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Veröffentlicht am 17.11.2019

Warum müssen unschuldige "gute Seelen" sterben?

Die perfekte Unschuld
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Kurz zum Inhalt:
In Edinburgh werden Anfang Juli zwei Morde am selben Tag begangen: am helllichten Tag wird ein junger Mann auf einem Festival aufgeschlitzt, und niemand hat etwas gesehen und abends wird ...

Kurz zum Inhalt:
In Edinburgh werden Anfang Juli zwei Morde am selben Tag begangen: am helllichten Tag wird ein junger Mann auf einem Festival aufgeschlitzt, und niemand hat etwas gesehen und abends wird eine Hospizschwester in ihrer Wohnung von ihrer Kommode zerquetscht.
Zwei völlig unterschiedliche Taten und Vorgehensweisen. Doch dann passieren noch weitere grausame Morde an einem Bibliothekar und einer Grundschullehrerin und DI Luc Callanach und DI Ava Turner müssen sich auf die schwierige Suche nach dem Täter machen, der diese "guten Seelen" umgebracht hat, und entdecken bald Unfassbares...


Meine Meinung:
"Die perfekte Unschuld" ist der zweite Teil der Reihe um Luc Callanach und Ava Turner. Die Geschichte/der Kriminalfall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Nur für das Verständnis des Privatlebens der Protagonisten wäre es von Vorteil, die Reihe chronologisch zu lesen.
Die Morde und deren Aufklärung stehen natürlich im Fokus, dennoch ist auch viel aus dem Privatleben der Protagonisten integriert. Auch die fälschliche Vergewaltigungsgeschichte von Luc, aus dessen Grund er von Frankreich nach Schottland gezogen ist, wird wieder kurz erwähnt.
Und Ava trifft ihren Jungendfreund DCI Joseph Edgar wieder, der in Edinburgh einem Cyber-Kriminellen auf die Spur kommen soll, der sich in die Konten von hohen Tieren gehackt hat und diesen Geld geklaut und an Wohltätigkeitsorganisationen weitergeleitet hat. Klar, dass Edgar dem Ermittlerteam von Luc immer wieder in den Weg kommt und dass es wegen Ava Streitereien gibt.

Eine tolle Nebenfigur fand ich den Journalisten Lance Proudfoot, der - nachdem er anfänglich nur auf Sensationsgeschichten aus war - später zu einer großen Hilfe für Luc wird und sogar einen großen Hinweis liefert, und der - ebenso wie der verdächtige Hacker Ben Paulson - Luc wirklich helfen will, die Mordfälle aufzuklären, denn wie es aussieht, scheint das Ganze kein Ende zu nehmen...

Leider ist die Geschichte an manchen Stellen etwas zäh, trotzdem hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, vor allem die Ermittlungsarbeit fand ich sehr spannend. Auch rätselt man immer mit, warum gerade solch unschuldige Menschen, sogenannte "gute Seelen" ins Visier des Täters gerieten: ein Ehrenamtlicher, eine Hospizschwester, ein Bibliothekar, eine Grundschullehrerin, eine Schülerlotsin und eine Menschenrechtsanwältin. Und Natürlich fiebert man mit, ob alle gerettet werden können.
Die Auflösung, warum diese Menschen, die perfekten Unschuldigen, sterben mussten, fand ich zwar einerseits glaubwürdig, andererseits denke ich nicht, dass sich ein Täter tatsächlich so viel Aufwand für ein bestimmtes Ziel machen würde.


Fazit:
Leider nicht ganz so starke Fortsetzung der Reihe um Luc Callanach und Ava Turner. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Emotionale Achterbahnfahrt

Es wird Zeit
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Kurz zum Inhalt:
Das Leben der fast 50jährigen Judith Rogge ist zum Stillstand gekommen. Die Kinder sind außer Haus, der Ehemann lebt neben ihr her und sie stellt sich die Frage: Was soll jetzt noch kommen?
Doch ...


Kurz zum Inhalt:
Das Leben der fast 50jährigen Judith Rogge ist zum Stillstand gekommen. Die Kinder sind außer Haus, der Ehemann lebt neben ihr her und sie stellt sich die Frage: Was soll jetzt noch kommen?
Doch dann stirbt ihre Mutter und sie reist nach 20 Jahren zum ersten Mal wieder in ihre alte Heimat...
Dort läuft ihr ihre ehemals beste Freundin Anne über den Weg, mit der sie aus - für sie geglaubten - guten Gründen seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr hatte.
Doch es stellt sich heraus, dass Anne an Bauchspeicheldrüsenkrebs leidet, und sofort ist die alte Freundschaft wieder da. Auch zu Erdal und Karsten, mit denen sie damals zu viert in einer WG gelebt hat.
Judith begleitet Anne bei ihren Arztbesuchen, steht ihr bei, und lästert mit ihr über den Tod ab, wie es nur beste Freundinnen dürfen. Auch Judiths Jugendliebe lodert kurzzeitig wieder auf.
Doch dann stellt sich heraus, dass das große Geheimnis - Judiths Lebenslüge - doch die Wahrheit ist. Aber irgendwie auch nicht so ganz. Von nun an wird nichts mehr so sein, wie es mal war...


Meine Meinung:
Ildikó von Kürthy hat mit "Es wird Zeit" einen Roman geschaffen, der nicht nur für Frauen in den mittleren Jahren geschaffen ist. Mit großer Emotionalität und viel Humor hat sie einen Roman kreiert, der zum Lachen, Weinen und Nachdenken anregt: Jede Frau kommt mal an die Stelle, an der sie sich fragt: war es das? Habe ich mir so mein Leben vorgestellt?
Der Roman ist in ich-Form aus Sicht von Judith geschrieben, so bekommt man noch tiefere Eindrücke in ihre Gedanken und Gefühle.
Auch wenn Judiths Leben anfangs sehr deprimierend erscheint, und man ihr Verhalten und ihre Handlungen oftmals nicht nachvollziehen kann, macht sie doch durch das Begleiten ihrer Freundin Anne durch diese schwere Krankheit, das Wiederfinden von alten Freundschaften und vor allem das Aufdecken der Lebenslüge, die gar keine ist, eine große Wandlung durch: Judith weiß am Ende, was sie will. Sie ist stark geworden, selbstbewusst, und lernt das Leben zu lieben. Auch wenn das Schicksal Überraschungen zu bieten hat, mit denen man so nicht gerechnet hat...

Dadurch, dass die Autorin viel Witz in die Geschichte gepackt hat, ist sie nicht nur traurig. Sentimentale und humorvolle Momente wechseln sich ab, und es ist eine Geschichte aus dem Leben gegriffen. Das schöne ist die positive Botschaft am Ende.
Auch wenn ich noch ein bisschen Zeit habe, bis ich 50 werde, hat mich die Geschichte gepackt und gerührt und ich habe mit Judith mitgelitten, mitgetrauert und mich am Ende mit ihr gefreut.

Die Geschichte wird durch färbige Illustrationen, die zur jeweiligen Szene passen, aufgelockert, was mir sehr gut gefallen hat und ich in dieser Form von einem Erwachsenenroman noch nicht kannte.

Die Erzählung ist gespickt mit vielen wunderschönen authentischen Zitaten, direkt aus dem Leben gegriffen:
"Welche Note würde ich meinem Leben geben? Eine Drei mit der Tendenz zur Drei minus. Für eine Matheklausur mag das vor fünfunddreißig Jahren ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis gewesen sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich wegen Mathe zweimal fast sitzengeblieben wäre. Aber für ein ganzes Leben?"
"Es ist und bleibt jammerschade, dass man manchmal nur dann den erwünschten Eindruck macht, wenn man sein wahres Selbst komplett verleugnet. Eine Erfahrung, die Frauen in Führungsetagen, männerdominierten Konferenzen und gemischtgeschlechtlichen Liebesbeziehungen immer wieder machen."
"Wir wissen doch beide ganz genau, was wir an unseren Männern haben. Kein Herzrasen, aber einen soliden niedrigen Ruhepuls. Damit können wir alle zusammen neunzig werden."
"Jetzt ist blöderweise keiner mehr übrig. Das Haus ist leer. Mein Leben auch. Und ich stehe da, mit einem Herzen zu verschenken, dass keiner mehr braucht und keiner mehr haben will."
"Tumor ist, wenn man trotzdem lacht", hatte Anne gesagt.
"Ich hatte mich daran gewöhnt, dass Annes Gemütslage sich manchmal innerhalb von Sekunden veränderten: Glück, Angst, Lachen, Weinen, Zorn, Spott, schwarzer Humor, dunkelster Kummer. In Annes Seele herrschte Aprilwetter, und ich stand immer bereit, ihr bei Bedarf einen Regenschirm aufzuspannen, um sie so gut wie möglich zu schützen."


Fazit:
Eine emotionale Achterbahnfahrt - eine traurige Geschichte aufgelockert mit viel Humor; die Wahrheit über das Leben, die Liebe, Freundschaft und den Tod. 4,5 Sterne von mir für diese gefühlvolle Lebensgeschichte einer Frau um die Fünfzig.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Total emotional; kommt aber leider nicht an den ersten Teil heran und diesen Schluss hätt's auch nicht gebraucht...

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Kurz zum Inhalt:
Vor sieben Jahren ist Hollys Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Sie hat sich wieder zurück ins Leben gekämpft und arbeitet bei ihrer Schwester Ciara im Vintage-Laden. Ciara betreibt ...

Kurz zum Inhalt:
Vor sieben Jahren ist Hollys Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Sie hat sich wieder zurück ins Leben gekämpft und arbeitet bei ihrer Schwester Ciara im Vintage-Laden. Ciara betreibt auch einen Podcast und überredet Holly, in einer ihrer Sendungen über das Geschenk von Gerry zu sprechen, das er ihr hinterlassen hat: die Briefe, die immer mit "P.S. Ich liebe dich" enden.
Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen - eine kleine Gruppe von Menschen, die alle dem Tod geweiht sind und sich als "P.S. Ich liebe dich-Club" bezeichnen, wollen - inspiriert von Gerrys und Hollys Geschichte - ihre Hilfe, um ihren Hinterbliebenen ebenfalls ein solches Geschenk zu machen. Nachdem Holly anfangs total ablehnt, da sie nicht wieder in die Vergangenheit gezogen werden will, lässt sie sich doch nach und nach darauf ein und dies hilft ihr so, endlich tatsächlich Gerry loszulassen.


Meine Meinung:
Obwohl so viele Jahre vergangen sind, seit ich den ersten Teil gelesen habe, war ich sofort wieder mittendrin in Hollys Leben.
Und ich kann sie gut verstehen, dass es ihr immer noch emotional nahe geht, wenn sie über den Tod von Gerry und über seine Briefe spricht. auch wenn es schon 7 Jahre her ist.
Den P.S. ich liebe dich-Club, bestehend aus Joy, Bert, Paul und Ginika, fand ich anfangs aufdringlich. Doch diese Menschen stehen alle mehr oder weniger kurz vor dem Tod und haben natürlich riesige Angst. Und wollen ihren Liebsten ebenfalls so ein schönes Geschenk machen, wie es Gerry für Holly tat. Ginikas Schicksal finde ich übrigens am emotionalsten, denn sie hinterlässt ein Baby :(
Holly fühlt sich verständlicherweise zu nah 'auf die Pelle gerückt', bzw. denkt sie sich auch, dass es IHR Geschenk war; und Gerrys Idee wird geklaut... Aber dass es den anderen Menschen ebenso wichtig ist, ihren Hinterbliebenen ein solch einmaliges und emotionales Geschenk zu hinterlassen, begreift sie bald.
Insgesamt gefällt mir das Buch gut, auch wenn es Längen hat (aufgrund der vielen Rückblenden an das Leben mit Gerry hat man das Gefühl, der P.S Ich liebe dich-Club kommt keinen Schritt weiterund es dreht sich alles ständig im Kreis) und ich Hollys und Gabriels Verhalten oft nicht verstehen kann - das Problem ist halt, dass P.S. Ich liebe dich so ein einprägsames Buch war - da kann man einfach nicht herankommen. Und natürlich kann diese hohe Erwartungshaltung dann auch nicht erfüllt werden.
Holly ist teilweise nervig, sie redet einfach nicht mit Gabriel und oft entscheidungs-unfreudig;ihre Ideen sind oft nicht richtig durchdacht, und ihre Gedankengänge springen hin und her.
Als Holly, Denise und Sharon die Briefe für Bert hinterlegt haben, war ich mitten dabei. Das gefiel mir richtig gut. Auch das Hoppala bei der Aufbahrung, als Holly Bert den Brief in die Hände legen sollte, war sehr witzig! Doch dass sowohl Holly als auch Ciara Gerrys Anwesenheit gespürt haben, fand ich etwas zu 'übernatürlich'.
Toll fand ich von Holly, wie sie sich hinsichtlich der Leitung des Clubs entwickelt hat und dass sie sich Rat bei einer Psychologin geholt hat. Sie will Betroffenen weiterhin helfen, sich jedoch privat und emotional nicht mehr so hineinstürzen.
Leider hat der sehr unrealistische Epilog, der wirklich nicht mehr hätte sein müssen, da alles vorher schon zu einem schlüssigen Ende gekommen war und einen runden Abschluss hatte, die ganze Botschaft und Emotionalität des Buches zunichte gemacht.
Trotzdem hatte das Buch eine schöne Botschaft und berührende Schicksale, v.a. jenes von Ginika und ihrer Tochter Jewel, haben mich oft zum Heulen gebracht.

Schöne Zitate aus dem Buch:
"So reißt der Tod die Menschen zwar auseinander, aber auf seine eigene Art schweißt er die Hinterbliebenen auch zusammen."
"Ich hasse Abschiede, aber das war noch nie eine gute Rechtfertigung, um zu bleiben."


Fazit:
Das Buch regt zum Nachdenken über Leben und Tod und das Verlieren und Abschiednehmen von geliebten Menschen an. Trotzdem konnte es mich nicht so ganz überzeugen wie Band 1.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Fesselnder Schwarzwaldkrimi mit viel Lokalkolorit und einer sympathischen, starken Protagonistin

Die Kräutersammlerin
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Kurz zum Inhalt:
Schiltach im Schwarzwald, 1343: Die Kräutersammlerin und Heilerin Johanna findet im Wald eine junge Frau, die offensichtlich von Wölfen getötet wurde. Doch das Mädchen hat noch weitere ...

Kurz zum Inhalt:
Schiltach im Schwarzwald, 1343: Die Kräutersammlerin und Heilerin Johanna findet im Wald eine junge Frau, die offensichtlich von Wölfen getötet wurde. Doch das Mädchen hat noch weitere Verletzungen, die nicht zu Wolfsbissen passen.
Johanna bittet Lukas, den jungen Flößer, der in sie verliebt ist, um Rat. Doch es taucht ein weiteres Opfer auf, und Johannas Nachforschungen werden lebensgefährlich für sie.
Haben die Leprosen, die zurückgezogen im Wald leben, etwas damit zu tun? Oder der Mönch Pius, der abgeschieden in einer Höhle im Wald lebt?
Und warum kommt der fahrende Spielmann Clewin immer wieder nach Schiltach zurück?


Meine Meinung:
Dieser historische Schwarzwald-Krimi kommt eher ruhig daher; trotzdem ist die Spannung immer da, denn man möchte wissen, was mit den jungen Mädchen passiert ist, und warum. Und man fiebert so auch immer sehr mit Johanna mit; vor allem, als sie dann selbst in Lebensgefahr gerät!
Das junge Wolfsmädchen Ida ist sehr mysteriös, aber Johannas Verhalten ihm gegenüber ist sehr sozial, und man hofft natürlich, dass alles zum Guten kommt.
Heidrun Hurst hat es vortrefflich geschafft, dass die handelnden Personen polarisieren. Entweder man mag sie (Johanna, Lukas und auch Johannas Freundin Elen) oder eben nicht (Schultheiß Lenz, der nicht hilfsbereit ist, oder Clewin, der meiner Meinung nach gegenüber Johanna zu aufdringlich ist, auch wenn er anscheinend alle mit seinem Charme verzaubert).

Heidrun Hurst hat hervorragend recherchiert, und man fühlt sich mitten in die damalige Zeit zurückversetzt.
Johanna hat es als allein lebende, selbständige junge Frau sehr schwer, denn damals war es mit den Rechten der Frauen ja noch nicht weit her - Frauen mussten verheiratet sein.
Nicht nur die landschaftlichen Gegebenheiten sind anschaulich beschrieben, sondern auch die damaligen Berufe, Lebensumstände und das soziale Leben. Und natürlich Johannas Wissen um Kräuterheilkunde, das Heilen von Verletzungen und nicht zuletzt sogar Operationen (da musste ich mich einmal sehr gruseln, so anschaulich und lebensecht war das beschrieben!)

Die Auflösung war für mich ebenso überraschend wie auch entsetzlich und in die damalige Zeit passend - zum Glück gibt es so etwas in der heutigen Zeit nicht mehr! (dafür hat die Menschheit nun andere furchtbare Eigenheiten...)
Das Cover passt auch richtig toll zum Titel: wabernder Nebel über dem düsteren Schwarzwald.


Fazit:
Gut recherchierter historischer Krimi mit einer sympathischen, starken Protagonistin. Hat mich sehr gut unterhalten und in eine lange vergangene Zeit entführt; ich vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.11.2019

leider fehlt hier echte Spannung

Mein Herz so schwarz
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Kurz zum Inhalt:
In ihrer Hochzeitsnacht wird Evie dabei beobachtet, wie sie sich die Klippen von Cornwall hinunter stürzt. Ihre Leiche wird jedoch nie gefunden.
Alle Gäste und vor allem ihr Ehemann Richard ...

Kurz zum Inhalt:
In ihrer Hochzeitsnacht wird Evie dabei beobachtet, wie sie sich die Klippen von Cornwall hinunter stürzt. Ihre Leiche wird jedoch nie gefunden.
Alle Gäste und vor allem ihr Ehemann Richard sind entsetzt und können sich nicht erklären, was sie dazu veranlasst hat, ihr Leben zu beenden.
Richard und Evies beste Freundin Rebecca wollen dem Rätsel auf die Spur gehen und lernen auf diese Weise eine Evie kennen, die sie so gar nicht kannten. Dabei stoßen sie auf dunkle Geheimnisse...


Meine Meinung:
Die Geschichte liest sich aufgrund der kurzen Kapitel und des ständigen Perspektiv- und Zeitenwechsels unheimlich schnell. Die Kapitel enden mit Cliffhanger und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es ist der Autorin geschickt gelungen, wie sich die einzelnen Stränge langsam zusammenfügen.
Man liest abwechselnd aus der Vergangenheit und der Gegenwart nach Evies Sprung in die Tiefe. Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht von Rebecca und Evie.
Als Leser erfährt man nach und nach die Gegebenheit aus der Vergangenheit, auch aus Evies älterer Vergangenheit, und so kann man sich bald zusammenreimen, was passiert ist.
Was mich mal wieder geärgert hat ist, dass die Protagonisten nicht miteinander sprechen. Obwohl sie doch angeblich beste Freunde sind. Wie viel Leid (und Ärger der Leser) ließe sich verhindern, wenn die Protagonisten miteinander reden würden...

Leider ist mir kein einziger Protagonist sympathisch gewesen, und das kommt nur selten vor.
Evie ist dominant und egoistisch, Rebecca ist falsch und egoistisch, und Richard ist naiv-dümmlich.
Spannung ist diesmal leider auch kaum gegeben - außerdem würde ich die Geschichte eher als dramatische Beziehungsgeschichte denn als Psychothriller einordnen.
Das Cover mit dem Brautstrauß und den düsteren Farben passt sehr gut zum Buch und lässt auch gleich ein Buch von Jenny Blackhurst erkennen.


Fazit:
Leider konnte mich das Buch diesmal nicht ganz überzeugen, da es auch in meinen Augen kein 'richtiger' Psychothriller ist. Ich kann daher diesmal nur 3,5 Sterne vergeben.