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Veröffentlicht am 14.05.2025

weniger Hinweise auf Band 1 hätte mir besser gefallen

Aschesommer
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Gruppe 4 wird die neu gegründete Sondereinheit zur Aufklärung von Straftaten mit Serienmuster genannt. Diesmal haben die Ermittler um Mila Weiss und Jakob Krogh einen besonders skurrilen Fall - zwei erfrorene ...

Gruppe 4 wird die neu gegründete Sondereinheit zur Aufklärung von Straftaten mit Serienmuster genannt. Diesmal haben die Ermittler um Mila Weiss und Jakob Krogh einen besonders skurrilen Fall - zwei erfrorene Leichen in einem Kühlraum unter einer Scheune. Gefunden wurden die beiden nur so schnell, weil in der Zeitung eine Todesanzeige für Daniel Wissmer erschien. Todesdatum der Vortag. Doch das sollen nicht die einzigen Morde bleiben. Für das Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Auch wenn der Drahtzieher zu diesen Morden recht bald bekannt wird, hat es mir Spaß gemacht zu lesen, wie geschickt er mit seinem Verhalten die Ermittler auflaufen lässt, wie manipulativ er in seinem Verhalten und seinen Äußerungen ist. An manchen Stellen bin ich auch wütend auf ihn geworden, weil er einfach nichts Greifbares von sich gibt. Jedoch kann er die Taten nicht selbst begangen haben. Zentrale Frage für die Ermittler ist also, wer hilft ihm?
Es hat mir gefallen, wie der Autor die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe 4 schildert. Auch wenn sie so unterschiedlich gestrickt sind, hat doch jeder seine Stärken, die es zu nutzen gilt. Ich mochte sie alle, wobei mir die lautstarke und nicht immer rechtskonform handelnde Lucie am besten gefällt. Was mir in diesem 2. Band nicht so gefallen hat ist, dass viel zu oft auf die Handlung aus Teil 1, Krähentage, hingewiesen wurde. Das hat mit dem aktuellen Fall nichts zu tun, hat nicht zu zusätzlicher Spannung geführt und auch den aktuellen Teil nicht aufgewertet. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

voller Liebe und Hingabe für die Menschen und die Toskana

Zypressensommer
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Julia Matthiesen lebt in Hamburg. Ihr kleiner Schmuckladen, in dem sie selbst gefertigten Schmuck anbietet, läuft mehr schlecht als recht. Doch jetzt ist ihr heißgeliebter Opa Gianni Conti gestorben und ...

Julia Matthiesen lebt in Hamburg. Ihr kleiner Schmuckladen, in dem sie selbst gefertigten Schmuck anbietet, läuft mehr schlecht als recht. Doch jetzt ist ihr heißgeliebter Opa Gianni Conti gestorben und hat ihr einen Zettel mit Stichworten und Anweisungen hinterlassen, die für sie keinen rechten Sinn ergeben. Aber vielleicht bringt eine Reise zu den Wurzeln ihres Großvaters, eine Reise in die Toskana, mehr Licht in seine Vergangenheit, über die er nie geredet hat, und in diese Notizen auf dem Zettel. Auch wenn ihr nonno, so nennt sie ihn liebevoll, seit mehr als 50 Jahren fest in Hamburg verwurzelt ist, so ist er doch erst in den letzten Kriegsjahren hier angekommen und hat nie über sein früheres Leben in Italien berichtet.
Die Autorin erzählt hier sehr einfühlsam in zwei Zeitebenen die Geschichte von Gianni Conti. Da geht es um den damals jungen Gianni, der 1943 als Italien den Pakt mit Hitler aufkündigt und sich den Alliierten anschließt, von der Wehrmacht nach Deutschland verschleppt wird und dort als Zwangsarbeiter tätig sein muss. Ich hatte bisher nicht nie von solchen Schicksalen gelesen und ich finde die Autorin hat in diesem Buch diesen Hundertausenden Italienern, die damals ein ähnliches Schicksal erleiden mussten oder gar starben, ein würdiges Erinnern an deren Schicksal gegeben.
Gleichzeitig habe ich beim Lesen aber auch die Liebe der Autorin zur Toskana, zu den dort lebenden Menschen, deren Gastfreundschaft und deren schmackhafte Küche herausgelesen. Vielen Dank an der Stelle für die tollen Rezepte am Ende.
Was Julia schlussendlich über ihren Großvater herausfindet, als sie in dessen Heimatort Lucignano reist, ist sehr unterhaltsam. Von Liebe, Schmerz und Familiengeheimnisse ist alles mit dabei und nichts wirkt beim Lesen konstruiert, sondern fließt ineinander über. Es hat mich wunderbar kurzweilig unterhalten und 5 Lese-Sterne sind somit absolut verdient.

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Veröffentlicht am 06.05.2025

nicht nur eine Familiengeschichte

Wir Ostpreußen
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Dieses Buch ist weniger eine Familiengeschichte als vielmehr eine Beschreibung der Geschichte eines ehemaligen Teils Deutschlands – Ostpreußen. Dabei beweist der Autor, dass er sich nicht nur mit der Heimat ...

Dieses Buch ist weniger eine Familiengeschichte als vielmehr eine Beschreibung der Geschichte eines ehemaligen Teils Deutschlands – Ostpreußen. Dabei beweist der Autor, dass er sich nicht nur mit der Heimat seiner Oma Else und deren Flucht bei Einmarsch der russischen Armee in Ostpreußen befasst hat. Nein, der Leser erhält auch viele Informationen über den geschichtlichen Wandel Ostpreußens, der durch Ritterorden seinen Anfang nahm und in dem auch die Hohenzollern eine entscheidende Rolle eingenommen haben. Gleichzeitig gibt Jochen Buchsteiner auch Einblicke in bekannte Dichter, Denker und Kritiker aus der damaligen Zeit.
Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen Erinnerung und Aufzeichnung der Großmutter, mit Daten und Fakten zur Geschichte Ostpreußens. So ist diese Familiengeschichte auch nicht zu tiefst emotional geschrieben. Viel mehr kam es mir vor, als wenn ein Außenstehender, Unbeteiligter hier das Leben von Else Buchsteiner erzählt.
Eine Frage hat mich nachdenklich gemacht. Der Autor hat sie offengelassen. Und sie lautet, warum es in den letzten Jahren so still um Ostpreußen geworden ist, ob Scham, Stolz oder Schmerz dahinterstecken. Das muss jeder für sich beantworten. Das gilt ebenso für die Frage, ob Kaliningrad jetzt in Hinsicht auf die aktuelle Aggressionspolitik Russlands wieder in ein neues Machtgerangel gerät. Mich haben die Ausführungen des Autors zu den aktuellen Entwicklungen um Kaliningrad jedenfalls sehr nachdenklich gemacht.
In meinen Augen hat der Autor gewissenhaft, kleinteilig und historisch sehr gut recherchiert hier ein sehr lesenswertes Buch, das die Verbundenheit der Menschen mit Ostpreußen wie auch der Geschichte Ostpreußens beinhaltet, geschaffen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.05.2025

Der Druck auf die 3 Familien wächst – spannend, kurzweilig, empfehlenswert

Die Stunde des Widerstands
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Die Familien auf Gut Falkenbach kommen nicht zur Ruhe. Zwei ihrer Kinder, Gustav und Leopold, sind an der Front und haben lange nichts von sich hören lassen. Es ist mir unter die Haut gegangen, wie traumatisch ...

Die Familien auf Gut Falkenbach kommen nicht zur Ruhe. Zwei ihrer Kinder, Gustav und Leopold, sind an der Front und haben lange nichts von sich hören lassen. Es ist mir unter die Haut gegangen, wie traumatisch für Gustav der Einsatz an der Front ist. Er, der empathische Arzt, muss Soldaten mit wenig Überlebenschancen aussortieren und sie damit dem sicheren Tod ausliefern.
Und auf dem Gut selbst, erhärtet sich der Verdacht, dass sie bespitzelt werden. Also heißt es nicht nur vorsichtig mit seinen wahren Ansichten zu sein, dringend muss der Verräter auch entlarvt werden. Dazu schmieden Ferdinand und Johannes einen Plan um ihn zu enttarnen. Es bleibt also spannend auf dem Gut. Außerdem plant Paul-Friedrich noch immer die heimliche Ausreise aller Bewohner des Guts in ein Land in dem die Nazis keine Macht haben. Doch noch immer hat er nicht alle Schritte und Eventualitäten geplant und die Risiken bewertet. Wilhelmine gerät durch ihre Mitarbeit in der Widerstandsgruppe Weiße Rose in den Focus der Gestapo, was zusätzliche umgehende Maßnahmen erfordert.
Mein Argwohn gegenüber dem neuen Lagerleiter, Viktor Sander, hat sich noch immer nicht beruhigt. Auch wenn er Wilhelmine angeblich liebt und sie beide eine heimliche Beziehung haben, traue ich ihm nicht. Liebe schön und gut, aber schließlich ist er SS-Hauptsturmführer und das wird man ja auch nicht ohne weiteres.
Ich fand diese Fortsetzung jedenfalls wieder unheimlich aufregend und spannend. Auf der einen Seite sind mir die Bewohner von Gut Falkenbach, bis auf wenige Ausnahmen, ans Herz gewachsen, so dass ich mit ihnen bange. Auf der anderen Seite sind es aber gerade die, ich nenne sie mal die Zwielichtigen, die Intriganten, die ihre eigenen Ziele verfolgen, die Spannung in die Familiengeschichte bringen. Von mir gibt’s eine 100%ige Lese-Empfehlung und natürlich 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.05.2025

Konnte mich mit der Hauptfigur nicht anfreunden

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!
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Lilli Ziegler ist geschieden, arbeitet als Lektorin in einem Verlag und lebt mit ihrer 18jährigen Tochter in einem Haus, das ihr und ihrem Exmann Daniel gehört. So weit ist sie mit ihrem Leben zufrieden. ...

Lilli Ziegler ist geschieden, arbeitet als Lektorin in einem Verlag und lebt mit ihrer 18jährigen Tochter in einem Haus, das ihr und ihrem Exmann Daniel gehört. So weit ist sie mit ihrem Leben zufrieden. Bis sie dann Kapitel aus einem Drehbuchskript erhält. Aber nicht per Post. Nein, der Täter dringt unbemerkt in ihre Wohnung ein ohne Spuren zu hinterlassen. In den Texten sind sehr intime Details von ihr und ihren Kindern eingearbeitet, Dinge die zwar wahr sind, aber niemals an die Öffentlichkeit kommen sollten. Während Lilli sich mit den ersten beiden Kapiteln an die Polizei wendet, einmal weil sie sich in ihrem Haus nicht mehr sicher fühlt und auch Drohungen in den Texten enthalten sind, beschließt sie beim dritten Kapitel den Texter selbst zu entlarven.
Was mir am Anfang noch etwas Spannung beim Lesen gebracht hat war als Lilli sich als Detektivin, Einbrecherin und Analystin versucht. Doch das wurde dann zunehmend langatmig geschildert. Ihre Spekulationen waren so verwirrend, ihre Suche kam mir so sinnlos vor, dass ich sie als Hauptfigur absolut nicht überzeugend fand. Ihre Gedankengänge zu möglichen Verdächtigen werden ausgebreitet, verworfen und neu definiert und dann wieder von vorn. Zum Weiterlesen musste ich mich zwingen. Mein Glück, das ich durchgehalten habe, denn am Ende hat mich dieser Thriller seiner Auflösung doch noch überraschen können. Nur leider hat sich mein Gesamteindruck dadurch nur unwesentlich verbessert. Ich gebe 3 Lese-Sterne, da es mir insgesamt an Spannung gefehlt hat.

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