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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

Helen und ihre Töchter

Ein Leben lang lieben
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Inhalt: Die unkonventionelle Helen hat drei erwachsene Töchter. Fiona, Ilsa und Liane. Alle drei haben verschiedene Väter und Helens Priorität galt immer der Liebe zu ihren Töchtern und so hat sie sich ...

Inhalt: Die unkonventionelle Helen hat drei erwachsene Töchter. Fiona, Ilsa und Liane. Alle drei haben verschiedene Väter und Helens Priorität galt immer der Liebe zu ihren Töchtern und so hat sie sich nie fest an einen Mann gebunden. Geprägt durch die Lebensweise ihrer Mutter und eigenen Erfahrungen stellt sich nun auch für die Töchter die Frage: „Kann man ein Leben lang lieben?“ Denn alle haben Probleme in ihren Beziehungen.

Meine Meinung: Der Einstieg in das Buch fiel mir relativ schwer. Der Roman wird aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und auf den ersten 150 Seiten werden schon sechs verschiedene Personen, darunter auch meiner Meinung nach eher unwichtige Nebencharaktere, in eigenen Kapiteln vorgestellt. Zu keinem der Charaktere konnte ich zunächst eine engere Beziehung aufbauen und vor allem Fiona und Ilsa mochte ich gar nicht. Sie kamen mir wie reiche gelangweilte Frauen vor, die nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen. Insgesamt ist die Handlung und Stimmung des Buches lange Zeit ziemlich negativ und deprimierend. Jede der vier Frauen hat Beziehungsprobleme. Erst ganz langsam, als die Schwestern mehr Kontakt haben und beginnen, sich gegenseitig zu helfen und die Beziehung zwischen Helen und ihren Töchtern enger wird, schlägt die Stimmung um und das Buch hat mir immer besser gefallen. Die letzten ca.150 Seiten habe ich dann sogar in einem Rutsch gelesen. Alle vier Frauen entwickeln sich positiv weiter und wurden mir immer sympathischer.
Fazit: Ich habe in diesem Buch viel mehr von der Beziehung, dem Zusammenhalt und der Liebe zwischen den Schwestern und zwischen Mutter und Töchtern erwartet. Durch die vielen Charaktere und deren Geschichten kam das leider für mich etwas zu kurz. Wegen der positiven Wendung und des guten Schreibstils trotzdem ⭐️⭐️⭐️⭐️Sterne.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Welches Geheimnis hüten Emily und Robbie

Das geheime Glück
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Inhalt: Robbie und Emily sind fast fünfzig Jahre glücklich verheiratet und könnten sehr zufrieden sein, wenn da nicht Robbies Diagnose wäre.
Eines Tages trifft er eine schicksalhafte Entscheidung die ...

Inhalt: Robbie und Emily sind fast fünfzig Jahre glücklich verheiratet und könnten sehr zufrieden sein, wenn da nicht Robbies Diagnose wäre.
Eines Tages trifft er eine schicksalhafte Entscheidung die Emily das Herz bricht, doch Robbie will unter allen Umständen ihr lange gehütetes Geheimnis wahren.

Meine Meinung: Der Aufbau des Buches ist sehr ungewöhnlich, denn es wird rückwärts erzählt. Es ist in fünf Teile und ein Postskriptum aufgeteilt. Jeder Teil spielt in einem anderen Jahr, es beginnt mit der Gegenwart und endet mit dem Kennenlernen der beiden Protagonisten im Jahr 1962. So richtig gefallen hat mir der Aufbau nicht, denn in jedem Teil wird nur von einem prägnanten Zeitraum aus dem Leben von Robbie und Emily erzählt. Das hat zwar die Spannung erhöht, andererseits fehlte mir aber auch etwas und einige Fragen blieben offen.
Emily mochte ich während des ganzen Buches, aber Robbie war mir als älterer Mann in den ersten Teilen wesentlich sympathischer als in Teil vier und fünf. Das bedeutet allerdings auch, dass er sich während seiner Zeit mit Emily positiv entwickelt hat. Durch den umgekehrten Aufbau wird das aber nicht so deutlich.
Durch den mitreißenden Schreibstil lässt sich „Das geheime Glück“ sehr flüssig und angenehm lesen und trotz meiner Kritikpunkte hat mich das Buch von Anfang an gefesselt. Ich wurde immer neugieriger auf das Geheimnis, das Emily und Robbie so sorgsam hüten und war dann total überrascht von der Auflösung.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Interessant und berührend

Dhanyavaad Mama
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Inhalt: Ein adoptiertes Mädchen auf der Suche nach ihrer indischen Abstammung.
Isabel Carla Sindu wird 1989 im Alter von sechs Monaten ohne die Zustimmung ihrer leiblichen Eltern mit der Hilfe der Missionaries ...

Inhalt: Ein adoptiertes Mädchen auf der Suche nach ihrer indischen Abstammung.
Isabel Carla Sindu wird 1989 im Alter von sechs Monaten ohne die Zustimmung ihrer leiblichen Eltern mit der Hilfe der Missionaries of Charity und ProInfante an ein deutsches Ehepaar vermittelt. Bereits sehr früh versucht sie, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Hierbei stößt sie auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung: In „Dhanyavaad Mama erzählt Isabel Hövels sehr ehrlich, detailliert und ohne etwas zu beschönigen, über ihre Suche nach ihrer leiblichen Mutter und über ihre drei Indienreisen. Trotz einiger Rückschläge und Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, gibt sie nicht auf und erreicht schließlich ihr Ziel. Dabei hat sie glücklicherweise viel Unterstützung von lieben Menschen.
In den Text eingefügte persönliche schwarz / weiß Fotos, die während Isabels Indienreisen entstanden sind, machen ihre Geschichte für den Leser noch authentischer.
Sehr interessant fand ich auch ihre Beschreibungen von Indien. Von dem Gegensatz zu Deutschland, den Sitten und Gebräuchen, den ärmlichen Gegenden und Wohnverhältnissen, den Zuständen auf den Straßen, den vielen herzlichen Menschen dort, aber auch von negativen Erfahrungen.
Ich habe diese deutsch-indische Adoptionsgeschichte sehr gerne gelesen. Sie ist interessant und berührend. Ich bewundere Isabel für ihren Mut, sich schon als sehr junge Frau auf die Suche nach ihrer Herkunft zu machen und freue mich für sie, dass sie nicht nur ihre leibliche Mutter und ihre Geschwister gefunden hat - die sie dadurch ebenfalls sehr glücklich gemacht hat - sondern auch noch gute Freunde. Danke Isabel, dass du deine Geschichte mit uns teilst.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Ein berührender Schicksalsroman

Das Mädchen im roten Kleid
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Inhalt: England, November 1918. Schon seit einigen Monaten hofft ein „unbekannter Soldat“ im Edmonton-Militärkrankenhaus, sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Er weiß weder seinen Namen, noch wo er herkommt, ...

Inhalt: England, November 1918. Schon seit einigen Monaten hofft ein „unbekannter Soldat“ im Edmonton-Militärkrankenhaus, sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Er weiß weder seinen Namen, noch wo er herkommt, sonder nur, dass er an der Front gekämpft hat und dort verwundet wurde. Als er eines Tages Eden, die Tochter des jüdischen Schneiders Abraham Valentine, im Garten begegnet, überredet er sie, ihm bei seiner „Flucht“ aus dem Hospital zu helfen. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander und Tom, so nennt sich der Soldat inzwischen, beschließt, einen Neuanfang mit Eden zu wagen und seine Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch dann passiert etwas, das ihre gemeinsame Zukunft gefährdet…

Meine Meinung: Von Anfang an haben mich Schreibstil, Handlung und Charaktere gefesselt und begeistert. Nach einigen Kapiteln nimmt die Handlung allerdings eine dramatische Wende, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die der Geschichte eine völlig andere Richtung gibt. Damit nimmt auch die Spannung zu und ich musste mich beherrschen, nicht ständig auf die nächsten Seiten oder sogar zum Ende zu blättern.
Die Geschichte wird im Wechsel von den beiden Protagonisten erzählt. Eden ist eine warmherzige und auch starke junge Frau, die genau weiß, was sie will und die ihren Weg notfalls auch alleine gehen kann. Trotzdem gibt sie die Hoffnung nie auf. An Tom hat mir vor allem gut gefallen, dass er, obwohl die Rolle der Frau damals eher die einer Hausfrau und Mutter war, Eden in ihren Träumen und Zukunftsvisionen immer unterstützt hat. Auch die Atmosphäre im London der Nachkriegszeit hat mir gut gefallen und ich habe sie als authentisch empfunden.

Fazit: Trotz einiger Ungereimtheiten und doch etwas unglaubwürdigen Zufällen fand ich diesen Roman spannend, fesselnd und toll zu lesen. Es geht um Liebe und Verlust, um die Schatten der Vergangenheit und die Hoffnung auf eine schöne Zukunft. Sicher ist „Das Mädchen im roten Kleid" keine hohe Literatur, aber ein wirklich schöner und bewegender Schicksals- und Liebesroman, den ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Spannend und gruselig

Alles, was du fürchtest
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Inhalt: Nach einem traumatischen Erlebnis vor einigen Jahren leidet Kate Priddy noch unter Alpträumen und Panikattacken. Um etwas Neues zu wagen, stimmt sie dem Wohnungstausch mit einem entfernten Cousin ...

Inhalt: Nach einem traumatischen Erlebnis vor einigen Jahren leidet Kate Priddy noch unter Alpträumen und Panikattacken. Um etwas Neues zu wagen, stimmt sie dem Wohnungstausch mit einem entfernten Cousin zu. Für ein halbes Jahr will sie in seiner Wohnung in Boston wohnen, während er ihr Apartment in London übernimmt. Doch schon am Tag ihrer Ankunft wird die junge Frau aus der Nachbarwohnung ermordet aufgefunden. Wie gut kannte Corbin die Frau, dass er einen Schlüssel zu ihrer Wohnung besitzt? Und wieviel weiß ihr neuer Nachbar Alan? Ist sie selbst in Gefahr?

Meine Meinung: Nachdem ich einige kritische Rezensionen zu dem Buch gelesen hatte, war meine Erwartungshaltung nicht besonders hoch. Doch schon nach einigen Seiten war ich positiv überrascht. Der Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, er ist flüssig, schnell und angenehm zu lesen. Die Geschichte ist gut konstruiert, wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und springt auch in den Zeiten. Ziemlich schnell ahnt man, wer der Mörder ist - oder ist es doch nur eine falsche Spur? Der Spannungsbogen steigt weiter an und an manchen Stellen habe ich mich richtig gegruselt.
Kate hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihr Verhalten - im Hinblick auf ihre Vergangenheit - oft nicht nachvollziehen konnte. Ich fand sie sehr mutig und das passt eigentlich nicht zu jemandem, der Panikattacken hat. Auch Alans Vorgeschichte fand ich sehr fragwürdig, trotzdem mochte ich auch ihn. Irgendwie haben sowieso alle Charaktere einen Knacks, die Polizisten ausgenommen.
Bis zur Seite 320 ein wirklich spannender und fesselnder Thriller, doch dann beginnt Teil 2, indem die Geschichte nochmal aus der Sicht des Mörders erzählt wird und die nächsten ca. sechzig Seiten fand ich etwas langatmig und auch überflüssig. Die subtile Spannung in Teil braucht eigentlich keine Erklärungen.

Fazit: Trotz des etwas „verunglückten“ Endes hat mir „Alles, was du fürchtest“ sehr gut gefallen.