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Veröffentlicht am 06.06.2024

Sturm und eine Leiche auf Borkum: toller 5. Band

Mordseesturm
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Im 5. Band der Borkum-Krimi-Reihe wird während der Aufräumarbeiten nach einem heftigen Sturm am Strand eine Leiche gefunden, die augenscheinlich unter dem neuen Loopdeelenweg vergraben war.
Zufällig ist ...

Im 5. Band der Borkum-Krimi-Reihe wird während der Aufräumarbeiten nach einem heftigen Sturm am Strand eine Leiche gefunden, die augenscheinlich unter dem neuen Loopdeelenweg vergraben war.
Zufällig ist Caro Falk beim Fund vor Ort - klar, dass sie mit ihrem guten Freund Jan Akkermann wieder ermitteln muss.

Die beiden sind wieder in ihrem Element, v.a. Caro, wenn sie ihre Hobbydetektiv-Leidenschaft ausleben kann. Denn die Sabotageversuche beim Bau und der darauf folgenden Verzögerung; die Pleite eines Bauunternehmens und die Tatsache, dass niemand den Toten vermisst hat und auch keiner weiß, wer dieser ist, lassen Caros Spürsinn zur Höchstform auflaufen.
Ich mag Caro ja sehr, auch wenn sie manchmal wirklich etwas übergriffig wirkt. Ich kann den Ermittler Kommissar Bachmann teilweise sooo gut verstehen, wenn er einfach nur seufz, sobald er sie sieht ;)

Dann kommen auch noch Caros Eltern auf die Insel, da ihr Vater aufgrund einer Erkrankung die Lungenfachklinik auf der Insel aufsuchen muss, die nach dem Krieg ein Kinderverschickungsheim war.
Die Infos über die Verschickungskinder waren interessant, aber auch sehr bedrückend.
Und von ihrer Mutter wird sie natürlich immer wieder auf Jan angesprochen, was ihr natürlich sehr auf die Nerven geht - verständlicherweise!

Je mehr Caro recherchiert und je mehr Details sie zusammenträgt, desto mehr gerät sie natürlich ins Visier des Täters und somit in Gefahr.
Mit viel Humor, Lokalkolorit und Wohlfühlmomenten löst sich alles nachvollziehbar und authentisch auf.

Toll und hilfreich fand ich wieder die illustrierte Übersichtskarte im inneren Buchdeckel, auf der die Insel Borkum sowie alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.


Fazit:
Auch der 5. Band der Borkum-Reihe kann wieder mit den beiden sympathischen Hobbydetektiven Caro und Jan, einem schönen Setting auf der wunderschönen Insel Borkum und Wohlfühl-Charakter sowie mit einer glaubwürdigen Auflösung überzeugen.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

grandioser Abschluss der Ballet-School-Trilogie

Ballet School – Die große Entscheidung
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April und ihre Freunde Shasa und Wylie besuchen immer noch mit großem Erfolg das erste Schuljahr in der Royal Ballet School in London, bis plötzlich, mitten unter dem Schuljahr, ein neuer Schüler in die ...

April und ihre Freunde Shasa und Wylie besuchen immer noch mit großem Erfolg das erste Schuljahr in der Royal Ballet School in London, bis plötzlich, mitten unter dem Schuljahr, ein neuer Schüler in die Klasse kommt. Younes ist ein starker Tänzer und je mehr dessen Talent rauskommt, desto mehr scheint das von Wylie verloren zu gehen.
Und dann ist da immer noch Raoul, für den April mehr als je zuvor empfindet, ihre Gefühle aber wohl nicht erwidert werden.

"Die große Entscheidung" ist das großartige Finale der Ballet-School-Trilogie, die man unbedingt in chronologischer Reihenfolge lesen sollte, denn die Bücher bauen aufeinander auf und auch wenn Vieles aus den Vorgängerbänden erwähnt wird (zB was es mit Aprils Mutter auf sich hat, die mal eine gefeierte Primaballerina war) ist es zu empfehlen, die Reihe von Anfang an zu lesen, v.a. was die Beziehung der unterschiedlichen Charaktere zueinander und wie sich diese entwickeln betrifft.

Gina Mayer hat es wieder großartig geschafft, die Welt des Balletts lebendig werden zu lassen, sodass auch Unkundige große Lust bekommen, sich mal eine Ballett-Vorstellung anzusehen oder sich selbst in diesem Tanz zu üben (aber nur, wenn man wirklich sehr diszipliniert ist, denn die Härte dieses Sports kommt auch mit jeder Faser rüber).
Einige Charaktere polarisieren wieder stark, zB der harte und ungerechte Tanzlehrer Mr de Waal; Aprils Schwarm Raoul, der immer noch unnahbar ist und sie nicht an sich heranlässt und eben auch Younes, bei dem es bei April ebenfalls knistert und der einfach zu perfekt scheint.

Es werden wieder nicht nur Themen des Balletts großartig emotional verarbeitet, sondern auch alles, was Jugendliche betrifft: Schule, Familie, Freunde, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt, die erste Liebe; aber auch Streitigkeiten, Mobbing, Wettbewerb und Leistungsdruck, denn es wird auch entschieden, wer in der Abschlussaufführung auftreten darf, und wer vielleicht die Schule nicht mehr weiter besuchen darf.

Auch wenn ich das eine oder andere vorhersehen konnte und das Ende der Reihe mich dann irgendwie traurig gemacht hat, denn so ganz abgeschlossen fühlt es sich für mich nicht an, war ich einfach wieder bezaubert von dieser wunderbaren und emotionalen Geschichte in der Welt des Balletts.


Fazit:
Großartiger und emotionaler Abschluss der Ballet-School-Trilogie.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Eine Trickbetrügerin, die um ihr Leben kämpft

Wer zuerst lügt
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Evie Porter ist vor kurzem zu ihrem Freund Ryan in dessen Südstaaten-Villa gezogen. Doch Evie Porter gibt es eigentlich gar nicht; es ist eine erfundene Identität. Denn Evie ist eine Trickbetrügerin; das ...

Evie Porter ist vor kurzem zu ihrem Freund Ryan in dessen Südstaaten-Villa gezogen. Doch Evie Porter gibt es eigentlich gar nicht; es ist eine erfundene Identität. Denn Evie ist eine Trickbetrügerin; das Lügen ist ihr in Fleisch und Blut übergegangen.
Als dann jedoch plötzlich eine Frau vor ihr steht, die genauso aussieht wie sie, und ihren Namen trägt (den echten), ist für Evie alles klar: Diese Frau ist eine Warnung ihres Chefs Mr. Smith - und sie muss unbedingt raus aus der Branche.

Anfangs ist einem noch nicht klar, was es mit Evie und ihrer falschen Identität eigentlich auf sich hat. Erst nach und nach wird man aufgeklärt und fühlt sich gleich wie in einem James Bond- oder anderem Spionageroman.
Auch wenn es teilweise etwas unglaubwürdig war (Evie kann alles usw), ist man einfach so im Sog der Geschichte gefesselt, dass man dies nachsehen kann.
Trotzdem man weiß, dass Evie mit Ryan kein ehrliches Spiel spielt, da dieser für sie nur ein Auftrag ist, ist man irgendwie auf ihrer Seite, andererseits findet man sie dann aber wieder unsympathisch. Ihr Charakter polarisiert.
Immer wieder gibt es Rückblicke in Evies Leben bzw. erfährt man über ihre vorherigen Aufträge, was sich total spannend liest und einen mit Evie mitfiebern lässt.

Was mir jedoch am Besten gefallen hat, ist, wie es die Autorin schafft, gegen Ende eine überraschende Wendung nach der anderen rauszuhauen, sodass man einfach überwältigt ist; auch über die Zusammenhänge mit den vorherigen Aufträgen von Evie. Und man ist verblüfft über Evies weise Voraussicht, Kombinationsgabe und Taffheit.


Fazit:
Eine Art Spionagethriller mit einer polarisierenden Protagonistin und gelungener, fesselnder Spannung mit vielen Plottwists gegen Ende.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Eine bewegende Geschichte über drei Freundinnen zum Beginn des Zweiten Weltkriegs

Sturmmädchen
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Die Geschichte handelt von der Halbwaisen Elli, die mit ihren Freundinnen Margot und Käthe in der malerischen Eifel wohnt.
Ellis Mutter ist die von allen geschätzten Hebamme im Tal, und Elli hilft ihr ...

Die Geschichte handelt von der Halbwaisen Elli, die mit ihren Freundinnen Margot und Käthe in der malerischen Eifel wohnt.
Ellis Mutter ist die von allen geschätzten Hebamme im Tal, und Elli hilft ihr auch immer wieder bei der Arbeit. Die beiden leben in der kleinen Kate bei Bauer Jansen.
Elli wird von allen nur das "Hinkemädchen" genannt, da sie einen kaputten Fuß hat. Margot ist die Tochter wohlhabender jüdischer Kaufleute.
Die Freundschaft ist 1933 noch wunderschön, bis die Nationalsozialisten bald darauf an die Macht kommen.

Die ersten paar Tracks habe ich gebraucht, um in die Geschichte zu kommen. Keine Ahnung, woran das lag, denn die Sprecherin macht einen guten Job. Und auch die Geschichte ist fesselnd erzählt.
Mir gefällt es sehr gut, die drei unterschiedlichen Freundinnen kennenzulernen. Die (sozialen) Unterschieden sind gut herausgearbeitet, aber ebenso, warum die drei trotzdem gute Freundinnen sind.
Und später, bei Margots Hochzeit, kommen die schrecklichen Zustände der damaligen Zeit soo gut rüber. Margot 'muss' heiraten und mitarbeiten und hoffen, dass ihr und ihrer Familie dadurch ein schreckliches Schicksal erspart bleibt.

Die schlimme politische Stimmung entzweit die Freundschaft der Mädels, und man fiebert mit Elli soo sehr mit. Und natürlich auch mit Margot, der es nicht gut ergeht. Und Käthe ist leider von der neuen Ideologie angezogen, man könnte sie einfach nur schütteln und fragen, ob ihr das den Verlust der Freundschaften wert ist.
Und dann ist da auch noch Hans, der Sohn des Bauern Jansen, für den Elli schon immer mehr als nur Freundschaft empfindet. Doch dieser soll "gut" verheiratet werden.
Alle - aber besonders Ellis - Gefühle werden authentisch transportiert, und auch ihre weitreichende Entscheidung kann man so gut nachvollziehen.
Die Geschichte spiegelt die bekannten schrecklichen Umstände der damaligen Zeit, den Rassenhass und wie Menschen auf einmal über ehemalige Freunde anders denken. Unsagbar traurig.
Elli ist so eine sympathische Person mit jeder Menge Liebe, Mitgefühl, Loyalität zu ihren Freunden und Hilfsbereitschaft für alle unterdrückten Menschen. Deshalb begibt sie sich auch in große Gefahr.


Fazit:
Eine emotionale und bewegende Geschichte dreier Freundinnen zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, die die Geschehnisse von damals authentisch transportiert. Man fiebert sooo mit der sympathischen und liebevollen Elli mit!

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Genialer Auftakt: es ist gar nicht so leicht, eine Liebesgöttin zu sein

Valentina Amor. All you need is love (oder so)
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Valentina ist die Tochter des großen Liebesgottes Amor, sie möchte auch endlich eine Liebesgöttin werden und die Ausbildung machen, gegen die ihr Vater immer noch ist, da er findet, sie sei noch nicht ...

Valentina ist die Tochter des großen Liebesgottes Amor, sie möchte auch endlich eine Liebesgöttin werden und die Ausbildung machen, gegen die ihr Vater immer noch ist, da er findet, sie sei noch nicht so weit.
Nur aufgrund des Liebeskummers ihres Vaters und dessen daraus resultierenden Nicht-arbeitens, erlaubt ihr ihre Oma Aphrodite, dass sie eine Prüfung machen darf. Falls sie diese besteht, darf sie die Ausbildung zur Liebesgöttin antreten.
Dass das natürlich nicht so einfach funktioniert, wie Valentina sich das vorstellt (immerhin kennt sie ALLE Liebesfilme und hat eine dicke Mappe mit alles Infos über das Verlieben), ist Chaos vorprogrammiert.

Ein lockerer Schreibstil, der an die Zielgruppe angepasst ist (mit passenden, modernen Ausdrücken), kurze Kapitel und viel Humor lassen einen nur so durch das Buch fliegen.
Die Kapitelüberschriften sind Titel (mehr oder weniger) bekannter Lovesongs (ich kannte nicht alle und habe mich dann natürlich durchgehört), die kleine romantische Illustrationen zieren.
Es gibt so viele lustige Szenen und das Buch sprießt nur so vor fantasievoller Einfälle und Humor (ich fand besonders witzig, dass Aphrodite nicht mehr Venus heißen wollte, seit die Menschen einen Rasierer so benannt haben.)
Ich LIEBE diesen Mix aus griechischer (bzw. römischer) Götter-Mythologie und Teenager-Liebesromanze. Humorvoll, fantasievoll, magisch. Wenn man sich ein bisschen in der Götterwelt auskennt (es kommen auch noch etliche andere Gottheiten vor), ist es noch amüsanter.
Dass Valentina an eine Schule geschickt wird und ihren Test gleich mal bei Teenagern bestehen muss, kann ja nicht gut gehen. Auch wenn Valentina in der Theorie alles über die Liebe weiß, hat sie jedoch keine Ahnung von Menschen, und schon gar nicht von Teenagern.

Valentina ist eine sympathische, aber etwas verpeilte, deshalb aber umso liebenswertere Protagonistin mit einem grumpy-liebenswerten Sidekick (Möwe Bussi, die eigentlich als Turteltaube von Amor angeschafft wurde. Naja, er ist der Gott der Liebe und nicht der Fauna. hihi)
Aber auch die menschlichen Protagonisten im Teenager-Alter Leila, Philemon und Desirée wachsen einem ans Herz.

Doch die Geschichte beinhaltet auch eine tiefgründige Botschaft: jede Art der Liebe ist richtig; jeder ist gut so, genau wie er ist; wenn du mal etwas verbockt hast, richte es wieder gerade. Und gib nie auf! Familie, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, werden großgeschrieben und die erste Liebe und Mobbing (in der Schule) sind große Themen.
Und ich hab sogar etwas gelernt: ich kannte nämlich den Begriff der Aromantik noch nicht so detailliert.


Fazit:
Teenie-Liebeskomödie meets griechische Mythologie: witzig, fantasievoll, unterhaltsam, lesenswert!
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

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