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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2018

Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Schottlands, zwischen Babys, Ottern und Polarlichtern

Eine Liebe am Meer
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"Eine Liebe am Meer" erzählt die Geschichte der Hebamme Emily, die sich eine Auszeit nimmt und für ihre hochschwangere Freundin Rebecca als Köchin auf deren Urlaubsdampfer einspringt. Dabei lernt Emily ...

"Eine Liebe am Meer" erzählt die Geschichte der Hebamme Emily, die sich eine Auszeit nimmt und für ihre hochschwangere Freundin Rebecca als Köchin auf deren Urlaubsdampfer einspringt. Dabei lernt Emily den etwas brummigen Witwer Ällister kennen und fühlt sich zunehmend von ihm angezogen. Doch hat diese Beziehung eine Chance? Ist die Lebenssituation der beiden nicht viel zu verschieden?

Gelesen wird die Geschichte (gekürzt) in sehr angenehm unaufdringlicher Weise von Claudia Jacobacci, der zu lauschen problemlos gelingt, wenn mir auch die teilweise angedeutete Stimmverteilung nicht immer gefallen hat.

Die Charaktere in der Geschichte überzeugen mich nur teilweise, die Konflikte wirken teilweise etwas aufgesetzt. Insbesondere mit der Protagonistin Emily konnte ich nicht so recht warm werden, die Rebellin, Engel und Allroundgenie in einem war und dabei insgesamt nicht überzeugt. Ihr Kampf für das Entbindungszentrum, in dem sie arbeitet wirkt irgendwie aufgesetzt und dass sie dann alles kann, überall gut ist und jeden versteht, dass hat mich zwischenzeitlich ziemlich angenervt. Ihre inneren Konflikte waren für mich nicht nachvollziehbar und wirkten recht konstruiert, zwischendurch habe ich innerlich die Augen verdreht und hätte sie gerne wachgerüttelt, dass sie mal klar sieht und sich nicht so ziert bzw. so Drama macht.

Ansonsten handelt es sich hier um eine hübsche Geschichte mit dem für das Genre übliche Gemisch aus Gefühl, Pathos, Romantik, schönen Orten und liebenswerten Szenen, Drama und absehbarem Happy End. Man bekommt Lust, selbst auf den "Puffer" zu steigen und Schottland zu erkunden. Und bei der Beschreibung des leckeren Essens, das reichlich Thema ist, bekommt man auch als Leser Apettit.

Mein Fazit ist, dass man mit der schönen Geschichte ohne große Überraschungen nichts verkehrt macht, wenn einem dieses Genre liegt, eine absolute Leseempfehlung vergebe ich aber nicht.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Von der Urzeit bis heute im Zeitraffer

Unterwegs in der Weltgeschichte mit Hape Kerkeling
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Hape Kerkeling nimmt uns in diesem Hörbuch mit auf eine knapp 5stündige Reise durch die Weltgeschichte, erzählt von den Urvölkern und der Entwicklung der Menschheit von damals bis heute. Es handelt sich ...

Hape Kerkeling nimmt uns in diesem Hörbuch mit auf eine knapp 5stündige Reise durch die Weltgeschichte, erzählt von den Urvölkern und der Entwicklung der Menschheit von damals bis heute. Es handelt sich um eine inszenierte Lesung, untermalt von Geräuschen und Musik sowie Kommentaren zu den Geschehnissen.

Ich bin eher zufällig zu dem Hörbuch gekommen und ging ohne große Erwartungen dran. Da Hape Kerkeling liest, rechnete ich mit einer humoristischen Darstellung der Zeitgeschichte. Vorgefunden habe ich aber eher eine recht sachliche Darstellung und Aneinanderreihung der Ereignisse. Das hat mich erst mal etwas enttäuscht. Dennoch hat mich die Geschichte gefesselt und ich habe das Hörbuch gerne gehört. Gerade im weiteren Verlauf macht Hape Geschichte lebendig und man lernt sicher etwas dabei.

Wer gerne mal sein Geschichtswissen ein bisschen aufpolieren möchte und dazu kein trockenes Buch lesen will, bekommt hier genau, was er braucht, mit Kommentaren, die das ganze lebendiger machen und reflektieren. Wer kabarettistische Unterhaltung sucht, sollte eher auf andere Werke von Hape zurückgreifen.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Von den großen und kleinen Dramen des Lebens

Was bleibt, wenn du gehst
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Jen lädt ihre alten Freunde Nat, Andrew, Lilah und Dan in ihr Haus nach Südfrankreich ein, das sie einst gemeinsam renoviert hatten. Doch auch nach Jahren (fast) ohne Kontakt, kochen die Emotionen rasch ...

Jen lädt ihre alten Freunde Nat, Andrew, Lilah und Dan in ihr Haus nach Südfrankreich ein, das sie einst gemeinsam renoviert hatten. Doch auch nach Jahren (fast) ohne Kontakt, kochen die Emotionen rasch hoch und die dramatschen Ereignisse des gemeinsamen Sommers vor mehr als 15 Jahren wirken sich aus bis heute. Denn einer von ihnen fehlt...

Die Geschichte besteht aus drei Teilen. Dabei wird in unterschiedliche Zeiten gesprungen. Jedoch gibt es auch in den einzelnen Teilen jeweils Rückblenden auf unterschiedliche Zeitebenen, was es mir manchmal schwer gemacht hat, zu verstehen, "wann" ich mich gerade befand. Die Perspektiven wechseln zwischen den Freunden, so dass man nach und nach die Sichtweisen und vor allem Emotionen aller versteht und Stück für Stück erfährt man als Hörer, was damals wirklich passierte, im Sommer in Frankreich und davor und danach in England. Die Geschichte setzt sich so allmählich wie ein Puzzle zusammen und wird von allen Seiten beleuchtet. Wenn man den Überblick behält ist das durchaus brillant.
Was genau die Intention oder Botschaft der Geschichte ist, vermag ich bis jetzt nicht zu sagen und anfangs hab ich mich auch ein bisschen schwer getan, an der Handlung dran zu bleiben, irgendwie zog mich das Leben der doch sehr unterschiedlichen Charaktere jedoch doch in seinen Bann.
Wir durchleben mit den Freunden viel Höhen und noch mehr Tiefen und auch wenn zwischendurch wenig "passiert" entwickeln sich alle ein Stück weiter, womöglich man selbst als Hörer auch. Und irgendwie findet alles dann doch zu einem gefälligen Ende, auch wenn ich zuletzt doch tatsächlich ein paatr Tränen vergossen habe.
Die Erzählstimme ist angenehm zu hören und hat keine unangenehmen falsch oder übertrieben klingenden Variationen, so dass man ihr gerne lauscht.
Insgesamt ist es eine gefällige, wenn auch nicht herausragende Geschichte über Freundschaft und Liebe und wie sie durch die Unwägsamkeiten des Lebens gefährdet, aber auch gestärkt werden kann. Zu einer absoluten Lese- bzw. Hörempfehlung kann ich mich nicht durchringen, aber für ein bisschen Unterhaltung zwischendurch eignet sich "Was bleibt, wenn du gehst" sehr gut.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Lebendiger Geschichtsunterricht und viel Drama

Italienische Nächte
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Auf Wunsch ihres Mannes Boyd, reist Claire 1921 von England nach Apulien, wo Boyd als Architekt für Leandro, Cardetta arbeitet. Gemeinsam mit Stiefsohn Pip soll sie den Sommer auf dessen Gut verbringen. ...

Auf Wunsch ihres Mannes Boyd, reist Claire 1921 von England nach Apulien, wo Boyd als Architekt für Leandro, Cardetta arbeitet. Gemeinsam mit Stiefsohn Pip soll sie den Sommer auf dessen Gut verbringen. Doch schon bei ihrer Ankunft spürt sie, dass etwas nicht stimmt, dass Boyd sonderbar abweisend ist. Schließlich lernt Clare Cardettas Neffen Ettore kennen und verliebt sich in ihn. Eine Liebe, die nicht sein darf und die droht, für beide zum Verhängnis zu werden.

Der Klappentext und das etwas kitschig anmutende Italienbild auf dem Cover ließen mich annehmen, dass mich eine (etwas dramatische) Liebesgeschichte erwartet, die war aber irgendwie fast eher Nebensache. EIgentlich hat die Geschichte eher etwas von einem historischen Roman. Katherine Webb entführt den Leser in das Süditalien des aufkommenden Faschismus, in dem die Tagelöhner in bitterer Armut leben und um ihre Rechte kämpfen, gegen die reichen Grundbesitzer.

Am Anfang hab ich mich echt schwer getan in die Geschichte rein zu kommen, auch weil die Schilderung von eigentlich sowohl Claires Situation als auch von der der Tagelöhner rund um Ettore und seine Familie sehr bedrückend war. Aber im Verlauf hat mich der Schreibstil der Autorin und die fiktive Geschichte vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse doch in ihren Bann gezogen und es wurde phasenweise richtig spannend. Die Charaktere sind hochinteressant, auch wenn mich Claire in ihrer Naivität manchmal etwas nervt. Die (Loylitäts-)Konflikte und Interessenskonflikte der verschiedenen Charaktere sind gut herausgearbeitet. Schön finde ich, dass am Schluss alle Unklarheiten aufgedeckt werden, auch wenn mir der "Show-Down" fast ein bisschen too much war.

Als Fazit insgesamt würde ich sagen eine gut geschriebene, im Verlauf packende Geschichte, gänzlich anders als ich sie mir erwartet hatte und nichts für Zartbesaitete.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Spannung im Doppelpack

Ostseemorde
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Das vorliegende Hörbuch beinhaltet gleich 2 Fälle für Kommisarin Pia Korritki.
In Eisige Wahrheit reist Pia mit ihrem Freund und ihrem Sohn an die Ostsee, um ein paar erholsame Tage zu verbringen. Doch ...

Das vorliegende Hörbuch beinhaltet gleich 2 Fälle für Kommisarin Pia Korritki.
In Eisige Wahrheit reist Pia mit ihrem Freund und ihrem Sohn an die Ostsee, um ein paar erholsame Tage zu verbringen. Doch beim Schlittenfahren finden sie die Leiche eines jungen Mannes...
In Dunkler Abgrund fährt Pia zur Hochzeit ihrer Schwester Nele auf einem mecklenburgischen Schloss. Mit dem Unfall eines Hochzeitsgastes beginnt eine Reihe von Ünglücken und Pia gerät mitten in die Ermittlungen in einem alten und einem neuen Fall...

Gelesen werden die Geschichten von Anne Moll. Ihre Stimme und Intonation finde ich sehr angenehm. Lediglich der bayerische Akzent im ersten der beiden Bücher klingt ziemlich schief und hat mich ehrlich gesagt etwas genervt.

In beiden Fällen ermittelt Pia sozusagen inoffiziell, da sie im Urlaub ist und nicht zuständig. Dennoch kann sie ihre Finger nicht davon lassen und ermittelt auf eigene Faust, nicht ohne sich dabei in Gefahr zu bringen- und den Unmut ihrer Familie auf sich zu ziehen. Die Fälle sind packend und voller Spannung, auch wenn ich für mich sagen muss, dass ich mich in der Hörbuchform nicht so fesseln lassen kann wie beim Selberlesen. Aber für eine längere Autofahrt war dieses Hörbuch die ideale Begleitung, um die Fahrt kurzweilig zu gestalten.

Insgesamt kann ich die Fälle für Pia Korittki auf jeden Fall weiterempfehlen.