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Veröffentlicht am 23.05.2023

actionreicher Katzen-Krimi: kann der schottische kätzische Tyrannenkönig besiegt werden?

Mitternachtskatzen, Band 3: Der König der Federträger (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Auch im dritten Teil der Mitternachtskatzen (das sind die Beschützer der Katzenkönigin Quinn in London) und der Felidix (das sind die menschlichen Katzenbeschützer, die mit den Katzen sprechen können) ...

Auch im dritten Teil der Mitternachtskatzen (das sind die Beschützer der Katzenkönigin Quinn in London) und der Felidix (das sind die menschlichen Katzenbeschützer, die mit den Katzen sprechen können) gibt es wieder Ärger abzuwenden: der tyrannische Katzenkönig Fergus Finnigan der Vierzehnten aus Schottland will die Herrschaft über ganz England übernehmen. Er hat mit schwarzer Katzenmagie das Halsband von Morar, das ihm seine Macht nimmt, entfernt.

Sämtliche Straßenkatzen und die Felidix, allen voran die Freunde Nova und Henry, machen sich auf die Suche nach den Anhängern, die alle einzeln über ganz London verteilt versteckt wurden, nachdem das Halsband bereits gefunden wurde.
Die Werte Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und auch Mut werden in diesem Abenteuer besonders gut rübergebracht. Das Zusammenspiel der Kinder und der Katzen ist einfach traumhaft schön.
Der kleine, aber nun als Mitternachtskatze nicht mehr tollpatschige, Pablo ist immer noch mein Liebling. Er ist soo niedlich und soo mutig!

Die Geschichte liest sich wirklich wie ein Krimi; es ist immer etwas los, mit konstant hohem Spannungsbogen, und es gibt einen actionreichen Showdown. Natürlich mit Happy End und einem Cliffhanger für den nächsten Band!

Am Ende gibt es ein informatives Verzeichnis aller Katzen (Mitternachtskatzen, Straßenkatzen und Lehrer).
Betonen möchte ich wieder die wunderschönen, detailreichen schwarz-weiß Illustrationen, die jeweils eine ganze Seite einnehmen. Für mich hätten es gerne noch mehr dieser tollen Bilder sein können!


Fazit:
Wieder ein spannender dritter Teil der Reihe um die Felidix und die Mitternachtskatzen. Katzen-Krimi pur! Ich erwarte schon gespannt den 4. Teil!

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Mord auf Schloss Bran: Paul Schwartzmüller ermittelt in seinem 1. Fall

Tod in Siebenbürgen
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Der Journalist Paul Schwartzmüller führt ein beschauliches und ruhiges Leben - bis er eines Tages ein Schreiben einer Anwaltskanzlei aus Bukarest erhält: er hat den Hof seiner Tante Zinzi in Rumänien ...


Der Journalist Paul Schwartzmüller führt ein beschauliches und ruhiges Leben - bis er eines Tages ein Schreiben einer Anwaltskanzlei aus Bukarest erhält: er hat den Hof seiner Tante Zinzi in Rumänien geerbt.
Doch Paul dachte immer, dass seine Tante bereits kurz nach seiner Flucht aus Rumänien, als er 14 Jahre alt war, gestorben ist.
Verwundert macht er sich auf den Weg in seine alte Heimat und trifft auf Zinzis Hof auf die verschlossen-mürrische Maia und seinen Jugendfreund Sorin, der als Reiseführer auf Schloss Bran arbeitet.
Doch am nächsten Tag wird der von vielen im Ort verhasste Bauunternehmer Günther Huber tot in der Eisernen Jungfrau auf dem Schloss aufgefunden. Sorin gerät natürlich in Verdacht und bittet Paul, dass er für ihn ermittelt, wer Grund haben könnte, ihm die Tat in die Schuhe zu schieben.

Das Setting auf dem geheimnisvollen Schloss Bran in Rumänien ist sehr mystisch; vor allem die Dracula-Legende, der Aberglaube und alles Gruselige, das sich darum rankt, lässt Gänsehaut-Feeling aufkommen.
Die Beschreibungen der Landschaft, aber vor allem der Einwohner, waren sehr lebendig. Ich fand die Infos über die Siebenbürger Sachsen sowie die Unterschiede zu den Rumänen sehr interessant; bisher wusste ich noch viel zu wenig darüber.
Auch, dass viele Wörter und Redewendungen in der Landessprache eingebaut waren, hat mir gut gefallen.

Die Charaktere waren einerseits authentisch, andererseits manchmal schlecht zu fassen. Dass niemand so richtig miteinander redet, ist wohl typisch für die Einwohner. Aber dass auch Paul so lange nicht über seine Tante nachfragt bzw. erzählt hat, dass er sich nur deshalb nicht bei Zinzi gemeldet hat, weil sein Vater ihm bei der Flucht gesagt hat, dass diese schon vor vielen Jahren verstorben ist, fand ich ärgerlich.
Die Auflösung war zwar etwas klischeehaft, aber ich denke dennoch authentisch.

Und auch wenn die "Ermittlungsarbeit" von Paul ein Witz ist (er ermittelt gefühlt gar nicht, lässt sich nur treiben und von den Aberglauben der Einwohner verschrecken; und nur durch Hilfe von anderer Seite gelangt er dann doch immer zu neuen Erkenntnissen), und ich den Bösewicht auch gleich am Anfang entlarvt hatte, war die Geschichte packend, auf eine subtile Art spannend, etwas gruselig und hat mich sehr gut unterhalten.


Fazit:
Ein Siebenbürger Sachse, der in seiner alten Heimat seinem Jugendfreund aus der Patsche helfen soll. Ruhiger Krimi mit Lokalkolorit, der mich trotz der Unfähigkeit des Protagnisten zu ermitteln dennoch sehr gut unterhalten hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Schöner 2. Teil der Ballet School-Reihe, leider nicht ganz so toll wie Band 1

Ballet School - Der vierte Schwan
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April hat sich nun gut in der Royal Ballet School eingelebt und trainiert hart, um ihre Defizite aufzuholen. (Sie hat ja erst vor Kurzem mit Ballett begonnen.)
Doch dann verstaucht sich April den Knöchel; ...

April hat sich nun gut in der Royal Ballet School eingelebt und trainiert hart, um ihre Defizite aufzuholen. (Sie hat ja erst vor Kurzem mit Ballett begonnen.)
Doch dann verstaucht sich April den Knöchel; ausgerechnet kurz vor dem Vortanzen für die Rollen der vier kleinen Schwäne in "Schwanensee" an der Royal Opera.

Die Geschichte knüpft direkt an den Vorgänger "Der Tanz deines Lebens" an; man taucht wieder ein in die Welt von April und des Balletts und trifft auf alle bekannten Charaktere aus dem Vorgängerband. Die Tanzfiguren und das Wesen des Balletts sowie die Atmosphäre der Ballettwelt sind wieder detailreich und spannend geschildert, sodass man selbst Lust bekommt, zu tanzen.
Auch das ungemütliche, winterlich-kalte Setting ist lebendig beschrieben.
Obwohl die wichtigsten Infos aus dem ersten Teil kurz wiederholt werden (v.a. dass Aprils Mutter eine berühmte Ballerina war, wird anfangs seeehr oft wiederholt), würde ich doch empfehlen, diesen zuerst zu lesen.

Diesmal jedoch konnte ich April und ihre Gefühlswelt nicht so gut fassen wie im ersten Band. Außerdem war ihr verantwortungsloses Handeln sehr vorhersehbar; und auch, wie es mit der Rollenvergabe für Schwanensee ausgeht.
Doch es wurden nicht nur die für Jugendliche wichtigen Themen Familie, Freundschaft, erste Liebe, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft thematisiert; ein wichtiger Teil war auch die Diskriminierung im Ballett. Dass nämlich schwarze Tänzerinnen - immer noch - kaum eine Chance haben, im Klassischen Ballett Fuß zu fassen bzw. berühmt zu werden. Dies prangert die Geschichte an und es wurde meines Erachtens nach sehr gut umgesetzt.


Fazit:
Gelungene Fortsetzung der Ballet School-Reihe, der mich diesmal emotional leider nicht ganz so abholen konnte wie Teil 1, aber dennoch wieder sehr gut unterhalten hat - und wieder habe ich Lust bekommen, selbst mal Ballett zu tanzen ;)

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Veröffentlicht am 17.05.2023

3. Teil der Gerichtskrimi-Reihe um Strafverteidiger Rocco Eberhardt

Die letzte Lügnerin
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Rechtsanwalt Rocco Eberhardt wird vom Berliner Bausenator Dieter Möller beauftragt, denn es macht ein Video die Runde, in dem ihm Korruption nachgewiesen wird.
Als dann auch noch der Kameramann dieses ...

Rechtsanwalt Rocco Eberhardt wird vom Berliner Bausenator Dieter Möller beauftragt, denn es macht ein Video die Runde, in dem ihm Korruption nachgewiesen wird.
Als dann auch noch der Kameramann dieses Videos, der zuvor noch auf Twitter geprahlt hatte, ermordet aufgefunden wird, hat Möller auch noch eine drohende Mordanklage am Hals. Doch dieser beteuert seine Unschuld, obwohl immer mehr Beweise auf ihn als Täter hindeuten.

Doch Rocco schafft es wieder hervorragend, sämtliche Anschuldigen abzuwenden bzw. Behauptungen als Lügen und Fake zu widerlegen. Das gefällt mir immer sehr, diesen Teil der Arbeit von Rocco mitzuverfolgen.
Leider waren mit diesmal aber zu wenige dieser spannenden Gerichtsszenen.
Rocco könnte dies alles jedoch nicht ohne die Hilfe und Mitarbeit seines guten Freundes Tobias Baumann, ein erfahrener Privatdetektiv, schaffen.

Und auch der Name von Roccos Vater taucht in diesem Zusammenhang mal wieder auf; wo Rocco herausfinden möchte, wie weit dieser in diese Machenschaften verstrickt ist.
Bis auf diesen roten Faden (Roccos Vater) ist jeder der Bände in sich geschlossen und kann deshalb eigenständig gelesen werden.

Auch der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer hat natürlich wieder einen Auftritt; anfangs bekommt er sogar ziemlich viel Platz, aber gegen Ende finde ich wieder, dass er gegenüber Rocco leider zu sehr untergeht. Obwohl ich persönlich den Part des Rechtsmediziners immer total spannend und interessant finde.

Die kurzen Kapiteln, die mit dem jeweiligen Handlungsort, Tag und Uhrzeit versehen sind sowie die mitreißende Schreibeweise lassen einen nur so durch das Buch fliegen.
Das Thema dieses Krimis ist brisant: Immobiliengeschäfte und -spekulationen und die Milliarden, die damit verdient werden können (legal sowie illegal). Ein packender Themenbereich, der so aktuell ist wie nie.


Fazit:
Der dritte Band um Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer mit einem aktuell-brisanten Thema.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Das Sanatorium
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Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ...

Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ist ein Mörder, der seine Opfer so präsentiert, dass sie mit der Vergangenheit des Hotels als Tuberkulose-Sanatorium zusammenhängen.
Die Geschichte spielt an fünf Tagen im Jänner 2020.
Ich fand interessant, wie die Probleme mit dem Umbau des Sanatoriums und dem Widerstand der Bevölkerung, mit dem der Inhaber Lucas Caron zu kämpfen hat, als Zeitungsartikel dargestellt wurden. Und dass sein Partner im Jahr 2015 verschwunden ist.

Doch leider gelingt die Umsetzung nicht ganz so gut: Elin, eine freigestellte Polizistin aus England, die zur Verlobung ihres Bruders Isaac in das Hotel kommt, wo seine Verlobte Laure arbeitet, ist oftmals echt nervig. Sie hat psychische Probleme und steigert sich oft in etwas hinein.

Außerdem werden oft Dinge nur angedeutet, es gibt nur kleine Informationshäppchen über das Leben von Elin, man weiß, es ist etwas Schreckliches geschehen; sowohl mit ihr als auch ihrem kleinen Bruder Sam. Erst nach dem ersten Drittel erfährt man, was mit Sam passiert ist, und wen sie verdächtig.
Auch hat mich genervt, dass keiner richtig miteinander redet. Elin hat ihrem Freund Will auch nicht wirklich etwas von den damaligen Geschehnissen, und was das in ihr ausgelöst hat, erzählt; bzw. die Probleme in der Familie ausgesprochen.

Die Autorin versucht immer wieder, das bedrückende Gefühl in diesem Gebäude, als auch außerhalb, bedrohend auszudrücken, die atmosphärische Darstellung der Abgeschiedenheit, was ihr jedoch nicht immer gelingt. Manchmal fröstelst man und bekommt Gänsehaut, manchmal fühlt es sich einfach nur "gewollt" an.
Authentisch war die Gestaltung von Elins Ermittlungsarbeit; bzw. wie sie immer wieder mit der Schweizer Polizei Rücksprache hält, da sie als Engländerin ja eigentlich keine Befugnisse hat; doch die Polizei ja aufgrund der abgegangenen Lawinen und des schlimmen Schneesturms nicht zum Hotel kann.

Gegen Ende gibt es zu viele Plottwists bzw. wechselt ein möglicher Täter den nächsten ab; jedoch zu offensichtlich und ohne große Überraschung für den Leser.
Auch die Auflösung konnte ich leider überhaupt nicht nachvollziehen und fand sie unrealistisch.


Fazit:
Super Grundidee mit dem atmosphärischen Setting im ehemaligen Sanatorium in Abgeschiedenheit und bei Eis und Schnee; jedoch einige Längen, eine nervige Ermittlerin und eine Auflösung, die mich leider nicht überzeugen konnte.

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