Die 20er und 30er Jahre in Kenia
Kenia ValleyInhalt: Der knapp 15-jährige Theo kommt 1925 mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Maud aus England nach Kenia, denn sein Vater ist der neue Direktor der Uganda Eisenbahn.
Theo freundet sich ...
Inhalt: Der knapp 15-jährige Theo kommt 1925 mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Maud aus England nach Kenia, denn sein Vater ist der neue Direktor der Uganda Eisenbahn.
Theo freundet sich sehr schnell mit Freddie und Sylvie an, die beide zwar etwa zehn Jahre älter sind als er, ihn aber vom ersten Moment an faszinieren. Sie ziehen ihn mit hinein in ihre ausschweifendes exzentrisches Leben voller Parys, Affären und Glamour.
Meine Meinung: Der Schreibstil von Kat Gordon ist sehr flüssig und bildhaft zu lesen und ließ mich schnell in die schillernde Welt des Happy Valley Set eintauchen.
Die Charaktere waren mir allerdings fast alle unsympathisch, vor allem Freddie und Sylvie. Ihr egoistisches Verhalten, ihr dekadenter Lebensstil und ihre Arroganz den afrikanischen Angestellten gegenüber, gefiel mir überhaupt nicht. Sie genießen Theos große Bewunderung, ja sogar fast Anbetung, und machen sich einen Spaß daraus, ihn überallhin mitzunehmen und in ihre Welt einzuführen. Theo dagegen verliebt sich schon auf den ersten Blick unsterblich in die wunderschöne Sylvie und sieht in dem gutaussehenden Freddie lange Jahre ein Vorbild. Er ist stolz und glücklich, bei den ausschweifenden Partys und anderen Unternehmungen dabei sein zu dürfen. Er ist süchtig nach ihrer Zuneigung und Akzeptanz. Erst viel später, nach seinem Studium in Edinburgh, hat sich vieles verändert und auch Theo ist inzwischen erwachsen und macht nach und nach eine positive Verwandlung durch.
Seine jüngere Schwester Maud ist von Anfang an ein Sympathieträger. Sie macht nicht alles mit, sondern hinterfragt die Dinge. Als Einzige der Europäer (in diesem Buch) sieht sie in den einheimischen schwarzen Angestellten (Totos genannt) auch die Menschen und wertschätzt sie. Obwohl die Geschwister so unterschiedlich sind, hängen sie doch sehr aneinander.
Fazit: „Kenia Valley“ schildert das sorglose und schillernde Leben der reichen Europäer in den 20er und 30er Jahren und die schleichende Veränderung im Laufe dieser Zeit in Kenia.
Eine eher ungewöhnliche Geschichte mit einem exotischen und historischen Setting.