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Veröffentlicht am 23.04.2018

Hat Ellie übersinnliche Fähigkeiten oder nicht?

Das Böse in deinen Augen
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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie übernimmt den Fall der 11-jährigen Ellie Atkinson, die bei Pflegeeltern wohnt, seit sie bei einem Brand ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren hat. Ellie ist eine Einzelgängerin, ihre Mitschüler bezeichnen sie als „Hexe“ und sogar ihre Pflegemutter hält sie für merkwürdig oder sogar gefährlich, denn wenn Ellie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Nur ihre vier Jahre ältere Pflegeschwester Mary stellt sich schützend vor das Mädchen und auch Imogen hält Ellie nur für ein zutiefst verstörtes Kind…

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn der Schreibstil von Jenny Blackhurst ist sehr flüssig zu lesen und die Kapitel sind relativ kurz und wechseln hauptsächlich zwischen den Protagonistinnen Ellie und Imogen. Von Anfang an hat man als Leser das Gefühl, dass hier übernatürliche Kräfte am Werk sind und man rätselt bis zum Ende, ob das möglich ist. Manches spricht dagegen, anderes dann wieder dafür. Insgesamt entsteht durch die Vorkommnisse und die Frage, wer dahinter steckt, eine etwas düstere und bedrohliche Atmosphäre. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ellie blieb mir während des ganzen Buches rätselhaft. Ist sie schwer traumatisiert und selbst ein Opfer, oder ist sie abgrundtief böse? Zeitweise tat sie mir unheimlich leid, denn ihre Mitschüler sind wirklich grausam zu ihr.
Imogen will Ellie unbedingt helfen und überschreitet damit eindeutig ihre Kompetenzen. Dabei hat sie genug eigene Probleme zu bewältigen.
Der Spannungsbogen steigt nur sehr langsam, aber konstant an und die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, die auch bis zum Schluss leider nicht alle befriedigend beantwortet werden.

Mir hat das Buch von Anfang an gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 21.11.2017

Das Geheimnis des Morgenwaldes

Tochter des dunklen Waldes
1

Inhalt: Die junge Lilah wohnt bei Onkel und Tante in deren Wirtshaus "Schwarze Eiche" in dem kleinen Dorf Grünweite, das von zwei Seiten von einem großen, undurchdringlichen und bedrohlich wirkenden Wald ...

Inhalt: Die junge Lilah wohnt bei Onkel und Tante in deren Wirtshaus "Schwarze Eiche" in dem kleinen Dorf Grünweite, das von zwei Seiten von einem großen, undurchdringlichen und bedrohlich wirkenden Wald umschlossen ist. Dem Morgenwald. Um diesen Wald ranken sich düstere Sagen und kein Mensch soll jemals von dort zurückgekehrt sein.
Dann wird am Waldrand die Leiche einer jungen Frau gefunden und zur gleichen Zeit verschwindet Dorean, ein junger Mann, in den Lilah sich verliebt hat. Hat er etwas mit dem Mord zu tun? Ist er in den Wald geflohen? Lilah will es herausfinden und wagt sich in den Morgenwald...

Meine Meinung: Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zu diesem Buch.
Die Geschichte beginnt in dem kleinen Dorf Grünweite und durch die Erklärungen zum Morgenwald herrscht eine düstere Atmosphäre. Katharina Seck versteht es hervorragend mit ihren Worten Stimmungen, Gefühle und die Umgebung zu beschreiben. Durch ihre bildhafte Sprache entsteht ein Kopfkino. Ich liebe düstere und etwas gruselige Geschichten und Beschreibungen. Diese Stimmung bleibt allerdings nicht während der ganzen Geschichte erhalten. Im Mittelteil wird sie sogar eher leicht und freundlich und die Handlung zieht sich auch etwas, bis zum Ende hin wieder mehr Spannung aufgebaut wird.
Die Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen. Lilah ist ein nettes junges Mädchen und Dorean ist eher undurchsichtig, aber das ist Teil der Handlung. Besonders das Mädchen Nerida, mit ihren roten Haaren und ihrer Fröhlichkeit, war mir sofort sympathisch. Auch die "bösen" und unsympathischen Typen fehlen natürlich in dieser Geschichte nicht.
Das Hauptthema, also die Fantasy-Idee, fand ich sehr überraschend, ungewöhnlich und auch neu, was absolut positiv zu bewerten ist. Nur leider hat sie mir persönlich nicht so zugesagt (ich bin aber auch kein typischer Fantasy-Leser).

Fazit: Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten und es hat mir viel Spaß gemacht, an der Leserunde teilzunehmen. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht völlig überzeugen. Manche Stellen fand ich etwas lang und es bleiben noch einige Fragen offen. Aber vielleicht gibt es ja bald eine Fortsetzung, die diese Fragen noch beantwortet?!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.10.2017

Wo kann man freier sein als am Meer?

Die Stille zwischen Himmel und Meer
1

Inhalt: Edda Sturm wurde mit fünf Jahren von einer fremden Frau entführt und in einem Keller gefangen gehalten. Erst zwölf Jahre später, mit siebzehn Jahren, konnte sie sich befreien und zu ihrer leiblichen ...

Inhalt: Edda Sturm wurde mit fünf Jahren von einer fremden Frau entführt und in einem Keller gefangen gehalten. Erst zwölf Jahre später, mit siebzehn Jahren, konnte sie sich befreien und zu ihrer leiblichen Mutter zurückkehren. Die Jahre ihrer Gefangenschaft haben tiefe Wunden in ihrer Seele zurückgelassen und lange Zeit und viele Therapiestunden später, beschließt Edda, einen Urlaub am Meer zu machen und sich ihren Dämonen und ihrer Agoraphobie zu stellen. Sie mietet ein kleines Ferienhaus, doch durch einen Buchungsfehler bekommt sie einen unfreiwilligen Mitbewohner. Sebastian. Und der ist ebenso wenig erfreut darüber wie Edda...

Meine Meinung: Durch ihren wunderschönen und teilweise sehr poetischen Schreibstil, ist es Kati Seck gelungen, mich von Anfang an an die Geschichte zu fesseln. Noch nie habe ich ein Buch mit so vielen berührenden Sätzen, bzw. Aussagen gelesen. Toll!

Edda war mir sofort sympathisch. Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse hat sie sich zu einem wunderbaren und empathischen Menschen entwickelt. Sie ist mitfühlend, verständnisvoll, hilfsbereit und auch mutig, wenn es darauf ankommt. In anderen Augenblicken ist sie aber auch zurückhaltend, unsicher und ängstlich. Ihre Agoraphobie bezeichnet sie mit den Worten: "Klein sein in einer großen Welt".
Meine zuerst schlechte Meinung zu Sebastian hat sich ziemlich schnell geändert und auch Hilde, und vor allem Mia, sind äußerst liebenswerte Charaktere.

In Rückblicken erzählt Kati Seck von Eddas Zusammenleben mit Isolde, ihrer Entführerin, und von ihrem Leben nach ihrer Befreiung. Durch diese Einblicke fiel es mir noch leichter, mich in Edda hineinzuversetzen und mit ihr mitzufühlen. Nicht nur die Jahre in der Gefangenschaft waren sehr hart für sie, sondern auch die Zeit danach und ihr Weg zurück ins "normale" Leben.

Während der Leser Edda immer besser kennenlernt, baut sich der Spannungsbogen bis zum Höhepunkt langsam auf. Das Ende, das mich zuerst nicht zufriedengestellt hat, finde ich inzwischen genau richtig.

Cover und Titel sind super!

Fazit: Dieses berührende Buch mit dem fantastischen und außergewöhnlichen Schreibstil hat mir richtig gut gefallen.

Vielen Dank, Kati Seck und Lesejury, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 03.03.2019

Welches Geheimnis hüten Emily und Robbie

Das geheime Glück
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Inhalt: Robbie und Emily sind fast fünfzig Jahre glücklich verheiratet und könnten sehr zufrieden sein, wenn da nicht Robbies Diagnose wäre.
Eines Tages trifft er eine schicksalhafte Entscheidung die ...

Inhalt: Robbie und Emily sind fast fünfzig Jahre glücklich verheiratet und könnten sehr zufrieden sein, wenn da nicht Robbies Diagnose wäre.
Eines Tages trifft er eine schicksalhafte Entscheidung die Emily das Herz bricht, doch Robbie will unter allen Umständen ihr lange gehütetes Geheimnis wahren.

Meine Meinung: Der Aufbau des Buches ist sehr ungewöhnlich, denn es wird rückwärts erzählt. Es ist in fünf Teile und ein Postskriptum aufgeteilt. Jeder Teil spielt in einem anderen Jahr, es beginnt mit der Gegenwart und endet mit dem Kennenlernen der beiden Protagonisten im Jahr 1962. So richtig gefallen hat mir der Aufbau nicht, denn in jedem Teil wird nur von einem prägnanten Zeitraum aus dem Leben von Robbie und Emily erzählt. Das hat zwar die Spannung erhöht, andererseits fehlte mir aber auch etwas und einige Fragen blieben offen.
Emily mochte ich während des ganzen Buches, aber Robbie war mir als älterer Mann in den ersten Teilen wesentlich sympathischer als in Teil vier und fünf. Das bedeutet allerdings auch, dass er sich während seiner Zeit mit Emily positiv entwickelt hat. Durch den umgekehrten Aufbau wird das aber nicht so deutlich.
Durch den mitreißenden Schreibstil lässt sich „Das geheime Glück“ sehr flüssig und angenehm lesen und trotz meiner Kritikpunkte hat mich das Buch von Anfang an gefesselt. Ich wurde immer neugieriger auf das Geheimnis, das Emily und Robbie so sorgsam hüten und war dann total überrascht von der Auflösung.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Interessant und berührend

Dhanyavaad Mama
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Inhalt: Ein adoptiertes Mädchen auf der Suche nach ihrer indischen Abstammung.
Isabel Carla Sindu wird 1989 im Alter von sechs Monaten ohne die Zustimmung ihrer leiblichen Eltern mit der Hilfe der Missionaries ...

Inhalt: Ein adoptiertes Mädchen auf der Suche nach ihrer indischen Abstammung.
Isabel Carla Sindu wird 1989 im Alter von sechs Monaten ohne die Zustimmung ihrer leiblichen Eltern mit der Hilfe der Missionaries of Charity und ProInfante an ein deutsches Ehepaar vermittelt. Bereits sehr früh versucht sie, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Hierbei stößt sie auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung: In „Dhanyavaad Mama erzählt Isabel Hövels sehr ehrlich, detailliert und ohne etwas zu beschönigen, über ihre Suche nach ihrer leiblichen Mutter und über ihre drei Indienreisen. Trotz einiger Rückschläge und Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, gibt sie nicht auf und erreicht schließlich ihr Ziel. Dabei hat sie glücklicherweise viel Unterstützung von lieben Menschen.
In den Text eingefügte persönliche schwarz / weiß Fotos, die während Isabels Indienreisen entstanden sind, machen ihre Geschichte für den Leser noch authentischer.
Sehr interessant fand ich auch ihre Beschreibungen von Indien. Von dem Gegensatz zu Deutschland, den Sitten und Gebräuchen, den ärmlichen Gegenden und Wohnverhältnissen, den Zuständen auf den Straßen, den vielen herzlichen Menschen dort, aber auch von negativen Erfahrungen.
Ich habe diese deutsch-indische Adoptionsgeschichte sehr gerne gelesen. Sie ist interessant und berührend. Ich bewundere Isabel für ihren Mut, sich schon als sehr junge Frau auf die Suche nach ihrer Herkunft zu machen und freue mich für sie, dass sie nicht nur ihre leibliche Mutter und ihre Geschwister gefunden hat - die sie dadurch ebenfalls sehr glücklich gemacht hat - sondern auch noch gute Freunde. Danke Isabel, dass du deine Geschichte mit uns teilst.