ab 8 Jahren.
Schön fand ich, wie die vier Völker des Waldes eingeteilt wurden in die Eichhörnchen des Baumvolkes, Füchse und Dachse des Dunklen Volkes, die Vögel des Himmelsvolkes und die Rehe des Erdvolkes.
Leider ist alles ein bisschen düster, da der Wald am Sterben ist und die Tiere untereinander Feinde sind und kämpfen.
Das offene Ende (Die Reihe um Pip soll ja 3 Bände umfassen) ist für Kinder sicher nicht zufriedenstellend, überhaupt da sie vorher so viel Aufregendes gelesen haben. Da das Buch nur aus ca. 150 Seiten besteht, hätte man zumindest zwei Bände gut zusammenfassen können.

Zu jeder Kapitelüberschrift gibt es eine wundervolle schwarz-weiß Zeichnung, die zum jeweiligen Kapitel passt.
Und am Ende gibt es noch wertvolle Informationen über das Leben von Eichhörnchen.


Fazit:
Ein spannendes Kinderbuch über ein wichtiges Thema, jedoch leider etwas düster und mit offenem Ende.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

das Weihnachtsabenteuer der Familie Flickenteppich

Familie Flickenteppich 4. Wir freuen uns auf Weihnachten
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In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut ...

In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut sich schon auf eine coole Spielekonsole, weil sein neuer Freund Lasse auch eine hat. Doch reicht das Geld dafür?


Meine Meinung:
Das vierte Abenteuer der Flickenteppichs ist wieder total liebevoll, warmherzig und lebendig geschrieben.
Aufgrund der 24 Kapitel kann es auch gut als Adventskalenderbuch gelesen werden.
Durch die vielen kleinen Rückblenden erfährt man alles wichtige aus der Vergangenheit der bunt zusammengewürfelten Hausbewohner und somit macht es auch nichts aus, wenn man die drei vorigen Bände nicht kennt.

Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Emma erzählt, somit kann man sich noch besser in das Mädchen hineinversetzten und alle Ereignisse noch intensiver mitfühlen.
Und es passiert wieder so viel: Oma Becker braucht Hilfe, Stella und Doris erwarten ein Baby, Emma und Aylin freuen sich auf die Adventskalender, es gibt geheime Kleinigkeiten für die Kinder, der Meerschweinchenstall muss winterfest gemacht werden, alle Großeltern haben sich für Weihnachten angesagt. Und dann ist da noch die Sache mit dem verschwundenen Klassengeld. Und Ben, der sich total verändert hat und nur mehr auf diese Spielekonsole giert.
Alle sind wieder so liebevoll umeinander bemüht, hilfsbereit und aufrichtig ehrlich (außer Ben). Vor allem war es so schön, wie alle Stella und Doris mit dem Babybettchen helfen... in der Nummer 11 halten wirklich alle soo toll zusammen! Auch als Oma Beckers Adventkranz gebrannt hat, puh das hätte böse ausgehen können. Man sieht: zusammen schaffen wir alles!

Viele bunte, wunderschöne Illustrationen untermalen das Gelesene. Wir lieben diese Zeichnungen und können gar nicht genug davon bekommen!


Fazit:
Wieder ein warmherziges und lebendiges Abenteuer bei den Flickenteppichs, diesmal in der wunderschönen Weihnachtszeit, in dem die Werte Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Unterstützung großgeschrieben werden.

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