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Veröffentlicht am 26.08.2020

Der erste Fall für Daisy Dollinger: Undercover mit Dackel und Akkordeon.

Der halbe Russ
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Kurz zum Inhalt:
Daisy Dollinger arbeitet als Assistentin für die Staatsanwaltschaft in München. Als vor dem Hofbräuhaus die Leiche eines russischen Straßenmusikers gefunden wird, der ermordet wurde, soll ...

Kurz zum Inhalt:
Daisy Dollinger arbeitet als Assistentin für die Staatsanwaltschaft in München. Als vor dem Hofbräuhaus die Leiche eines russischen Straßenmusikers gefunden wird, der ermordet wurde, soll Daisy auf Anraten des Ermittlers Sepp Leutner undercover im Dirndl, mit ihrem Akkordeon und ihrem neuen Hund, dem Dackel Wastl, in der Straßenmusiker-Szene ermitteln. Bis plötzlich ein zweiter russischer Straßenmusiker ermordet wird...
Als die Spur dann in ihr Heimatdorf Dachselkofen, dem sie schon lange den Rücken gekehrt hat, und zu ihrem Vater, dem "großen Blochner", einem bekannten ehemaligen Kriminaler, führt, trifft sie dort nicht nur auf ihre alte Jugendliebe Vinzenz Hofbauer, sondern auch auf eine zwielichtige Gestalt.


Meine Meinung:
"Der halbe Russ" ist der Auftakt der Reihe um Daisy Dollinger, die pfiffige Sekretärin der Staatsanwaltschaft München. Die Geschichte wird in ich-Form aus Sicht von Daisy erzählt.
Die Schreibweise ist flott und mit viel Humor gespickt; es erinnert an bekannte Provinzkrimis. Wer den Eberhofer kennt, kann hier gewisse Parallelen ziehen: Bayern, ein Hund, ein ungeliebter nervtötender Bruder (in diesem Fall Cousin) mit einer ausländischen Frau…
Dackel Wastl ist so süß und peppt die Geschichte auf. Daisy selbst ist pfiffig, wortgewandt und ideenreich. Leider gefiel mir ihr Verhalten in Sachen Männer überhaupt gar nicht - ist sie doch sooo verliebt in ihren tollen amerikanischen Ehemann, den sie erst vor zwei Monaten geheiratet hat, und hat dann doch ein Pantscherl mit ihrer Jugendliebe vom Dorf.

Der Fall selbst ist zwar interessant, aber mehr wegen den Umständen und den privaten Verstrickungen rundherum. Leider fehlt ein bisschen die Spannung und die Russen sind leider auch klischeebehaftet. Und so ganz konnte ich das Motiv des Täters nicht nachvollziehen.
Nichts desto trotz haben mir Daisy, Wastl und Sepp (jaaa- den etwas dümmlichen daherkommenden Kriminaler empfinde ich persönlich fast schon als Protagonisten, weil er so herrlich verpeilt, aber trotzdem liebenswert ist) unterhaltsame Lesestunden beschert.
Auch hab ich gelernt, dass ein halber Russ kein toter Russe ist, sondern ein Bayrisches Biermischgetränk ;)


Fazit:
Humorvoller Auftakt der Bayern-Krimi-Reihe um Daisy Dollinger und Dackel Wastl, dem leider ein bisschen die Spannung fehlt, der aber gut unterhaltet.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Umwelt-Thriller mit einer schrecklichen Zukunftsvision

42 Grad
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Kurz zum Inhalt:
Deutschland hat einen Jahrtausendsommer wie schon lange nicht mehr: die Temperaturen steigen unaufhörlich, und geregnet hat es zum letzten Mal im März. Die Natur wird immer trockener, ...

Kurz zum Inhalt:
Deutschland hat einen Jahrtausendsommer wie schon lange nicht mehr: die Temperaturen steigen unaufhörlich, und geregnet hat es zum letzten Mal im März. Die Natur wird immer trockener, und dann wird auch noch das Trinkwasser knapp.
Der 26-jährige Hydrologie-Student Julius Denner und die IT-Spezialistin der European Environment Agency, Elsa Forsberg, sagen eine große Katastrophe voraus, doch niemand schenkt ihnen Glauben.
Doch nach und nach trocknen die Flüsse aus, das Trinkwasser wird knapp, Waldbrände brechen überall in Deutschland aus; und dann gibt es auch noch bei verschiedenen Wasserversorgern in ganz Europa seltsame technische Defekte, sodass noch weniger Wasser zur Verfügung steht.
Es bricht Chaos aus; Wasserflüchtlinge sind auf der verzweifelten Suche nach der lebensspendenden Ressource. Können Julius und Elsa diese Katastrophe aufhalten? Trotz des zusätzlichen skrupellosen Gegners, der diese Naturkatastrophen rücksichtslos ausnutzt.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd; wahrschlich auch deshalb, weil Temperaturanstieg und globale Erwärmung hochaktuelle Themen sind.
Trockenheit ist eine große Gefahr, und es ist schon schlimm, wenn es im Sommer nur mal ein paar Wochen nicht regnet. Monatelang kann man sich gar nicht vorstellen.
Und Wolf Harlander ist es gelungen, diese Ängste der Menschheit in einen packenden Thriller einzubauen, wo man mit den Protagonisten und den Ereignissen mitfiebert.

Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die im Lauf der Geschichte zusammenlaufen. Da sind nicht nur Julius und Elsa; sondern auch noch Kerstin, die mit ihren Kindern vor der Trockenheit flieht; der Schweizer Wissenschaftler Noah Luethy, der seltsame Probleme bei diversen Wasserwerken lösen soll; Florian Herzog, der für das Technische Hilfswerk freiwillig arbeitet und bei den Löscharbeiten von Waldbränden hilft; sowie Sarah Hansen und Titus Belling, Kommissare beim BKA.
Die teilweisen Parallelen zum aktuellen Geschehen fand ich erschreckend. Wie sich die Menschen in extremen Situationen verhalten: Lebensmittel, Trinkwasser und Klopapier horten...
Alles in allem wurde ich von diesem dystopischen Zukunfts-Öko-Thriller sehr gefesselt und gut unterhalten; lediglich die - leider klischeehafte - Auflösung hat mich dann nicht soo ganz überzeugen können, daher vergebe ich 4 Sterne.


Fazit:
Packender, aktueller Öko-Thriller mit düsteren Zukunftsaussichten, der mich sehr gut unterhalten hat. Leider mit einer klischeehaften Auflösung; daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Eine Halb-Geisterfledermaus auf der Suche nach einem Freund

Vincent flattert ins Abenteuer (Band 1)
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Kurz zum Inhalt:
Vincent ist eine Halb-Geisterfledermaus und lebt gemeinsam mit dem Polstergeist Polly auf dem Dachboden im Geisterhaus. Doch Vincent wünscht sich einen Freund, der so ist wie er. Die Eule ...

Kurz zum Inhalt:
Vincent ist eine Halb-Geisterfledermaus und lebt gemeinsam mit dem Polstergeist Polly auf dem Dachboden im Geisterhaus. Doch Vincent wünscht sich einen Freund, der so ist wie er. Die Eule Beule hat eine Idee: einen Zettel auf einen Baum hängen!
Doch auf diese Suchanzeige melden sich nur seltsame Tiere... Bis Beule jemanden mitbringt, bei dem Vincent sich so gar nicht vorstellen kann, dass derjenige sein Freund werden kann: das Meerschwein-Mädchen Fritzi.


Meine Meinung:
"Vincent flattert ins Abenteuer" ist eines der vier ersten Bücher aus der Reihe Loewe WOW!, die sich an junge Leser und Leserinnen richtet, die eher mehr Interesse an den neuen Medien haben und nicht so gerne lesen.
Ein supercooles neues Design mit einem etwas gruselig - zum Inhalt passenden - Cover und einem knallgelben Buchschnitt lassen gleich Interesse für das Buch aufkommen.
Die großflächigen Bilder - allesamt gruselig passend in dunklen Farben gehalten - und eher weniger Schrift - und diese in verschiedenen Schriftarten und -größen - regen ungeübte Leser ab 7 Jahren dazu an, auch mal ein Buch in die Hand zu nehmen.
Natürlich ist diese witzige Geschichte auch für geübte Leser geeignet. Meine Tochter hatte mit 10 Jahren noch Spaß an Vincent und seinem Freunde-finden-Abenteuer!
Das Buch vermittelt auch eine wichtige Botschaft: gehe nicht nach dem Äußeren oder anderen sichtbaren Merkmalen, sondern bewerte nach den Charaktereigenschaften. Denn Vincent wollte Fritzi zuerst nicht als Freundin: ein Meerschweinchen, und ein Mädchen noch dazu!? Doch er erkennt, dass der erste äußere Eindruck täuschen kann!

Ich denke, dem Verlag ist es sehr gut gelungen, mit dieser Reihe das Interesse am Lesen zu wecken.
Der kurze, leicht verständliche Text in verschiedenen Schriftarten und -größen sowie die lebendigen Zeichnungen sind mitreißend und lassen auch bei Kids, die nicht so den Zugang zu Büchern haben, Interesse und Freude daran aufkommen.
Ich denke, das Buch ist gut geeignet, Kinder zum Lesen zu animieren und dass sie Spaß an der Sache haben!


Fazit:
Ein toller Lesespaß, nicht nur für Lesemuffel, sondern für alle Mädchen und Jungen, die Freude an witzig-gruseligen Abenteuern haben!

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Historischer Roman zur Kaiserzeit mit viel Lokalkolorit

Der Offizier der Kaiserin
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Kurz zum Inhalt:
Wien/Schloss Hof, 1898: Im heruntergekommenen Schloss Hof zieht Rittmeister Andic mit 4 Offizieren ein. Alle Einwohner von Groißenbrunn sind in Aufregung, weil sich das Militär auf dem ...

Kurz zum Inhalt:
Wien/Schloss Hof, 1898: Im heruntergekommenen Schloss Hof zieht Rittmeister Andic mit 4 Offizieren ein. Alle Einwohner von Groißenbrunn sind in Aufregung, weil sich das Militär auf dem Schloss einquartiert hat - und es hat sich sogar Kaiserin Sisi angesagt!
Die junge Irmi wird als Dienstmädchen angestellt und soll alle Räume für die kaiserliche Ankunft herrichten und von Ratten befreien.
Doch am nächsten Tag wird der Rittmeister tot aufgefunden: erschossen.
Aus Wien wird Polizeiagent Pospischil mit seinem Assistenten Dr. Frisch entsandt, um den Mord aufzuklären. Dabei deckt er einen Skandal der höchsten Adelshäuser auf.


Meine Meinung:
"Der Offizier der Kaiserin" ist ein historischer Krimi, der gegen Ende der k.u.k. Zeit spielt.
Die Monarchieverdrossenheit der Bevölkerung sowie die Standesunterschiede sind authentisch und lebendig dargestellt. Einerseits sind hier die jubelnden Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des Kaisers, anderseits müssen viele Menschen schon Bettgänger aufnehmen, um sich die Mieten überhaupt noch leisten zu können.
Das Kaiserjubiläum in Wien ist lebendig beschrieben und auch die Ängste der kleinen Bevölkerung im Marchfeld sind authentisch. Man lernt viel über die politischen und sozialen Umstände der damaligen Zeit.
Das Ermittlerteam Pospischil und Frisch fand ich total erfrischend und sympathisch! Auch war die Ermittlungsarbeit authentisch dargestellt. In der damaligen Zeit wurden einem Polizeiagenten wohl noch Steine in den Weg gelegt, wenn er gegen die Adelige Gesellschaft ermitteln wollte. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenverzeichnis der vorkommenden historischen Persönlichkeiten sowie ein (für nicht-Österreicher) hilfreiches Glossar der Wiener und Alt-Wiener Ausdrücke, die in die Geschichte eingestreut wurden, was den Lesefluss jedoch nicht stört - im Gegenteil, dadurch wurde die Geschichte noch authentischer und lebendiger.


Fazit:
Ruhiger historischer Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Notizbuch des Todes

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Kurz zum Inhalt:
Die professionelle Taschendiebin Angela Wood klaut durch Zufall eine Ledertasche, weil sie einem arroganten Typen eins auswischen will. Was sie nicht weiß: dies bedeutet ihr Todesurteil...
Denn ...

Kurz zum Inhalt:
Die professionelle Taschendiebin Angela Wood klaut durch Zufall eine Ledertasche, weil sie einem arroganten Typen eins auswischen will. Was sie nicht weiß: dies bedeutet ihr Todesurteil...
Denn in der Ledertasche befindet sich ein Notizbuch. Quasi das Tagebuch eines Serienmörders, in dem er detailliert inkl. Fotos seine gesamten Folter-Morde aufgezeichnet hat, und wo er die Leichen entsorgt hat.
Robert Hunter und Carlos Garcia von der UV-Einheit (ultra violent) des LAPD machen sich mithilfe der Notizen auf die Jagd nach dem Serienkiller.
Doch der meldet sich bei Robert und will sein Notizbuch zurück - um jeden Preis.


Meine Meinung:
"Bluthölle" ist der 11. Band der Reihe um Profiler Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia.
Chris Carter hat es wieder einmal geschafft, die Spannung von der ersten Zeile aufrecht zu halten. Die eher kürzer gehaltenen Kapitel und die Cliffhanger am Ende davon halten den Spannungsbogen konstant aufrecht.
Die Morde sind wieder brutal geschildert und lassen einem das Grausen kommen.
Man trifft wieder viele alte Bekannte. Die junge Taschendiebin fand ich einen sympathischen Charakter; doch manchmal hätte ich sie schütteln können ob ihrer Sturheit und/oder Naivität.
Leider fand ich diesmal, dass Carlos Garcia noch mehr in Hunters Schatten steht. Er kommt nicht richtig zu Geltung, da er kaum zu Wort kommt; alle guten Ideen hat nur Hunter; und auch der Ansprechpartner für sämtliche Angelegenheiten ist nur Hunter.
Den Grund, warum der Täter zum Mörder wurde, fand ich glaubhaft und nachvollziehbar.
Natürlich gab es wieder ein Showdown am Ende - nur hatte Robert Hunter meiner Meinung nach mal wieder etwas zu viel Glück - aber so soll es sein. Ich möchte Robert Hunter noch bei vielen Fällen folgen dürfen!


Fazit:
Spannender, grausamer Thriller, der einem den Atem stocken lässt. Chris Carter at his best.

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