Ruhige und eindringliche Geschichte
Das Haus des Leuchtturmwärters
Inhalt: 1992, Lützow / Mecklenburg Vorpommern. Nach der Wende kehrt die Thriller Autorin Franzi zurück an die Ostsee, in das kleine Haus am Leuchturm, in dem sie als Kind einige Jahre gelebt hatte, ...
Inhalt: 1992, Lützow / Mecklenburg Vorpommern. Nach der Wende kehrt die Thriller Autorin Franzi zurück an die Ostsee, in das kleine Haus am Leuchturm, in dem sie als Kind einige Jahre gelebt hatte, als ihr Vater dort Leuchtturmwärter war. Hier hofft sie Ruhe und Inspiration für ihr neues Buch zu finden. Doch nachdem sie in ihrem ehemaligen Kinderzimmer unter einem losen Dielenbrett ein altes Tagebuch findet, beginnt sie zu lesen. Die Einträge von der jungen Else, die vor ihr hier gelebt hat, lassen Franzi nicht mehr los…
Meine Meinung: Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
1992, nur wenige Jahre nach der Wende, liest Franzi in Elses altem Tagebuch von deren Fluchtgedanken und Plänen. Sie ist fasziniert von Elses Geschichte und begibt sich auf Spurensuche. Während sie in der Vergangenheit forscht, findet sie auch Unterlagen, die ihren eigenen Vater betreffen und sie sehr verunsichern.
Im Jahr 1962, ein Jahr nach dem Bau der Mauer, ist Else 21 Jahre alt. Ihre eigentlich sehr lebenslustige Mutter hat sich vor neun Jahren das Leben genommen und seitdem hat sich auch ihr Vater sehr verändert. Zudem sieht sie das strenge Regime der DDR immer kritischer und fühlt sich immer unwohler. Zusammen mit ihrer besten Freundin Lulu und deren Freund Otto plant Else schließlich die Flucht über die Ostsee.
Kathleen Freitag beschreibt eindringlich die bedrückende Atmosphäre der damaligen Zeit in der DDR. Eine Zeit der Angst, der Überwachung, des Verrats und des gegenseitigen Misstrauens. Wie groß muss der Wunsch nach Freiheit sein, um die größten Strapazen in Kauf zu nehmen und das eigene Leben zu riskieren?
Der Roman beginnt eher ruhig, nimmt aber im Lauf der Geschichte an Dynamik und Spannung konstant zu. Ich habe sehr mit Else, Lulu und Otto mitgefiebert. Auch auf das Schicksal von Elses Mutter war ich sehr neugierig.
Fazit: Ein ruhig und einfühlsam erzählter Roman, der mich im Urlaub gut unterhalten hat.