Platzhalter für Profilbild

Querfloete

Lesejury-Mitglied
offline

Querfloete ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Querfloete über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2017

Gott Apollo als sterblicher Mensch

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
0

Mitten in Manhattan landet Apollo, der große Gott der Dichtkunst, Heilkunst, Weissagung, Bogenschießens, Musik und vieles mehr in einem Müllcontainer (!) als kleiner verletzlicher, sterblicher Mensch und ...

Mitten in Manhattan landet Apollo, der große Gott der Dichtkunst, Heilkunst, Weissagung, Bogenschießens, Musik und vieles mehr in einem Müllcontainer (!) als kleiner verletzlicher, sterblicher Mensch und weiß gar nicht so genau warum. Welch ein Einstieg von Rick Riordan in seine neue Reihe "Die Abenteuer des Apollo"!
Mit seinem bekanntem Humor schildert der Autor seinen Protagonisten als eingebildeten, arroganten und absolut von sich und seinen Taten überzeugten Character. Schon gleich zu Beginn der Geschichte trifft Apollo dann auf die Halbgöttin Meg, die zweite Protagonistin, die einen völlig gegensätzlichen Character aufweist. Durch eine List bindet Meg Apollo an sich und sie brechen gemeinsam zu Camp Half-Blood auf. Bis zum Ende des Buches treffen sie auf
viele Bekannte, müssen sich vielen Gefahren stellen und Rätsel lösen.

Rick Riordan lässt Apollo - vorher Gott - nun jedoch Mensch im Laufe der Geschichte sehr viel über sich selbst - und vor allen Dingen die Auswirkungen seines bisherigen göttlichen Verhaltens - hinzulernen. Apollo wächst stellenweise regelrecht über sich hinaus. Das alles geschieht für den Leser eher ganz unmerklich nebenbei. Als Leser schließt man Apollo dadurch immer mehr ins Herz, aber man lernt auch so einiges über soziale Interaktion.

Meg bildet den Gegenpart zum "ursprünglichen" Apollo. Aber auch sie ist nicht völlig unbelastet und ihre Ticks (z.B. Räder schlagen) haben einen tieferen Grund, den der Autor ganz behutsam mit einflechtet.

Die Liebe des Autors zur griechischen Mythologie und der Antike fließen natürlich ebenso - wie in seinen anderen Werken - wieder auf jeder einzelnen Seite mit ein.

Zusammengenommen "lernt" der Leser hier also ganz nebenbei so einiges über zwischenmenschliches Verhalten und griechische Mythologie. Eigentlich sollte man meinen für Jugendliche eher langweilige Themen, aber Rick Riordan schafft das genaue Gegenteil!

Das liegt wohl offensichtlich an seinem humorvollen, einfach mitreißendem Schreibstil. Man kann einfach nicht aufhören zu Lesen. Oft dachte ich 'das Kapitel jetzt noch zu Ende und dann mache ich eine Pause' und dann befand ich mich plötzlich schon wieder im nächsten Kapitel. Ich denke, das sagt eigentlich schon alles!
Auch die Haikus zu Beginn jeden Kapitels sind sehr faszinierend. Irgendwann fing ich nach jedem gelesenem Kapitel an zurückzublättern, um die Haikus nochmals zu Lesen und damit zu honorieren.
An dieser Stelle auch ein dickes Lob an die Übersetzerin Gabriele Haefs!

Man kann diesen Auftakt der neuen Reihe völlig unabhängig von den anderen Büchern von Rick Riordan lesen. Allerdings muss ich auch ganz klar sagen, dass der Lesegenuss sich um ein vielfaches erhöht, wenn man zumindest Percy Jackson gelesen hat. Es wird schon recht häufig Bezug auf frühere Geschehnisse genommen.

Zusammenfassend von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung für jedes Alter, nicht nur Jugendliche!

Veröffentlicht am 29.07.2017

Manchmal musst du einfach gehen...

Manchmal musst du einfach leben
0

Maribeth Klein aus New York, Ehefrau und Mutter von 4-jährigen Zwillingen, fast voll berufstätig, erleidet mit 44 Jahren auf der Arbeit einen Herzinfarkt ohne es zu bemerken. Sie glaubt an Sodbrennen aufgrund ...

Maribeth Klein aus New York, Ehefrau und Mutter von 4-jährigen Zwillingen, fast voll berufstätig, erleidet mit 44 Jahren auf der Arbeit einen Herzinfarkt ohne es zu bemerken. Sie glaubt an Sodbrennen aufgrund des fettigen Mittagessens. Als sie am nächsten Tag zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung ihre Frauenärztin aufsucht, ist diese nach der Untersuchung beunruhigt und weist sie in die Notaufnahme ein. Dort ist klar: sie hatte einen Herzinfarkt. Obendrein geht die Herzkathederuntersuchung schief und sie muss notoperiert werden. Nach einer Woche wird sie nach ihrer Bypass-OP am offenen Herzen noch völlig geschwächt entlassen. Dem Spagat zwischen Ehefrau, Mutter und Haushalt ist sie körperlich noch nicht gewachsen. Ihr geht es nach wenigen Tagen immer schlechter, so dass sie nach einem Gespräch mit ihrer Pflegerin eine Tasche packt und geht...

Ich hatte die Leseprobe gelesen, konnte mich teilweise selbst wiederfinden und wollte unbedingt wissen, wie die Autorin die Geschichte weiterführen wird. Obwohl ich auch zugegebenermaßen "Bauchschmerzen" hatte, weil ich durch den Einband ja wusste, dass Maribeth ihre Familie und damit ihre kleinen Kinder verlassen wird. Ich habe selbst drei Kinder, der Letzte ist 5 Jahre, also in etwa in dem Alter der Zwillinge und ich konnte mir partout nicht vorstellen, mein Kind zu verlassen.
Aber ich hatte zum einen auch noch keinen Herzinfarkt oder lebensbedrohende Krankheit und wollte zum anderen wissen wie die Autorin mit der Situation umgeht und sie erklärt.

Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Natürlich kann man bei vielen Schilderungen hergehen und sagen..., das oder dies lässt sich doch einfacher lösen und dann verursacht es der Mutter nicht so einen Stress, Arbeit etc. Zum Beispiel der Eimer unter dem Fenster... Klar, sie könnte ihn einfach stehen lassen oder das Leck reparieren lassen = keine Arbeit mehr damit. Aber ich denke, darum geht es nicht! Es sind nur Beispiele, die aufzeigen sollen, wie der Tagesablauf einer berufstätigen Ehefrau, Hausfrau und Mutter ganz oft aussieht. Nämlich voll gepackt bis zum Überlaufen! Und die Läuse, einfach perfekt! Ich konnte mich aufrichtig hineinversetzen und Maribeth' Drang nach Ruhe gut nachvollziehen. Natürlich unterscheidet sich die Theorie von der Praxis, es kann nicht jede Mutter einfach die Reißleine ziehen. Aber ich denke, die Autorin wollte nicht die Überforderung an sich in den Vordergrund stellen (Herzinfarkt war ja vermutlich genetisch bedingt), sondern beschreibt einfach den Genesungsprozess nach einer OP am offenen Herzen. Bei uns ist die Verweildauer im Krankenhaus in manchen Fällen ein paar Tage länger und oft schließt sich noch eine Anschlussheilbehandlung an. Maribeth' gesundheitliche Zustand in Verbindung mit den "normalen" Aufgaben führten dazu, dass es ihr körperlich immer schlechter ging und sie ihre Tasche packte. Für mich hat die Autorin "das Tasche packen für eine Reha" einfach ersetzt und aus diesem Umstand eine sehr schöne und interessante Geschichte gestrickt und dabei Themen wie künstliche Befruchtung, Kinder in fortgeschrittenem Alter, Adoption, der Suche nach den leiblichen Eltern, Freundschaften... verarbeitet und dabei ihr schriftstellerisches Können bewiesen.

Von mir daher eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Toller Start, dann etwas nervig

Love Emergency - Zufällig verliebt
0

Liebesroman mit nettem Einstieg, aber noch verbesserungsfähig.

Madison platzt nach einem Auffahrunfall die Fruchtblase und sie muss ihr Baby auf dem Rücksitz ihres Autos zur Welt bringen. Der herbeigerufene ...

Liebesroman mit nettem Einstieg, aber noch verbesserungsfähig.

Madison platzt nach einem Auffahrunfall die Fruchtblase und sie muss ihr Baby auf dem Rücksitz ihres Autos zur Welt bringen. Der herbeigerufene Sanitäter Hunter unterstützt sie dabei und liefert sie und ihr Baby sicher im Krankenhaus ab.
So lernen sich Madison und Hunter kennen. Als Madison später erneut ins Krankenhaus eingeliefert wird und Hunter mitbekommt, dass sie nicht recht weiß, wohin, nimmt er sie kurzerhand bei sich auf.

Als ich die Leseprobe zu diesem Buch, die aus dem ersten Kapitel bestand, gelesen hatte, war ich total angetan von der Geschichte. Das Wunder der Geburt mitten auf der Straße..., junge, hübsche, nette Mutter... süßes Baby, smarter Rettungssanitäter, das ließ mich auf spannenden Stoff für eine süße Liebesgeschichte, die das Herz berührt, hoffen.

Den Einstieg finde ich auch nach wie vor noch sehr schön, aber dann ließ die Geschichte einfach immer mehr nach. Die abgebrannte, etwas hilflose Madison, Hunter mit seinem Helfersyndrom, der auf ein Medizinstudium hofft und Joy, das süße unkomplizierte Baby. Um mehr ging es eigentlich im ganzen Buch nicht. Irgendwann in der Mitte des Buches habe ich mich gefragt, ob es eigentlich hauptsächlich um die Sexszenen gehen sollte, die äußerst detailliert beschrieben wurden und dann halt noch etwas Text für drumherum gebraucht wurde?

Der Schreibstil der Autorin ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Es liest sich schon überwiegend flüssig. Teilweise hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Perspektivenwechsel zwischen Madison und Hunter, da er sehr flüssig erfolgte. Manchmal hat mich das beim Lesen etwas verwirrt, zumindest am Anfang. Auch ist mir die Sprache ein bisschen zu einfach (insbesondere die Ausdrucksweise während der erotischen Szenen), vielleicht liegt das aber auch an der Übersetzung. Ich persönlich mag das Wort "Süße" überhaupt nicht und das liest man leider ständig.
Sehr schön fand ich den Brief der Autorin an ihre Leser zu Beginn des Buches mit ihrer Erklärung, wie es zu dem Buch kam. Auch die Nächte mit einem Säugling und die Probleme, die nach einer Geburt für eine Partnerschaft bestehen, sind schön herausgearbeitet worden. Und bei Hunters Liebeserklärung am Ende des Buches musste ich doch tatsächlich ein Tränchen wegdrücken. Aber sonst bot das Buch kaum Spannung. Nach dem interessanten Einstieg, drehte es sich immer wieder um die gleichen Themen..., wie oben bereits erwähnt. Es war oft vorhersehbar, daher hatte ich mir von dem Buch mehr versprochen.

Abschließend muss ich sagen, als schnelle Urlaubslektüre am Strand, sicher in Ordnung. Man verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht gelesen hat.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Actionthriller, toller Einstieg, dann abbauend, derb, klischeehaft

Sie werden dich finden
0

Kate Swift ist eine ehemalige Profikillerin der CIA. Ihr Ehemann wurde von ihrem einstigen Chef bei der CIA ermordet und Kate brachte daraufhin die blutigen Machenschaften der CIA und ihres Chefs an die ...

Kate Swift ist eine ehemalige Profikillerin der CIA. Ihr Ehemann wurde von ihrem einstigen Chef bei der CIA ermordet und Kate brachte daraufhin die blutigen Machenschaften der CIA und ihres Chefs an die Öffentlichkeit. Seither gilt sie als Verräterin und muss mit ihrer Tochter inkognito in Amerika leben. Ihr ehemaliger Chef trachtet ihr nach dem Leben, die CIA will sie hinter Gittern sehen. Nachdem sie an der Grundschule ihrer Tochter einen Amoklauf verhinderte, flog ihre Tarnung auf und sie befindet sich nun mit ihrer Tochter auf der Flucht. Sie fliehen beide nach Thailand, wo sie auf die Hilfe eines ehemaligen Ausbilders hofft.

Ich habe im Vorfeld der Veröffentlichung eine Leseprobe des Buches 'Sie werden dich finden' gelesen, die in etwa den ersten 4-5 Kapiteln entsprach und war wirklich begeistert. Nachdem ich zu Ende gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Kate und ihrer Tochter weitergehen wird. Außerdem hatte ich mich etwas über den Autor informiert und festgestellt, dass er auch schon einige Auszeichnungen erhalten hatte. (Krimi des Jahres, 1. Platz/ deutscher Krimi Preis, 2. Platz) Das, zusammen mit der gelesenen Leseprobe, klang sehr vielversprechend, hatte mich neugierig gemacht und ich wollte das Buch einfach haben.

Leider nahm die Lust am Weiterlesen von Kapitel zu Kapitel ab. Meine Sympathie für Kate und deren Tochter war ununterbrochen vorhanden, aber nach dem spannenden Auftakt in die Geschichte, konnte diese einfach nicht bis zum Ende gehalten werden. Die Sätze wurden immer länger, zum Teil über eine halbe Seite lang mit - zumindest gefühlten - unzähligen eingeschobenen Sätzen. Sehr viele Fremdwörter standen im Gegensatz zu einer teilweise sehr derben, obszönen Ausdrucksweise (Schwänze, Ärsche,Pisse, Hodensäcke...). Die ganze Handlung wirkte auf mich klischeehaft und vorhersehbar. Auch fand ich an der Handlung vieles wenig überzeugend und unecht. Kates Tochter Suzie ist mit 6 Jahren außergewöhnlich verständnisvoll....
Als positiv habe ich die kurzen Kapitel (insgesamt 90.) empfunden. Das hat das Lesen einfacher gemacht.

Zusammenfassend hat mich das Buch mäßig begeistert. Alle Protagonisten waren verkorkste Existenzen, die zu einer einfachen, wenig überzeugenden Geschichte mit abnehmender Spannung zusammengesetzt wurden. Sicherlich kein absoluter "Muss-Lesestoff".

Veröffentlicht am 22.02.2017

Lies mich!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
0

Jess freut sich darauf mit ihren Freunden für ein paar Wochen ein Sommercamp in den Rockys zu besuchen. Sehr wahrscheinlich die letzte gemeinsame Zeit bevor sie im Jahr darauf ihren Abschluss machen würden, ...

Jess freut sich darauf mit ihren Freunden für ein paar Wochen ein Sommercamp in den Rockys zu besuchen. Sehr wahrscheinlich die letzte gemeinsame Zeit bevor sie im Jahr darauf ihren Abschluss machen würden, um danach an unterschiedlichen Orten zu studieren. Der neue Campleiter ist ebenfalls mit seinen Kindern angereist und diese ziehen Jess völlig ungeplant in ihren Bann. Verlieben stand ganz unten auf ihrer Liste, aber es kommt ja immer anders als man denkt. Cayden, der die widersprüchlichsten Gefühle in ihr auslöst, ein Geheimnis, das sie und auch kein Anderer erfahren darf, Götter, griechische Mythologie, ein Fiesling...

Wieder einmal ein grandioses Jugendbuch von Marah Woolf. Sie beschreibt ausführlich völlig unterschiedliche Charactere - auch äußerlich. Tolle Dialoge in der Sprache unserer Zeit. Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine völlig authentische normale Jugendgruppe. Dem gegenüber die Götter der griechischen Mythologie! Zeus, klar, kennt jeder, aber es gibt hier wirklich viel zu entdecken! Ich habe noch nie ein Buch gelesen und gleichzeitig das Bedürfnis gehabt, selbst Recherchen anzustellen. Ich habe nicht nur einmal Google bemüht, sondern nach und nach fast sämtliche griechische Götter gegoogelt. Mittlerweile habe ich sicher den Stammbaum auswendig drauf und kann über viele Götter alles wiedergeben, was Google so zu bieten hat. Dass ein Buch so etwas auslösen kann, hat mich völlig fasziniert!
Ich habe das Buch begonnen zu Lesen und quasi in einem Rutsch durchgelesen. Ein völlig unerwarteter Start in die Geschichte und man befindet sich mitten in der Götterwelt. Mit jeder weiteren Seite wird man unruhiger, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Ich habe das Buch erst gestern zu Ende gelesen und befinde mich eigentlich noch mitten drin, versuche, die Geschichte selbst weiterzuspinnen, aber - mir fehlt leider die Fantasie! Trotz Leseprobe des zweiten Bandes am Ende des Buches oder gerade deshalb - kann ich es kaum erwarten, bis Band 2 veröffentlicht wird. Ich möchte wissen, wie geht es mit Jess und Cayden und deren Freunde und Familie weiter?!
Im Buch selbst befindet sich auf den ersten beiden Seiten eine Übersicht der jeweiligen Schauplätze des Sommercamps. Am Ende des Buches gibt es einen Stammbaum der griechischen Götter, die im Buch eine Rolle spielen. Ebenfalls hat Marah Woolf hier für den Leser ein Glossar erstellt, in dem sie alles Wichtige über die griechischen Götter zusammengefasst hat, jeweils ergänzt, um die Dinge, die ihrer eigenen Feder entsprungen sind. Das finde ich top!


Fazit:
Eine ganz ganz klare Kauf- und Leseempfehlung! Taucht ein in die Welt von Jess und Cayden und lasst euch mitreißen!
Ich denke, wenn man es als Leser kaum erwarten kann, endlich den zweiten (und dritten) Band einer Buchreihe zu Lesen, dann hat der Autor alles richtig gemacht!
Ein gelungener Auftakt einer neuen Buchreihe von Marah Woolf!